DE19521050C2 - Kniehebel-Antriebsvorrichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kniehebel-Antriebs
vorrichtung für eine Stanzpresse.
In einer bekannten mechanischen Stanzpresse wurde als An
triebsvorrichtung, welche die auf- und abwärtsgehende Be
wegung des Stößels bewirkt, ein Kurbelantrieb verwendet, bei
dem das untere Ende eines mit einer Kurbelwelle verbundenen
Lenkhebels mit einem Stößel zusammenwirkt. Bei diesem Mecha
nismus bewirkt eine Umdrehung der Kurbelwelle eine auf- und
abwärtsgehende Bewegung des Stößels. Deshalb muß die Rota
tionsgeschwindigkeit der Kurbelwelle erhöht werden, um beim
Hochgeschwindigkeitsstanzen die Bearbeitungszeit zu senken.
Eine erhöhte Stanzgeschwindigkeit ist jedoch nicht so leicht
zu erreichen, weil die Rotationsgeschwindigkeit der Kurbel
welle durch die Rotationsgeschwindigkeit des Motors oder die
Eigenschaften des Wellenlagers begrenzt wird. Selbst wenn
eine Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit der Kurbelwelle
möglich wäre, würde eine solche Erhöhung den Lärm während des
Stanzvorganges verstärken. Weiterhin würde, weil die Kurbel
welle in der Mitte der Auf- und Abwärtsbewegung am schnell
sten und an den oberen und unteren Totpunkten am langsamsten
läuft, die Hubgeschwindigkeit in der Nähe des unteren Tot
punktes, wenn das Stanzwerkzeug das Werkstück gerade durch
stößt, gering sein, was zu Problemen beim Erreichen einer dem
Material und der Dicke des Werkstückes angemessenen Hub
geschwindigkeit führt.
Eine ähnlich wirkende Vorrichtung wird in dem Dokument DE 81 33 452 U1 be
schrieben. Dieses Dokument offenbart den Antrieb eines Stößelschlittens einer
Presse mit einem schnellaufenden Elektromotor als Antriebsmotor, der über eine
steuerbare Kupplungs-Bremseinheit ein Untersetzungsgetriebe antreibt, das
ausgangsseitig einen Exzenterstift auf Drehung antreibt, mit dem über ein
sphärisches Gelenklager ein Längsstab eines Kniehebelgelenks verbunden ist,
dessen anderes Ende an einen oberen und an einen unteren Querstab angelenkt
ist, von denen der obere Querstab an seinem anderen Ende gehäusefest ange
lenkt ist und der untere Querstab mit seinem unteren Ende geführt ist und mit
dem Stößelschlitten verbunden ist. So bewirkt auch hier eine Umdrehung des
Antriebs eine auf und abwärtsgehende Bewegung des Stößels, so daß die Rotati
onsgeschwindigkeit des Antriebs erhöht werden muß, um beim Hochgeschwin
digkeitsstanzen die Bearbeitungszeit zu senken. Darüberhinaus wird ein sphäri
sches Gelenklager verwendet, das den Einsatz beim Hochgeschwindigkeitstanzen
begrenzt. Weiterhin ist die Verwendung des genannten Längsstabs an sich pro
blematisch, da dieser beim Betrieb der Presse/Stanze mit seiner gesamten Masse
abwechselnd in alle Koordinatenrichtungen des Raumes beschleunigt werden
muß.
Weitere Kniehebelsysteme sind in den Dokumenten DE 28 04 390 C2 und US
5,253,572 offenbart. Diese Systeme dienen zum einen zum Massenausgleich bei
Stanzhüben und Leerhüben (DE 28 04 390 C2) und andererseits als Zuführvorrich
tung für ein Stanzwerkzeug (US 5,253,572).
Ausgehend vom Stand der Technik nach DE 81 33 451 U1
ist Aufgabe der Erfindung, eine Kniehebel-Antriebs
vorrichtung zu schaffen, welche das Stanzen mit einer hohen
Geschwindigkeit und vermindertem Lärm ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
In der oben beschriebenen Vorrichtung umfaßt die Pendel
antriebseinrichtung ein rotierendes Antriebsaggregat und
einen Kurbelmechanismus. Die
Pendelantriebseinrichtung wird durch einen Servomotor angetrieben.
In der Kniehebel-Antriebsvorrichtung mit den oben beschriebe
nen Bauteilen zwingt die Pendelbewegung des Pendelteiles den
Kniehebel, sich aufeinanderfolgend aus der gestreckten Posi
tion nach jeder Seite zu beugen und dadurch den Stößel auf
und ab zu bewegen. Während des Vorganges befindet sich der
Stößel am oberen Totpunkt, wenn das Pendelteil an einem Ende
des Hubes angelangt ist, und der Stößel bewegt sich zum unte
ren Totpunkt, wenn das Pendelteil zum Mittelpunkt des Hubes
gelangt. Wenn das Pendelteil das andere Ende des Hubes er
reicht hat, kehrt der Stößel zum oberen Totpunkt zurück. In
dieser Weise bewirkt die Bewegung des Pendelteiles zwei auf-
und abwärtsgehende Bewegungen des Stößels. Wenn der Kurbel
mechanismus zum Antrieb des Pendelteiles benutzt wird und die
Rotationsgeschwindigkeit der Kurbelwelle konstant gehalten
wird, erreicht das Pendelteil am Mittelpunkt des Hubes, wenn
der Kniehebel vollständig gestreckt ist, seine größte Ge
schwindigkeit, wobei der Stößel zum unteren Totpunkt ge
schoben wird. Dadurch kann eine hohe Geschwindigkeit des
Stößels nahe dem unteren Totpunkt erreicht werden, und das
Stanzwerkzeug kann mit einer hohen Geschwindigkeit vom Werk
stück weg bewegt werden, nachdem es dieses durchdrungen hat.
Wenn ein Servomotor zum Antrieb der Pendel-Antriebseinrich
tung verwendet wird, kann die Rotationsgeschwindigkeit der
Kurbel angepaßt werden, wenn der Stößel eine Auf- und Ab
wärtsbewegung durchläuft, in welcher er sich vom oberen Tot
punkt zum unteren Totpunkt bewegt und dann vom unteren Tot
punkt zum oberen Totpunkt zurückkehrt, wodurch die Abstimmung
der Geschwindigkeit und der Position erleichtert wird. Zum
Beispiel kann die Geschwindigkeit und die Position des
Stößels dem Material und der Dicke des Werkstückes angepaßt
werden, um eine Verbesserung der Qualität des Produktes und
eine Verminderung des Lärmes zu erreichen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispieles in Verbindung mit den anliegenden Zeich
nungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ist eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht,
die eine Ausführungsform der mit der erfindungs
gemäßen Kniehebel-Antriebsvorrichtung ausgerüste
ten Stanzpresse zeigt;
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Kniehebel-Antriebs
vorrichtung;
Fig. 3 zeigt die Kniehebel-Antriebsvorrichtung in einer
schematischen Darstellung;
Fig. 4 ist eine schematische Seitenansicht der Knie
hebel-Antriebsvorrichtung in Schnittdarstellung,
die sich auf eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung bezieht; und
Fig. 5 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Stanzpresse, die mit einer Kniehebel-An
triebsvorrichtung ausgerüstet ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfin
dung soll nun anhand der Fig. 1 bis 3 beschrieben werden.
Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
Stanzpresse, die mit der Kniehebel-Antriebsvorrichtung ausge
rüstet ist. Am oberen Gestellabschnitt 1a und am unteren Ge
stellabschnitt 1b des C-förmigen Gestells 1 befinden sich
eine obere Werkzeugebene 2 und eine untere Werkzeugebene 3
mit einer Vielzahl von Stempel- und Matrizenwerkzeugen 6; 7,
die kreisförmig in diese eingebracht und so angeordnet sind,
daß sie axial zueinander liegen. Wenn sie unter einem Stößel
14 aufgenommen sind, ist jeder der Stempel 6 mit dem Stößel
14 verbunden und wird in einer Auf- und Abwärtsbewegung ange
trieben. Der Stößel 14 ist justierbar im oberen Gestell
abschnitt 1a mit Hilfe des Führungsteiles 8 abgestützt, und
wird durch die Kniehebel-Antriebsvorrichtung 13 in Auf- und
Abwärtsbewegungen versetzt.
In der hier beschriebenen Kniehebel-Antriebsvorrichtung 13
wird ein Kniehebel 18, welcher die Auf- und Abwärtsbewegung
des Stößels 14 durch Beugebewegungen erzeugt, durch ein Pen
delteil 19, das schnelle horizontale Pendelbewegungen aus
führt, angetrieben und gebeugt, wobei das genannte Pendelteil
über eine Kurbel-Pendelantriebseinrichtung 20 mittels eines
Servomotors 21 angetrieben wird. Der Kniehebel 18 umfaßt
einen kürzeren oberen Hebel 18a, und einen längeren unteren
Hebel 18b, welche mit einem Bolzen 41 miteinander gelenkig
verbunden sind, und das untere Ende des unteren Hebels 18b
ist gelenkig mit dem oberen Ende des Stößels 14 durch einen
Bolzen verbunden. Im unteren Hebel 18b ist ein Langloch 32
eingebracht, um das Gewicht des Hebels soweit zu reduzieren,
daß kein Verlust an Festigkeit eintritt. Das obere Ende des
oberen Hebels 18a ist gelenkig mit einem hebelförmigen Stütz
teil 28 mittels eines Bolzens am Abstützpunkt A verbunden.
Das hintere mit dem Abstützpunkt A verbundene Ende des Stützteiles 28 ist vertikal schwenkbar
an einer Konsole 17 am oberen Gestellabschnitt 1a angeordnet,
während sein vorderes Ende durch einen einen Kraftüberschuß
aufnehmenden Mechanismus 27 abgestützt wird, der die Position
des Abstützungspunktes A zwischen einer oberen und einer un
teren Lage zu der des am Stößel 14 befestigen Stanzwerkzeuges
6 einstellen kann, so daß das vordere Ende einem nach oben ge
richteten Überschuß elastisch ausweichen kann.
Ein Pendelteil 19 umfaßt ein Pendelhauptteil 19b und einen
Pendel-Übertragungshebel 19c, wobei das vordere Ende des Pen
delhauptteiles 19b in vertikaler Lage gelenkig mit dem
Pendel-Übertragungshebel 19c verbunden ist, während das vor
dere Ende des Pendel-Übertragungshebels 19c mittels eines
Bolzens 41 mit dem Knickpunkt des Kniehebels 18 in vertikaler
Lage gelenkig verbunden ist. Die Auf- und Abwärtsbewegung des
Pendel-Übertragungshebels 19 gleicht die Auf- und Abwärts
bewegung des Knickpunktes durch die Beugebewegung des Knie
hebels 18 aus. Das Pendel-Hauptteil 19b wird über die Füh
rungselemente 19a durch die beiden parallelen Führungs
schienen 31, 31 (Fig. 2), die sich am oberen Gestell
abschnitt 1a befinden, in der Weise abgestützt, daß das
Pendel-Hauptteil auf diesen schnell hin und her pendeln kann.
Die Pendelantriebseinrichtung 20 umfaßt einen Servomotor 21,
eine scheibenförmige Kurbel 22 an der Abtriebswelle 21a des
Motors und einen Verbindungshebel 26, dessen eines Ende ge
lenkig mit dem Exzenterpunkt der Kurbel 22 verbunden ist,
während das andere Ende gelenkig mit dem hinteren Ende des
Pendelhauptteiles 19b verbunden ist. Neben der (nicht darge
stellten) Puls-Codiereinrichtung ist ein Sensor 36, welcher
die Drehposition der Ausgangswelle 21a mittels der Zahnräder
33, 34 ermittelt, im Servomotor 21 vorgesehen. Der Sensor 36
ermittelt, daß der Stößel 14 sich in der vorgesehenen Hub
position befindet.
Der den Kraftüberschuß aufnehmende Mechanismus 27 umfaßt
einen zweiten Kniehebel 29, einen Luftzylinder 30 als elasti
schen Abstützmechanismus, welcher den Kniehebel 29 so hält,
daß er um den kleinen Beugungswinkel Alpha gebeugt ist (Fig.
3), und eine Stoppeinrichtung 42. Der zweite Kniehebel 29 um
faßt den oberen Hebel 29a und den unteren Hebel 29b, die mit
einem Bolzen eng und beugbar am Kraftpunkt D verbunden sind,
welcher zum Knickpunkt wird. Das untere Ende des unteren
Hebels 29b ist mit einem Bolzen gelenkig mit dem Aktionspunkt
B verbunden, welcher sich am vorderen Ende des Stützteiles 28
befindet, während das obere Ende des oberen Hebels 29a im Ab
stützpunkt C gelenkig durch den oberen Gestellabschnitt
1a abgestützt wird.
Beim Luftzylinder 30 ist das vordere Ende seiner Kolbenstange
30a gelenkig mittels eines Bolzens mit dem Knickpunkt D des
zweiten Kniehebels 29 verbunden. Das hintere Ende 30b des
Luftzylinderkörpers 30 ist mit dem oberen Gestellabschnitt 1a
in vertikaler Lage gelenkig verbunden. Die Stoppeinrichtung
42 wirkt mit dem Knickpunkt des zweiten Kniehebels 29 zusam
men und ist am oberen Gestellabschnitt 1a mittels eines Zwei
richtungs-Justiermechanismus 43, der eine Justierschraube
aufweist, angeordnet. Die Stoppeinrichtung 42 wird so einge
stellt, daß der Beugewinkel Alpha des zweiten Kniehebels 29
den bestimmten kleinen Winkelwert erreicht.
Nun sollen die Funktionen der beschriebenen Anordnungen er
läutert werden. Eine Drehung der Kurbel 22 des Pendel
antriebsmechanismus 20 bewirkt eine Pendelbewegung des Pen
delteiles 19. Während der Pendelbewegung, wenn das Pendelteil
sich vom linken Ende (in Fig. 3 dargestellt) zum Mittelpunkt
des Pendelhubes S bewegt, ändert der Kniehebel 18 seine Lage
vom gebeugten Zustand auf der linken Seite in den gestreckten
Zustand, wodurch der Stößel 14 veranlaßt wird, sich vom obe
ren Totpunkt zum unteren Totpunkt zu bewegen. Wenn sich da
nach das Pendelteil 19 vom Mittelpunkt zum rechten Ende des
Pendelhubes S bewegt, ändert der Kniehebel 18 seine Lage vom
gestreckten Zustand in den gebeugten Zustand auf der rechten
Seite, wodurch der Stößel 14 veranlaßt wird, sich vom unteren
Totpunkt zum oberen Totpunkt zu bewegen. Wenn das Pendelteil
vom rechten Ende zum linken Ende des Pendelhubes S zurück
kehrt, bewegt sich der Stößel nach unten und oben, wie dies
zuvor beschrieben wurde. Auf diese Weise vollführt, wenn das
Pendelteil eine Pendelbewegung ausführt, der Stößel zwei Auf-
und Abwärtsbewegungen, was zwei Stanzbewegungen des Stanz
werkzeuges 6 nach sich zieht.
Bei der oben beschriebenen Stanzbewegung erreicht, wenn das
Pendelteil durch die Kurbel 22 angetrieben und die Rotations
geschwindigkeit der Kurbel 22 konstant gehalten wird, die
Hubgeschwindigkeit des Stößels 14 ihr Maximum am Mittelpunkt
des Hubes, und auch die Differenz zwischen dem Minimum und
dem Maximum der Hubgeschwindigkeit wird groß. Deshalb kann
die Geschwindigkeit nahe dem unteren Totpunkt hoch gehalten
werden, wenn das Stanzwerkzeug 6 das Werkstück durchdringt.
Weiterhin ermöglicht der Servomotor 21 als Antrieb des Pen
delteiles 19 eine Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit
der Kurbel 22, während der Stößel eine Auf- und Abwärtsbewe
gung durchläuft, in welcher er sich vom oberen Totpunkt zum
unteren Totpunkt bewegt und dann vom unteren Totpunkt zum
oberen Totpunkt zurückkehrt, wodurch eine leichte Steuerung
der Geschwindigkeit und der Position des Pendelteiles 19 mög
lich wird. Dadurch kann die Geschwindigkeit und die Position
des Stößels auf die Qualität und die Dicke des Materials ab
gestimmt werden, wodurch eine Verbesserung der Qualität des
Produktes und eine Verminderung des Lärmes erreicht werden.
Zum Beispiel kann das Stanzwerkzeug 6 bis zu einem Punkt un
mittelbar bevor es auf das Werkstück auftrifft, mit hoher Ge
schwindigkeit betrieben werden, und dann, wenn es das Werk
stück durchdringt, mit einer verminderten Geschwindigkeit.
Normalerweise besteht ein enger Zusammenhang zwischen der
Auftreffgeschwindigkeit des Stanzwerkzeuges 6 auf das Werk
stück W und dem beim Stanzen entstehenden Lärm, und die Ver
minderung der Auftreffgeschwindigkeit ermöglicht eine Vermin
derung des Lärmes. Weiterhin wird, weil das Stanzwerkzeug 6,
während es vom Werkstück entfernt ist, auch mit einer hohen
Geschwindigkeit betrieben werden kann, die oben erwähnte ver
minderte Geschwindigkeit ausgeglichen, und die Leistung des
Hochgeschwindigkeits-Stanzverfahrens wird dadurch insgesamt
nicht beeinträchtigt.
Der Kraftüberschuß, welchem der Stößel 14 während des Stanz
vorganges ausgesetzt ist, kann wie folgt abgeleitet werden:
Die Stanzkraft, die auf den Abstützungspunkt A des Kniehebels
18 wirkt und welche die Auf- und Abwärtsbewegung erzeugt,
wird zum Wirkungspunkt B übertragen, welcher sich am vorderen
Ende des Stützteiles 28 befindet. Die nach oben stoßende
Kraft, die am Wirkungspunkt B anliegt, wird entsprechend der
Beziehung, die durch die Position des Stützpunktes C und des
Kraftpunktes D des zweiten Kniehebels 29 bestimmt wird, gehal
ten, d. h., ein Teil der Kraft wirkt auf den Luftzylinder 30,
indem er den Kniehebel 29 so einstellt, daß er nicht voll
kommen gestreckt, sondern mit einem kleinen Winkel Alpha ge
beugt ist. Weil die oben beschriebene Kraft (die auf den Zy
linder 30 wirkt) eine Kraftkomponente ist, die von der auf
den Kniehebel 29 wirkenden Presskraft abgeleitet wird, und
von dem kleinen Beugungswinkel Alpha abhängig ist, ziemlich
klein ist, wird kein Luftzylinder mit großer Ausgangskraft
benötigt. Wenn jedoch ein Kraftüberschuß auf den Kniehebel
18, welcher die Auf- und Abwärtsbewegung verursacht, drücken
sollte, wirkt eine Kraft, die größer ist als die ursprünglich
erwartete Kraft, auf den Luftzylinder 30, und drückt dessen
Kolben zurück. Auf diese Weise kann der Kraftüberschuß, der
auf den Kniehebel 18 wirkt, welcher die Auf- und Abwärts
bewegung antreibt, elastisch absorbiert werden, was ein Bre
chen und eine Beschädigung der Bauteile verhindert, was
andernfalls bei nicht absorbiertem Kraftüberschuß verursacht würde. Der
Beugungswinkel Alpha des zweiten Kniehebels 29 kann durch
Vorschieben oder Zurückziehen der Stoppeinrichtung 42
justiert werden, was eine angemessene Vorsorge gegen den
Kraftüberschuß in Abhängigkeit von der Qualität und Dicke des
Materials ermöglicht. Außerdem führt ein wesentliches Zurück
drücken des Luftzylinders 30 zu einem beträchlichen Anheben
des Stützteiles 28 sowie des Kniehebels 18, der die Auf- und
Abwärtsbewegung antreibt, wodurch der Austausch des Stanz
werkzeuges 6 und andere Arbeiten bei angehobenem Kniehebel
18, wie beschrieben, ermöglicht werden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine weiter Ausführungsform. In
der hier dargestellten Ausführungsform ist das Pendelteil 19
als einstückiges Teil in der Führung 45 des oberen Gestell
abschnittes 1a in solcher Weise angeordnet, daß es schnell
darin pendeln kann. Durch die Verbindung des Pendelhebels 19
mit dem Kniehebel 18 durch Einfügen des Verbindungspunktes
des Kniehebels 18 in die im Pendelhebel 19 vorgesehene Durch
gangsbohrung 44 wird der Ausgleich der Lageveränderung des
Knickpunktes des Kniehebels 18 nach oben und unten ermög
licht, die durch die Beugebewegung des Hebels verursacht
wird. Das Stützteil 28 ist am Gestell 1 über den steifen, je
doch elastischen, den am Stößel 14 während des Stanzvorgangs entstehenden Kraftüberschuß absorbierenden Mechanis
mus 27, der sich dazwischen befindet, befestigt. Andere Bau
teile sind in derselben Weise wie im vorhergehenden Aus
führungsbeispiel angeordnet.
Claims (5)
1. Kniehebel-Antriebsvorrichtung für eine Stanzpresse mit einem Stößel, der eine auf- und
abwärtsgehende Bewegung zum Antrieb eines Stanzwerkzeuges ausführt,
einem Kniehebel, dessen obere und untere Enden gelenkig mit einem
Stützteil und dem Stößel verbunden sind, sowie einem
auslenkbaren Knickpunkt zwischen den beiden Enden; und einem
Pendelteil, das mit dem Knickpunkt zwischen den Enden verbunden
ist, sowie eine Pendelantriebseinrichtung zum Auslenken des
Kniehebels, um diesen am Mittelpunkt eines Pendelhubes vollständig zu
strecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Pendelantriebseinrichtung
(20) für das Pendelteil (19) einen Kurbelmechanismus und ein rotierendes
Antriebsaggregat (22) mit einem Servomotor (21) umfaßt, so daß das
Stanzwerkzeug bei der Annäherung an eine Werkstückoberfläche mit einer
relativ hohen Geschwindigkeit bewegt werden kann sowie mit einer relativ
geringen Geschwindigkeit während des Stanzens und mit einer relativ
hohen Geschwindigkeit nach dem Stanzen.
2. Kniehebel-Antriebsvorrichtung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pendelteil (19) einen Pendelübertragungshebel (19c), welcher die Änderung
der Position des Kniehebels (18) oberhalb und unterhalb des Knickpunktes
kompensiert, aufweist.
3. Kniehebel-Antriebsvorrichtung nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kniehebel (18) einen oberen Hebel (18a) und einen unteren Hebel (18b),
welcher länger als der obere Hebel (18a) ist und eine Ausnehmung (32)
aufweist, die um Gewicht zu sparen so bemessen ist, daß der untere Hebel (18b) seine
Festigkeit erhält.
4. Kniehebel-Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Mechanismus (27) vorgesehen ist, der Überlasten aufnimmt, wenn diese
während des Stanzvorgangs auftreten, mit einem zweiten Kniehebel (29),
dessen vordere und hinteren Enden mit dem oberen Gestellabschnitt (1a)
der Kniehebel-Antriebsvorrichtung (13) und dem Stützteil (28) entsprechend
verbunden sind; und einem Luftzylinder (30) als elastischen
Abstützmechanismus, welcher den zweiten Kniehebel (29) so hält, daß er
mit einem kleinen Beugewinkel gebeugt ist.
5. Kniehebel-Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überlasten aufnehmende Mechanismus (27)
eine Stopeinrichtung (42) umfaßt, welche den kleinen Beugewinkel des
zweiten Kniehebels (29) einstellt, um die Überlasten entsprechend der
Qualität und Dicke des Materials zu vermeiden.
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