DE19521037C2 - Becken zur Fischzucht - Google Patents
Becken zur FischzuchtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Becken zur Fischzucht bzw.
Intensivmast von Fischen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Einrichtungen dienen einer
von den Gewässern und der Jahreszeit unabhängigen Fischaufzucht.
Bei der Intensivhaltung ergibt sich durch die hohe
Bestandsdichte eine starke Belastung des Wassers durch die
Ausscheidungen und Futterreste, sowie ein hoher
Sauerstoffverbrauch. Eine laufende Zumischung von frischem
Wasser bringt Probleme hinsichtlich der Kosten, möglicher
Infektionen und des Abwassers.
Zur Minimierung des Wasserbedarfs sind verschiedene
Reinigungsverfahren bekannt, um eine weitestgehende
Wiederverwendung zu erreichen. In der DE 36 19 757 A1 wird
vorgeschlagen, im Fischbecken ein belüftetes Festbett
anzuordnen. Dieses Festbett dient als Aufwuchsfläche für
Mikroorganismen, die die Nährstoffe abbauen, gleichzeitig
erfolgt eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff. Der
anfallende Schlamm wird in einem besonderen Absetzbecken
gesammelt, daß über Rohre mit dem Fischbecken verbunden ist. Ein
System mit mehreren getrennten Behältern ist aufwendig und
erfordert zusätzlich Pumpen und Leitungen. Entsprechend der DE 38 27 713 A1
ist unterhalb des belüfteten Festbettes eine
Denitrifikationszone und eine Sedimentationszone mit
Schlammabzug ausgebildet. Alle Prozesse laufen in einem
Fischbecken parallel, in verschiedenen Zonen ab. Die genannten
Einrichtungen bzw. Abschnitte erstrecken sich dabei einseitig
über die gesamte Länge des Fischbeckens. Es findet dabei ein
ständiger seitlicher Kreislauf und Stoffaustausch statt. Eine
Rückvermischung ist bei diesen Strömungsverhältnissen nicht zu
vermeiden. Das betrifft sowohl den Raum für die Fische als auch
die Denitrifikations- und Nitrifikationszone. Die
Reinigungswirkung ist dementsprechend begrenzt, bzw. es sind
große Reaktoren erforderlich. Desweiteren ist die erforderliche
große Bauhöhe nachteilig.
Aus der WO 85/01858 A1 ist ein Becken zur Fischzucht bekannt, das
aus einem mit Wasser gefüllten Behälter, Zu- und Ablauf und
Sedimentationsbereich besteht, wobei in einem langgestreckten
Fisch-Aufzuchtbecken der Einlauf am Ende, der Auslauf und die
Sedimentation am entgegengesetzten Ende angeordnet ist, und wobei
der Einlauf und die Sedimentation durch Wände gegenüber dem Fisch-
Aufzuchtbecken überwiegend abgegrenzt sind und der Boden der
Sedimentation eine tiefere Ebene besitzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wasserführung bzw. Anordnung
der Aufbereitungseinrichtungen zu schaffen, die mit geringeren
Aufwand eine bessere Reinigung und damit einen höheren
Wiederverwendungsgrad des Wassers ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Durch diese Anordnung wird eine gleichmäßige Durchströmung
bewirkt, die gereinigtes Wasser zuführt und belastetes Wasser
abführt. Die vorhandenen Sinkstoffe werden selbstständig
sedimentiert. Die Wasseraufbereitung und Abtrennung von
Sinkstoffen erfolgt innerhalb des Beckens, aber vom
Fischaufzuchtbecken abgegrenzt.
In Weiterentwicklung der Erfindung sind spezielle
Gitterdurchbrüche, Ansaugschacht und Beipaß angeordnet, die die
Strömung optimieren. Eine günstige, modulare Anordnung von
mehreren Becken ist in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Nachfolgend soll die Erfindung an drei Ausführungsbeispielen
erläutert werden.
Fig. 1 zeigt die perspektivische Darstellung eines Beckens,
Fig. 2 die paarige Anordnung von zwei Becken,
Fig. 3 eine mehrfache Anordnung von Becken.
Das in Fig. 1 dargestellte Becken zur Fischzucht besteht aus
einem langgestreckten, flachen Fisch-Aufzuchtbecken 9, an dessen
Enden jeweils eine Kammer durch Zwischenwände abgegrenzt ist.
Die Wände sind aus Glasfaserlaminat, Stahlblech oder Beton
herstellbar. Dementsprechend ist es auch möglich, die Kammern
eigenständig zu fertigen und in der Montage mit dem
Fischaufzuchtbecken zu verbinden. In der ersten Kammer, die eine
größere Tiefe als das Fischaufzuchtbecken 9 besitzt, ist ein
Reaktor 7 und darunter eine Belüftereinheit 6 angeordnet. Die
Wasserzuführung erfolgt von unten mittels eines Reaktor-
Ansaugschachtes 5. In Höhe der Wasseroberfläche, über dem
Reaktor 7, ist die Ansaugöffnung einer Flotationsabführung 8
befestigt. Der Abfluß zum Fisch-Aufzuchbecken 9 wird durch ein
Gitterdurchbruch 4 unterhalb des Wasserspiegels ermöglicht.
Wichtig für die Funktion ist, daß sich die genannten Baugruppen
über die gesamte Breite des Beckens erstrecken. In der zweiten,
strömungsmäßig hinteren Kammer, ist die Sedimentation 12
ausgebildet. Unterhalb der Kammer und unter dem Niveau des
Bodens des Fisch-Aufzuchtbeckens 9 sind drei Sedimentations
trichter 10 angeordnet. Diese besitzen im Boden je eine
Schlammabführung 11. Die Zufuhr des Wassers erfolgt durch einen
Gitterdurchbruch 3 über dem Boden des Fisch-Aufzuchtbeckens 9.
Eine nicht dargestellte Pumpe saugt das Wasser in die
Sedimentation 12 und bewirkt gleichzeitig eine Weiterleitung des
oberen, geklärten Wassers in den Reaktor-Ansaugschacht 5. Im
oberen Bereich der Sedimentation 12 ist eine zusätzliche kleine
Kammer als Beipaß 1 ausgebildet. Durch ein Gitterdurchbruch 2
wird ein Teilstrom des Wassers direkt zum Reaktor-Ansaugschacht
5 zurückgeleitet.
Das dem Reaktor 7 zwangsweise von unten zugeführte Wasser wird
durch die aus der Belüftereinheit 6 feinblasig austretende Luft
nach oben gehoben. Gleichzeitig erfolgt der erforderliche
Sauerstoffeintrag für die Fische und die Mikroorganismen auf dem
Reaktor 7. Auf dem Reaktor bildet sich ein biologisch wirksamer
Bewuchs aus sessilen Mikroorganismen. Unter den vorhandenen
aeroben Bedingungen erfolgt ein intensiver Abbau der organischen
Stoffe - Nitrifikation. Feine Schwebstoffe und abgelöste
Bakterien werden in dem sich bildenden Schaum auf der
Wasseroberfläche gebunden. Durch eine luftdichte Abdeckung der
Reaktorkammer wird der Schaum zwangsweise der
Flotationsabführung zugeführt. Von dem Bioreaktor 7 wird das
gereinigte Wasser durch den Gitterdurchbruch 4 in das
Fischaufzuchtbecken 9 geleitet, welches es in der Längsrichtung
durchströmt. Der beckenbreite Eintritt und Austritt durch die
Gitterdurchbrüche 4, 3 bewirkt eine relativ laminare Strömung.
Vergleichbar mit einem Vorklärbecken sinken die Futterreste und
Ausscheidungen der Fische zum Ende des langgestreckten
Fisch-Aufzuchtbeckens 9 ab. Mittels einer regulierbaren
Mamutpumpe wird durch den Gitterdurchbruch 3 eine Bodenströmung
bewirkt, die diese in die Sedimentation trägt. Dort erfolgt eine
Absetzung in den Sedimentationstrichtern 10. Das wird durch eine
verringerte Strömung gefördert, da ein Teilstrom sauberen
Oberflächenwassers durch den Gitterdurchbruch 2 und den Beipaß
1 abgezogen wird. In der Sedimentation bewirkt der Schlamm unter
anaeroben Bedingungen eine teilweise Denitrifikation des
Wassers. Der Klarlauf aus der Sedimentation 12 wird wie das
Wasser aus dem Beipaß 1 in den Reaktor-Ansaugschacht 5 mittels
eines Rohres zurückgeführt.
Die Fig. 2 zeigt eine Anordnung von zwei Becken mit entsprechend
höherer Kapazität. Diese sind in umgekehrter Systemfolge
nebeneinander angeordnet. Damit entfallen zusätzliche
Förderhilfsmittel wie Rohrleitungen und Pumpen. Die
Sedimentation 12 wirkt außerdem zum Reaktor 7 als vorgeschaltete
Denitrifikation.
Eine beliebige Leistungserhöhung ist durch die Kombination von
hintereinander und parallel angeordneten Becken gemäß Fig. 3
möglich.
1
Beipaß
2
Gitterdurchbruch
3
Gitterdurchbruch
4
Gitterdurchbruch
5
Reaktor-Ansaugschacht
6
Belüftereinheit
7
Reaktor
8
Flotationsabführung
9
Fisch-Aufzuchtbecken
10
Sedimentationstrichter
11
Schlammabführung
12
Sedimentation
Claims (12)
1. Becken zur Fischzucht, bestehend aus einem mit Wasser
gefüllten Behälter, Zu- und Ablauf, belüfteten Festbett und
Sedimentationsbereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem langgestreckten Fisch-Aufzuchtbecken (9) der Einlauf, die Belüftereinheit (6) und der Reaktor (7) an einem Ende,
der Auslauf und die Sedimentation (12) am entgegengesetzten Ende angeordnet sind,
wobei der Reaktor (7) und die Sedimentation (12) durch Wände gegenüber dem Fisch-Aufzuchtbecken (9) überwiegend abgegrenzt und deren Böden eine tiefere Ebene besitzen.
daß in einem langgestreckten Fisch-Aufzuchtbecken (9) der Einlauf, die Belüftereinheit (6) und der Reaktor (7) an einem Ende,
der Auslauf und die Sedimentation (12) am entgegengesetzten Ende angeordnet sind,
wobei der Reaktor (7) und die Sedimentation (12) durch Wände gegenüber dem Fisch-Aufzuchtbecken (9) überwiegend abgegrenzt und deren Böden eine tiefere Ebene besitzen.
2. Becken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich Belüftereinheit (6), Reaktor (7) und Sedimentation (12)
über die gesamte Breite des Fisch-Aufzuchtbecken (9) erstrecken.
3. Becken nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zulauf als Reaktor-Ansaugschacht (5) mit einer Verbindung
unterhalb des Reaktor (7) zu diesem ausgebildet ist, und sich über
die gesamte Breite erstreckt.
4. Becken nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung zum Fischaufzuchtbecken (9) durch ein
Gitterdurchbruch (4) oberhalb des Reaktors (7) besteht.
5. Becken nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Wasserspiegelhöhe oberhalb des Reaktors (7) die Öffnung
einer Flotationsabführung (8) angeordnet ist.
6. Becken nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verbindung vom Fisch-Aufzuchtbecken (9) zur
Sedimentation (12) durch ein Gitterdurchbruch (3) in Bodenebene
besteht.
7. Becken nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter der Sedimentation (12) Sedimentationstrichter (10)
angeordnet sind.
8. Becken nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Sedimentation (12) eine Pumpe Wasser aus dem
Fischaufzuchtbecken (9) ansaugt und ein Überlauf mit dem Reaktor-
Ansaugschacht (5) desgleichen oder eines weiteren
Fisch-Aufzuchtbeckens (9) in Verbindung steht.
9. Becken nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich im oberen Bereich der Sedimentation (12) ein Beipaß (1)
befindet, dessen Einlauf durch ein Gitterdurchbruch (2) mit dem
Fischaufzuchtbecken (9) und dessen Auslauf mit dem Reaktor-
Ansaugschacht (5) desgleichen oder eines weiteren
Fisch-Aufzuchtbeckens (9) in Verbindung steht.
10. Becken nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Becken parallel nebeneinander angeordnet
sind, wobei die System- bzw. Fließrichtung jeweils umgekehrt
ist.
11. Becken nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Becken hintereinander angeordnet sind, wobei
die System- bzw. Fließrichtung beibehalten wird.
12. Becken nach Anspruch 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens je zwei Becken hintereinander und nebeneinander
angeordnet sind.
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- 1995-06-09 DE DE19521037A patent/DE19521037C2/de not_active Expired - Fee Related
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