AT396682B - Kläranlage - Google Patents
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Description
AT 396 682 B
Die Erfindung betrifft eine Kläranlage zur Abwasserreinigung mit ein» Vielzahl von Kammern.
Kläranlagen zur Behandlung häuslicher, kommunaler und industrieller Abwässer sind seit langem bekannt Die meisten Kläranlagen sind fest installiert und das Abwasser durchläuft in der Regel zunächst eine Vorklärung, danach eine biologische Behandlungsstufe und anschließend eine Nachklärung. Der aus der Vor-/Nachklärung abgezogene Klärschlamm wird anschließend stabilisiert zum Teil entseucht und anschließend verwertet oder deponiert Die biologische Behandlung des Abwassers kann auf verschiedene Art und Weise »folgen. Die bekanntesten Verfahren sind das Belebtschlamm· und Festkörperverfahren.
Solche Kläranlagen oder Teile davon beschreiben auch die DE 31 47 920 Al, DE 31 47 927 Al und EP 0 071960 A2. Dabei sind die einzelnen Becken (Kammern) der Anlage untereinander verbunden und können auch im Reversierbetrieb gefahren werden. Schließlich ist die Menge und Zuordnung des Abwassers ebenso wie des Rücklaufschlamms zu den einzelnen Becken (Kammern) einstellbar. Eine Beeinflussung der biologischen oder chemischen Verfahrenstechnik ist aber nicht möglich.
Der Nachteil großer Kläranlagen besteht dann, daß sie erst ab einer bestimmten Abwassermenge wirtschaftlich arbeiten. Der Nachteil kleinerer Kläranlagen besteht darin, daß sie nur sehr schwer oder gar nicht an unterschiedliche Abwassermengen/-qualitäten angepaßt werden können. Abwassermenge, Konzentration und Art der Verunreinigungen können zum Teil aber stark variieren, zum Beispiel durch unterschiedliche Lebensgewohnheiten im Verlauf eines Tages oder durch saisonal bedingte Abwässer (zum Beispiel von Hotels, landwirtschaftlichen Betrieben, Feriensiedlungen etc.). Dabei kann es auch passieren, daß zum Beispiel an Ruhetagen, während Betriebsferien oder außerhalb der Saison überhaupt kein Abwasser mehr zuläuft. Da der biologische Kreislauf einer Kläranlage aber einen mehr oder weniger konstanten Anteil an aktiver Biomasse benötigt, bleibt nichts anderes übrig, als die Anlage abzuschalten und später wieder anzufahren. Dies ist nicht nur äußerst kompliziert, langwierig und teuer, sondern hat auch zur Folge, daß in der Zwischenzeit anfallende Abwässer ungeklärt abgeleitet oder zwischengelagert werden müssen, was dann wieder Geruchsprobleme etc. zur Folge hak
Auch bei schwankenden Abwasserqualitäten entstehen insbesondere bei kleineren Kläranlagen große Probleme, weil innerhalb vorgegebener Behandlungsstufen nur eine bestimmte, vorgegebene Abwasserbehandlung möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kläranlage zur Verfügung zu stellen, die leicht und flexibel an unterschiedliche Abwassermengen Und Abwasserqualitäten angepaßt werden kann. Dabei soll die Anlage vorzugsweise so gestaltet sein, daß sie auch in Zeiten, wo kein neues Abwasser zufließt, über längere Zeit unverändert weiter betrieben werden kann.
Ausgehend von der Überlegung, daß durch - unterschiedlich lange Sedimentationszeiten bei der Vorklärung, - .unterschiedliche Behandlungsart bei der biologischen Reinigungsstufe sowie - Veränderung der Behandlungsdauer des Abwassers, sowie - sequenzweise Wiederholung der einzelnen Behandlungsstufen unterschiedlich belastete Abwasser oder unterschiedliche Abwassermengen innerhalb des Reinigungsprozesses in ihrer Biologie "manipulierbar" sind, liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß eine Kläranlage bezüglich der Zuordnung der einzelnen Behandlungsstufen flexibel zur Anpassung an unterschiedliche Abwassermengen und -qualitäten gestaltet sein muß.
Die Erfindung betrifft danach eine Kläranlage zur Abwasserreinigung, bei der ein Kammeibehälter durch Zwischenwände in unterschiedliche Abschnitte zur Vorklärung, biologischen oder chemischen Behandlung, Zwischen- und/oder Nachklärung des Abwassers unterteilt ist, wobei jeder Abschnitt mehrere Kammern aufweist, die durch Trennwände voneinander getrennt sind und wobei die innerhalb eines Abschnitts angeordneten Kammern ebenso wie Kammern unterschiedlicher Abschnitte in strömungstechnischer Hinsicht in beliebiger, in Abhängigkeit von der Menge und Art des zu behandelnden Abwassers vorwählbarer Zuordnung verbindbar sind, sowie mit mindestens jeweils einer Einrichtung im Bereich der Vorldärung, Zwischenklärung und Nachklärung zur Entfernung des dort sedimentierten Klärschlamms.
Entscheidend ist zunächst, daß die unterschiedlichen Behandlungsabschnitte (Vorldärung, biologische Behandlungsstufe, Zwischen- und/oder Nachklärung) nicht als eigenständige Abschnitte fest zueinander angeordnet sind, sondern selbst in einzelne Kammern unterteilt sind, wobei die Kammern untereinander in beliebiger Zuordnung verbunden werden können. Dies hat den Zweck, in Abhängigkeit von der Abwasserqualität und Abwassermenge den Weg des Abwassers durch die Kläranlage individuell einstellen zu können und die Kläranlage so zum Beispiel ein-, zwei- oder mehrstufig fahren zu können.
Einstufig bedeutet, daß das Abwasser über die Vorklärung in die biologische Behandlungsstufe gelangt und anschließend in die Nachklärung. Bereits die einstufige Fahrweise kann ganz unterschiedlich ausgebildet sein. Bestehen die einzelnen Bereiche zum Beispiel aus jeweils sechs Kammern, so kann das Abwasser je nach Menge und Qualität durch eine vorwählbare Anzahl von Kammern in den einzelnen Bereichen geführt werden, wobei der Strömungsweg durch entsprechende Verbindung der Kammern eingestellt wird.
Zwei oder mehrstufig bedeutet, daß die einzelnen Behandlungsstufen selbst wieder unterteilt worden, so -2-
AT 396 682 B daß das Abwasser bei seinem Weg durch die Kläranlage zum Beispiel zwei oder mehrmals die biologische Behandlungsstufe durchläuft und zwischendurch immer wieder einer Zwischenklärung unterworfen wird, wobei in diesem Fall vorzugsweise die entsprechenden Kammern der Vorklär- und Nachklärstufe zur Zwischenklärung dienen, bevor das Abwasser über die letzte Sedimentationsstufe zum Beispiel in einen Vorfluter abgeleitet wird.
Auf diese Weise erhält die Kläranlage eine Art Labyrinthcharakter, wobei der Weg durch das Labyrinth extern eingestellt werden kann. Eine Ausführungsform dazu sieht vor, in den Trennwänden zwischen benachbarten Kammern über Ventile verschließbare Öffnungen vorzusehen. Die Ventile, die zum Beispiel einfache Schieber sein können, können mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betrieben weiden und verbinden zwei Kammern miteinander, so daß das Abwasser überlaufen kann oder trennen die Kammern voneinander (in Verschlußstellung).
Eine Alternative besteht darin, auf die oberen Ränder der Trennwände Randelemente aufzusetzen, quasi als Leitelemente für das Abwasser, das dann über die Ränder der Trennwände von einer Kammer in die nächste fließt.
Ebenso können die Trennwände selbst aber auch höhenverstellbar sein. Das Wasser strömt dann unterhalb der Trennwände von einer Kammer in die nächste.
Bevorzugt ist es, wenn die Kammern der einzelnen Behandlungsabschnitte in längsverlaufenden Reihen angeordnet und jeweils gleich groß sind. Aufgrund dieser einfachen geometrischen Zuordnung ergeben sich überraschende Vorteile. Diese sollen am Beispiel einer Kläranlage erläutert werden, bei der die Kammern der einzelnen Abschnitte in drei Reihen nebeneinander angeordnet sind, wobei die mittlere Reihe die biologische Behandlungsstufe darstellt Wird das Abwasser nur über zwei Kammern vorgeklärt, so verbleibt im Abwasser zum Beispiel ein wesentlich höherer Anteil organischer Substanzen als wenn die Vorklärung über vier· Kammern geführt würde. Das Abwasser wird jetzt zum Beispiel über ein geöffnetes Ventil von der zweiten Kammer in die benachbarte zweite Kammer der biologischen Behandlungsstufe geführt und von dort entgegen der Strömungsrichtung in der Vorklärung in die nächste Kammer weitergeführt Die biologische Behandlung erfolgt aufgrund der kurzen Vorklärung unter Hochlast Bei konstanter Sauerstoffmenge kann es zu teilweise anaeroben Behandlungsbedingungen kommen. Das so behandelte Abwasser gelangt nun üb« weitere geöffnete Ventile in die erste Nachklärkammer und muß dort zwangsweise nun mindestens drei Nachklärkammem durchlaufen, um anschließend in eine weitere biologische Behandlungskammer überführt zu werden. Durch den Hochlastbetrieb in der ersten biologischen Behandlungsstufe werden dort nur Mikroorganismen selektiert die den Anteil leicht abbaubarer Substanzen im Abwasser abbauen. Entsprechend hoch ist der Anteil an suspendierten Feststoffen (biologischer Schlamm), der in die nachgeschaltete Klärstufe gelangt die - wie beschrieben—-aufgrund der Geometrie der Kläranlage verlängert ist so daß automatisch eine längere Verweilzeit zur Sedimentation des biologischen Schlamms erreicht wird.
Muß ein Abwasser auf bereitet werden, das einen höheren Anteil an schwer abbaubaren Substanzen auf weist so wird es möglicherweise bevorzugt sein, die Vorklärung über drei oder vier Kammern zu führen und entsprechend die weiteren Behandlungsstufen einzustellen.
Die Kläranlage kann auf diese Weise an völlig unterschiedliche Abwassermengen und -qualitäten angepaßt werden.
Zum Beispiel über Förderschnecken oder Absaugleitungen im Bereich der seitlichen Behandlungskammem zur Vor-, Zwischen- und/oder Nachklärung kann der Klärschlamm schonend abgezogen werden. Vorzugsweise wird der Schlamm unmittelbar in einen Behälter zur Schlammlagerung beziehungsweise Schlammbehandlung ausgetragen, wobei diesem Behälter, der vorzugsweise mit den übrigen Bauteilen in einem kompakten Container angeordnet ist erfindungsgemäß eine besondere Bedeutung zukommt. Der Behälter soll nämlich zur Zwischenlagerung und Vorstabilisierung des Klärschlamms dienen und eine Leitung zur teilweisen Rückführung des vorstabilisierten Schlamms in eine der Kammern aufweisen. Hierdurch wird es ermöglicht in Zeiten, wo ein geringerer Abwasserzulauf ist oder überhaupt kein Abwasser mehr zuläuft den biologischen Betrieb der Anlage weiterhin aufrechtzuerhalten, indem die für die biologische Stufe notwendige Biomasse jetzt nicht mehr oder nur noch teilweise durch zulaufendes Abwasser zur Verfügung gestellt sondern durch eine entsprechende Menge an rückgeführtem, vorstabilisiertem Schlamm eingebracht wird.
Dazu erfolgt die Abwasserreinigung mit Hilfe mindestens einer biologisch wirksamen Behandlungskammer, bei der der abgetrennte oder abgezogene Schlamm in einem Behälter zwischengelageit und vorstabilisiert wird und bei Unterversorgung der Reaktionskammer mit zulaufendem Abwasser jeweils eine solche Menge des vorstabilisierten Schlamms in die Reaktionskammer(n) zugeleitet wird, wie dies für die Aufrechterhaltung der dort-ablaufenden Reaktionsprozesse notwendig ist.
Dabei ist es unabhängig, nach welchem Verfahren die biologische Abwasserreinigung erfolgt Dies gilt auch für die zuvor beschriebene Anlage, deren biologische Behandlungsstufe anaerob oder aerob im Belebtschlammverfahren oder im Festkörperverfahren betrieben werden kann. Entsprechend weisen die einzelnen Kammern zugehörige Belüftungseinrichtungen und/oder Festbettkörper auf, wie sie aus dem Stand dar Technik bekannt sind. Ebenso ist eine chemische Behandlung möglich, zum Beispiel über eine Flockung oder Füllung.
Die Zwischenlagerung des Klärschlamms im Behälter kann unter anaeroben Bedingungen »folgen. Es ist -3-
AT396682B aber auch möglich, während der Lagerung im Behälter eine dem endogenen Sauerstoffverbrauch des Schlamms entsprechende Belüftung sicherzustellen, um die Stoffwechselprozesse im Schlamm kontinuierlich aufrechtzuerhalten.
Die vom Behälter zurückgeführte Schlammenge wird vorzugsweise so gewählt, daß die biologische Belastung des behandelten Abwassers konstant ist.
Die Kläranlage kann kompakt in einem Container angeordnet werden und umfaßt von der Vorreinigung bis zur Schlammbehandlung sämtliche Verfahrensstufen. Kn besonderer Vorteil besteht darin, daß die Kläranlage in konstruktiver Hinsicht trotz der Möglichkeit, völlig unterschiedliche Behandlungswege vorzugeben, nicht verändert werden braucht, wenn man von der Einstellung des Strömungsweges absieht. Dies gilt zum Beispiel auch für die Einrichtungen zur Entfernung beziehungsweise Zwischenlagerung und Rückführung des Klärschlamms. Trotzdem können die Abschnitte die Vorklärung, der biologische Behandlungsraum oder die Abschnitte der Nachklärung in weiten Bereichen verkleinert oder vergrößert werden und so an die örtlichen Gegebenheiten angepaßt werden.
Es ist selbstverständlich, daß die vorstehend nicht erwähnten üblichen Einrichtungen, die zu einer derartigen Kläranlage gehören, ebenfalls vorhanden sind. So kann im Container eine mechanische Vorreinigungseinrichtung angeordnet sein, die durch ein Rohr mit einer Zulaufkammer verbunden ist, von der aus das Abwasser zum Beispiel über einen Überlauf in die erste Vorklärkammer gelangt. Für den Ablauf des gereinigten Wassers ist vorgesehen, die letzte, der Nachklärung dienende Kammer unmittelbar oder mittelbar an einen Vorfluter anzuschließen. Dabei kann eine Ablaufkammer zwischengeschaltet sein.
Der Schlamm wird entweder über die genannten Förderschnecken unmittelbar in den Behandlungsbehälter geführt. Er kann dort zum Beispiel aerob (thermisch) behandelt und stabilisiert weiden. Ebenso kann der Schlamm (vor)stabilisiert und - wie beschrieben - zumindest teilweise in die biologischen Behandlungsstufen zurückgeführt werden. Schließlich kann der Behälter als einfacher Stapelbehälter ausgebildet sein.
Weitere Meikmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen dar Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
Im nachstehenden Ausführungsbeispiel wird die Erfindung zeichnerisch erläutert Dabei zeigen in staik schematisierter Darstellung
Figur 1: eine Aufsicht auf eine in einem Container angeordnete Kläranlage mit zugehörigen Peripherie' geraten,
Figur 2: eine perspektivische Teilansicht des Kammerbehälters der Anlage nach Figur 1,
Figur 3: einen horizontalen Schnitt durch eine Zwischenwand im Bereich einer Öffnung mit einem Schieb«·,
Figur 4: eine weitere Ausführungsform eines Kammerbehälters,
Figur 5r-einen horizontalen Querschnitt durch eine Verbindungsstelle verschiedener Zwischen-/Tienn-wände des Behälters nach Figur 4,
Figur 6: eine weitere Ausfuhrungsform eines Kammerbehälters in perspektivischer Darstellung,
Figur 7: den Behälter nach Figur 6 in einem Längsschnitt
In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugsziffem gekennzeichnet Der Begriff "Kammerbehälter” umfaßt die Gesamtheit der Kammern der einzelnen Behandlungsstufen zur Behandlung eines Abwassers.
Der Kammerbehälter besteht aus verschweißten Stahlblechen. Er weist in der Aufsicht eine Rechteckform auf und besitzt zwei Seitenwände (2) und zwei Stirnwände (3). In Längsrichtung verlaufen durch den Kammerbehälter (1) zwei Zwischenwände (4) parallel und im Abstand zueinander. Hierdurch wird der Kammerbehälter (1) in drei längsverlaufende Abschnitte (6,7,8) unterteilt Jeder Abschnitt (6,7,8) ist weiterhin durch quer verlaufende Trennwände (5) in jeweils sechs Kammern (6a bis f, 7a bis f und 8a bis 0 untergliedert Die Figuren 1,2 und 6 zeigen, daß die Trennwände (5) zwischen den Seitenwänden (2) fluchtend beziehungsweise im Abstand zueinander verlaufen und die Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) hierdurch jeweils eine gleiche Länge (L) aufweisen.
Wie Figur 2 zeigt sind die einzelnen Kammern unterschiedlich hoch. Die äußeren Kammern (6a bis f) und (8a bis f) sind in ihrem unteren Abschnitt rinnenförmig ausgebildet und überragen mit diesem im Längsschnitt V-förmigen Abschnitt die mittleren Kammern (7a bis 0 nach unten. hi diesem unteren Abschnitt ist in jeder Kammerreihe (6,8) eine Transportschnecke (10) in Längsrichtung angeordnet die sich durch entsprechende Öffnungen in den Trennwänden (5) hindurch erstreckt Die Transportschnecken (10) sind an ihrem einen Ende (vor den Kammern (6a, 8a)) an einen (nicht dargestellten) Antriebsmotor gekuppelt und ragen mit ihrem anderen Ende durch die hinteren Trennwände der Kammern (6f, 8t) in einen Raum (40), der nachstehend .noch näher beschrieben wird. Über verschiedene (nicht dargestellte) Lagerstellen werden die Förderschnecken (10) geführt
In den Zwischenwänden (4) und Trennwänden (5) zwischen benachbarten Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) sind Öffnungen (14) vorgesehen. Wie Figur 3 zeigt sind die Öffnungen (14) durch höhenverstellbaie Schieber (15) verschließbar beziehungsweise zu öffnen, wobei die Schieber (15) über seitliche Führungsschienen (16) mit einem Anschlag am unteren Ende geführt werden. Die Schieber (15) können über den oberen Rand (19) mechanisch angehoben und über geeignete Anetiermittel festgelegt werden, um die Öffnungen (14) ganz oder teilweise freizulegen. Ebenso können aber auch motorisch betriebene Antriebsorgane dazu dienen, die Schieber -4-
AT396682B (15) anzuheben oder abzusenken.
Anstelle von Schiebern können auch andere Ventilarten, Stopfen oder dergleichen verwendet weiden.
Eine andere Art der Verbindung der Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) in strömungstechnischer Hinächt zeigen die Figuren 4,5. Hier sind die Zwischenwände (4) beziehungsweise die Trennwände (5) nicht miteinander verschweißt, sondern &ber vertikale Pfosten (18) in entsprechenden vertikalen Aufnahmen (18a) höhenverstellbar geführt. Die Verstellbarkeit der Wände (4,5) kann auf gleiche Weise erfolgen wie zuvor anhand der Schieber (15) beschrieben. In der angehobenen Stellung entstehen dabei - wie Figur 4 zeigt · zwischen dran Boden (17) des Kammerbehälters (1) und den unteren Rändern (19') der Wände (4,5) Öffnungen (14), durch die benachbarte Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) untereinander kommunizierend verbunden werden. Über diese Verbindungen kann der Abwasserstrom, je nachdem, welche Öffnungen (14) verschlossen und welche geöffnet sind, gezielt eingestellt werden.
Wie Figur 1 zeigt, wird das Abwasser zunächst über eine Einrichtung (26) zur mechanischen Vorreinigung, die ein Schwerkraftsieb (27) und einen Sammelbehälter (28) für abgetrennte Schmutzteilchen aufweist, über eine Rohrleitung (11) in eine Zulaufkammer (21) gepumpt, die an der in Figur 1 linken Stirnwand (3) des Kammerbehälters (1) angebracht ist. Das Abwasser fließt von dort über einen Überlaufrand (33) in die Kammer (6a), die eine oste Kammer zur Vorklärung bildet
Im dargestellten Ausfährungsbeispiel ist die diametral gegenüberliegende Kammer (81) im Bereich der Nachklärung angeordnet und von hier aus gelangt das Abwasser über einen Überlaufrand (33*) in eine Ablaufkammer (22), welche bodenseitig mit einem Ablaufrohr (12) ausgebildet ist über die das Abwasser weggeführt wird, zum Beispiel in einen Vorfluter (nicht dargestellt).
Der Weg des Abwassers von der Kammer (6a) zur Kammer (8f) kann erfindungsgemäß auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen.
Bei einer einstufigen Fahrweise können zum Beispiel die Kammern (6a bis f) über die Öffnungen (14) miteinander verbunden werden, so daß alle Kammern (6a bis f) der Vorklärung dienen, bevor das Abwasser über die Öffnung (14) zwischen den Kammern (6f, 7f) in die mittlere Kammerreihe, die der biologischen Abwasserreinigung dient gelangt und über die Öffnungen (14) in den Trennwänden (5) von der Kammer (7f) über die Kammern (7e bis 7b) in die Kammer (7a) fließt Jede Kammer (7f bis 7a) weist eine oberhalb des Bodens angeordnete Belüftungseinrichtung (24) auf, die jeweils an eine zentrale Luftleitung (24’) angeschlossen sind und über die Sauerstoff in das Abwasser eingedüst wird. Zusätzlich können (nicht dargestellte) Rührwerke vorgesehen sein. Die biologische Reinigung des Abwassers in den Kammern (7f bis 7a) kann nach dem Belebtschlammverfahren erfolgen; es ist aber ebenso möglich, in den einzelnen Kammern (7f bis 7a) Festbettkörper, zum Beispiel Tauchkörper (25) für ein Festkörperverfahren anzuordnen.
Nach detbiologischen Behandlung gelangt das Abwasser durch die Öffnung (14) zwischen den Kammern (7a, 8a) in die Kammer (8a) und von dort durch die Kammern (8b bis 8e) in die Kammer (8f), wobei die Kammerreihe (8a bis 8f) zur Nachklärung dient, bevor das Abwasser über die Ablaufkammer (22) weggeführt wird.
Die Erfindung ermöglicht es, den einstufigen Weg auch völlig anders zu gestalten, indem beispielsweise die Vorklärung nur über die Kammern (8a, b) geführt wird, bevor das Abwasser über die Kammern 8a, b geführt wird, bevor das Abwasser über die biologischen Behandlungskammem (7b, 7a) wiederum die Nachldär-kammem (8a bis f) durchläuft Entsprechend werden gegenüber der vorstehend beschriebenen Variante nun die Öffnungen zwischen den Kammern (6b, 6c und 7b, 7c) geschlossen, um das Abwasser entsprechend zu führen. Eine solche Fahrweise wird sich insbesondere im Schwachlastbetrieb oder bei Abwässern anbieten, die zum Beispiel einen hohen Anteil an Nematoden aufweisen.
Die vorstehende Kammerkonfiguration kann auch für ein mehrstufiges Verfahren genutzt werden. In diesem Fall wird zum Beispiel die Öffnung (14) zwischen den Kammern (8c, 8d) geschlossen und der Abwasserstrom über die Kammern (6a, 6b, 7b, 7a, 8a, 8b, 8c, 7c, 7d, 6d, 6e, 6f, 7f, 7e, 8e, 8f) in die Ablaufkamm»: (22) geführt
Dabei dienen die Kammern (7a bis f) der Reihe (7) ausschließlich der biologischen Behandlung, während die Kammern (8a bis c) und (6d bis f) nunmehr die Aufgabe einer Zwischenklärung erfüllen, bevor das Abwasser in die Kammern (8e, f) nachgeklärt wird.
Bei dieser Fahrweise wird das Abwasser in drei getrennten biologischen Behandlungsstufen mit entsprechender Zwischenklärung gereinigt. Aufgrund der Gestaltung der Kläranlage wird bei dieser Fahrweise mit Hochlast in der ersten biologischen Behandlungsstufe (Kammern (7b, 7a)) die Sedimentationsstrecke in der ersten Zwischenklärung (Kammern (8a bis c)) zwangsweise verlängert, so daß der erhöhte Anteil an Überschußschlamm über eine längere Verweilzeit sedimentieren kann und von der dritten Kammer (8c) der ersten Zwischenklärung ein mit wesentlich weniger Schlamm belastetes Abwasser in die zweite biologische Behandlungsstufe gelangt.
Der sedimentierte Schlämm wird über die Förderschnecken (10) sowie angeschlossene Förderleitungen (10’) in einen Schlammbehandlungsbehälter (29) geführt,-der mit einer Belüftungsvomchtung (30) bestückt ist Im Behälter (29) wird der Schlamm aerob behandelt und stabilisiert, wobei die exotherme Reaktion ein für die Stabilisierung geeignetes Temperatumiveau schafft Soweit erforderlich kann der Behälter (29) aber auch zusätzlich erwärmt werden. Der stabilisierte Schlamm wird über ein Rohr (31) in einen Stapelbehälter (32) -5-
Claims (15)
- AT396682B gefördert, der beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1 seitlich neben dem Kammerbehälter (1) innerhalb des Containers (Γ) angeordnet ist Ebenso ist es ab» auch möglich, den Klärschlamm im Behälter (29) anaerob zu behandeln oder für eine dem endogenen Sauerstoffverbrauch des Schlamms entsprechende Belüftung zur Aufrechterhaltung der Stoffwechselprozesse im Schlamm zu sorgen und den so vorstabilisierten Schlamm anschließend in eine biologische Behandlungskammer (7a bis f) in bestimmten Teilmengen zurückzuführen über die Leitung (31') mit Ventilen (41). Auf diese Weise kann insbesondere bei einem Belebtschlammverfahren stets die zur Aufrechterhaltung der Stoffwechselprozesse notwendige Biomasse aufrechterhalten werden, auch wenn der Abwasserzulauf sich verringert oder überhaupt kein belastetes Abwasser mehr zuläuft. Die Kläranlage kann so auch größere Schwankungen im Abwasserzulauf ohne weiteres überbrücken und sich quasi "autark" versorgen. Dies führt zu dem wesentlichen Vorteil, daß die Anlage auch bei schwankenden Abwassermengen und Abwassern unterschiedlichster biologischer Belastung individuell angepaßt werden kann, ohne den konstruktiven Aufbau in irgendein» Weise zu verändern. Erhöht oder erniedrigt sich zum Beispiel saisonal der Anteil einzelner Mikroorganismen/Enzyme, so kann dem durch entsprechende Einstellung der Anlage - wie vorstehend beschrieben · unmittelbar Rechnung getragen werden. Die einzelnen Bauteile der Anlage können auf verschiedene Art und Weise ausgebildet sein. Anstelle d» trichterförmigen Ausbildung der Kammern (6a bis f, 8a bis f) im unteren Bereich können die entsprechenden Außenwände auch keilförmig in Richtung auf die Innenwände verlaufen (Figur 7). Ebenso kann der Kammerbehälter eine runde Grundfläche aufweisen und die Kammern sind dann zum Beispiel als Kreissektoren ausgebildet. Ebenso kann der Kammerbehälter drei- oder mehreckig ausgebildet sein. Die einzelnen Kammern können auch durch Kunststoffbehälter ausgebildet werden, die mit ihren korrespondierenden Flächen gegeneinander liegen, wobei die Öffnungen dann vorzugsweise wie in Figur 2 dargestellt ausgebildet sind und sich durch jeweils zwei nebeneinanderliegende Wände erstrecken. Diese Kunststoffbehält» werden vorzugsweise im Streckformverfahren hergestellt. Eine and»e Ausführungsform zur kommunizierenden Verbindung der einzelnen Kammern zeigt Figur 6. Anstelle von Öffnungen (14) sind hier auf die oberen Ränder (19) einzelner Zwischenwände (4) beziehungsweise Trennwände (5) Randelemente (20) lösbar aufgesetzt, wobei die Randelemente (20) bündig mit dem umlaufenden Rand des Kammerbehälters (1) abschließen. Bei dieser Ausführungsform muß der Flüssigkeitspegel oberhalb der Ränder (19) liegen. Das Abwass» wird dann entsprechend der Zuordnung d» Randelemente (20) durch die einzelnen Kammern geführt. Die Randelemente (20) können im einfachsten Fall aufgesteckt w»den. Sie können aber auch über Nut-/Federverbindungen, Ösen oder Steckbolzen lösbar auf den Rändern (19) festgelegt werden. PATENTANSPRÜCHE 1. Kläranlage zur Abwasserreinigung mit einer Vielzahl von Kammern, gekennzeichnet durch einen Kammerbehälter (1), der durch Zwischenwände (4) in unt»schiedliche Abschnitte (6,7,8) zur Verklärung, biologischen und chemischen Behandlung, Zwischen- und/oder Nachklärung des Abwassers unterteilt ist, wobei jeder Abschnitt (6,7,8) mehrere Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) aufweist, die durch Trennwände (4,5) voneinander getrennt sind, wobei die innerhalb eines Abschnitts (6,7,8) angeordneten Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) ebenso wie Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis 0 unterschiedlicher Abschnitte (6,7,8) in strömungstechnischer Hinsicht in beliebiger, in Abhängigkeit von der Menge und Art des zu behandelnden Abwassos vorwählbarer Zuordnung verbindbar sind, sowie mit mindestens jeweils einer Einrichtung (10) im Bereich der Vorklärung, Zwischenklärung und Nachklärung zur Entfernung des dort sedimentierten Klärschlamms.
- 2. Kläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Trennwänden (4, 5) zwischen benachbarten Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis 0 üb» Ventile (15) verschließbare Öffnungen (14) vorgesehen sind.
- 3. Kläranlage nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Randelemente (20), die lösbar auf dem oberen Rand (19) der Trennwände (4,5) befestigbar sind und nach oben über den Flüssigkeitsspiegel des Abwassers vorragen.
- 4. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (4,5) entlang von seitlichen Führangselementen (18a) über den Flüssigkeitsspiegel des Abwassers hinaus vertikal verstellbar sind. -6- AT396682B
- 5. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f) der Abschnitte (6,7,8) jeweils in Reihen hintereinander angeordnet sind.
- 6. Kläranlage nach Ansprach 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reihe (7) mit Kammern (7a bis f) zur biologischen Abwasserbehandlung parallel neben den übrigen Kammeireihen (6,8) angeordnet ist
- 7. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (6a bis f, 7a bis f, 8a bis f), in Längsrichtung der Reihen (6,7,8) betrachtet, eine gleiche Länge (L) aufweisen.
- 8. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10) zur Entfernung des Klärschlamms aus einer Transportschnecke besteht die in Längsrichtung der jeweiligen Reihe (6,8) am Boden der zugehörigen Kammern (6a bis f, 8a bis f) verläuft und sich durch entsprechende Öffnungen in den Trennwänden (5) erstreckt
- 9. Kläranlage nach Anbruch 8, dadurch gekennzeichnet daß sich an das in Transportrichtung betrachtet hintere Ende der Förderschnecke eine Einrichtung (10') zur Überführung des Schlamms in einen nachgeschalteten Behält» (29) zur Schlammlagerung und/oder Schlammbehandlung anschließt
- 10. Kläranlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Förderschnecke (10), in Förderrichtung betrachtet, durch die letzte Trennwand (5) hindurch in einen Behälter (29) zur Schlammlagerung beziehungsweise Schlammstabilisierung erstreckt
- 11. Kläranlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (29) zur anaeroben Zwischenlagerung des Klärschlamms geschlossen ausgebildet ist und eine Leitung (3Γ) zur teilweisen Rückführung des vorstabilisierten Schlamms in eine der Kammern (7a bis f) aufweist
- 12. Kläranlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (29) geschlossen ausgebildet ist und eine Einrichtung zur partiellen Belüftung des Schlamms aufweist
- 13. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (7a bis 0 zur biologischen Behandlung des Abwassers mit Belüftungseinrichtungen (24) und/oder Rührwerken ausgebildet sind.
- 14. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kammern (7a bis f) zur biologischen Behandlung des Abwassers Festbettkörper (25) angeordnet sind
- 15. Kläranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die in Strömungsrichtung des Abwassers letzte Nachklärkammer (80 einen Ablauf (331) zu einer Ablaufkammer (22) aufweist die an einen Vorfluter anschließbar ist Hiezu 3 Blatt Zeichnungen -7-
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