DE19516946A1 - Fräswerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 ein insbesondere zum orthogonalen Drehfräsen von Kurbel
wellen bestimmtes Fräswerkzeug mit einem Spankammern auf
weisenden Grundkörper und mit mehreren, lösbar befestig
baren Schneidelementen.
Fräswerkzeuge der genannten Art sind in verschiedenen Aus
führungsformen bekannt, sie erfüllen jedoch die an sie ge
stellten Anforderungen nicht. Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, ein Fräswerkzeug der genannten Art so zu
gestalten, daß es hinsichtlich Schneidverhalten, Standzeit
und Wirtschaftlichkeit den Anforderungen genügt.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung mit den Merk
malen des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 vor, daß
bezüglich Größe und Form gleichartige Schneidelemente so
wohl zum primär umfangsseitigen Arbeiten als auch zum pri
mär stirnseitigen Arbeiten vorgesehen sind und daß sie ab
wechselnd umfangsseitig und stirnseitig angeordnet sind.
Ein erfindungsgemäßes Fräswerkzeug weist an seiner Stirn
seite und an seiner der Stirnseite benachbarten Umfangs
fläche vorzugsweise identisch gleiche Schneidelemente auf,
die jedoch entsprechend ihrer Bestimmung unterschiedlich
in den Grundkörper eingebaut sind, jeweils mit Hauptschnei
den und mit Nebenschneiden versehen sind und abwechselnd
mit ihren Hauptschneiden stirnseitig und mit ihren Neben
schneiden umfangsseitig bzw. mit ihren Hauptschneiden um
fangsseitig und mit ihren Nebenschneiden stirnseitig ange
ordnet sind. Die Nebenschneiden sind dabei in einer Größen
ordnung, die dem Vorschub pro Zahn entspricht, zurückver
setzt. Man erhält dadurch als Ergebnis ein Fräswerkzeug,
das den spanungstechnischen Anforderungen entspricht und
mit dem wirtschaftlich gearbeitet werden kann.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung her
vor.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher be
schrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Fräswerkzeuges in
größerem Maßstab;
Fig. 2 eine Stirnansicht des Fräswerkzeuges in grö
ßerem Maßstab;
Fig. 3 eine das Arbeiten des Fräswerkzeuges wieder
gebende Prinzipskizze in anderem Maßstab;
Fig. 4 eine die Kurbelwellenbearbeitung und hierbei
speziell die Wangenbearbeitung betreffende
Prinzipskizze in kleinerem Maßstab;
Fig. 5 eine die Kurbelwellenbearbeitung und hier
speziell die Zapfenbearbeitung betreffende
Prinzipskizze in demselben Maßstab wie in
Fig. 4 und
Fig. 6 eine zu den Darstellungen der Fig. 4 und
5 gehörende Prinzipskizze eines Teiles einer
Kurbelwelle mit der Darstellung zweier Wangen
und eines Zapfens;
Fig. 7 eine abgebrochene Ansicht eines Schneidele
mentes mit Spanformmulden in größerem Maß
stab;
Fig. 8 eine Seitenansicht des Schneidelementes gemäß
Fig. 7 und
Fig. 9 eine weitere Ansicht des Schneidelementes ge
mäß den Fig. 7 und 8.
Ein Fräswerkzeug 1 umfaßt gemäß Fig. 1 einen Grundkörper
2 mit mehreren Spankammern 3 bzw. 4 und mit lösbar be
festigbaren Schneidelementen 5 bzw. 6. Die Schneidelemente
5 sind jeweils umfangsseitig angeordnet bzw. befestigt und
die Schneidelemente 6 sind jeweils stirnseitig angeordnet
bzw. befestigt. Zum Befestigen weisen die Schneidelemente
5 und Gleiches gilt für die Schneidelemente 6 jeweils eine
grundsätzlich bekannte Durchtrittsöffnung 7 für eine Befe
stigungsschraube 8 auf, die sich bei den Schneidelementen
5 im wesentlichen radial erstreckt, während sie bei den
Schneidelementen 6 im wesentlichen parallel zur Achse 9 des
Fräswerkzeuges 1 angeordnet ist.
Die Schneidelemente 5, 6 sind jeweils Wendeschneidplatten
und bezüglich Größe und Form gleichartig bzw. identisch
gleich. Sie sind sowohl zum primär umfangsseitigen Arbeiten
als auch zum primär stirnseitigen Arbeiten vorgesehen und
weisen jeweils Hauptschneiden 10 und Nebenschneiden 11 auf.
Die Hauptschneiden 10 sind deutlich länger als die Neben
schneiden 11, wobei die Hauptschneiden 10 und die Neben
schneiden 11 ferner eine Rechteckfläche 12 begrenzen. Die
jeweiligen Ecken sind vorzugsweise abgerundet, wie Fig. 1
zeigt.
Die Schneidelemente 5, 6 sind gemäß Ausführungsbeispiel und
insbesondere gemäß den Darstellungen in den Fig. 7 bis
9 jeweils parallelogrammförmig und weisen eine rhombische
bzw. rhomboide Grundfläche 13 auf. Begrenzt werden die
Schneidelemente 5, 6 gemäß Ausführungsbeispiel von den
parallel zueinander stehenden Rechteckflächen 12 mit den
sie außen begrenzenden Hauptschneiden 10 bzw. Nebenschnei
den 11. Als Wendeschneidplatte weist jedes Schneidelement
5, 6 vier Hauptschneiden 10 und vier Nebenschneiden 11 auf,
wobei ferner gemäß Ausführungsbeispiel jeder Hauptschneide
10 noch eine Spanformmulde 14 als Spanformfläche zugeordnet
ist. Die Spanformmulde 14 weist einen Austrittswinkel von
etwa 25° zur Ebene der als Spanfläche dienenden Rechteck
fläche 12 auf, wie Fig. 7 zeigt.
An dem Grundkörper 2 des Fräswerkzeuges 1 sind in Umfangs
richtung jeweils neben einem Schneidelement 5 mit sich um
fangsseitig sowie achsparallel oder annähernd achsparallel
erstreckender Hauptschneide 10 und sich stirnseitig radial
oder annähernd radial erstreckender Nebenschneide 11 je
weils ein Schneidelement 6 mit sich stirnseitig sowie
radial oder annähernd radial erstreckender Hauptschneide
10 und sich umfangsseitig und achsparallel oder annähernd
achsparallel erstreckender Nebenschneide 11 angeordnet. Wie
Fig. 1 ferner zeigt, sind die Nebenschneiden 11 jeweils
0,1 bis 0,5 mm und vorzugsweise 0,2 bis 0,3 mm gegenüber
den jeweiligen Hauptschneiden 10 zurückversetzt. Dieses Maß
entspricht ferner dem jeweiligen Zahnvorschub und ist in
Fig. 1 mit Hilfe der dort angegebenen Maße U bzw. S
angedeutet.
Vor allem Fig. 1 zeigt auch, daß die Spankammern 3 der mit
ihren Hauptschneiden 10 umfangsseitig angeordneten Schneid
elemente 5 ein größeres Volumen für die Späne aufweisen als
die Spankammern 4 der Schneidelemente 6 mit den stirnseitig
angeordneten Hauptschneiden 10.
Die rhombische oder rhomboide Grundfläche 13 dient sowohl
bei den Schneidelementen 5 als auch bei den Schneidelemen
ten 6 zugleich als Freifläche.
Fig. 3 gibt das Fräswerkzeug 1 beim Arbeiten an einem zy
lindrischen Körper 15 wieder. Das Fräswerkzeug 1 ist mit
seiner Stirnfläche 16 der Umfangsfläche 17 des zylindri
schen Körpers 15 zugewandt und bearbeitet sowohl mit seinen
umfangsseitig angeordneten Schneidelementen 5 als auch mit
seinen stirnseitig angeordneten Schneidelementen 6 den
zylindrischen Körper 15 an seinem Umfang. Die Achse 9 des
Fräswerkzeuges 1 ist gemäß Fig. 3 um das Maß X unterhalb
der Drehachse 18 des zylindrischen Körpers 15 angeordnet.
Beim orthogonalen Drehfräsen dreht sich der zylindrische
Körper 15 um seine Drehachse 18 mit relativ geringer Ge
schwindigkeit und der Fräskörper 1 dreht sich mit hoher Ge
schwindigkeit um seine Achse 9 und bewegt sich dabei ferner
in Richtung der beiden Koordinaten Y und Z gemäß Fig. 3.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen einen besonders zweckmäßigen
Anwendungsfall für ein Fräswerkzeug 1 beim Bearbeiten einer
Kurbelwelle 20.
Die Kurbelwelle 20 weist Achslagerstücke 21, im Abstand
voneinander angeordnete Kurbelwangen 22 und dazwischen min
destens einen Lagerzapfen 23 auf. Nicht nur die Achslager
stücke 21, sondern auch die Kurbelwangen 22 und der Lager
zapfen 23 müssen bearbeitet werden, wobei vor allem zum
Schruppen das Fräswerkzeug 1 dient.
Mit gestrichelten Linien 24 ist in den Fig. 4 und 6 die
Kontur des zu bearbeitenden Kurbelwellen-Rohlings und das
mit Hilfe des Fräswerkzeuges 1 beim Schruppen zu entfernen
de Material 25 angegeben.
Ferner zeigt Fig. 4 das Fräswerkzeug 1 beim Arbeiten an
einer ersten Kurbelwange 22 und beim Entfernen des Mate
rials 25 mit den umfangsseitig angeordneten Schneidelemen
ten 5 und den stirnseitig angeordneten Schneidelementen 6,
wobei alle Merkmale in Fig. 4 nur prinzipmäßig dargestellt
sind.
Der Durchmesser des Fräswerkzeuges 1 ist ferner kleiner als
der Abstand der mit Hilfe des Fräswerkzeuges 1 herzu
stellenden, einander zugewandten Kurbelwangen-Endflächen
26 bzw. 27.
Zum Bearbeiten des Lagerzapfens 23 und zum Herstellen sei
ner Kontur 28 dient vorzugsweise ein anderes Fräswerkzeug
Ia mit größerem Durchmesser, der den Abstand der beiden,
einander zugewandten Kurbelwangen-Endflächen 26, 27 ent
spricht (Fig. 5).
Jeweils das Herstellen von Unterstichen 29 (jeweils ge
strichelte Halbkreise in den Fig. 5 und 6) sowie die
Schlichtbearbeitung erfolgt bei der Kurbelwellenbearbeitung
mit Hilfe weiterer, in den Figuren nicht dargestellter und
hier nicht weiter interessierender Werkzeuge. Unabhängig
davon ist die Erfindung jedoch nicht auf die Kurbelwellen
bearbeitung beschränkt und kann auch hinsichtlich weiterer
Einzelheiten ergänzt und variiert werden, ohne von dem
grundsätzlichen Erfindungsgedanken abzuweichen.
Claims (9)
1. Fräswerkzeug, insbesondere zum orthogonalen Drehfräsen
von Kurbelwellen (20) mit einem Spankammern (3, 4) auf
weisenden Grundkörper (2) und mit mehreren, lösbar be
festigbaren Schneidelementen (5, 6), dadurch gekenn
zeichnet, daß bezüglich Größe und Form gleichartige
Schneidelemente (5, 6) sowohl zum primär umfangsseiti
gen Arbeiten als auch zum primär stirnseitigen Arbei
ten vorgesehen sind und daß sie abwechselnd umfangs
seitig und stirnseitig angeordnet sind.
2. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidelemente (5, 6) mindestens eine Haupt
schneide (10) und eine Nebenschneide (11) aufweisen
und am Grundkörper (2) derart angeordnet sind, daß in
Umfangsrichtung neben einem Schneidelement (5) mit sich
umfangsseitig sowie achsparallel oder annähernd achs
parallel erstreckender Hauptschneide (10) und sich
stirnseitig radial erstreckender Nebenschneide (11)
jeweils ein Schneidelement (6) mit sich stirnseitig
radial erstreckender Hauptschneide (10) und sich
umfangsseitig sowie achsparallel oder annähernd achs
parallel erstreckender Nebenschneide (11) angeordnet
ist und daß die Nebenschneiden (11) jeweils 0,1 bis
0,5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 mm gegenüber den
Hauptschneiden 10 zurückversetzt sind.
3. Fräswerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spankam
mer (3) des mit seiner Hauptschneide (10) umfangs
seitig angeordneten Schneidelementes (5) ein größeres
Volumen für Späne aufweist als die Spankammer (4) des
Schneidelementes (6) mit der stirnseitig angeordneten
Hauptschneide.
4. Fräswerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid
elemente (5, 6) Spanformflächen aufweisen.
5. Fräswerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid
elemente (5, 6) Wendeschneidplatten sind und vier
Hauptschneiden (10) und vier Nebenschneiden (11) auf
weisen, wobei die Spanformflächen den Hauptschneiden
zugeordnet sind.
6. Fräswerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Span
formfläche eine Spanformmulde (14) mit einem Austritts
winkel (α) von ca. 25° zur Spanfläche ist.
7. Fräswerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneid
element (5, 6)/die Wendeschneidplatte parallelogramm
förmig ist und vorzugsweise eine rhombische oder rhom
boide Form/Grundfläche (13) aufweist.
8. Fräswerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die primär
stirnseitig arbeitend angeordneten Schneidelemente
(6) und die primär umfangsseitig arbeitend angeordneten
Schneidelemente (5) bezüglich Größe und Gestalt iden
tisch gleich sind.
9. Fräswerkzeug mit den Merkmalen der Fig. 1 bis 9.
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