DE19511604A1 - Verfahren zum fortgesetzten Optimieren des Betriebszustandes eines Elektrofilters - Google Patents
Verfahren zum fortgesetzten Optimieren des Betriebszustandes eines ElektrofiltersInfo
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Description
Ein Elektrofilter hat zwei Sätze von Elektroden: Niederschlagselektroden
und Sprühelektroden. Die Niederschlagselektroden bestehen meistens
aus profilierten Blechstreifen, die zu mehreren parallelen Wänden
zusammengesetzt sind. Je zwei benachbarte Wände bilden eine Gasse
für den zu reinigenden Gasstrom. Mittig in der Gasse sind die
Sprühelektroden angeordnet. Sie bestehen vielfach aus Drähten oder
Bändern, die mit Spitzen besetzt sind. Meistens sind die
Niederschlagselektroden geerdet, und die Sprühelektroden sind mit einer
Hochspannungsquelle verbunden.
Die abzuscheidenden Staubteilchen werden durch Elektronen, die von
den Sprühelektroden abgegeben werden, ionisiert und in dem zwischen
Sprühelektroden und Niederschlagselektroden bestehenden
elektrostatischen Feld aus der Gasströmung ausgelenkt und an den
Niederschlagselektroden abgeschieden. Die mitgeführte elektrische
Ladung geben sie an die Niederschlagselektrode ab.
Wenn aber die abzuscheidenden Staubteilchen einen sehr hohen
spezifischen Widerstand haben (< 10¹¹ Ω·cm), kann unter gewissen
Betriebsbedingungen die elektrische Ladung aus der auf den
Niederschlagselektroden abgelagerten Staubschicht nicht so schnell
abfließen, wie sie durch den Zustrom von weiteren geladenen Teilchen
aufgeladen wird. Das Ergebnis ist das sogenannte Rücksprühen, d. h.
eine Entladung, die der an den Sprühelektroden auftretenden Entladung
entgegengerichtet ist. Durch das Rücksprühen wird Staub in den
Gasstrom zurückgeschleudert. Der Abscheidegrad wird verschlechtert.
Die elektrostatische Abscheidung hochohmiger Stäube ist bei einer
bestimmten Stärke des Stromes, der zwischen den Elektroden eines
Elektrofilters fließt, optimal. Verschlechtert sich die Abscheidung bei
Vergrößerung des Stromes, so ist dies ein Indiz dafür, daß das
Rücksprühen eingesetzt hat. Um die Abscheidung zu optimieren, ist es
daher erforderlich, den Strom in der Weise zu begrenzen, daß das
Rücksprühen gerade vermieden wird.
Der optimale Betriebspunkt hängt aber von den Kenngrößen des zu
reinigenden Gasstromes ab. Wenn die Kenngrößen sich ändern, so ist im
allgemeinen auch eine Änderung des Betriebspunktes erforderlich. Dies
sei an einigen einfachen Beispielen erläutert:
Ein Elektrofilter kann die Flugasche aus dem Rauchgas eines kohlegefeuerten Kessels trennen. Mit dem im Kessel erzeugten Dampf kann über eine Turbine ein Generator zur Erzeugung elektrischer Energie betrieben werden. Nimmt der Bedarf an elektrischer Energie innerhalb des täglichen Lastspiels ab, so wird auch weniger Dampf benötigt. Zur Verminderung der Dampferzeugung wird weniger Kohle gefeuert. Dementsprechend nimmt die Menge an Flugasche ab, die das E-Filter abtrennen muß. Durch die Änderung der Fahrweise des Kessels von Vollast zu Teillast ändert sich also eine wesentliche Kenngröße, nämlich der Volumenstrom der Flugasche.
Ein Elektrofilter kann die Flugasche aus dem Rauchgas eines kohlegefeuerten Kessels trennen. Mit dem im Kessel erzeugten Dampf kann über eine Turbine ein Generator zur Erzeugung elektrischer Energie betrieben werden. Nimmt der Bedarf an elektrischer Energie innerhalb des täglichen Lastspiels ab, so wird auch weniger Dampf benötigt. Zur Verminderung der Dampferzeugung wird weniger Kohle gefeuert. Dementsprechend nimmt die Menge an Flugasche ab, die das E-Filter abtrennen muß. Durch die Änderung der Fahrweise des Kessels von Vollast zu Teillast ändert sich also eine wesentliche Kenngröße, nämlich der Volumenstrom der Flugasche.
Zur Reinigung der Kesselwände werden diese während des Betriebs mit
Wasserdampf abgestrahlt. Diesen Vorgang bezeichnet man als
Rußblasen. Rußblasen kann 3 bis 4 mal am Tage vorgenommen werden
und jeweils eine halbe bis eine Stunde in Anspruch nehmen. Der
Wasserdampf verläßt den Kessel mit dem Rauchgas durch den
Entstauber. Ein Teil der Feuchtigkeit lagert sich an die Flugaschepartikel
an und ändert die elektrischen Eigenschaften der Flugasche und des
Rauchgases. So ändert auch das Rußblasen die für den Betrieb des
Elektrofilters wesentlichen Kenngrößen.
Lastwechsel und Rußblasen sind nur Beispiele für durchaus gewöhnliche
Vorgänge beim Betrieb eines Elektrofilters, bei denen sich die
Kenngrößen des zu reinigenden Gasstromes ändern.
Durch EP 0 097 161 B1 ist es bekannt, einen elektrostatischen
Abscheider mit einem Strom zu betreiben, der gerade dem Einsetzpunkt
des Rücksprühens entspricht. Strom und Spannung werden überwacht, in
dem man die Erregung erhöht oder erniedrigt um den Punkt zu
bestimmen, bei dem das Rücksprühen beginnt. Die Quelle, aus der die
Erregung gespeist wird, ist ein 50 Hz - Netz. Der Strom besteht aus einer
Pulsfolge, und die Spannung ist eine Gleichspannung mit überlagerter
Wechselspannungskomponente. Bei konventioneller Zweiweg-Gleichrichtung
der Netzspannung ergibt sich für den Strom und die
Wechselspannungskomponente der Spannung eine Frequenz von
100 Hz.
Durch EP 0 140855 B1 ist ein Verfahren zum Verändern einer an den
Elektroden eines elektrostatischen Staubabscheiders auftretenden
Spannung bekannt, bei dem die Spannung durch eine von der
Netzfrequenz abgeleitete Pulsfolge erzeugt wird und die Veränderung
dadurch bewirkt wird, daß die Länge des Intervalls zwischen zwei
aufeinanderfolgenden einzelnen Pulsen durch Ausblenden einer geraden
Anzahl von Pulsen variiert wird. Die Anzahl der Pulse pro Sekunde wird
dadurch je nach Anzahl der ausgeblendeten Pulse auf 33, 20, 14, 11,
usw. erniedrigt. Die Netzspannung wird dabei über Thyristoren einem
Hochspannungstransformator zugeführt, der sekundärseitig mit einem
Zweiweg-Gleichrichter verbunden ist. Die Ausgangsspannung des
Gleichrichters liegt an den Elektroden des Elektrofilters. Die Thyristoren
werden über einen Regelkreis gesteuert, der so geschaltet ist, daß er
zwischen zwei Pulsen, die dem Elektrofilter zugeführt werden, eine
gerade Anzahl von Pulsen aus der Netzspannung löscht.
Durch EP 04 65 547 B1 ist es bekannt, zum Steuern der Stromversorgung
der Entladungselektroden eines Elektrofilters zwecks Erzielung einer max.
Entstaubung den Entladungselektroden Strompulse mit gegebener
Stromstärke zuzuführen und die Anzahl der Pulse pro Sekunde gemäß
dem vorgenannten Dokument zu variieren. Dabei werden einander
entsprechende Momentanwerte der Spannung zwischen Entladungs- und
Niederschlagselektroden für eine Anzahl verschiedener Pulsfrequenzen
gemessen, und die Strompulsversorgung wird dann auf die Pulsfrequenz
eingestellt, für welche der größte Momentanwert gemessen worden ist.
Der Impulsstrom wird dabei unter Berücksichtigung der Kapazität der
Stromversorgungseinheit und evtl. Überschläge zwischen den
Entladungs- und den Niederschlagselektroden auf einen Höchstwert
eingestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben
eines Elektrofilters anzugeben, bei dem der eingestellte Betriebspunkt
fortgesetzt überwacht und nachgeführt wird, so daß das Filter ständig in
der Nähe des optimalen Betriebspunktes arbeitet. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Weitere vorteilhafte Merkmale sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Fig. 1-3 dienen zur Verdeutlichung der Erfindung anhand von
Diagrammen.
Fig. 1 veranschaulicht den Verlauf von Strom und Spannung für
verschiedene Fälle, die sich durch unterschiedliche Länge des Intervalls
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Pulsen unterscheiden.
Fig. 2 veranschaulicht die Aufeinanderfolge der Betriebsperioden.
Fig. 3 veranschaulicht die Folge der Zyklen innerhalb einer einzelnen
Phase.
In Fig. 1 zeigen fünf übereinander angeordnete Diagramme den Verlauf
von Strom und Spannung für den herkömmlichen Betrieb mit
Netzfrequenz und Zweiweg-Gleichrichtung (oben) sowie im sogenannten
"Semipulsbetrieb" mit verschiedenen Pulszahlen 1-4. Bei der
Zweiweg-Gleichrichtung ist der Stromverlauf ebenso wie der
Spannungsverlauf durch eine Kette von Pulsen in Abständen von 10 ms
gekennzeichnet. Die Spannungspulse sind dabei einer Gleichspannung
überlagert. Bei Pulszahl 1 wird der Hochspannungsteil der
Stromversorgung zwischen je zwei Pulsen für eine volle Netzschwingung
nicht angesteuert. Die verbleibenden Pulse haben daher einen
vergrößerten Abstand von 30 ms. Jeder Spannungspuls hat am Anfang
eine steil ansteigende Flanke. Die andere Flanke fällt bis zum Einsetzen
des nächst folgenden Pulses annähernd exponentiell auf eine
Restspannung ab. Die Strompulse steigen steil bis zu einem
Maximalstrom an und fallen dann ebenso steil bis auf 0 ab. Nachfolgend
ist mit "Strom" immer der Maximalstrom gemeint. Bei Pulszahl 2 sind
zwischen zwei Pulsen jeweils zwei volle Netzschwingungen nicht
durchgeschaltet. Die verbleibenden Pulse haben daher einen Abstand
von 50 ms. Die entsprechenden Charakteristiken für die Pulszahlen 3 und
4 sind aus Fig. 1 ohne weiteres zu entnehmen.
In Fig. 2 sind mehrere aufeinanderfolgende Betriebsperioden m, m + 1,
m + 2, . . . schematisch dargestellt. Jede Betriebsperiode umfaßt eine
Normalphase und eine anschließende Testphase. Die Normalphase
dauert wesentlich länger als die Testphase. Die Dauer der Normalphase
verhält sich zur Dauer der Testphase vorzugsweise wie etwa 4 : 1 bis 20 : 1.
Die Normalphase dauert z. B. 1 h, die Testphase 5-10 min.
In jeder einzelnen Normalphase wird mit konstanter Pulszahl gearbeitet,
ebenso in jeder Testphase. Jedoch weicht die Pulszahl der Testphase
von der Pulszahl der unmittelbar vorangegangenen Normalphase um ± 1
ab, wie weiter unten zu erläutern ist.
Die Normalphase und die Testphase umfassen je eine Folge von Zyklen,
welche fortlaufend mit 1, 2, 3, . . . , k, k + 1, . . . numeriert sind. Die Zyklen
folgen aufeinander in Zeitabständen von 20-40 s, vorzugsweise etwa
30 s. In jedem Zyklus wird an der Regeleinrichtung des Elektrofilters ein
oberer Grenzwert für den Strom, d. h. eine Strombegrenzung,
eingegeben. Die zugehörige Restspannung wird gemessen, und aufgrund
des erhaltenen Meßwertes wird die Strombegrenzung für den folgenden
Zyklus eingestellt, wie nachfolgend anhand von Fig. 3 erläutert wird.
In Fig. 3 sind längs der waagerechten Zeitachse mehrere
aufeinanderfolgende Zyklen k, k +1, . . . symbolisch dargestellt. Der
zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Zyklen beträgt in diesem Fall
30 s. Betrachtet wird zunächst eine Normalphase.
Der Zeitpunkt 0 in Fig. 3 kann ein beliebiger Zeitpunkt während des
Betriebes sein, z. B. der Einschaltzeitpunkt oder der Beginn einer
Normalphase. In diesem Zeitpunkt ist die Strombegrenzung für den
Zyklus k auf 450 mA eingestellt. Die zugehörige Restspannung liegt
gemäß dem oberen Diagramm von Fig. 3 bei etwa 25 kV. Anschließend
wird die Strombegrenzung auf 500 mA erhöht, um auszuprobieren, ob
sich nun eine höhere Restspannung einstellt. Die erhöhte
Strombegrenzung ergibt im Zyklus k + 1 eine Restspannung von
25,8 kV. Da die Erhöhung der Strombegrenzung zu einer Erhöhung der
Restspannung geführt hat, wird im folgenden Zyklus k + 2 die
Strombegrenzung abermals erhöht, diesmal auf 550 mA. Es ergibt sich
wieder eine erhöhte Restspannung, nämlich 26,2 kV. Da die Änderung
der Restspannung auch diesmal ein positives Vorzeichen hat, wird
die Strombegrenzung in der gleichen Richtung noch einmal geändert,
d. h. auf 600 mA erhöht. Es stellt sich im Zyklus k + 3 eine erhöhte
Restspannung von 26,5 kV ein. Ein erneuter Versuch, durch eine
Steigerung der Strombegrenzung auf 650 mA eine noch höhere
Restspannung zu erreichen, geht jedoch im Zyklus k + 4 fehl. Die
Restspannung fällt auf 26,2 kV ab. Das ist ein Indiz für den Beginn des
Rücksprühens. Daher wird im Zyklus k + 5 die Strombegrenzung wieder
niedriger angesetzt, und zwar auf 600 mA, mit dem Effekt, daß die
Restspannung steigt und zwar auf 26,5 kV. Nachdem im Zyklus k + 5 die
Erniedrigung der Strombegrenzung zu einer erhöhten Restspannung
geführt hat, wird die Strombegrenzung für den Zyklus k + 6 ebenfalls
erniedrigt. Es ergibt sich aber diesmal eine niedrigere Restspannung von
26,2 kV. Daher wird die Strombegrennzung für den nächsten Zyklus
wieder in umgekehrter Richtung geändert, nämlich auf 600 mA erhöht.
Das führt im Zyklus k + 7 wieder zu einer erhöhten Restspannung.
Offensichtlich hat sich ab Zyklus k + 3 der Zustand stabilisiert. Die Folge
ist, daß fortan die Strombegrenzung zwischen 550 und 650 mA hin und
her pendelt. Die Restspannung stellt sich auf einen quasi stationären
Wert ein. Sie schwankt geringfügig um etwa 26,4 kV. Dieser Zustand ist
bei der eingestellten Pulszahl und den augenblicklichen Kenngrößen des
zu reinigenden Gasstromes optimal. Sollten sich die Kenngrößen jedoch
während der betrachteten Normalphase ändern, so tastet sich die
Regeleinrichtung analog zu den Zyklen k bis k + 3 an den optimalen
Betriebspunkt heran, der den geänderten Kenngrößen entspricht.
Erfahrungsgemäß verlaufen die Änderungen der Kenngrößen relativ
langsam, gemessen an der Periodendauer der Zyklen. Die Änderungen
der Strombegrenzung von Zyklus zu Zyklus, die bei dem angegebenen
Beispiel jeweils + 50 mA, sind in jedem Falle klein im Vergleich zu dem
Strom, auf den jeweils begrenzt wird, vorzugsweise etwa 5 bis 15%.
Daher sind im stationären Zustand auch die Spannungsänderungen
relativ klein, so daß der Filterbetrieb durch sie nicht merklich
beeinträchtigt wird.
Es versteht sich von selber, daß unter Berücksichtigung der
Strom-Spannungskennlinie, die experimentell zu ermitteln ist, anstelle des
Stromes auch die Spannung begrenzt werden kann.
Während der ganzen Dauer der Normalphase oder zumindest während
eines Zeitabschnitts, der sich über mehrere Zyklen am Ende der
Normalphase erstreckt, wird durch Auswertung einer großen Anzahl von
Momentanwerten ein Mittelwert der Spannung berechnet und gespeichert.
Als Mittelwert wird z. B. die effektive Spannung gewählt.
An die Normalphase schließt sich eine Testphase an. In der Testphase
soll ausprobiert werden, ob mit einer geänderten Pulszahl die
Abscheidung verbessert werden kann.
In der Testphase wird mit einer Pulszahl gearbeitet, die sich von der
Pulszahl der unmittelbar vorangegangenen Normalphase um ± 1
unterscheidet. Auch in der Testphase werden analog zur Normalphase
zahlreiche Zyklen durchlaufen. Nachdem sich ein quasi stationärer
Zustand eingestellt hat, wird auch in der Testphase ein Mittelwert der
Spannung berechnet und gespeichert. Dieser Mittelwert wird mit dem
Mittelwert der zugehörigen Normalphase verglichen.
Bei dem in Fig. 2 veranschaulichten Beispiel ergibt sich für die
Betriebsperiode m, daß der Mittelwert in der Testphase niedriger liegt als
in der Normalphase. Die Änderung der Pulszahl - in diesem Fall von 5 auf
6 - hat also keine Verbesserung im Sinne einer Erhöhung des
Mittelwertes der Spannung ergeben. Daher wird in der Normalphase der
folgenden Periode m + 1 wieder mit der Pulszahl 5 gearbeitet. Da in der
Betriebsperiode m eine Erhöhung der Pulszahl erfolglos war, wird in der
Testphase der Betriebsperiode m + 1 die Pulszahl auf 4 erniedrigt. Der
Effekt besteht auch diesmal darin, daß der Mittelwert der Spannung
absinkt. Daher wird in der Normalphase der Betriebsperiode m + 2 die
Pulszahl auf 5 zurückgestellt. In der anschließenden Testphase wird
erneut die Pulszahl 6 ausprobiert, auch hier mit dem Erfolg, daß der
Mittelwert der Spannung absinkt. Folglich wird auch in der
Betriebsperiode m + 3 in der Normalphase wieder die Pulszahl 5
eingestellt. In der Testphase wird noch einmal die Pulszahl 4 ausprobiert,
diesmal mit Erfolg offenbar weil sich inzwischen eine Kenngröße des zu
reinigenden Gasstromes geändert hat. Es stellt sich ein erhöhter
Mittelwert der Spannung ein. Da die Absenkung der Pulszahl in der
Betriebsperiode m + 3 erfolgreich war, wird in der Betriebsperiode m + 4
in der Normalphase die Pulszahl 4 beibehalten. In der anschließenden
Testphase wird die Pulszahl erneut abgesenkt, und zwar auf 3. Der Effekt
ist aber negativ. Daher wird in der Normalphase der Betriebsperiode
m + 5 die Pulszahl wieder auf 4 zurückgestellt.
Da die Testphase im Vergleich zur Normalphase relativ kurz ist und die
Pulszahlen der Normalphase und der anschließenden Testphase sich nur
um ± 1 unterscheiden, sind die hierdurch bedingten Schwankungen
relativ gering und haben im Einzelfall geringen Einfluß auf die Qualität der
Abscheidung. Wenn sich aber in längeren Zeiträumen die
Kenngrößen des zu reinigenden Gasstromes nachhaltig ändern, wird
durch die in Fig. 2 veranschaulichte Arbeitsweise bewirkt, daß das
Elektrofilter stets in der Nähe des jeweiligen optimalen Betriebspunktes
arbeitet.
Claims (8)
1. Verfahren zum fortgesetzten Optimieren des Betriebszustandes eines
Elektrofilters mit folgenden Merkmalen:
- a) Es wird mit einer durch Zweigweg-Gleichrichtung von der Netzspannung abgeleiteten Gleichspannung mit überlagerten Pulsen gearbeitet, wobei der zeitliche Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Pulsen durch Ausblenden einer wählbaren Anzahl voller Netzwellen veränderbar ist;
- b) aufeinanderfolgende Betriebsperioden (1, 2, 3, . . ., . . .) umfassen je eine Normalphase und eine daran anschließende Testphase;
- c) in jeder Betriebsperiode wird in der Normalphase und in der Testphase mit konstanter Pulszahl gearbeitet;
- d) während der Normalphase und der Testphase wird jeweils in aufeinanderfolgenden Zyklen (1, 2, 3, . . ., k, . . .) bei gegebener Begrenzung des Stromes oder der Spannung die Restspannung gemessen und die Begrenzung in Abhängigkeit von der Änderung der Restspannung von Zyklus zu Zyklus iterativ verändert, so daß die Restspannung einem Maximum zustrebt.
- e) in jeder Betriebsperiode (1, 2, 3, . . ., m, . . .) wird in der Testphase mit einer im Vergleich zur Normalphase um ± 1 geänderten Pulszahl gearbeitet, und die Mittelwerte der Spannung in der Normalphase und in der Testphase werden gemessen und miteinander verglichen, und in Abhängigkeit von der Differenz wird die Pulszahl von Betriebsperiode zu Betriebsperiode iterativ verändert, so daß der Mittelwert der Spannung einem Maximum zustrebt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum fortgesetzten Optimieren des
Betriebszustandes eines Elektrofilters mit folgenden Merkmalen:
- a) Es wird mit einer durch Zweigweg-Gleichrichtung von der Netzspannung abgeleiteten Gleichspannung mit überlagerten Pulsen gearbeitet, wobei der zeitliche Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Pulsen durch Ausblenden einer wählbaren Anzahl voller Netzwellen veränderbar ist;
- b) aufeinanderfolgende Betriebsperioden (1, 2, 3, . . ., m, . . .) umfassen je eine Normalphase und eine daran anschließende Testphase;
- c) in jeder Betriebsperiode wird in der Normalphase und in der Testphase mit konstanter Pulszahl gearbeitet;
- d) die Pulszahl der Testphase weicht von der Pulszahl der unmittelbar vorangegangenen Normalphase um ± 1 ab, wobei das Vorzeichen gemäß nachfolgenden Merkmalen h und i ermittelt wird;
- e) die Normalphase und die Testphase umfassen je eine Folge von Zyklen (1, 2, 3, . . ., k, . . .) nach folgendem Schema:
- ea) der Strom wird auf ik begrenzt
- eb) die Restspannung uk wird gemessen;
- ec) der Strom wird auf einen von ik abweichenden Wert ik+1 = ik + Δ ikbegrenzt, wobei Δik positiv oder negativ ist und der Absolutwert |Δik| klein gegenüber ik ist;
- ed) die Restspannung uk+1 wird gemessen;
- ee) die Differenz Δuk = uk+1-uk wird ermittelt;
- ef) der Strom wird auf einen von ik+1 abweichenden Wert ik+2 = ik+1 ± Δikbegrenzt, wobei das Vorzeichen von Δik mit dem Vorzeichen gemäß ec) dann und nur dann übereinstimmt, wenn das Vorzeichen von Δuk gemäß ee) positiv ist.
- f) sowohl in der Normalphase als auch in der Testphase wird zumindest im Endabschnitt ein Mittelwert der Spannung ermittelt und gespeichert;
- g) der Mittelwert der Testphase wird mit dem Mittelwert der zugehörigen Normalphase verglichen;
- h) wenn in der Periode (m) in der Testphase der Mittelwert nicht größer ist als in der Normalphase, dann wird in der folgenden Periode (m + 1)
in der Normalphase mit der gleichen Pulszahl gearbeitet wie
in der Normalphase der Periode (m)
und beim Übergang in die Testphase die Pulszahl in umgekehrter Richtung geändert wie in der Periode (m);
in der Normalphase der Periode (m)
und beim Übergang in die Testphase die Pulszahl in umgekehrter Richtung geändert wie in der Periode (m);
- i) wenn aber in der Periode (m) der Mittelwert in der Testphase größer ist als in der Normalphase, dann wird in der folgenden Periode (m + 1)
in der Normalphase mit der gleichen Pulszahl gearbeitet wie
in der Testphase der Periode (m)
und beim Übergang in die Testphase die Pulszahl in der gleichen Richtung geändert wie in der Periode (m).
und beim Übergang in die Testphase die Pulszahl in der gleichen Richtung geändert wie in der Periode (m).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Dauer der Normalphase zur Dauer der Testphase verhält wie 4 : 1 bis 20 : 1.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer einer Betriebsperiode 1 bis 2 h beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer eines Zyklus 10 bis 30 s beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutwert |Δik| zwischen 0,05 ik und 0,15 ik beträgt.
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Publications (2)
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