DE19511386C1 - Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem tragbaren Sender und einem Emp­ fänger im Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Eine solche Diebstahlschutzvorrichtung (WO 85/01980) weist einen Lichtsender auf, der in einer Armbanduhr angeordnet ist. Durch Betätigen mehreren Tasten kann ein Code eingegeben werden, woraufhin ein Codesignal zu einem Empfänger im Kraft­ fahrzeug gesendet wird. Das empfangene Codesignal wird mit einem gespeicherten Sollcodesignal verglichen und bei Über­ einstimmung werden Schlösser von Türen entriegelt.

Ein solcher Sender kann von einem Benutzer bequem getragen werden. Bei einer solchen Diebstahlschutzvorrichtung muß je­ doch der Code mit Hilfe von mehreren Tasten eingegeben wer­ den. Dies ist zum einen sehr zeitaufwendig und beim Eingeben können fehlerhafte Daten eingegeben werden.

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Diebstahlschutzvor­ richtung für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, die ein einfaches und schnelles Eingeben des Codes ermöglicht.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Dabei wird eine Spracherkennungs­ einheit im tragbaren Sender verwendet, die ein von einem Be­ nutzer besprochenes Paßwort empfängt und auswertet. Wenn das Paßwort mit einem Sollpaßwort übereinstimmt, wird veran­ laßt, daß ein Codesignal ausgesendet wird. Dieses Codesignal wird im Kraftfahrzeug mit einem Sollcodesignal verglichen und bei Übereinstimmung wird ein Sicherheitsaggregat im Kraft­ fahrzeug angesteuert. Diese Lösung hat den Vorteil, daß keine Tasten beim Sender gedrückt werden müssen, durch die ein Codesignal dann ausgelöst wird.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet. So kann der Sen­ der in einer Armbanduhr angeordnet sein, wodurch er bequem von einem Benutzer getragen werden kann. Außerdem hat dies den Vorteil, daß der Sender mit seiner Spracherkennungsein­ heit schnell und einfach zum Mund geführt und das Paßwort gesprochen werden kann.

Dadurch fallen Störgeräusche in der Umgebung des Benutzers weniger ins Gewicht, da sich der Sender in der Nähe des Mun­ des befindet.

Falls die Übertragungsstrecke zwischen dem Sender und dem Empfänger gestört ist oder die Spannungsversorgung des Sen­ ders unterbrochen ist, so kann der Sender in die Nähe des Kraftfahrzeugs gebracht werden. Durch Auslösen eines Ener­ giesignals im Kraftfahrzeug kann dann über eine Empfangsspule im Sender das Energiesignal empfangen werden, woraufhin der Codeerzeuger genug Energie bekommt, um ein Codesignal zu er­ zeugen und auszusenden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der schema­ tischen Zeichnungen im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Diebstahlschutz­ vorrichtung,

Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Senders der Diebstahl­ schutzvorrichtung nach Fig. 1 und

Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Empfänger der Diebstahl­ schutzvorrichtung nach Fig. 1.

Eine Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug weist einen tragbaren Sender 10 (Fig. 1) auf, der beispielsweise in einer Armbanduhr oder einem Fingerring angeordnet sein kann. Durch den Sender 10 werden Codesignale zu einem Empfän­ ger 20 im Kraftfahrzeug 2 gesendet (als blitzförmiger Pfeil in der Fig. 1 dargestellt), der die Codesignale auswertet.

Wenn sich die Codesignale als berechtigt erweisen, so wird ein Freigabesignal an ein Sicherheitsaggregat im Kraftfahr­ zeug ausgegeben. Ein solches Sicherheitsaggregat kann bei­ spielsweise die Türverriegelung 26, die Motorsteuerung 27 oder die Alarmanlage sein. Somit kann durch die erfindungsge­ mäße Diebstahlschutzvorrichtung die Funktion eines Schließsy­ stems, einer Wegfahrsperre und einer Alarmanlage erfüllt wer­ den.

Zum Auslösen der Codesignale werden von einem Benutzer 1 ge­ sprochene Paßworte verwendet. Hierzu werden die gesprochenen Worte von einer Spracherkennungseinheit 12 ausgewertet. Bei Übereinstimmung mit gespeicherten Sollpaßworten wird ein Codesignal erzeugt und ausgesendet.

Der Aufbau des Senders ist in der Fig. 2 näher erläutert. Der Sender 10 weist einen Codeerzeuger 14 auf, der auf Anfor­ derung ein Codesignal erzeugt und an ein Sendeelement 16 lie­ fert. Das Sendeelement 16 sendet das Codesignal über eine Sendeantenne 18 aus. Die Codesignale können optisch, aku­ stisch oder als Funksignale ausgesendet werden.

Statt einer Taste zum Auslösen des Codesignals wird bei der erfindungsgemäßen Diebstahlschutzvorrichtung die Spracherken­ nung verwendet. Hierzu weist der Sender 10 ein Mikrofon 11 auf, das ein gesprochenes Paßwort empfängt. In der Spracher­ kennungseinheit 12 wird das persönliche Sprachmuster des emp­ fangenen Paßworts ausgewertet und mit einem in einem Paß­ wortspeicher 13 abgespeicherten Sollpaßwort verglichen. Bei Übereinstimmung mit dem Sollpaßwort wird der Codeerzeuger 14 angewiesen, das Codesignal zu erzeugen.

Das Paßwort ist ein akustisches, auditives Sprachsignal ei­ nes Benutzers 1 des Kraftfahrzeugs 2. Es wird durch den Be­ sitzer oder den berechtigten Benutzer des Kraftfahrzeugs 2 festgelegt. Während einer Initialisierungsphase wird das Paßwort als Sollpaßwort analog oder digital aufgezeichnet und in dem Paßwortspeicher 13 dauerhaft gespeichert.

Als gesprochene Paßworte können beispielsweise die Worte "auf", "zu" oder sonstige Phantasieworte verwendet werden. Als Paßwort können auch akustische Laute, einzelne Wörter oder auch ganze Sätze dienen.

Die Paßworte können benutzerabhängig, d. h. nach Phonetik, wie Klangfarbe, Tonhöhe, Sprechrhythmus, usw. oder benutze­ runabhängig, d. h. nach dem Wortsinn oder dem Bedeutungsinhalt der gesprochenen Worte analysiert werden. Wenn die Paßworte benutzerabhängig ausgewertet werden, so genügt es - bedingt durch geringe Abweichungen in der Sprache, beispielsweise in­ folge einer Erkältung des Benutzers -, wenn die Paßworte mit den aufgezeichneten Sollpaßworten nur innerhalb einer Tole­ ranzbreite übereinstimmen. Es können aber auch für den Benut­ zer 1 charakteristische Sprachmuster in dem Paßwortspeicher 13 abgespeichert sein, mit denen das gesprochene Paßwort verglichen wird. Durch Analyse oder Synthese der gesprochenen Paßworte sowie einem Vergleich mit den Mustern kann dann - bei weitgehender Übereinstimmung - der Codeerzeuger 14 ange­ wiesen werden, ein Codesignal zu erzeugen.

Spracherkennungsmodule mit Sprachanalyse sowie Sprachsynthese sind hinreichend bekannt. Durch sie werden sowohl der Sinn der gesprochenen Worte als auch ihre Phonetik erfaßt. Ihre Funktionsweise braucht daher hier nicht näher erläutert zu werden.

Sobald der Codeerzeuger 14 angewiesen wird, ein Codesignal zu erzeugen, holt er sich aus einem Codespeicher 15 diverse Da­ ten, wie beispielsweise einen mathematischen Algorithmus, mit deren Hilfe das Codesignal erzeugt wird. Es kann dabei ein Festcode verwendet werden, bei dem jedesmal das gleiche Code­ signal ausgesendet wird. Es kann aber auch ein sogenannter Wechselcode oder Rollcode verwendet werden, bei dem sich das Codesignal entsprechend einem Algorithmus nach jedem Aussen­ den ändert. Das Erzeugen von Codesignalen ist jedoch hinrei­ chend bekannt und braucht daher nicht näher erläutert zu wer­ den.

Das Sendeelement 16 kann die Codesignale optisch oder aku­ stisch übertragen. Die Codesignale können aber auch als Funk­ signale hochfrequent oder niederfrequent übertragen werden.

Falls die Spannungsversorgung 19 des Senders 10, die in Form einer Batterie ausgebildet sein kann, unterbrochen ist, oder wenn die Batterie leer ist, so können Energiesignale über ei­ ne Empfangsspule 17 empfangen werden und zum Erzeugen der Codesignale verwendet werden.

Der Empfänger 20 (Fig. 3) im Kraftfahrzeug 2 weist ein Emp­ fangselement 21 auf, das über eine Antenne das Codesignal empfängt. Das Codesignal wird in einem Komparator 22 mit ei­ nem in einem Sollcodespeicher 23 gespeicherten Sollcodesignal verglichen. Wenn die beiden Signale übereinstimmen, so wird über ein Steuergerät 24 ein Sicherheitsaggregat im Kraftfahr­ zeug angesteuert.

Als Sicherheitsaggregate können Türschlösser 26 oder ein Mo­ torsteuergerät 27 (da optional, ist dies in der Fig. 3 ge­ strichelt eingezeichnet) dienen. Ebenso können weitere, nicht dargestellte Geräte im Kraftfahrzeug als Sicherheitsaggregate durch das Freigabesignal angesteuert werden, wobei diese Ge­ räte die Funktion einer Wegfahrsperre, einer Diebstahlschutz­ anlage oder einer Alarmanlage erfüllen.

Wenn das empfangene Codesignal mit dem Sollcodesignal über­ einstimmt, so kann eine Anzeigeeinheit 25 angesteuert werden, die optisch oder akustisch anzeigt, daß das Codesignal emp­ fangen wurde und berechtigt ist, das Sicherheitsaggregat an­ zusteuern.

Im Kraftfahrzeug ist ferner ein Energiesender 28 vorgesehen, der ein energiereiches Signal über eine Sendespule zu dem in der Nähe befindlichen Sender 10 senden kann. Damit der Ener­ giesender 28 nicht ständig Energie aussendet und somit die Fahrzeugbatterie zu sehr belastet, ist ein Auslöseschalter 29 vorgesehen, bei dessen Betätigung der Energiesender 28 kurzzeitig sein Energiesignal ausstrahlt. Der Sender 10 kann das Energiesignal nur dann empfangen, wenn er in unmittelba­ rer Nähe des Energiesenders 28 gebracht wird. Die übertragene Energie reicht aus, um das Codesignal infolge des gesproche­ nen Paßworts im Sender 10 zu erzeugen.

Bei Störungen der Übertragungsstrecke zwischen dem Sender 10 und dem Kraftfahrzeug 2, kann der Sender 10 in die Nähe des Empfängers 20, d. h. innerhalb eines Bereichs von nur wenigen Metern, gebracht werden und das Kraftfahrzeug 2 kann jeder­ zeit geöffnet werden.

Die erfindungsgemäße Diebstahlschutzvorrichtung hat den Vor­ teil, daß der Sender 10 zum Aussenden des Codesignals für den Benutzer 1 leicht zugänglich ist. Wenn der Sender 10 in einer Armbanduhr angeordnet ist, so kann die Uhr einfach zum Mund geführt und das Paßwort gesprochen werden. Die Spracheingabe hat jedoch nur auslösenden Charakter für die Codesignale. Die Kommunikation mit dem Kraftfahrzeug 2 wird jedoch nur dann eingeleitet, wenn der Benutzer 1 anhand seines Sprachmusters erkannt wurde, oder das Sprachmuster in Form eines Bitmusters an das Kraftfahrzeug 2 zur Identifikation weitergeleitet wird.

Claims (7)

1. Diebstahlschutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit

• - einem tragbaren Senden (10), der einen Codeerzeuger (14) aufweist, der auf Anforderung ein Codesignal erzeugt und über einen Sendeelement (16, 18) aussendet, und mit
• - einem Empfänger (20) im Kraftfahrzeug (2), der das Codesi­ gnal empfängt und mit einem Sollcodesignal vergleicht sowie bei Übereinstimmung ein Freigabesignal an ein Sicherheits­ aggregat (26, 27) im Kraftfahrzeug ausgibt,

dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (10) eine Spracherkennungseinheit (12) aufweist, die ein von einem Benutzer (1) gesprochenes Codewort emp­ fängt, mit einem Sollcodewort vergleicht und bei Übereinstim­ mung den Codeerzeuger (14) zum Erzeugen des Codesignals ver­ anlaßt.

2. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (10) in einer Armbanduhr angeordnet ist.

3. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (10) eine Empfangsspule (17) aufweist, die Ener­ giesignale von einem Energiesender (28) im Kraftfahrzeug emp­ fängt, wenn der Sender (10) in die Nähe des Energiesenders (28) gebracht wird, woraufhin der Codeerzeuger (14) veranlaßt wird, ein Codesignal zu erzeugen und auszusenden.

4. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitsaggregat ein Motorsteuergerät (27), ein Zünd­ steuergerät, eine Kraftstoffversorgungsvorrichtung, eine Alarmanlage oder eine Türverriegelungsvorrichtung (26) ist.

5. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzeigeeinheit (25) im Kraftfahrzeug (2) angeordnet ist, die das erfolgreiche Erzeugen des Freigabesignals optisch oder akustisch anzeigt.

6. Diebstahlschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (10) als Funk-, Ultraschall- oder Infrarot-Sender ausgebildet ist.