DE19511135C1 - Armlehne - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Armlehne für einen Fahrzeugsitz, insbesondere eine schwenkbare Mittelstütze für die Fondsitzbank eines Personenkraftwagens, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer bekannten Armlehne oder Armstütze dieser Art (US 4 040 659) ist der Auszugsteil als stirnseitig geschlossenes, langgestrecktes Hohlkastenprofil ausgebildet, das in einem Führungsschacht mit angepaßtem Kastenquerschnitt axial verschieblich aufgenommen ist. Bei vollständig ausgezogenem Auszugsteil, dessen Auszugsweg durch einen Endanschlag begrenzt ist, steht der Trinkgefäßhalter oder sog. Cupholder frei vor die Stirnseite der Armlehne vor und gibt zwei in Auszugsrichtung hintereinander angeordnete kreisrunde Vertiefungen zum Einstellen von becherförmigen Trinkgefäßen frei.

Eine ähnlich konzipierte Armlehne, die als schwenkbare Mittelstütze für die Fondsitzbank eines Personenkraftwagens vorgesehen ist, ist aus der US 5 246 269 bekannt.

In dem DE 89 03 383 U1 ist eine Armlehne für einen Kraftfahrzeugsitz beschrieben, die zur Vergrößerung des Stauraumangebots in der Fahrgastzelle eine Schublade enthält, die zur Entnahme oder zum Einlegen von Utensilien beliebiger Art in Längsrichtung aus der Armlehne ausgezogen werden kann und dabei ein nach oben offenes Aufnahmefach freigibt.

Aus der DE 26 05 449 A1 ist es bekannt, einen Verbandskasten in der Armlehne unterzubringen, die hierzu ein entsprechend großes Einlegefach aufweist, das durch einen gepolsterten Schwenkdeckel verschließbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Armlehne mit integriertem Cupholder der eingangs genannten Art zur Unterbringung von mobilen Gegenständen weitergehend nutzbar zu machen.

Die Aufgabe ist bei einer Armlehne für einen Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Armlehne hat den Vorteil, daß zusätzlich zum Cupholder ein Aufnahmefach für Gegenstände zur Verfügung gestellt wird. Dieses Aufnahmefach bietet sich insbesondere zur Unterbringung des Verbandskastens an, der meist im Kofferraum oder im Fahrzeuginnenraum an beliebiger Stelle abgelegt ist und stets stört. Die Unterbringung des Verbandskastens in der Armlehne hat den Vorteil, daß der immer an der gleichen Stelle zu finden, schnell zugänglich und stets griffbereit ist. Das Aufnahmefach wird beim Ausziehen des Auszugsteils zum Gebrauch des Cupholders nicht freigegeben, da zur Überwindung der Cupholderstellung und zum Freilegen des Aufnahmefachs aufgrund der vorgesehenen Rastmittel erhöhte Zugkräfte aufgebracht werden müssen. Das Aufnahmefach wird damit nur gezielt zugänglich, wenn tatsächlicher Bedarf zu dessen Öffnen besteht.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der Zeichnung im folgenden näher beschrieben:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Fondsitzbank mit schwenkbarer Mittel-Armlehne,

Fig. 2 einen Längsschnitt der Armlehne in Fig. 1,

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des hinteren Abschnitts eines in der Armlehne gemäß Fig. 2 integrierten Führungsschachts mit Auszugsteil im Längsschnitt,

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 eine Draufsicht eines Cupholders im Auszugsteil gemäß Fig. 2.

In Fig. 1 ist mit 10 das Sitzkissen und mit 11 die Rückenlehne einer Fondsitzbank eines Personenkraftwagens schematisch dargestellt. Das Polster 12 der Rückenlehne 11 hat eine im Polster 12 mittig angeordnete Aussparung 13, in welcher eine Mittelarmlehne 14 bündig einliegt. Die Armlehne 14 ist um eine quer zur Sitztiefe ausgerichtete, horizontale Schwenkachse an der Rückenlehne 11 schwenkbar gehalten, wobei die Schwenkachse durch zwei Lagerzapfen 15, 16 (Fig. 4) realisiert ist, die in Schwenklagern in der Rückenlehne 11 (hier nicht dargestellt) aufgenommen sind. In Fig. 1 ist der Lagerzapfen 15 strichliert schematisch angedeutet.

Die Armlehne 14 weist einen Polsterkörper 17 mit einem in Längs- oder Achsrichtung, also quer zur Schwenkachse der Armlehne 14, sich erstreckenden Hohlraum 18 auf, der in der Stirnseite des Polsterkörpers 17 frei mündet (Fig. 2). In den Hohlraum 18 ist ein aus Kunststoff hergestellter Führungsschacht 19 formschlüssig eingesetzt und über eine Vielzahl von an den Außenwänden des Führungsschachtes 19 vorspringenden Stegen 20 im Polsterkörper 17 gegen axiales Verschieben verankert. Wie aus Fig. 4 hervorgeht, weist der Führungsschacht 19 ein rechteckiges Hohlkastenprofil auf, wobei an den beiden Seitenwänden die beiden Lagerzapfen 15, 16 zur Schwenklagerung der Armlehne 14 an der Rückenlehne 11 einstückig angespritzt sind.

Im Führungsschacht 19 ist ein Auszugsteil 21 axial verschieblich geführt, wozu am Boden des Führungsschachtes 19 zwei im Parallelabstand sich axial erstreckende Gleitschienen 22, 23 axial abstehen, die von im Boden des Auszugsteils 21 eingeformten C-förmigen Strangprofilen 24, 25 übergriffen sind (Fig. 4). Der Auszugsteil 21 ist ebenfalls aus Kunststoff gefertigt, wobei die Strangprofile 24, 25, ebenso wie die Gleitschienen 22, 23 am Führungsschacht 19 beim Herstellungsprozeß gleich mit angeformt werden. Der Auszugsteil 21 ist in einer ersten Ausziehstufe, in der ein Trinkgefäßhalter 26 freiliegt, mittels Rastmittel verrastbar. Diese erste Ausziehstufe ist in Fig. 1 dargestellt, wobei in Fig. 1 die Aufnahme eines Trinkbechers 27 oder einer Getränkedose 28 im Tringgefäßhalter 26, auch Cupholder genannt, strichpunktiert angedeutet ist. Wie vergrößert in Fig. 2 und besonders deutlich in Fig. 5 zu erkennen ist, ist der Trinkgefäßhalter 26 zwischen zwei hohlen Querwänden 29, 30 im Auszugsteil 21 angeordnet, die sich quer zur Auszugsrichtung erstrecken. Zwischen den beiden Querwänden 29, 30 sind drei quer zur Auszugsrichtung nebeneinanderliegende Vertiefungen 31, 32, 33 angeordnet, die teilweise ineinander übergehen. In diese Vertiefungen 31-33 sind, wie in Fig. 1 angedeutet ist, mindestens zwei Trinkgefäße einsetzbar und werden darin standfest gehalten.

Wie aus Fig. 2 und deutlicher aus Fig. 3 und 4 zu erkennen ist, umfassen die Rastmittel zur Verrastung des Auszugsteils 21 in der ersten, den Cupholder 26 freigebenden Ausziehstufe zwei am Boden des Auszugsteils 21 außen nach unten vorspringende Rastzungen 34, 35 sowie zwei jeweils einer Rastzunge 34 bzw. 35 zugeordnete Rasthöcker 36, 37, in welchen jeweils eine Rastmulde 38 zum Einfedern der zugeordneten Rastzunge 34 bzw. 35 vorgesehen ist. Mit Blick auf Fig. 4 ist zu erkennen, daß jeder Rasthöcker 36, 37 in einer im Boden des Führungsschachtes 19 in Ausziehrichtung sich erstreckenden, nutartigen Längsvertiefung 40 bzw. 41 angeordnet ist. Die beiden Längsvertiefungen 40, 41 sind im Parallelabstand zueinander angeordnet. Wie für die Längsvertiefung 40 in Fig. 2 und 3 zu erkennen ist, ist jede Längsvertiefung 40, 41 am vorderen und hinteren Stirnende verschlossen. Das vordere Stirnende der Längsvertiefungen 40, 41 (in Fig. 2 mit 401 gekennzeichnet) bildet dabei mit den Rastzungen 34, 35 einen Endanschlag für die Auszugsbewegung des Auszugsteils 21 aus dem Führungsschacht 19.

Im Auszugsteil 21 ist in Ausziehrichtung gesehen hinter dem Cupholder 26 ein oben offenes Aufnahmefach 42 zur Aufnahme beliebiger Gegenstände vorgesehen. Bevorzugt ist dieses Aufnahmefach 42 so ausgebildet, daß eine standardisierte Verbandstasche 43 darin mit geringem Spiel eingelegt werden kann. Wird nunmehr der in seiner ersten Ausziehstufe (Fig. 1) sich befindliche Auszugsteil 21 nach Überwindung der Rastkräfte der Rastmittel 34-38 weiter ausgezogen, bis zum Endanschlag, so wird das hintere Aufnahmefach 42 soweit freigelegt, daß die Verbandtasche 43 aus dem Aufnahmefach 42 entnommen bzw. wieder in das Aufnahmefach 42 eingesetzt werden kann. Um das Auffinden der Verbandtasche 43 zu erleichtern, sind am Boden der mittleren Vertiefung 32 des Cupholders 26 ein Sanitätssymbol 44 sowie ein in Richtung der Verbandstasche 43 weisendes Pfeilsymbol 45 aufgeklebt (Fig. 5) oder durch Narbung strukturiert.

Der vollständig in den Führungsschacht 19 eingeschobene Auszugsteil 21, der die vordere Ausschiebeöffnung des Führungsschachtes 19 dabei verschließt, ist in dieser Einschubstellung mittels einer Rastvorrichtung 46 am Führungsschacht 19 verriegelt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Rastvorrichtung 46 hierzu einen federbelasteten Betätigungshebel 47 auf, der um einen Drehpunkt 48 schwenkbar am Auszugsteil 21 gehalten ist und mit einer hakenförmigen Nase 49 in eine Aussparung oder Vertiefung 50 im Boden des Führungsschachtes 19 eingreift und sich dabei gleichzeitig mit Vorsprung am Cupholder 26 abstützt, da die Rückwand des Aufnahmefaches 42 an der zugeordneten Wand des Führungsschachtes 19 anliegt. Dadurch können im Fahrbetrieb keine Geräusche auftreten.

Zum Lösen der Rastvorrichtung 46 wird der Betätigungshebel 47 durch Fingerdruck entgegen der Kraft seiner Feder 51 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn geringfügig geschwenkt, wodurch die Nase 49 aus der Vertiefung 50 austritt und der Auszugsteil 21 nunmehr in Längsrichtung ausgezogen werden kann.

Claims (9)

1. Armlehne für einen Fahrzeugsitz, insbesondere schwenkbare Mittelstütze für die Fondsitzbank eines Personenkraftwagens, mit einem Polsterkörper und einem darin integrierten, diesen stirnseitig verschließenden Auszugsteil, der nach Herausziehen einen Trinkgefäßhalter freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszugsteil (21) in einer ersten Ausziehstufe, in der der Trinkgefäßhalter (26) freiliegt, mittels Rastmittel (34-38) verrastbar ist, daß im Auszugsteil (21) in Ausziehrichtung hinter dem Trinkgefäßhalter (26) ein oben offenes Aufnahmefach (42), vorzugsweise zur Aufnahme einer Verbandstasche (43), angeordnet ist, das nach Überwinden der Rastmittel (34-38) in einer zweiten Ausziehstufe freilegbar ist, und daß die zweite Ausziehstufe durch einen Endanschlag (34, 401) begrenzt ist.

2. Armlehne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufzugsteil (21) in einem in einem Hohlraum (18) des Polsterkörpers (17) unverschieblich aufgenommen kastenförmigen Führungsschacht (19) axial verschieblich geführt ist und daß hierzu der Führungsschacht (19) zwei in Parallelabstand axial sich erstreckende Gleitschienen (22, 23) aufweist, die von zwei am Auszugsteil (21) ausgebildeten Strangprofilen (24, 25) übergriffen sind.

3. Armlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmittel mindestens eine am Auszugsteil (21) nach unten vorspringende, federnde Rastzunge (34, 35) und mindestens einen am Boden des Führungsschachts (19) nach oben vorspringenden Rasthöcker (36, 37) mit Rastmulde (38) aufweisen, in die die Rastzunge (34, 35) einzuschnappen vermag.

4. Armlehne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Rasthöcker (36, 37) in einer im Boden des Führungsschachts (19) sich in Ausziehrichtung erstreckenden, nutartigen Längsvertiefung (40, 41) angeordnet ist und daß das der Auszugsöffnung des Führungsschachts (19) zugekehrte Ende (401) der Längsvertiefung (40, 41) zusammen mit der mindestens einen Rastzunge (34, 35) den Endanschlag der zweiten Ausziehstufe des Auszugsteils (21) bildet.

5. Armlehne nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszugsteil (21) in seiner den Polsterkörper (17) verschließenden Einschubstellung mittels einer Rastvorrichtung (46) am Führungsschacht (19) verriegelt ist.

6. Armlehne nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvorrichtung (46) einen federbelasteten Betätigungshebel (47) aufweist, der mit einer Nase (49) in eine Vertiefung (50) im Führungsschacht (19) eingreift.

7. Armlehne nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trinkgefäßhalter (26) drei quer zur Auszugsrichtung nebeneinanderliegende, teilweise ineinander übergehende kreisförmige Vertiefungen (31-33) zur Aufnahme von Trinkgefäßen, wie Becher (27), Getränkedosen (28) u. dgl., aufweist.

8. Armlehne nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß am Führungsschacht (19) seitlich wegstehende Lagerzapfen (15, 16) für die schwenkbewegliche Anordnung der Armlehne (14) am Fahrzeugsitz (Rückenlehne 11), vorzugsweise damit einstückig, angeordnet sind.

9. Armlehne nach einem der Ansprüche 2-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszugsteil (21) und der Führungsschacht (19) aus Kunststoff hergestellt sind und die Strangprofile (24, 25) bzw. Gleitschienen (22, 23) sowie die Lagerzapfen (15, 16) jeweils einstückig daran angeformt sind.