DE19510302A1 - Oberflächenbehandelte Kolbenstange - Google Patents
Oberflächenbehandelte KolbenstangeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine oberflächenbehandelte Kolbenstange
für einen hydraulischen Schwingungsdämpfer mit einem in einem
Dämpfungszylinder axial verschieblich geführten und mit einer
Kolbenstange verbundenen Kolben, wobei der Kolben druckabhängi
ge Dämpfungsventile für einen Austausch von Dämpfungsflüssig
keit in der Zug- und in der Druckstufe aufweist und den Dämp
fungszylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt.
Die Oberflächen von Kolbenstangen für hydraulische Schwingungs
dampfer sind starken abrasiven und korrosiven Beanspruchungen
ausgesetzt und müssen zudem - insbesondere bei Federbeinkon
struktionen - in der Lage sein, auch mechanische Belastungen in
Form von Biegungen und Flächenpressungen schadlos während der
gesamten Lebensdauer zu ertragen.
Hierzu werden die Kolbenstangen in aller Regel einer Oberflä
chenbehandlung zugeführt, die es ermöglicht, die Oberflächen
des zur Aufnahme der mechanischen Belastungen hochfesten und
zähen Kernwerkstoffes so zu bearbeiten, daß zum einen eine ge
nügende Härte zur Verfügung steht, die ein problemloses Gleiten
in metallischen Führungen ohne gegenseitigen abrasiven Ver
schleiß ermöglicht, und die auf der anderen Seite gewährlei
stet, daß ein Korrosionsschutz vorhanden ist, der aggressiven
Medien wie zum Beispiel Wasser und Salz widersteht. Zusätzlich
muß die Oberfläche der Kolbenstange eine solch geringe Rauhig
keit aufweisen, daß eine einwandfreie Abdichtung mit gummiela
stischen Dichtlippen gegenüber dem Innenraum des Schwingungs
dämpfers auch unter hohen Drücken möglich ist.
In aller Regel wird dies heute dadurch erreicht, daß die Kol
benstangen entweder mit einer kombinierten Härtung und Ver
chromung oberflächenbehandelt werden, oder aber lediglich ver
chromt werden und die Härte der dann etwas verdickten Chrom
schicht zur Verbesserung der Gleitreibungseigenschaften ausge
nutzt wird. Durch die Verchromung ergibt sich gleichermaßen
auch der Korrosionsschutz gegenüber aggressiven Medien.
Nachteilig bei den bisherigen Behandlungsweisen ist es jedoch,
daß zum einen die Härtung und die Verchromung umfangreiche Vor-
und Nachbearbeitungen wie Schleifen, Feinschleifen, Vorhärten,
Polieren etc. erfordern, und daß zum anderen die Verchromung
Rückstände in Form von galvanischen Schlämmen oder Chromresten
erzeugt, die auf aufwendige Weise entsorgt oder weiterverarbei
tet werden müssen. Auch entstehende Dämpfe in Chrombädern sind
gefährlich und erfordern eine besondere Abschirmung des gesam
ten Verchromungsprozesses.
Es bestand also für die Erfindung die Aufgabe, eine oberflä
chenbehandelte Kolbenstange vorzuschlagen, welche sich in ihren
Eigenschaften bezogen auf den Widerstand gegen abrasiven Ver
schleiß und gegen Korrosion den bisherigen im Stand der Technik
vorhandenen Kolbenstangen mindestens ebenbürtig ist und welche
die Vielzahl an Bearbeitungsprozessen während der Herstellung
erniedrigt und gleichzeitig so aufgebaut ist, daß das gesamte
Herstellungsverfahren keine umweltschädlichen Einflüsse oder
Rückstände erzeugt.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruches.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ent
halten.
Gleichermaßen wird ein Verfahren bereitgestellt, welches in be
sonders vorteilhafter Weise zur Herstellung der erfindungsge
mäßen Kolbenstangen geeignet ist.
Hierbei weisen die oberflächennahen Bereiche der Kolbenstange
ausgehend vom Kernwerkstoff zunächst eine die Ausscheidungen
der Legierungselemente beinhaltende Diffusionsschicht auf, wo
bei eine sich an die Diffusionsschicht anschließende und zur
Oberfläche hinweisende, mit erhöhtem Stickstoffanteil versehene
Verbindungsschicht vorhanden ist, und wobei die zur Oberfläche
weisenden Bereiche der Verbindungsschicht mit einer Oxidschicht
versehen sind, und wobei die Oberfläche der Oxidschicht eine
Rauhigkeit Rz von höchstens 0,8 µm aufweist.
Durch einen solchen Schichtaufbau in den oberflächennahen Be
reichen ergibt sich zunächst in der Ausscheidungs- oder Diffu
sionsschicht eine hohe Festigkeit und Warmfestigkeit, welche
durch Druckeigenspannungen entsteht, die wiederum durch Nitrit
ausscheidungen der Legierungselemente verursacht werden. Die
sich anschließende Verbindungsschicht mit ihren im Gefüge vor
handenen Nitritnadeln zeichnet sich durch besondere Härte und
durch eine bereits relativ gute Korrosionsbeständigkeit aus,
die jedoch durch die aufgelegte Oxidschicht noch so weit ver
bessert wird, daß zum Beispiel in einem vergleichenden Salz
sprühtest nach DIN 50021 ein Wert von bis zu 240 Stunden Stand
zeit erreicht wird.
Besonders vorteilhaft werden sowohl die Druckeigenspannungen in
der Diffusionsschicht als auch die Härte in der Verbindungs
schicht beeinflußt, wenn die mit einem erhöhten Stickstoffan
teil versehene Verbindungsschicht als Eisen-Stickstoff-Verbin
dungen im wesentlichen Fe2-3N und/oder Fe₄N Verbindungen auf
weist. Dies ist abhängig von Art und Partialdruck der in der
Nitrierkammer genutzten Gase (zum Beispiel H₂N₂CH₄) und von der
chemischen Analyse des verwendeten Grund- oder Kernwerkstoffes.
Eine besonders wirkungsvolle und gegenüber korrosiven Medien
besonders beständige Oxidschicht erreicht man, wenn die Oxid
schicht im wesentlichen aus mit Sauerstoffüberschuß belegtem
Fe₃O₄ besteht.
Die so erzeugte Oxidschicht weist ein besonders homogenes Er
scheinungsbild auf und läßt aufgrund ihrer gleichmäßigen Struk
tur keinen Raum für Schalenbildung oder Abplatzungen auch wäh
rend einer langen Betriebsdauer.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der oberflächenbehandelten
Kolbenstange ergibt sich, wenn die Verbindungsschicht höchstens
bis in eine von der Oberfläche gemessene Tiefe von 25 µm und
die Diffusionsschicht höchstens bis in eine von der Oberfläche
gemessene Tiefe von 1,5 mm in den Kolbenstangenwerkstoff hin
einreicht.
Bei einer solchen Begrenzung der jeweiligen Einwirkungstiefen
vermeidet man ein Abfallen der Härte in der Verbindungsschicht.
Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn die oberflächennahen Berei
che der Kolbenstange eine Grundhärte von 50-70 HRC besitzen.
Mit einer solchen Grundhärte bzw. voreingestellten Härte des
oberflächennahen Kernwerkstoffes lassen sich nicht nur die Ver
bindungs- und Diffusionsschicht auf ein niedriges Maß und damit
das gesamte Nitrierverfahren in seinem zeitlichen Verlauf redu
zieren, sondern es wird auch das Zwischenschalten von Schleif
vorgängen ermöglicht, welche bereits vor Beginn aller Oberflä
chenbehandlungen die Rauhigkeit der Oberfläche zu niedrigen
Werten voreinstellen.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren, welches in besonderer Weise
geeignet ist, die Oberfläche der erfindungsgemäßen Kolbenstange
zu behandeln, besteht darin, daß die unbehandelte Kolbenstange
zunächst gehärtet und nachfolgend feingeschliffen wird, daß da
nach die Oberfläche der Kolbenstange einem Nitrierprozeß unter
worfen wird, welcher eine gehärtete äußere Verbindungsschicht
und eine darunterliegende Diffusionsschicht erzeugt, und daß
letztlich die nitriergehärtete Oberfläche der Kolbenstange ei
ner Oxidierung unterzogen wird.
Bei einer solchen Verfahrensweise wird durch die zunächst
durchgeführte Härtung und den anschließenden Feinschliff eine
Voreinstellung der Rauhigkeit erreicht, die dazu führt, daß das
nachfolgende Nitrierverfahren, welches in aller Regel wieder
die Rauhigkeit erhöht, problemlos durchzuführen ist. Auch wird
hierdurch eine Voreinstellung des Kolbenstangendurchmessers er
möglicht, die der Tatsache Rechnung trägt, daß durch die aufge
brachte und über die Ursprungsoberfläche hinaus stehende Ni
trierschicht eine leichte Vergrößerung des Durchmessers der
Kolbenstange stattfinden kann. Die anschließend aufgebrachte
Oxidschicht trägt wenig zur Änderung der Oberflächenrauhigkeit
bei, so daß im Zusammenspiel mit der Voreinstellung durch den
Feinschliff hier eine sichere Verfahrensweise für das Erreichen
einer Rauhigkeit Rz bereitgestellt wird, welche unterhalb von
0,8 µm, im Regelfall sogar unter 0,4 µm liegt.
Ein gleichermaßen vorteilhaftes Verfahren ergibt sich, wenn die
unbehandelte Kolbenstange zunächst gehärtet und nachfolgend ge
schliffen wird, und danach die Oberfläche der Kolbenstange ei
nem Nitrierprozeß unterworfen wird, welcher eine gehärtete äu
ßere Verbindungsschicht und eine darunterliegende Diffusions
schicht erzeugt, und daß letztlich die nitriergehärtete Ober
fläche der Kolbenstange zunächst einem weiteren Feinschliff und
anschließend einer Oxidierung unterzogen wird.
Trotz der im Stand der Technik bestehenden Sicht, daß nämlich
nitrierte Flächen nicht mehr geschliffen werden sollen, weil es
aufgrund der hohen Härte zu ausgebrochenen Stellen und mikro
skopisch feinen Aufreißungen kommen kann, läßt das hier offen
barte Verfahren einen Feinschliff der Nitrierschicht bzw. der
Verbindungsschicht zu, ohne daß es zu den gefürchteten Erhöhun
gen der Rauhigkeit kommt.
Nach der zunächst erfolgenden Härtung wird die Kolbenstange
demnach in einer Weise geschliffen, daß noch nicht der endgül
tigen Rauhigkeit Rechnung getragen wird, jedoch schon die
Durchmesservergrößerung und das Verhindern von Ausbrüchen in
der Nitritschicht durch eine Voreinstellung der Grundrauhigkeit
verhindert wird. Die danach erfolgende Nitrierung der Oberflä
che bewirkt dann den bereits geschilderten Aufbau von Verbin
dungsschicht und Diffusionsschicht.
Mit dem vorbereitenden Schliff der Oberfläche ergibt sich nun
die Möglichkeit eines Feinschliffes der nitrierten Verbindungs
schicht, ohne daß Ausbrüche aufgrund der hohen Härte entstehen
können. Verhindert wird dies durch die voreingestellte Grund
rauhigkeit in der Weise, daß die relativ niedrigen "Spitzen und
Täler" des im Rauhigkeitsmaßstab dargestellten Oberflächenpro
files durch die Feinschliffkräfte in ihrem jeweiligen Grundpro
fil nicht über ihre Festigkeitsgrenzen beansprucht werden.
Die nachfolgende Oxidierung ergibt dann in Kombination mit dem
gesamten vorbereitenden Behandlungsverfahren eine sehr geringe
Rauhigkeit und gleichzeitig eine ausgezeichnete Härte und Kor
rosionsfestigkeit.
In einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens erfolgt die
Härtung der Kolbenstange durch eine Induktionshärtung, bei der
in einfacher Weise die Kolbenstange durch eine Spule geführt
und danach in einem mit Sprühdüsen aufgebrachten Wasserbad ab
gekühlt wird. Hierdurch läßt sich eine relativ schnelle Härtung
durchführen, und der apparative Aufwand ist von den Kosten und
vom Raumbedarf her in sehr engen Grenzen zu halten.
Die Oxidation erfolgt vorteilhafterweise dadurch, daß man die
Kolbenstange einer überhitzten Wasserdampfatmosphäre aussetzt.
Durch die Temperatur und die im Wasserdampf vorhandenen hohen
Sauerstoffanteile erreicht man auf einfache Weise die gewünsch
te mit Sauerstoffüberschuß belegte Fe₃O₄-Oxidschicht.
In den Fällen, in denen außergewöhnliche Anforderungen an die
Oberflächenstruktur gestellt werden, d. h. falls besonders ge
ringe Rauhigkeitswerte erreicht werden sollen, wird die oxi
dierte Oberfläche vorteilhafterweise abschließend einem Präge
polierverfahren unterzogen. Durch ein solches Prägepolieren
werden auf einfache Weise die im Rauhigkeitsmaßstab noch vor
handenen "Spitzen" der Oberfläche eingewalzt.
In einer besonders vorteilhaften Ausprägung wird die nitrierge
härtete Oberfläche der Kolbenstange durch einen Plasma-
Nitrierprozeß erzeugt, welcher durch eine kontrollierte und ge
pulste Glimmentladung auf der Kolbenstangenoberfläche ermög
licht wird.
Hierdurch läßt sich eine besonders gleichmäßige und einen kon
trollierten Nitriteintrag aufweisende Verbindungsschicht auf
bauen.
Beim Plasma-Nitrieren befindet sich üblicherweise im Inneren
der Nitrierkammer das Behandlungsgas (zum Beispiel H₂N₂CH₄),
welches durch die Zufuhröffnung in die durch die Abfuhröffnung
vakuumisierte Nitrierkammer einströmen kann.
Mit Hilfe von Anschlußleitungen wird zwischen der Kolbenstange
als Kathode und den Nitrierkammerwandungen als Anode eine im
pulsförmige Spannung angelegt, die zu einer Glimmentladung auf
der Oberfläche der Kolbenstange führt. Die Nitrierkammer ist
über einen Erdungsanschluß geerdet. Durch die pulsförmige La
dung über eine besonders geregelte Spannungsquelle werden loka
le Werkstoffüberhitzungen oder Bogenentladungen vermieden.
Durch die sich auf der Oberfläche ausbildende Glimmentladung
und dort stattfindenden Ionisationsprozeß werden die Nitride in
den oberflächennahen Bereichen eingelagert.
Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher er
läutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Prinzipskizze des Oberflächen
aufbaus einer erfindungsgemäßen ober
flächenbehandelten Kolbenstange,
Fig. 2 das Diagramm eines Härteverlaufes über
die oberflächennahen Bereiche einer
erfindungsgemäß behandelten Kolben
stange,
Fig. 3 die durch das Nitrieren entstandene
Erhöhung der Oberflächenrauhigkeit,
Fig. 4 die durch das erfindungsgemäße Ver
fahren erreichte Oberflächenrauhig
keit.
In der Fig. 1 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus dem oberflä
chennahen Bereich einer erfindungsgemäß aufgebauten Kolbenstan
ge gezeigt, in welchem man ausgehend vom Kernwerkstoff bzw.
Grundwerkstoff 1 in Richtung auf die Oberfläche die Diffusions-
oder Ausscheidungsschicht 2, die Verbindungsschicht 3 und die
Oxidschicht 4 erkennt.
Neben dem Ausschnitt und im Maßstab des Schichtaufbaus ist die
Stickstoff- bzw. Nitritkonzentration aufgetragen, die sich von
dem normalen Gehalt des Grundwerkstoffes 1′ über eine kontinu
ierliche Zunahme in der Diffusionsschicht 2′ schließlich bis in
die gewünschte Konzentration 3′ in der Verbindungszone aufbaut.
Die Fig. 2 zeigt den zu einem derartigen Schichtaufbau gehöri
gen Härteverlauf anhand der Härtekurve 5, welche in einem Dia
gramm aufgetragen ist, das als Ordinate die Härte 6 und als Ab
szisse den Randabstand 7 beinhaltet. Die Nullage der Abbisse 7
stellt dabei die Oberfläche der Kolbenstange dar.
Man erkennt die durch die Nitrierung entstehende Randhärte 8,
die in Richtung auf den Grundwerkstoff langsam abfällt und im
Zentrum der Verbindungsschicht etwa auf den Wert 9 abgesunken
ist. Die Grund- oder Kernhärte des Kolbenstangenwerkstoffes
wird durch den Kurventeil 10 dargestellt.
Die Fig. 3 zeigt in anschaulicher Weise die durch das Nitrieren
entstehende Erhöhung der Oberflächenrauhigkeit 11 im Vergleich
zur vor der Nitrierung vorhandenen Grundrauhigkeit 12. Die Or
dinate 13 zeigt hier die Rauhigkeitswerte, welche aus einer An
zahl 14 von Versuchsmustern gemittelt wurden.
Die Fig. 4 zeigt nun die erfindungsgemäße Behandlung der Kol
benstangenoberfläche, bei der eine Anzahl 14′ von Versuchsmu
stern geprüft wurde. Die Kurve 15 stellt hierbei die gemittel
ten Werte nach Abschluß der Oberflächenbehandlung dar, während
die Kurve 16 den Zustand vor der Nitrierung beschreibt. Auf der
Ordinate 13 ist wiederum die Oberflächenrauhigkeit aufgetragen.
Man erkennt hier deutlich, daß durch das erfindungsgemäße Ver
fahren eine Oberfläche erreicht wird, die sowohl in Bezug auf
den Korrosionsangriff als auch mit Blick auf die sichere Ab
dichtung und die Eigenschaften in Bezug auf metallisch gleiten
de Führung und Lagerung ausgesprochen gute Verwendungseigen
schaften bereitstellt.
Bezugszeichenliste
1 Kernwerkstoff der Kolbenstange
1′ Relative Nitritkonzentration des Grundwerkstoffes
2 Diffusionsschicht
2′ Relative Nitritkonzentration der Diffusionsschicht
3 Verbindungsschicht
3′ Relative Nitritkonzentration der Verbindungsschicht
4 Oxidschicht
5 Härtekurve, Härteverlauf abhängig vom Abstand zur Oberfläche
6 Härte (Ordinate)
7 Randabstand
8 Randhärte
9 Härte der Verbindungsschicht
10 Kernhärte
11 Oberflächenrauhigkeit
12 Grundrauhigkeit
13 Rauhigkeit (Ordinate)
14 Anzahl der Versuchsmuster
15, 16 Rauhigkeitskurven
1′ Relative Nitritkonzentration des Grundwerkstoffes
2 Diffusionsschicht
2′ Relative Nitritkonzentration der Diffusionsschicht
3 Verbindungsschicht
3′ Relative Nitritkonzentration der Verbindungsschicht
4 Oxidschicht
5 Härtekurve, Härteverlauf abhängig vom Abstand zur Oberfläche
6 Härte (Ordinate)
7 Randabstand
8 Randhärte
9 Härte der Verbindungsschicht
10 Kernhärte
11 Oberflächenrauhigkeit
12 Grundrauhigkeit
13 Rauhigkeit (Ordinate)
14 Anzahl der Versuchsmuster
15, 16 Rauhigkeitskurven
Claims (11)
1. Oberflächenbehandelte Kolbenstange für einen hydraulischen
Schwingungsdämpfer mit einem in einem Dämpfungszylinder axial
verschieblich geführten und mit einer Kolbenstange verbundenen
Kolben, wobei der Kolben Ventile für einen Austausch von Dämp
fungsflüssigkeit in der Zug- und in der Druckstufe aufweist und
den Dämpfungszylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberflächennahen Bereiche der Kolbenstange ausgehend
vom Kernwerkstoff (1) zunächst eine Diffusionsschicht (2) auf
weisen, wobei eine sich an die Diffusionsschicht anschließende
und zur Oberfläche hinweisende, mit erhöhtem Stickstoffanteil
versehene Verbindungsschicht (3) vorhanden ist, und bei der die
zur Oberfläche weisenden Bereiche der Verbindungsschicht mit
einer Oxidschicht (4) versehen sind, und die Oberfläche der
Oxidschicht eine Rauhigkeit Rz von höchstens 0,8 µm aufweist.
2. Oberflächenbehandelte Kolbenstange nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit einem erhöhten Stickstoffanteil versehene Verbin
dungsschicht (3) als Eisen-Stickstoff-Verbindungen im wesentli
chen Fe2-3N und/oder Fe₄N Verbindungen aufweist.
3. Oberflächenbehandelte Kolbenstange nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die Oxidschicht (4) im wesentlichen aus mit Sauerstoffüber
schuß belegtem Fe₃O₄ besteht.
4. Oberflächenbehandelte Kolbenstange nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsschicht (3) höchstens bis in eine von der
Oberfläche gemessene Tiefe von 25 µm und die Diffusionsschicht
(2) höchstens bis in eine von der Oberfläche gemessene Tiefe
von 1,5 mm in den Kolbenstangenwerkstoff hineinreicht.
5. Oberflächenbehandelte Kolbenstange nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet
daß die oberflächennahen Bereiche der Kolbenstange eine Grund
härte von 50-70 HRC besitzen.
6. Verfahren zur Herstellung einer oberflächenbehandelten
Kolbenstange für einen hydraulischen Schwingungsdämpfer mit ei
nem in einem Dämpfungszylinder axial verschieblich geführten
und mit einer Kolbenstange verbundenen Kolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unbehandelte Kolbenstange zunächst gehärtet und nach
folgend feingeschliffen wird, daß danach die Oberfläche der
Kolbenstange einem Nitrierprozeß unterworfen wird, welcher eine
gehärtete äußere Verbindungsschicht (3) und eine darunterlie
gende Diffusionsschicht (2) erzeugt, und daß letztlich die ni
triergehärtete Oberfläche der Kolbenstange einer Oxidierung un
terzogen wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer oberflächenbehandelten
Kolbenstange für einen hydraulischen Schwingungsdämpfer mit ei
nem in einem Dämpfungszylinder axial verschieblich geführten
und mit einer Kolbenstange verbundenen Kolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unbehandelte Kolbenstange zunächst gehärtet und nach
folgend geschliffen wird, daß danach die Oberfläche der Kolben
stange einem Nitrierprozeß unterworfen wird, welcher eine ge
härtete äußere Verbindungsschicht (3) und eine darunterliegende
Diffusionsschicht (2) erzeugt, und daß letztlich die nitrierge
härtete Oberfläche der Kolbenstange zunächst einem weiteren
Feinschliff und anschließend einer Oxidierung unterzogen wird.
8. Verfahren zur Herstellung einer oberflächenbehandelten
Kolbenstange gemäß Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unbehandelten Kolbenstangen zunächst einer Induktions
härtung unterzogen werden.
9. Verfahren zur Herstellung einer oberflächenbehandelten
Kolbenstange nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxidierung dadurch erfolgt, daß die Kolbenstangenober
fläche überhitztem Wasserdampf ausgesetzt wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer oberflächenbehandelten
Kolbenstange nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an die Oxidierung die Kolbenstangenoberfläche
einem Prägepolieren unterzogen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 6 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nitriergehärtete Oberfläche der Kolbenstange durch ei
nen Plasma-Nitrierprozeß erzeugt wird, welcher durch eine kon
trollierte und gepulste Glimmentladung auf der Kolbenstan
genoberfläche erfolgt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995110302 DE19510302C2 (de) | 1995-03-22 | 1995-03-22 | Oberflächenbehandelte Kolbenstange und Verfahren zu ihrer Herstellung |
ES95118670T ES2091734T1 (es) | 1995-03-22 | 1995-11-28 | Biela tratada superficialmente. |
EP95118670A EP0733720A1 (de) | 1995-03-22 | 1995-11-28 | Oberflächenbehandelte Kolbenstange |
GR960300067T GR960300067T1 (en) | 1995-03-22 | 1996-11-30 | Surface treated piston |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995110302 DE19510302C2 (de) | 1995-03-22 | 1995-03-22 | Oberflächenbehandelte Kolbenstange und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19510302A1 true DE19510302A1 (de) | 1996-09-26 |
DE19510302C2 DE19510302C2 (de) | 1997-04-24 |
Family
ID=7757318
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995110302 Expired - Lifetime DE19510302C2 (de) | 1995-03-22 | 1995-03-22 | Oberflächenbehandelte Kolbenstange und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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---|---|
EP (1) | EP0733720A1 (de) |
DE (1) | DE19510302C2 (de) |
ES (1) | ES2091734T1 (de) |
GR (1) | GR960300067T1 (de) |
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DE19510302C2 (de) | 1997-04-24 |
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