DE19507852C1 - Türverschluß mit mehreren Schließstangen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Türverschluß mit mehreren Schließstangen, welche mit Schließaufnahmen oder Schließelementen an einem Schrankkorpus zusammenwirken und mittels eines Schlosses aus Offenstellungen in Schließstellungen und umgekehrt bringbar sind.

Ein Türverschluß dieser Art ist aus der EP 0 373 068 A1 bekannt, wobei auf allen Seiten der Türe, außer der Schließseite, Schließstellen geschaffen sind. Dieser bekannte Türverschluß benötigt aber ein kompliziertes Schloß, das speziell auf die Anzahl der Schließstangen abgestimmt sein muß.

Wie die DE 23 01 371 C3 zeigt, ist auch ein Türverschluß mit mehreren Vorreibern als Schließelementen bekannt, die über Gestänge mit einem gemeinsamen Schloß gekoppelt sind. Dabei wird zwischen Primär- und Sekundär-Vorreiber unterschieden. Die Primär-Vorreiber stehen über Stangen mit einer Kurbel des gemeinsamen Schlosses in Verbindung und steuern über Lenker die Sekundär- Vorreiber. Dieser bekannte Türverschluß erfordert an die Größe der Türe angepaßte Stangen und Lenker sowie speziell ausgebildete Vorreiber mit einem oder mehreren Steueransätzen.

Aus der DE 89 00 484 U1 ist ein Türverschluß bekannt, bei dem die Türe zwei gegenläufig verstellbare Sperrleisten mit Sperrbolzen trägt, die mit Schließaufnahmen im Blendrahmen der Türe zusammenarbeiten. Die beiden Sperrleisten tragen je eine Zahnstange. Die Zahnstangen stehen mit einem Antriebsritzel im Eingriff und werden gegenläufig verstellt. Auch dieser bekannte Türverschluß wird auf die Größe der Türe angepaßt und verwendet speziell hergestellte Verschlußteile.

Aus der DE 38 01 039 A1 ist eine Mehrfachverriegelung für Türen bekannt, bei der pro Verriegelungspunkt eine Sperreinrichtung mit Antriebsmittel und Sperrbolzen vorgesehen ist. Die Sperreinrichtungen sind über Koppelstangen untereinander und mit einem Schloß gekoppelt, wobei ein Teil der Koppelstangen Drehbewegungen und ein anderer Teil der Koppelstangen geradlinige Verstellbewegungen ausführen, um über die Antriebsmittel der Sperreinrichtungen die Stellbewegungen für die Sperrbolzen zu erhalten.

Diese bekannte Mehrfachverriegelung benötigt unterschiedliche Sperreinrichtungen und unterschiedliche Koppelstangen je nach Verteilung der Verriegelungspunkte über die Seiten der Tür und ist daher sehr aufwendig.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Türverschluß der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem unter Verwendung handelsüblicher Schubstangenverschlüsse und Schlösser die Anzahl der Schließstellen auf einfache Weise erhöht werden kann.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Schließstangen paarweise Schubstangen von mindestens zwei Schubstangenverschlüssen mit je einem Schubstangenschloß bilden, wobei die Schubstangen der Schubstangenverschlüsse über ein Antriebsritzel gegenläufig verstellbar sind, daß die Schubstangenverschlüsse parallel ausgerichtet und über eine Abmessung der Türe verteilt sind, daß das Antriebsritzel und ein zusätzliches Ritzel der Schubstangenschlösser jeweils auf einer Welle angeordnet sind, und daß die zusätzlichen Ritzel über eine Koppelstange mit Verzahnungen miteinander gekoppelt und gleichsinnig verstellbar sind.

Durch die paarweise Zusammenfassung der Schließstangen werden sogenannte Schubstangenverschlüsse gebildet, die mit handelsüblichen Schubstangenschlössern gesteuert werden können. Die so gebildeten Schubstangenverschlüsse werden über die mit Verzahnungen versehenen Koppelstangen so miteinander gekoppelt, daß sie gleichsinnig betätigt werden. Dabei brauchen die Schubstangenschlösser nur mit einem zusätzlichen Ritzel für den Eingriff der Koppelstangen-Verzahnung versehen werden. Der Aufwand gegenüber den bekannten Mehrfachverriegelungen ist dabei erheblich reduziert.

Mindestens ein Schubstangenschloß ist mittels eines Schlüssels betätigbar.

Die Anzahl der Schließstellen kann auf einfache Weise dadurch noch erhöht werden, daß die Koppelstange als zusätzliche Schubstange ausgebildet ist oder mit einer zusätzlichen Schließstange verbunden ist.

Die Anbringung der Schubstangen an der Türe ist so ausgeführt, daß die Enden der Schubstangen in türfesten Führungen verstellbar geführt sind.

Ist die Ausgestaltung so, daß die Enden der Schubstangen mit drehbar gelagerten Rollen versehen sind, die mit Schließelementen mit einer Raststellung zusammenwirken, dann wird die Türe in der Schließstellung verriegelt und kann dabei bei entsprechender Ausgestaltung der Schließelemente am Schrankkorpus gegen den Schrankkorpus gezogen werden.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt die Ansicht auf die Innenseite einer Tür 10, die ringsum abgekantete Ränder 11 trägt. Die vertikalen Seiten tragen im Anschluß an die Ränder 11 Montageschienen 13 und 14, die die Türe 10 zusätzlich versteifen. Auf die Innenseite ist ein Dichtungsrahmen 12 aufgeschäumt, der mit einem Rahmen von Dichtungsstegen des Schrankkorpus in der Schließstellung der Türe 10 für die Abdichtung sorgt.

Im Anschluß an die Montageschienen 13 und 14 sind zwei Schubstangenverschlüsse angeordnet, die jeweils ein Schubstangenschloß 20.1 bzw. 20.2 und zwei Schubstangen 21.1 und 22.1 bzw. 21.2 und 22.2 aufweisen. Die Enden der Schubstangen 21.1, 22.1, 21.2 und 22.2 sind in türfesten Führungen 26.1, 27.1, 26.2 und 27.2 verstellbar geführt. Im Schubstangenschloß 20.1 bzw. 20.2 ist ein Antriebsritzel drehbar gelagert, an dem diametral die beiden Schubstangen 21.1 und 22.1 bzw. 21.2 und 22.2 im Eingriff sind. Bei einer Verdrehung des Antriebsritzels werden die Schubstangen 21.1 und 22.1 bzw. 21.2 und 2.2 gegenläufig verstellt und nehmen dann entweder die Offen- oder Schließstellung ein. Die Welle des Antriebsritzels ist aus dem Schubstangenschloß 20.1 bzw. 20.2 herausgeführt und trägt ein zusätzliches Ritzel 23.1 bzw. 23.2. Eine Koppelstange 30, die an beiden Enden Verzahnungen 31 und 32 trägt, steht mit den zusätzlichen Ritzeln 23.1 und 23.2 der beiden Schubstangenschlösser 20.1 und 20.2 im Eingriff. Die Koppelstange 30 kann in der gleichen Weise auch mehr als zwei Schubstangenverschlüsse so miteinander koppeln, daß sie gleichsinnig betätigbar sind. Dazu kann nur eines der beiden Schubstangenschlösser 20.1 und 20.2 mit einem Schlüssel betätigbar sein. Es können auch beide Schubstangenschlösser 20.1 und 20.2 mit demselben oder mit verschiedenen Schlüsseln betätigbar sein. In jedem Fall werden unabhängig von der Betätigung des einen oder des anderen Schubstangenschlosses 20.1 oder 20.2 alle Schubstangenverschlüsse betätigt.

Die Koppelstange 30 oder eine mit der Koppelstange 30 verbundene Schubstange 24 kann bei der Verstellung als zusätzliche Schließstelle ausgenützt werden. Die Schubstange 24 wird in einer Führung 25 verstellbar geführt.

Die in der Zeichnung dargestellte Tür 10 kann ohne Scharniere an der offenen Seite eines Schrankkorpus angebracht werden, wobei beide vertikalen Seiten unten und oben Schließstellen bilden. Außerdem wird eine Seite der Türe 10 mittig zusätzlich mit einer Schließstelle versehen. Ist die Türe 10 sehr breit, dann kann mittig zwischen den beiden Schubstangenverschluß ein weiterer Schubstangenverschluß angeordnet werden.

Ist die Türe 10 einseitig an einem Schrankkorpus angelenkt, dann wird im Bereich der Schließseite der eine Schubstangenverschluß angeordnet, während der andere Schubstangenverschluß zwischen der Schließseite und der Scharnierseite der Türe 10 angebracht wird.

Die Enden der Schubstangen 21.1, 22.1, 21.2 und 22.2 tragen drehbar gelagerte Rollen, die mit Schließelementen zusammenwirken, die eine Art Raststellung für die Rollen aufweisen. Die Auslegung der Schließelemente kann zudem noch so ausgelegt sein, daß in der verriegelten Endstellung die Türe 10 gegen den Schrankkorpus gezogen wird, wie z. B. aus der DE 37 10 563 C2 bekannt ist.

Claims (7)

1. Türverschluß mit mehreren Schubstangen, welche mit Schließaufnahmen oder Schließelementen an einem Schrankkorpus zusammenwirken und mittels eines Schlosses aus Offenstellungen in Schließstellungen und umgekehrt bringbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließstangen paarweise Schubstangen (21.1, 22.1; 21.2, 22.2) von mindestens zwei Schubstangenverschlüssen mit je einem Schubstangenschloß (20.1; 20.2) bilden, wobei die Schubstangen (21.1; 22.1; 21.2; 22.2) der Schubstangenverschlüsse über ein Antriebsritzel gegenläufig verstellbar sind,
daß die Schubstangenverschlüsse parallel ausgerichtet und über eine Abmessung der Türe (10) verteilt sind,
daß das Antriebsritzel und ein zusätzliches Ritzel (23.1; 23.2) der Schubstangenschlösser (20.1; 20.2) jeweils auf einer Welle angeordnet sind, und
daß die zusätzlichen Ritzel (23.1; 23.2) über eine Koppelstange (30) mit Verzahnungen (31 ,32) miteinander gekoppelt und gleichsinnig verstellbar sind.

2. Türverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schubstangenschloß (20.1; 20.2) mit einem Schlüssel betätigbar ist.

3. Türverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelstange (30) als zusätzliche Schubstange ausgebildet oder mit einer zusätzlichen Schließstange (24) verbunden ist.

4. Türverschluß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Schubstangen (21.1,22.1; 21.2,22.2; 24) in türfesten Führungen (26.1,27.1; 26.2, 27.2; 25) verstellbar geführt sind.

5. Türverschluß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Schubstangen (21.1,22.1; 21.2,22.2; 24) mit drehbar gelagerten Rollen versehen sind, die mit Schließelementen mit einer Raststellung zusammenwirken.

6. Türverschluß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schubstangenverschlüsse im Bereich von zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Tür (10) angebracht sind, die im Bereich der Mitte dieser Seiten über die Koppelstange (30) miteinander gekoppelt sind.

7. Türverschluß nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schubstangenverschluß im Bereich der Schließseite der Türe (10) angebracht ist, und daß ein zweiter Schubstangenverschluß im Bereich zwischen Schließ- und Scharnierseite der Türe (10) angeordnet ist.