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Das
Gebiet der Erfindung ist das der Gegenmaßnahmen gegen feindliche Bedrohungen.
Eine solche Gegenmaßnahme
hat zum Ziel, einen Waffenträger
zu schützen,
der von einer feindlichen Bedrohung wie beispielsweise einem durch
einen Zielsuchkopf gesteuerkten Flugkörper oder einem durch eine
Feuerleitung gesteuerten Lenkgeschoß angegriffen wird. Der Schutz
für den
Waffenträger
wird häufig
durch ein Bündel
von Mitteln realisiert, die das Leitsystem der Bedrohung daran hindern
sollen, diese auf den Waffenträger
zu richten, oder sogar die Bedrohung selbst auf sich ziehen sollen.
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Die
feindliche Bedrohung kann sich mittels eines mit Infrarot oder Radar
arbeitenden Zielsuchkopfes automatsisch auf den Waffenträger ausrichten,
oder sie kann durch direkte Beobachtung, durch eine Kamera oder
durch Laseransprache des Waffenträgers gelenkt werden.
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Der
Waffenträger
kann erd-, see- oder luftgestützter
Art sein; er kann ortsfest, beispielsweise eine terrestrische Anlage
sein, oder er kann beweglich sein wie ein Panzerfahrzeug, ein Schiff
oder ein Luftfahrzeug.
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Es
ist bekannt, zum Schutze eines Waffenträgers, der von einer Bedrohung
wie einem Lenkflugkörper
angegriffen wird, zwischen dem Waffenträger und der Bedrohung einen
Schirm zu entfalten. Dieser Schirm wirkt im Bereich des sichtbaren
Lichts oder des Infrarots oder der Radarwellen (mm-Wellen) unter
möglicher Überlappung
dieser verschiedenen Bereiche insbesondere für das sichtbare Licht und das
Infrarot. Entweder wird die Strahlung, die der Zielsuchkopf der
Bedrohung von dem Schirm absorbiert, oder die zum Lenken der Bedrohung
emittierte Strahlung wird am Schirm reflektiert, und die Bedrohung
empfängt
kein zu ihrer Lenkung brauchbares Signal mehr; in der Ausdrucksweise
der Erkennung in dem betroffenen Spektralbereich (sichtbares Licht, Infrarot
oder Radar) sieht die Bedrohung den Waffenträger nicht mehr und kann sich
nicht darauf ausrichten.
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Der
Schutzschirm wird entweder durch Verbrennen raucherzeugender pyrotechnischer
Substanzen oder durch Dispergieren mineralischer oder organischer
Stoffe in passender Form und Größe entfaltet.
Das Dispergieren der den Schirm bildenden Substanzen kann auf verschiedene
Weise und insbesondere mit pneumatischen oder pyrotechnischen Mitteln
geschehen. Der Schutzschirm ist im wesentlichen eine Wolke aus Teilchen
oder Gas, die rund um den Waffenträger oder in einer gewissen
Entfernung davon ausgebreitet wird.
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Die
Wirksamkeit der den Schirm bildenden Teilchenwolke berechnet sich
als Funktion der Wolkengeometrie: Dicke und Teilchenkonzentration
und auch mit Hilfe von den Teilchen eigenen Koeffizienten, im wesentlichen
des Masseextinktionskoeffizienten der Teilchen.
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Ein
erstes Problem liegt darin, die Wirksamkeit dieser Schirme ständig zu
steigern, um die Verwirrung der Bedrohung zu vergrößern, wenn
der Waffenträger
maskiert ist und die Bedrohung den Waffenträger nicht mehr sieht.
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Ein
zweites Problem besteht in dem Umstand, daß dann, wenn der Schirm die
Bedrohung verdeckt und sie außer
Funktion setzt, indem sie den Waffenträger nicht mehr sieht, umgekehrt
auch die Bedrohung für
den Waffenträger
verdeckt wird; der Waffenträger
kann daher die Bedrohung seinerseits nicht angreifen, und wenn es
sich um einen beweglichen Waffenträger handelt, kann er bei seinen
Manövern,
der Bedrohung zu entwischen, behindert werden.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutze eines von einer feindlichen
Bedrohung angegriffenen Waffenträgers.
Das Verfahren umfaßt
die Ausstoßung
wenigstens einer Substanz, die zwischen dem Waffenträger und
der Bedrohung einen Schirm bildet, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen
den Schirm und die Bedrohung wenigstens ein strahlendes Element
eingebracht wird. Von besonderem Vorteil ist es, wenn eine der zur
Bildung des Schirms ausgebreiteten Substanzen reflektierend für die Strahlung
des strahlenden Elements wirkt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung auch Geschosse zum Durchführen dieses Verfahrens. Diese Geschosse
können
als ein einziges Geschoß ausgebildet
sein oder die Form zweier getrennter Teilgeschosse aufweisen.
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Die
Erfindung löst
die oben angesprochenen Probleme, indem sie insbesondere die Leiteinrichtung
der Bedrohung langanhaltend blendet und so ihre Verwirrung steigert
und auch dadurch, daß sie
es umgekehrt dem Waffenträger
gestattet, die Bedrohung durch den Schirm hindurch zu erkennen und
sie so seinerseits anzugreifen oder seine Manöver darauf auszurichten, sich
der Bedrohung zu entziehen.
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Im
folgenden wird eine ins einzelne gehende Beschreibung der Erfindung
gegeben, die ein Verfahren zum Schutze eines von einer feindlichen
Bedrohung wie beispielsweise einem durch einen Zielsuchkopf gesteuerten
Flugkörper
oder einem durch eine Feuerleitung gesteuerten Lenkgeschoß angegriffenen
Waffenträgers
betrifft, das die Ausstoßung
wenigstens einer Substanz, die zwischen dem Waffenträger und
der Bedrohung einen Schirm bildet, umfaßt und dadurch gekennzeichnet
ist, daß es
die Einbringung wenigstens eines strahlenden Elements zwischen den
Schirm und die Bedrohung einschließt. Dieses strahlende Element
sendet eine Strahlung im Bereich des sichtbaren Lichts und/oder
des Infrarots oder Radarstrahlung aus.
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Der
Schirm wird rund um den Waffenträger oder
einige zehn Meter davon weg gebildet, indem mit Hilfe pneumatischer
und/oder pyrotechnischer Mittel Substanzen verbreitet werden, die
eine Wolke von Teilchen oder Gas bilden. Die verwendeten Substanzen
sind beispielsweise im Bereich des sichtbaren Lichts oder des Infrarots
Metallflitter von einigen Mikron Länge und einigen Zehntel Mikron
Dicke. Die Teilchen werden von Kartuschen aus verstreut, die in die
Richtung der Bedrohung von Abschußeinrichtungen ausgestoßen werden,
die auf dem zu schützenden
Waffenträger
oder in dessen Nähe
angeordnet sind. Die Dispersion der Teilchen erfolgt während des ballistischen
Fluges der Kartusche oder wenn diese zurück auf den Boden gefallen ist,
in einer vorbestimmten Entfernung vom Waffenträger.
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Das
strahlende Element wird zwischen den Schirm und die Bedrohung eingebracht
aus einem Abschußsystem,
das der Fachmann zu bemessen weiß, um diese Anordnung zu erzielen.
Anschließend muß das strahlende
Element über
eine ausreichende Zeitdauer hinweg in dieser Position gehalten werden. Entweder
wird das strahlende Element wieder auf den Boden gelangen, oder
es bleibt in der Luft, wobei sein Fall durch geeignete Einrichtungen
wie beispielsweise einen Fallschirm verlangsamt wird. Man kann ein
einziges strahlendes Element vorsehen, dessen Funktionsdauer groß ist, beispielsweise
60 bis 90 Sekunden beträgt.
Man kann aber auch eine Mehrzahl solcher Elemente vorsehen, um zwischen der
Bedrohung und dem Schirm mehrere Strahlungsquellen zu schaffen.
Man kann auch mehrere strahlende Elemente vorsehen, die nacheinander
in Funktion treten, so daß man
ständig
wenigstens ein strahlendes Element hat, das zwischen der Bedrohung und
dem Schirm aktiv ist, und das während
einer Zeitdauer von 60 bis 90 Sekunden oder sogar noch länger.
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Das
zwischen der Bedrohung und dem Schirm plazierte strahlende Element
erzeugt eine Strahlung, beispielsweise sichtbares Licht oder Infrarotstrahlung.
Ein Teil dieser Strahlung beleuchtet die Bedrohung direkt, ein anderer
Teil wird durch den Schirm in Richtung auf die Bedrohung gestreut,
wobei die Streustrahlung die durch die den Schirm bildenden Teilchen
in verschiedene Richtungen zur Einfallsrichtung abgelenkte Strahlung
ist. Die gesamte Strahlung, die die Bedrohung beleuchtet, blendet zum
einen den Zielsuchkopf oder die Feuerleitung der Bedrohung und vergrößert zum
anderen den Kontrast der Bedrohung, erhöht also die Sichtbarkeit der
Bedrohung für
den Waffenträger.
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Mit
Vorteil wirkt wenigstens eine der zur Bildung des Schirms ausgebreiteten
Substanzen reflektierend für
die Strahlung des strahlenden Elements. Unter reflektierend soll
dabei verstanden werden, daß die
Substanz bei Beleuchtung durch eine einfallende Strahlung diese
in starkem Maße
in eine der Einfallsrichtung im wesentlichen entgegengesetzte Richtung
streut. Dieser Effekt wird entweder mit der gleichen Substanz erzielt,
die zur Bildung des Schirms dient, oder er durch Hinzufügung eines
Materials mit starkem Streuvermögen
für die
Strahlung des strahlenden Elements zu dieser Substanz erhalten,
wobei unter Streuvermögen
die Eignung der Substanz zum Ablenken eines Teils der einfallenden Strahlung
in von der Richtung der einfallenden Strahlung abweichende Richtungen
zu verstehen ist.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
des Verfahrens befindet sich wenigstens ein strahlendes Element
im Schirm, d. h. in der durch die Dispersion der zu diesem Zweck
vorgesehenen Substanz gebildeten Teilchenwolke. Genauer gesagt befindet
sich dieses strahlende Element an dem der Bedrohung zugewandtem
Rande dieser Wolke. Diese besondere Anordnung wenigstens eines strahlenden
Elements verstärkt
die Streuung der von diesem strahlenden Element emittierten Strahlung
in Richtung auf die Bedrohung.
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Wenn
bei diesem Verfahren der zwischen dem Waffenträger und der Bedrohung entfaltete Schirm
eine oder mehrere Substanzen enthält, die im Bereich des sichtbaren
Lichts oder des Infrarots absorbierend wirken, gibt das strahlende
Element Strahlung im Bereich des sichtbaren Lichts oder des Infrarots
ab; wenn dagegen die den Schirm bildende Substanz Absorption in
einem größeren Spektralbereich
zeigt, der gleichzeitig den Bereich des sichtbaren Lichts und des
Infrarots überdeckt,
wird das strahlende Element im Bereich des sichtbaren Lichts und
des Infrarots emittieren.
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Mit
Vorteil enthält
der Schirm wenigstens eine Substanz mit starkem Streuvermögen im Bereich
des sichtbaren Lichts oder des Infrarots oder auch in einem erweiterten
Spektralbereich für
sichtbares Licht und Infrarot, je nachdem der Schirm im Bereich
des sichtbaren Lichts oder des Infrarots oder in einem größeren Bereich
absorbiert, der sichtbares Licht und Infrarot umfaßt.
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Vorzugsweise
wird die Strahlung des strahlenden Element bei dem Verfahren nach
der Erfindung durch die Verbrennung einer pyrotechnischen Mischung
erzeugt. Diese pyrotechnische Mischung enthält ein Bindemittel, das eine
oxidierende Ladung umhüllt
oder zusammenhält,
wenigstens eine reduzierende Ladung wie Magnesium oder Aluminium und
gegebenenfalls verschiedene bekannte Additive und insbesondere Additive
zum Verstärken
der Strahlung oder zum Einstellen des Spektralbereichs. Diese pyrotechnische Mischung
brennt in einem geeigneten Träger,
und seine Verbrennung wird während
des Funktionsablaufs des Systems zum Plazieren des strahlenden Elemente
von elektropyromechanischen Mitteln ausgelöst.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin auch ein Geschoß zum Durchführen dieses
Verfahrens.
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Dabei
handelt es sich um ein Geschoß als Gegenmaßnahme zum
Schützen
eines von einer feindlichen Bedrohung angegriffenen Waffenträgers. Dieses
Geschoß besitzt
eine Einrichtung zum Ausstoßen
wenigstens einer zwischen der Bedrohung und dem Waffenträger einen
Schirm bildenden Substanz, und ein System, das zum Einbringen wenigstens
eines strahlenden Elements zwischen die Bedrohung und den Schirm
geeignet ist. Dieses strahlende Element emittiert eine angepaßte Strahlung.
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Es
kann eine Mehrzahl von strahlenden Elementen wie die oben erwähnten geben,
die zwischen der Bedrohung und dem Schirm mehrere Strahlungsquellen
entstehen lassen. Außerdem
können
mehrere Strahlungsquellen so eingestellt werden, daß sie nacheinander
in Funktion treten, was dazu führt,
daß ständig wenigstens
ein strahlendes Element zwischen dem Schirm und der Bedrohung aktiv
ist, und dies während
einer Dauer von 60 bis 90 Sekunden oder sogar noch deutlich länger.
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Mit
Vorteil bringt die Einrichtung zum Ausbreiten der Substanz oder
Substanzen für
die Bildung des Schirms zwischen dem Waffenträger und der Bedrohung wenigstens
eine Substanz aus, die reflektierend wirkt für die Strahlung des strahlenden
Elements. Diese Substanz kann die gleiche sein, die zum Bilden des
Schirms dient, oder sie kann eine zugesetzte andere Substanz mit
starker Streuvermögen
gegenüber
der Strahlung des strahlenden Elements sein.
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In
einer ersten Ausführungsform
weist das Geschoß zwei
getrennte Teilgeschosse auf, von denen das eine die Einrichtung
zum Ausstoßen
wenigstens einer den Schirm bildenden Substanz und das andere das
System zum Einbringen wenigstens eines strahlenden Elements zwischen
die Bedrohung und den Schirm enthält.
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Diese
beiden Teilgeschosse werden nach einem vorbestimmten Programmschema
zum Einsatz gebracht. Mittel zum Umsetzen oder zum Ausstoßen richten
die beiden Teilgeschosse auf die Bedrohung und lösen mit passenden zeitlichen
Verzögerungen die
Einrichtung zum Bilden des Schirms aus. Diese Einrichtung verbreitet
die Substanz zum Bilden des Schirms in dem gewollten Abstand und
das System zum Plazieren der strahlenden Elemente, die zwischen
der Bedrohung und dem Schirm angeordnet und aktiviert werden. Die
Mittel zum Umsetzen oder zum Ausstoßen sind im allgemeinen elektrisch
gezündete
pyromechanische Mittel. Mit Hilfe pyrotechnischer Relais mit passender
zeitlicher Verzögerung aktivieren
diese Mittel die Einrichtung zum Bilden des Schirms und das System
zum Plazieren der strahlenden Elemente.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
ist das Geschoß aus
einem einzelnen Träger
aufgebaut, der die Einrichtung zum Ausstoßen der den Schirm bildenden
Substanz und das System zum Einbringen wenigstens eines strahlenden
Elements zwischen die Bedrohung (M) und den Schirm umfaßt.
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Dieses
Geschoß wird
beispielsweise durch eine pyromechanische Einrichtung aus einem
Ausstoßrohr
in Richtung auf die Bedrohung ausgestoßen.
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Bei
einer ersten Ausführungsvariante
besorgt ein und dasselbe Dispergiersystem das Auslösen der
Einrichtung zum Ausbreiten der Substanz für die Bildung des Schirms in
dem gewünschten
Abstand vom Waffenträger
und die Aktivierung des Systems zum Plazieren der strahlenden Elemente
zwischen den Schirm und die Bedrohung. Diese letzte Phase umfaßt das Ausstoßen der
strahlenden Elemente in Richtung auf ihre endgültige Position und auch ihre
Inbetriebsetzung.
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Das
im allgemeinen pyrotechnische Dispergiersystem wird seinerseits
ausgehend von der pyromechanischen Einrichtung zum Ausstoßen des
Trägers
durch pyrotechnische Relais mit zeitlicher Verzögerung ausgelöst.
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Bei
einer zweiten Ausführungsvariante
weist der Träger
zwei getrennte Dispergiersysteme auf, von denen das eine die Einrichtung
zum Bilden des Schirms aktiviert und das andere das System zum Plazieren
der strahlenden Elemente in Betrieb setzt. Diese Dispergiersysteme
werden ihrerseits ausgehend von der pyromechanischen Einrichtung
zum Ausstoßen
des Trägers
ausgelöst.
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Im
folgenden wird die Erfindung mehr im Detail erläutert mit Hilfe der Zeichnung,
die eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung veranschaulichen. Dabei zeigen:
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1 einen
schematischen Schnitt durch ein Geschoß gemäß der Erfindung in der Bauart
mit nur einem Träger
und
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2 den
Einsatz dieses Geschosses auf dem Gefechtsfeld
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In 1 ist
ein Geschoß 1 außerhalb
seines Ausstoßrohres
dargestellt. Das Geschoß 1 weist
einen durch eine transversale Trennwand 4 in zwei Teile
unterteilten Körper 2 auf.
Das Geschoß 1 wird
auf seiner Flugbahn aerodynamisch stabilisiert durch Flügel 3,
die in entfaltetem und verriegeltem Zustand dargestellt sind.
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Der
hintere Teil des Geschosses 1 enthält eine Einrichtung 5 zum
Ausbreiten eines Schirms E (2). Diese
Einrichtung 5 umfaßt
insbesondere eine Substanz 6, vorzugsweise ein Gemisch
von Substanzen wie die oben beschriebenen und ein Dispergiersystem 10.
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Der
vordere Teil des Geschosses 1 enthält ein System 7 zum
Plazieren von strahlenden Elementen W (2). Dieses
System 7 umfaßt
strahlende Elemente 8 und ein Dispergiersystem 11.
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Die
Dispergiersysteme 10 und 11 sind durch ein Relais 13 verbunden
und werden durch ein passend verzögertes Relais 12 ausgelöst. Die
durch die Relais 12 und 13 und die Dispergiersysteme 10 und 11 gebildete
pyrotechnische Kette ist bei dem dargestellten Beispiel entlang
der Achse des Geschosses 1 angeordnet.
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Das
Geschoß 1 wird
aus einem Ausstoßrohr ausgestoßen, das
auch als Lagerrohr dient. Dieses Rohr ist im allgemeinen auf dem
zu schützenden Waffenträger P (2)
angeordnet. Das Ausstoßen des
Geschosses 1 aus dem Ausstoßrohr geschieht durch eine
pyromechanisches System mit elektrischer Zündung von einem Kommandostand
des Waffenträgers
P aus. Die Inbetriebnahme dieser pyromechanischen Einrichtung läßt auf dem
Wege über
die Relais 12 bzw. 13 auch die Einrichtung 5 zum
Ausbreiten des Schirms E und das System 7 zum Plazieren
der strahlenden Elemente 8 in Betrieb gehen. Die Relais 12 und 13 lassen
die Dispergiersysteme 10 und 11 mit der festgelegten
Verzögerung
unter Berücksichtigung
der Ausstoßparameter
und insbesondere des Neigungswinkels und des Ausstoßimpulses für das jeweilige
Geschoß 1 ansprechen,
damit an den gewünschten
Stellen der Flugbahn der Schirm E gebildet wird und die strahlenden
Elemente W ausgebracht werden.
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Das
Arbeiten des Dispergiersystems 10 führt zur Ausbreitung der Substanz 6 für die Schaffung
des Schirms E. Diese Ausbreitung kann ein bloßes Zerstäuben der beispielsweise aus
Messingflittern bestehenden Substanz 6 durch eine Dispergiereinrichtung
wie einen Sprengstoffstab sein. Die Ausbreitung kann auch durch
die Verbrennung eines raucherzeugenden Stoffs erhalten werden, wobei
die Substanz 6 dann oxidierende und reduzierende Ladungen
zusammen mit Stoffen mit einer Kohlenstoffkette und gegebenenfalls
Phosphor enthält.
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Das
Arbeiten des Dispergiersystems 11 führt zum Ausstreuen der strahlenden
Elemente 8. Die strahlenden Elemente 8 sind bei
dem gezeigten Beispiel Körper
aus pyrotechnischen Substanzen, deren Verbrennung von dem Dispergierssystem 11 aus ausgelöst wird.
Die Abmessungen und die Form dieser Körper sind so gewählt, daß eine lange
Betriebsdauer von 30 bis mehr als 90 Sekunden sichergestellt ist.
Die verwendete pyrotechnische Substanz enthält zum Beispiel Phosphor, Eisenoxid
oder Magnesium oder Ammoniumnitrat. Die Körper werden von Einrichtungen
in der Schwebe gehalten, die ihr Herunterfallen verlangsamen. Auf
diese Weise verbleiben diese leuchtenden Elemente länger vor
dem Schirm E, und ihre Wirksamkeit ist erhöht.
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Die
Darstellung in 2 veranschaulicht die Anwendung
der Erfindung auf dem Gefechtsfeld zum Schutze eines Panzers P,
der – bei
M1 – von
einem auf das Verschießen
von Lenkraketen eingerichteten Hubschrauber oder – bei M2 – von
einem mit einer Antitankwaffe ausgerüsteten Infanteristen und allgemeiner
von einer Bedrohung M in Gefahr gebracht wird.
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Von
einem auf dem Panzer P angeordneten Mörser wird ein Geschoß 1 (oder
eine Salve solcher Geschosse) ausgestoßen. Die Schemadarstellung
in 2 zeigt ein Geschoß 1 auf seiner Flugbahn
und dazu die Wirkungen eines bereits zur Funktion gebrachten Geschosses.
Dieses letzte Geschoß hat
einige zehn Meter von dem Panzer P entfernt und in der Richtung
auf die Bedrohung M zu einen Schirm E geschaffen; strahlende Elemente
W fallen von ihrem Bremssystem verlangsamt vor dem Schirm E oder
an seinem Rande zwischen dem Schirm E und der Bedrohung M herunter.
Die direkte Strahlung dieser strahlenden Elemente W in der Richtung
auf die Bedrohung M zu führt
zu deren Blendung; diese direkte Strahlung ist in 2 schematisch
durch von den strahlenden Elementen W auf die Bedrohung M zu gerichtete
Pfeile dargestellt. Am Schirm E reflektierte Strahlung vergrößert diesen
Blendungseffekt und trägt
zur Verwirrung der Bedrohung M bei. Auch diese reflektierte Strahlung
ist in 2 schematisch durch Pfeile veranschaulicht, die
von den strahlenden Elementen W ausgehen und an dem Schirm E reflektiert
werden. Der Klarheit der Darstellung halber sind die das Herabfallen
der strahlenden Elemente W verzögernden
Einrichtungen in der Zeichnung nicht eigens gezeigt.
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Dagegen
kann der Waffenträger,
hier der Panzer P, für
den die Bedrohung M durch den Schirm E ebenfalls verdeckt war, die
Bedrohung M von neuem erkennen, da diese von den strahlenden Elementen
W beleuchtet und ihr Kontrast durch Strahlung der strahlenden Elemente
W gesteigert wird.
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Der
Schirm E gemäß der Erfindung
ist in einer Richtung durchsichtig, für die Bedrohung ist er opak
und blendend, für
den Panzer P dagegen bleibt er transparent, der Panzer P kann Schwenkungen der
Bedrohung M folgen und kann die Bedrohung M wirksam bekämpfen oder
sich ihr entziehen, ohne die Deckung durch den Schirm E zu verlieren.
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Zusammenfassend
läßt sich
die Erfindung definieren als eine schützende Gegenmaßnahme gegen
einen Feindwaffenangriff mittels eines in einer Richtung durchsichtigen
Schirmes.
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Spezieller
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schutze eines ortsfesten
oder beweglichen Waffenträgers
erd-, see- oder luftgestützter
Art, der von einer feindlichen Bedrohung wie beispielsweise einem
Flugkörper
mit Zielsuchkopf oder einer von einer Feuerleitung gesteuerten Fernlenkrakete
angegriffen wird. Dabei umfaßt
das Verfahren die Ausstoßung wenigstens
einer Substanz, die zwischen dem Waffenträger und der Bedrohung einen
Schirm bildet, und es ist dadurch gekennzeichnet, daß es die
Einbringung wenigstens eines strahlenden Elements zwischen die Bedrohung
und den Schirm vorsieht, wobei dieses strahlende Element sichtbares
Licht und/oder Infrarot- oder Radarstrahlung emittieren kann.
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Außerdem betrifft
die Erfindung auch Geschosse zum Durchführen dieses Verfahrens.