DE19504397A1 - Chirurgisches Messer - Google Patents
Chirurgisches MesserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Messer gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Die vorliegende Erfindung ist besonders wirkungsvoll zum
Einschneiden von Arachnoidea (Spinnwebenhaut) und Dura
mater (harte Hirnhaut) bei neurochirurgischen
Operationen.
Das Einschneiden von Arachnoidea und Dura Mater bei
einer neurochirurgischen Operation ist ein Gebiet, wo ein
Chirurg hervorragende Geschicklichkeit und höchste
Vorsicht benötigt. Die charakteristischen Merkmale von
Arachnoidea und Dura mater sind gleich. Deshalb wird hier
nur die Arachnoidea erklärt. Die Arachnoidea ist eine
dünne Membran, welche eng am Gehirn und kapillaren
Blutgefäßen anliegt. Deshalb ist eine mikroskopische
Operation, bei welcher die Arachnoidea vom Gehirn und
Blutgefäßen getrennt wird, erforderlich, um das Gehirn
und Blutgefäße nicht zu beschädigen, wenn die
Arachnoidea eingeschnitten wird. Ferner ist auch eine
Verkürzung der Operationszeit wünschenswert im Hinblick
auf den physischen Zustand des Patienten.
Beim Stand der Technik wird eine Pinzette 90 verwendet,
wenn eine Arachnoidea 91 vom Gehirn und Blutgefäßen
getrennt wird, wie in Fig. 10 dargestellt. Genauer
gesagt wird die Arachnoidea 91 sorgfältig von der
Pinzette 90 hochgehoben, um sie vom Gehirn und
Blutgefäßen zu trennen, und bildet so einen Raum zwischen
der Arachnoidea 91 und dem Gehirn. Ein chirurgisches
Messer 92 wird in diesen Raum eingeführt. Das
chirurgische Messer 92 wird dann nach oben bewegt, um die
Arachnoidea 91 einzuschneiden, wenn eine Schneidkante 92a
die Arachnoidea 91 berührt. Ein weiteres Einschneiden der
Arachnoidea 91 wird durchgeführt, indem das chirurgische
Messer 92 nach unten bewegt wird, dann horizontal in
einer Richtung Q und schließlich nach oben, um die
Schneidkante 92a mit einem Ende des zuvor
eingeschnittenen Abschnittes in Berührung kommen zu
lassen.
Ein weiteres Einschneiden der Arachnoidea 91 kann
aufgrund des Symptoms des Patienten erforderlich sein. In
diesem Fall wird der nächste Abschnitt, welcher in der
Arachnoidea 91 eingeschnitten werden soll, von der
Pinzette 90 erfaßt, und dann wird das chirurgische Messer
92 in der gleichen Weise bewegt, wie oben beschrieben.
Bei der obigen Operation haben die Pinzette 90 und das
verwendete chirurgische Messer 92 verschiedene Funktionen
und verschiedene Verwendungen, und jedes muß vorsichtig
verwendet werden. Diese Operation wird für den Chirurg
ermüdend und lästig. Zusätzlich ist die Operation des
Hochhebens der Arachnoidea 91 mit der Pinzette 90 und das
Bewegen des chirurgischen Messers 92 in verschiedenen
Richtungen kompliziert und daher uneffizient.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein
chirurgisches Messer zu schaffen, welches bei einer
Operation leicht zu handhaben ist, ohne Verwendung der
Pinzette.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Das chirurgische Messer wird verwendet, um ein
angegriffenes Gewebe eines Patienten einzuschneiden, wie
eine Arachnoidea, Dura mater und Pia mater (weiche
Hirnhaut). Das Messer hat einen Griff, eine Klinge zum
Einschneiden des angegriffenen Gewebes, wobei die Klinge
mit einem distalen Ende des Griffes verbunden ist,
zumindest wenn das Messer im Gebrauch ist, zum
Einschneiden des Gewebes. Das chirurgische Messer hat
ferner einen Löffel zum Hochheben des angegriffenen
Gewebes zu einer optimalen Position bevor das Gewebe
durch die Klinge eingeschnitten wird. Der Löffel ist zum
Griff entgegengesetzt angeordnet in bezug auf die Klinge
und liegt der Klinge gegenüber.
Die Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den
beiliegenden Ansprüchen dargelegt. Die Erfindung, ihre
Ziele und Vorteile können am besten mit Bezug auf die
folgende Beschreibung der Ausführungsformen zusammen mit
den beigefügten Zeichnungen verstanden werden, in
welchen
Fig. 1 eine Seitenansicht ist, welche ein
chirurgisches Messer gemäß der ersten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
zeigt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das chirurgische
Messer ist,
Fig. 3 eine schematische Ansicht ist, welche
zeigt, wie das chirurgische Messer
verwendet wird, wenn die Arachnoidea
eingeschnitten wird,
Fig. 4 eine Seitenansicht ist, welche ein
chirurgisches Messer gemäß der zweiten
Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das chirurgische
Messer der zweiten Ausführungsform ist,
Fig. 6 eine Draufsicht ist, welche eine
Abwandlung des chirurgischen Messers
gemäß der zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt,
Fig. 7 eine Seitenansicht ist, welche ein
chirurgisches Messer gemäß der dritten
Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt,
Fig. 8 eine Seitenansicht ist, welche ein
chirurgisches Messer gemäß der vierten
Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt,
Fig. 9 eine Seitenansicht ist, welche eine
Abwandlung des chirurgischen Messers
gemäß der vierten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt,
Fig. 10 eine schematische Ansicht ist, welche
zeigt, wie ein herkömmliches chirurgisches
Messer und Pinzette bei einer Operation
einer Arachnoidea verwendet werden.
Die folgenden Ausführungsformen beschreiben chirurgische
Messer zum Einschneiden von Arachnoidea, aber können auch
zum Einschneiden einer dünnen Membran wieder Dura mater
und Pia mater verwendet werden.
Eine erste Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3
beschrieben.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, enthält ein
chirurgisches Messer 1 einen Griff 2 und einen Löffel 4.
Der Löffel 4 hat einen Schaft 6, welcher sich
durchgehend vom Griff 2 erstreckt. Der Löffel 4
enthält eine gebogene Oberfläche oder Schöpffläche 4a,
eine flache Kontaktfläche 4b, welche an einem distalen
Ende der Oberfläche 4a gebildet ist, und einen
Verlängerungsabschnitt 4c, welcher die Schöpffläche 4a
und den Griff 2 verbindet. Auf dem Verlängerungsabschnitt
4c ist ein Vorsprung 5 gebildet. Der Vorsprung 5 enthält
eine gebogene Klinge 5a, welche dem Löffel 4
gegenüberliegt. Der Löffel 4, welcher die Kontaktfläche
4b geringfügig unterhalb dem oberen Ende des Vorsprunges 5
angeordnet hat, hat die Funktion, einen Abschnitt einer
Arachnoidea A, welche eingeschnitten werden soll,
hochzuheben. Die Klinge 5a hat die Funktion, die
Arachnoidea A, welche vom Löffel 4 gehalten wird,
einzuschneiden.
Die Wirkungsweise des chirurgischen Messers 1 wird nun
mit Bezug auf Fig. 3 beschrieben. Ein Abschnitt der
Arachnoidea A wird vorgeschnitten. Der Löffel 4 wird in
den vorgeschnitten Abschnitt eingeführt, indem das
chirurgische Messer 1 in einem schrägen Winkel gehalten
wird. Das chirurgische Messer 1 wird dann nach vorne
bewegt, um so die Arachnoidea A auf der Schöpffläche 4a
zu plazieren. Dies ermöglicht es der Kontaktfläche 4b
zwischen die Arachnoidea A und das Gehirn und Blutgefäße,
welche eng an der inneren Seite der Arachnoidea A
anliegen, eingeführt zu werden. Indem das chirurgische
Messer 1 vorwärts bewegt wird, trennen die Flächen 4b, 4a
die Arachnoidea A vom Gehirn und Blutgefäßen. Durch
weiteres Bewegen des chirurgischen Messer 1 nach vorne
berührt die Klinge 5a die Arachnoidea A und schneidet sie
ein.
Wie oben erwähnt, kann die Arachnoidea A in einem
einzigen Vorgang, bei welchem das chirurgische Messer 1
einfach nach vorne bewegt wird, eingeschnitten werden,
wenn der Löffel 4 zwischen die Arachnoidea A und das
Gehirn und Blutgefäße eingeführt wird. Die Klinge 5a wird
das Gehirn und Blutgefäße beim Einschneiden nicht
beschädigen, da die Arachnoidea A durch den Löffel 4 vom
Gehirn und Blutgefäßen getrennt ist.
Eine zweite Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung wird als nächstes mit Bezug auf Fig. 4 und 5
beschrieben.
Bei dieser Ausführungsform enthält das Messer 1 den
Löffel 4 und den Griff 2, welche voneinander getrennt
werden können. Genauer gesagt stimmt ein äußeres Gewinde
2a, welches am distalen Ende des Griffes 2 gebildet ist,
mit einem inneren Gewinde 3 überein, welches in den
Wänden einer Bohrung gebildet ist, welche innerhalb des
Schaftes 6 begrenzt ist. Ferner ist die Kontaktfläche 4b,
welche am Ende des Löffels 4 gebildet ist,
halbkugelförmig geformt.
Bei dieser Ausführungsform nimmt das chirurgische Messer
1 nicht viel Raum in Anspruch, wenn es gelagert wird, da
der Griff 2 und der Löffel 4 getrennt werden können.
Ferner beseitigt die halbkugelförmige Fläche 4b Ecken.
Folglich stellt die Fläche 4b einen sanften Kontakt mit
dem Gehirn und Blutgefäßen her, wenn die Dura mater D auf
den Löffel genommen wird.
Die Breite der zweiten Ausführungsform kann abgewandelt
werden, wie in Fig. 6 dargestellt. Die Breite eines
Abschnittes des Schaftes 6 ist nahe seinem distalen Ende
verringert. Der Vorsprung 5 ist auf diesem verengten
Abschnitt gebildet. Diese Konstruktion schafft weniger
Widerstand, wenn der Löffel 4 zwischen die Arachnoidea A
und das Gehirn eingeführt wird, und vereinfacht daher die
Operation.
Eine dritte Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun mit Bezug auf Fig. 7 beschrieben. Bei
dieser Ausführungsform hat der Vorsprung 5 eine lineare
Klinge 5a. Dies vereinfacht den Herstellungsprozeß und
führt zu niedrigeren Herstellungskosten.
Die vierte Ausführungsform ist in Fig. 8 und 9
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist der Löffel 4
als ein großer Bogen gebildet, welcher über den Boden des
Schaftes 6 herausragt. Bei dieser Konstruktion ist die
Menge der Arachnoidea A, welche durch den Löffel 4
hochgehoben wird, vergrößert. Dies ermöglicht es der
Klinge 5a, welche auf der inneren Seite des Löffels 4
angebracht ist, die Arachnoidea A wirkungsvoll
einzuschneiden. Folglich kann der Vorsprung 5 der
vorhergehenden Ausführungsformen weggelassen werden und
verringert daher die Herstellungskosten. Die Klinge 5a
kann entweder gerade oder gebogen ausgebildet sein, wie
in Fig. 8 bzw. 9 dargestellt ist.
Obwohl die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben
wurde, sollte es klar sein, daß verschiedene
Abwandlungen, Substitutionen und Änderungen hier
vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Umfang der
Erfindung, wie sie durch die hier dargelegten Ansprüche
definiert ist, abzuweichen.
Die Arachnoidea kann auch als innere Hirnhaut, die
Dura Mater als äußerste Hirnhaut, und die Pia Mater als
mittlere Hirnhaut bezeichnet werden.
Claims (17)
1. Chirurgisches Messer zur Anwendung beim Einschneiden
eines angegriffenen Gewebes eines Patienten mit
einem Griff und einer Klinge zum Einscheiden des
angegriffenen Gewebes, wobei die Klinge mit einem
distalen Ende des Griffes verbunden ist, zumindest
wenn das Messer in Gebrauch ist, um dieses Gewebe
einzuschneiden,
gekennzeichnet durch
einen Löffel (4) zum Hochheben des angegriffenen
Gewebes (A) auf eine optimale Position bevor das
Gewebe (A) durch die Klinge (5a) eingeschnitten
wird, wobei der Löffel (4) zum Griff (2)
entgegengesetzt angeordnet ist in bezug auf die
Klinge (5a) und der Klinge (5a) gegenüberliegt.
2. Chirurgisches Messer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) eine Kontaktfläche (4b), welche
eine untere Fläche des Gewebes (A) berührt, eine
Schöpffläche (4a), welche sich von der Kontaktfläche
(4b) zum Griff (2) hin erstreckt, und einen
Verlängerungsabschnitt (4c) enthält, welcher sich
von der Schöpffläche (4a) zum Griff (2) hin
erstreckt.
3. Chirurgisches Messer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge (5a) der Schöpffläche (4a)
gegenüberliegt.
4. Chirurgisches Messer nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) ferner einen Schaft (6) enthält
zur Verbindung des Verlängerungsabschnittes (4c) mit
dem Griff (2).
5. Chirurgisches Messer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) im wesentlichen die gleiche
Breite hat wie der Schaft (6).
6. Chirurgisches Messer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) im wesentlichen die halbe
Breite des Schaftes (6) hat.
7. Chirurgisches Messer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) integral mit dem Griff (2)
gebildet ist.
8. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) vom Griff (2) trennbar
ausgebildet ist.
9. Chirurgisches Messer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Griff (2) einen ersten Schraubabschnitt (2a)
am distalen Ende des Griffes (2) hat und daß der
Schaft (6) einen zweiten Schraubabschnitt (3) in
Übereinstimmung mit dem ersten Schraubabschnitt (2a)
an einem proximalen Endabschnitt des Schaftes (6)
hat.
10. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 2 bis
9,
dadurch gekennzeichnet,
daß es ferner einen Vorsprung (5) enthält, welcher
vom Verlängerungsabschnitt (4c) nach oben ragt,
wobei die Klinge (5a) mit dem Vorsprung (5) gebildet
ist.
11. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 2 bis
10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlängerungsabschnitt (4c) und die
Schöpffläche (4a) koaxial zum Schaft (6) angeordnet
sind und daß die Kontaktfläche (4b) in einer
Position angeordnet ist, welche tiefer liegt als
ein oberes Ende der Klinge (5a).
12. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 2 bis
9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Löffel (4) einen nach unten gebogenen
Abschnitt hat, welcher einen untersten Abschnitt
hat, welcher weiter nach unten ragt als der Schaft
(6), und daß die Klinge (5a) an einer inneren Seite
des gebogenen Abschnittes gebildet ist.
13. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 2 bis
9 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche (4b) in einer Position
angebracht ist, welche höher liegt als das obere
Ende der Klinge (5a).
14. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 2 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche (4b) flach ist.
15. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 2 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktfläche (4b) gebogen ist.
16. Chirurgisches Messer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge (5a) linear ist.
17. Chirurgisches Messer nach einem der Ansprüche 1 bis
15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge (5a) gebogen ist.
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