DE19502051A1 - Schutz- und Begrenzungswand für den Landschaftsbau - Google Patents
Schutz- und Begrenzungswand für den LandschaftsbauInfo
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Landscapes
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutz- und Begrenzungswand
für den Landschaftsbau unter Verwendung von Pflanzen.
Im Landschaftsbau werden in vielfältiger Form Wände zur
Begrenzung von Wohngebieten, Sportanlagen, Spielplätzen
und dgl. angewendet. Insbesondere erfolgt eine Abgrenzung
gegenüber Straßen und Verkehrsanlagen, um angrenzende
Gebiete gegen den von Verkehrsmitteln erzeugten Lärm
abzuschirmen.
Für die Herstellung derartiger Wände werden die
verschiedensten Materialien eingesetzt. Eine gute
Abschirmung gegen Schallwellen wird mit schweren
Wandkonstruktionen, beispielsweise aus Stein oder
Betonfertigteilen, erreicht. Diese auf Fundamenten zu
errichtenden Wände sind jedoch sehr material- und
kostenaufwendig und passen sich zudem ästhetisch nicht in
die Landschaft ein.
Es wurden ferner Mauern zur Begrenzung von Straßen oder
Grundstücken vorgeschlagen, die aus trocken
übereinandergestapelten, teilweise offenen Hohlkörpern
bestehen. Die Hohlkörper sind mit einem schalldämmenden
Material, meist unter Verwendung von Erde, gefüllt, um
einerseits eine gute Schallabsorption zu bewirken und
andererseits unter ästhetischen Gesichtspunkten eine
Bepflanzung vornehmen zu können. Derartige Schutzwände
verlieren aufgrund der Begrünung ihr häßliches Aussehen
und fügen sich harmonischer in die Landschaft ein.
Dennoch ist der Material- und Arbeitsaufwand für die
Errichtung solcher Begrenzungswände hoch. Zudem ist eine
künstliche Bewässerung und regelmäßige Pflege der in den
Behältern befindlichen Pflanzen erforderlich. Unterbleibt
diese aufwendige Wartung, wird die Schutzwand aufgrund
der vertrockneten Pflanzen unansehnlich.
Als Begrenzungswände werden des weiteren auf Fundamenten
fixierte Gitterkonstruktionen aus Holz oder Stahl, zum
Beispiel Pergolen, eingesetzt, die als Stütze für
rankende Pflanzen dienen. Auch Mauern mit entsprechenden
Hilfsmitteln zum Halten an ihnen hochrankender Pflanzen
werden in begrünter Form als Schutz- und Begrenzungswand
verwendet. Zwar ist in diesen Fällen durch die
Wasserversorgung aus dem Grundwasser grundsätzlich
gewährleistet, daß die Pflanzen auch ohne intensive
Pflege lebensfähig bleiben, jedoch ist die Aufstellung
derart bepflanzter Begrenzungswände bzw. Lärm- oder
Windschutzwände mit einem hohe Kosten verursachenden
Aufwand verbunden.
Darüber hinaus sind als Schutzwände auch bepflanzte
Erdwälle bekannt, deren Errichtung jedoch mit einem hohen
Platzbedarf sowie erheblichen Kosten für den
Materialtransport verbunden ist. In Kombination mit einer
Wand wird zwar weniger Platz und Material benötigt,
jedoch treten dann durch die Ausstellung der Wand höhere
Kosten auf.
Schließlich werden auch einfache Hecken als Sicht- und
Windschutz verwendet. Für eine ausreichende Schalldämmung
ist jedoch ein Pflanzenbestand in einer erheblichen
Breite erforderlich, um den Anforderungen an einen
hinreichenden Lärmschutz zu genügen. Infolgedessen sind
die durch Grunderwerb und Pflanzung bedingten Kosten
hoch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Schutz- oder Begrenzungswand für den Landschaftsbau zu
entwickeln, die mit geringem Aufwand errichtet werden
kann, eine hohe Stabilität und Lebensdauer aufweist und
sich gut in die Landschaft einfügt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
baumartige Pflanzen im Abstand nebeneinander in einer
Reihe oder in zwei oder mehreren zueinander beabstandeten
Reihen gepflanzt sind und in einer Reihe sowie gegebenen
falls zwischen benachbarten Reihen durch bewußt
herbeigeführte Verwachsungen zwischen den Hauptachsen der
Bäume und/oder zwischen deren Seitenachsen und/oder
zwischen den Seitenachsen und den Hauptachsen zu einer
eine pflanzliche Einheit mit gegenseitigem Stoffaustausch
bildenden zwei- oder dreidimensionalen Gitterwand
verbunden sind.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht mithin darin, daß
Bäume entsprechend dem gewünschten Verlauf einer Schutz-
oder Begrenzungswand gepflanzt und deren Haupt- und
Seitenachsen während des Längenwachstums so geführt
werden, daß sich bestimmte Haupt- und Seitenachsen im
wesentlichen in ein und derselben Wandebene berühren und
in den Berührungsbereichen - nach Freilegen des Kambiums
und gegenseitiges Verspannen an der Berührungsstelle -
Verwachsungen bilden. Dadurch wird aus in einer Ebene
liegenden Haupt- und Nebenachsen eine ebene Gitterwand
gebildet, deren Maschen mit dem Dickenwachstum der
Pflanzen immer enger werden und letztlich eine
geschlossene Wand darstellen können. Die verwendeten
Einzelpflanzen sind nicht nur eine konstruktive, sondern,
da sie sämtlich in gegenseitigem Stoffaustausch stehen,
auch eine biologische Einheit, so daß die Pflanzen keinem
Konkurrenzdruck gegenüber benachbarten Pflanzen
unterliegen und somit ein gleichmäßiges Wachstum und eine
lange Lebensdauer aller Pflanzen und letztlich eine hohe
Stabilität der Schutzwand gewährleistet ist. Eine derart
biologische Einheit besteht auch bei dreidimensionalen
Schutzwänden, indem eine ebene Gitterwand mit einer
benachbarten über die jeweiligen Seitenachsen und/oder
Hauptachsen verwachsen ist.
Es wird somit eine Schutz- und Begrenzungswand zur
Verfügung gestellt, die zum einen für Personen
undurchlässig ist und sich durch einen guten Staub- und
Sichtschutz sowie Lichtabschirmung auszeichnet. Darüber
hinaus werden Schalldämmungseigenschaften erzielt, die
bei im Abstand nebeneinander angeordneten Gitterwänden
und zwischen diese eingebrachter Schallabsorptionsschicht
hohen Anforderungen gerecht werden. Die erfindungsgemäßen
Gitterwände zeichnen sich darüber hinaus durch eine lange
Lebensdauer und eine hohe Standsicherheit aus, so daß sie
in der Lage sind, große Windlasten aufzunehmen.
Der Kostenaufwand für eine erfindungsgemäß erstellte
Schutz- und Begrenzungswand ist sehr niedrig. Außer den
jungen Pflanzen, und bei einer Lärmschutzwand dem
Schallabsorptionsmaterial, wird kein weiteres Material
benötigt. Im Vergleich mit bekannten pflanzlichen
Begrenzungen besteht ein wesentlich geringerer
Platzbedarf und andererseits werden die Schutzwirkungen
verbessert.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Hauptachsen
der Bäume in der Gitterebene in zwei entgegengesetzten
Richtungen schräg angeordnet, so daß sich deren
Hauptachsen überkreuzen und ein Gitter mit rautenförmigen
bis quadratischen Maschen bilden. Die Hauptachsen sind in
dem Berührungsbereich der Kreuzungspunkte verwachsen.
Vorzugsweise werden die Hauptachsen während des
Pflanzenwachstums so geführt, daß sie ein Geflecht
bilden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die
Hauptachsen mit einer Neigung bis zu 45° in zwei
entgegengesetzten Richtungen treppenartig geführt, wobei
die Verwachsungen an den im wesentlichen senkrecht
verlaufenden Stufenabschnitten entgegengesetzt gerichteter
Hauptachsen gebildet sind. Die Seitenachsen der Bäume
sind in der Gitterebene geführt und bilden mit
benachbarten Hauptachsen und/oder deren Seitenachsen an
den Berührungsbereichen ebenfalls Verwachsungen, so daß
die Maschen der Gitterwand weiter verdichtet werden.
In einer dritten Ausführungsform der Erfindung verlaufen
die Hauptachsen der Bäume in senkrechter Richtung, wobei
die Seitenachsen in der Gitterebene geführt sind und mit
benachbarten Hauptachsen und Seitenachsen Verwachsungen
bilden.
Um die Lebensfähigkeit der Seitenachsen zu sichern,
müssen sie nach dem Verwachsen mit der benachbarten
Hauptachse aus der Gitterebene herausgeführt werden. Sie
können in einem 90°-Bogen um die Hauptachse gelegt werden
oder an der Hauptachse ein kurzes Stück senkrecht hoch
geführt und dann aus der Gitterebene herausgebogen
werden. Oder aber die Seitenachse wird nach dem
Verwachsen mit der Hauptachse zusammen mit einer
entgegengerichtet wachsenden Seitenachse gemeinsam unter
Bildung einer Verwachsung aus der Gitterebene
herausgeführt.
Die Verwachsungen zwischen den Hauptachsen oder zwischen
Hauptachsen und Seitenachsen oder zwischen Seitenachsen
werden zur Ausbildung des Basisgitters aktiv
herbeigeführt, indem erfindungsgemäß das Kambium an den
jeweiligen Berührungsbereichen freigelegt wird und die
beiden Pflanzenteile bis zur vollständigen festen
Verwachsung durch geeignete Befestigungs- oder
Klemmittel, die später lösbar und wiederverwendbar sind
oder auch aus einem verrottbaren Material bestehen
können, fest miteinander verbunden werden.
Zur Pflanzung der Gitterwand werden vorzugsweise Sämlinge
oder Stecklinge verwendet, die vorteilhafterweise aus
einem Klon oder von ein und derselben Mutterpflanze
stammen, zumindest aber von derselben Pflanzenart sind.
Bei Einsatz verschiedener Pflanzen muß es sich
jedenfalls um systematisch nahe verwandte Arten handeln.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist bei Anwendung
der Schutz- und Begrenzungswand zur Schalldämmung an
Verkehrswegen zwischen zwei voneinander beabstandete
Gitterwände eine Schallabsorptionsschicht eingebracht,
die vorzugsweise aus organischem Schüttgut, wie Laub,
Stroh, Baumrinde, Erde und dgl. oder aus synthetischen
Materialien besteht. Die Schallabsorptionsschicht kann
auch als gepreßter oder verleimter Formkörper ausgebildet
sein.
Um einer Schutzwand, die aus zwei - oder auch mehreren -
Gitterwänden besteht und besonders bei Lärmschutzwänden
mit dazwischenliegender Schallabsorptionsschicht mit
einer hohen Windlast beaufschlagt ist, eine hohe
Stabilität zu verleihen, werden zwischen den Gitterwänden
Seitenachsen geführt, die mit Hauptachsen oder
Seitenachsen der jeweils anderen Gitterwand Verwachsungen
bilden. Darüber hinaus kann die Standsicherheit einer
doppelten oder einfachen Gitterwand durch im Abstand von
dieser gepflanzte und schräg auf die Gitterwand
gerichtete Bäume, deren Hauptachse mit einer Hauptachse
in der Gitterwand eine Verwachsung bildet, erhöht werden.
Weitere Merkmale und zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer aus einem Baumgitter
gebildeten Schutz- und Begrenzungswand mit in
entgegengesetzter Richtung schräg angeordneten
Hauptachsen;
Fig. 2 eine Vorderansicht einer Schutz- und Begren
zungswand mit in entgegengesetzten Richtungen
schräg, aber treppenförmig verlaufenden Haupt
achsen der Bäume;
Fig. 3 eine Vorderansicht einer Gitterwand mit Bäumen,
deren Hauptachsen senkrecht verlaufen; und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer erfindungs
gemäß ausgebildeten Lärmschutzwand.
Zur Errichtung einer Gitterwand 1a, 1b, 1c werden die
jungen Pflanzen in regelmäßigen Abständen nebeneinander
in den Boden eingebracht. Um zwischen den später
verwachsenden Einzelpflanzen eine möglichst gute
Gewebeverträglichkeit und damit ein stabiles Verwachsen
zu erzielen, werden über die Länge einer Gitterwand Bäume
der gleichen Art, möglichst aus Samen von einer
Mutterpflanze oder von einem Klon gepflanzt. Die Auswahl
der Pflanzenart richtet sich nach der
Wachstumsgeschwindigkeit und Wuchshöhe sowie dem
Lichtanspruch, der Stabilität des Holzes und der
Lebensdauer. Dabei spielt weiterhin die
Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitserregern oder
Umwelteinflüssen, die Benadelungs-, Belaubungs- und
Verzweigungsdichte sowie die Anordnung und Ausbildung der
Blätter zur Erzielung einer hohen Schallschutzwirkung und
letztlich auch die äußere Gestalt, wie Form und Farbe von
Blättern und Früchten, eine Rolle.
Gemäß Fig. 1 werden die jungen Bäume während des
Wachstums mit geeigneten Hilfsmitteln, indem sie
beispielsweise an Spanndrähten festgeklemmt werden, zu
einem schrägen Wachstum geführt. Dabei wächst jeweils
jeder zweite Baum 2 mit seiner Hauptachse 2a, 2b in
entgegengesetzter Richtung schräg nach oben. Es ist
jedoch auch die Verzweigung eines Baums in zwei in
entgegengesetzter Richtung schräg verlaufende Hauptachsen
möglich. Die sich auf diese Weise kreuzenden Hauptachsen
werden miteinander verflochten. An den Kreuzungsstellen
bzw. den einander zugewandten Berührungsbereichen 3a der
Bäume wird das Kambium freigelegt und die betreffenden
Pflanzenteile werden so lange fest miteinander verbunden,
bis sich an der Berührungsstelle eine Verwachsung
ausgebildet hat. Danach wird das Befestigungsmittel,
soweit es nicht aus verrottbarem Werkstoff besteht,
wieder entfernt. Das Befestigungsmittel ist in geeigneter
Weise, zum Beispiel farblich, besonders gekennzeichnet,
um es bei der späteren Entfernung leicht wiederauffinden
zu können. Die so verwachsenen Pflanzen bilden ein
stabiles Gitter mit je nach Schräglage der Hauptachsen
2a, 2b rautenförmigen bis quadratischen Maschen 4a, die
mit zunehmender Dicke der Baumstämme immer enger werden
und im Idealfall - je nach dem zuvor gewählten
Pflanzenabstand - nahezu vollständig zusammenwachsen
können.
Gemäß Fig. 2 werden die Hauptachsen der Gitterwand 1b
während des Wachstums treppenartig geführt, und zwar als
Hauptachsen 2d und 2c abwechselnd in der einen und der
anderen Richtung. In den senkrechten, einander
zugewandten Berührungsbereichen 3b wird die Baumrinde
entfernt und das Kambium freigelegt. Anschließend werden
die freigelegten Berührungsbereiche 3b durch
Befestigungsmittel (nicht dargestellt) fest aneinander
gedrückt, um auf diese Weise zu verwachsen. In diesem
Fall werden durch die große Berührungsfläche besonderes
innige Verwachsungen und damit eine hohe Stabilität der
Gitterwand 1b mit wabenförmigen Maschen 4b erreicht.
Aus Fig. 2 ist weiterhin erkennbar, daß jeweils aus einem
gemeinsamen Stamm oder Baum 2′ durch Wegschneiden der
Spitze die Hauptachsen 2c und 2d gezogen werden.
In Fig. 3 ist schließlich eine Gitterwand 1c dargestellt,
bei der die Hauptachsen 2e im wesentlichen senkrecht
verlaufen und die Verbindung zwischen den Hauptachsen 2e
über die Seitenachsen 5 erfolgt. Die Seitenachsen 5 sind
beidseitig von der jeweiligen Hauptachse 2e in der Ebene
der Gitterwand 1c geführt und im Berührungsbereich 3c′
mit der jeweils benachbarten Hauptachse 2e verwachsen.
Darüber hinaus sind auch die Seitenachsen 5 benachbarter
Hauptachsen 2e in ihren Berührungsbereichen 3c′
miteinander verwachsen. Aus Fig. 3 ist weiterhin
ersichtlich, daß die Seitenachsen 5 nach dem Verwachsen
mit einer Hauptachse 2e in dem Berührungsbereich 3c′
mit einer entgegengesetzt gerichteten Seitenachse 5
verwachsen und beide Seitenachsen an dieser Stelle aus
der Gitterebene herausgeführt sind. Dieses Rerausragen
der Seitenachse aus der Gitterebene bereits nach dem
Verwachsen mit einer Hauptachse 2e gewährleistet eine
lange Lebensdauer der Seitenachsen 5 und deren inniges
Verwachsen miteinander bzw. mit der benachbarten
Hauptachse. Wenn die Seitenachsen direkt bei der
benachbarten Hauptachse aus der Gitterebene herausgeführt
werden, dann können sie entweder in einem 90°-Bogen am
Umfang der Hauptachse verlaufen (nicht dargestellt) oder
ein Stück in deren Längsrichtung 3c°. Für ein "aktives"
Verwachsen werden die Seitenachsen 5 nach Freilegen des
jeweiligen Kambiums in einem 90°-Bogen am Umfang der
Hauptachse 2e oder in deren Längsrichtung solange
verklammert, bis beide durch die Verwachsung unlösbar
miteinander verbunden sind.
Selbstverständlich können auch bei den in den Fig. 1
und 2 beschriebenen Ausführungsformen der Gitterwand 1a
und 1b Verwachsungen zwischen Seitenachsen und
Hauptachsen bzw. zwischen Seitenachsen vorhanden sein, um
so die Maschen 4a, 4b der Gitterwand zu verengen und den
Wandverschluß zu beschleunigen. Das zusätzliche
Verwachsen der Seitenachsen erhöht zudem den
Stoffaustausch zwischen den Pflanzen und trägt wesentlich
zur Erhaltung der Lebensfähigkeit der so verbundenen
Pflanzen bzw. Pflanzenteile bei.
In Fig. 4 ist die Erfindung am Beispiel einer
Lärmschutzwand 6 mit hoher Schalldämmung dargestellt. Die
Hauptachsen 2e sind, wie in Fig. 3, senkrecht angeordnet,
während die Maschen 4c der Gitterwand zwischen
Seitenachsen 5 bzw. zwischen Seitenachsen und Hauptachsen
gebildet werden. In dieser Ausführungsform sind zwei
Gitterwände 1c in einem bestimmten Abstand,
beispielsweise im, parallel zueinander angeordnet. Zur
Erhöhung der Stabilität der hohen Windlasten ausgesetzten
Lärmschutzwand kann auch zwischen den beiden Gitterwänden
eine Versteifung vorgenommen werden, indem einzelne
Seitenachsen 5′ von einer Gitterwand zur anderen geführt
und mit einer Hauptachse in der gegenüberliegenden Wand
verwachsen sind. Zur weiteren Stabilisierung der
Lärmschutzwand 6 sind schräg an die Hauptachsen 2e
geführte und mit diesen verwachsene Stütz
achsen 7 in Form von Bäumen vorgesehen. Schließlich kann
die Anordnung der beiden Gitterwände der Lärmschutzwand 6
auch ziehharmonikaartig (nicht dargestellt) erfolgen, um
die Windfestigkeit weiter zu verbessern.
Der zwischen den Gitterwänden verbleibende Raum wird bis
zur Höhe der bereits stabilen Verwachsungen mit einem
Dämmaterial zur Ausbildung einer Schallabsorptionsschicht
8 aufgefüllt. Wenn als Dämmstoff ein organisches Material
verwendet wird, kann bereits frühzeitig mit dem Einfüllen
begonnen werden, um die Pflanze - infolge des
biologischen Abbaus des organischen Materials -
zusätzlich mit Nährstoffen zu versorgen. Aufgrund der
natürlichen Abbauprozesse muß das organische Material bei
einer bereits fertiggestellten Lärmschutzwand von Zeit zu
Zeit nachgefüllt werden. Zwischen den Gitterwänden
befindliche Erde bzw. Komposterde wird von den Pflanzen
der Gitterwände durch Adventivwurzeln durchsetzt, so daß
einerseits weitere Nährstoffe zur Verfügung stehen und
eine zusätzliche Stabilisierung der Lärmschutzwand (kein
Herausbröseln von Erde) erfolgt. Vorzugsweise können auch
Gemische aus Erde und organischem Material als
Schallabsorptionsschicht 8 verwendet werden, oder es wird
zunächst eine Erdschicht eingebracht und darauf die
organische Substanz geschüttet, um diese für einen
langsameren Abbau weniger der Bodenfeuchte auszusetzen.
Bezugszeichenliste
1a, 1b, 1c - Gitterwand
2 Baum
2′ Baum, in zwei Hauptachsen verzweigt
2a, 2b Hauptachse schräger, aber gerader Bäume
2c, 2d Hauptachse schräger, treppenartiger Bäume
2e Hauptachse senkrechter Bäume
3a, 3b, 3c′
3c′′, 3c′′′ Berührungsbereich (Verwachsung)
3c° Verwachsung zwischen Seitenachse und Hauptachse in Längsrichtung
4a rautenförmige Maschen
4b wabenförmige Maschen
4c Maschen (bei senkrechten Hauptachsen)
5 Seitenachse
5′ Seitenachse zwischen zwei Gitterwänden
6 Lärmschutzwand
7 Stützachse
8 Schallabsorptionsschicht.
2 Baum
2′ Baum, in zwei Hauptachsen verzweigt
2a, 2b Hauptachse schräger, aber gerader Bäume
2c, 2d Hauptachse schräger, treppenartiger Bäume
2e Hauptachse senkrechter Bäume
3a, 3b, 3c′
3c′′, 3c′′′ Berührungsbereich (Verwachsung)
3c° Verwachsung zwischen Seitenachse und Hauptachse in Längsrichtung
4a rautenförmige Maschen
4b wabenförmige Maschen
4c Maschen (bei senkrechten Hauptachsen)
5 Seitenachse
5′ Seitenachse zwischen zwei Gitterwänden
6 Lärmschutzwand
7 Stützachse
8 Schallabsorptionsschicht.
Claims (27)
1. Schutz- und Begrenzungswand für den Landschaftsbau
unter Verwendung von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet,
daß baumartige Pflanzen (2) im Abstand nebeneinander
in einer Reihe oder in zwei oder mehreren zueinander
beabstandeten Reihen gepflanzt sind und in einer Reihe
oder gegebenenfalls zwischen benachbarten Reihen durch
bewußt herbeigeführte Verwachsungen (3a, 3b, 3c) zwi
schen den Hauptachsen (2a bis 2e) der Bäume und/oder
zwischen deren Seitenachsen (5) und/oder zwischen den
Seitenachsen und den Hauptachsen zu einer eine pflanz
liche Einheit mit gegenseitigem Stoffaustausch bilden
den zwei- oder dreidimensionalen Gitterwand verbunden
sind.
2. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptachsen (2a, 2b) der Bäume
unter Bildung rautenförmiger bis quadratischer Maschen
(4a) in zwei entgegengesetzten Richtungen bis 45°
schräg und und sich überkreuzend angeordnet sind,
wobei an den Schnittpunkten der Hauptachsen (2a, 2b)
Verwachsungen (3a) gebildet sind.
3. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptachsen miteinander ver
flochten sind.
4. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptachsen (2c, 2d) der Bäu
me in zwei entgegengesetzten Richtungen bis 45° trep
penartig verlaufend gewachsen sind, wobei entgegenge
gesetzt gerichtete Hauptachsen (2c, 2d) an ihren senk
rechten Stufenabschnitten miteinander verwachsen sind.
5. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die von
den Hauptachsen (2a bis 2d) abzweigenden Seitenachsen
(5) miteinander verwachsen sind.
6. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptachsen (2e) der Bäume
senkrecht angeordnet und die Seitenachsen (5) mit be
nachbarten Hauptachsen (2e) sowie den Seitenachsen der
Hauptachsen in einer Ebene verwachsen sind.
7. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den
Hauptachsen (2a bis 2e) verwachsenen Seitenachsen (5)
die jeweils benachbarten Hauptachsen in einem 90°-Bo
gen umfassen.
8. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Haupt
achsen verwachsenen Seitenachsen in einer bestimmten
Länge an der Hauptachse nach oben geführt sind.
9. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenachsen
(5) nach der Verwachsung mit der benachbarten Haupt
achse (2a bis 2e) aus der Gitterebene nach außen ge
führt sind.
10. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß aus der Gitterebene herausragende
Seitenachsen (5) gemeinsame Verwachsungen (3c′′′)
aufweisen.
11. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verwachsungen (3a, 3b, 3c) zwischen Hauptachsen bzw.
zwischen Haupt- und Seitenachsen bzw. zwischen
Seitenachsen an der Berührungsfläche entstehen und
durch vorheriges Freilegen des Kambiums begünstigt
werden.
12. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haupt- und Seitenachsen
im vorgesehenen Verwachsungsbereich vorübergehend mit
Befestigungsmitteln fixiert sind.
13. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel aus ver
rottbarem Material bestehen.
14. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel, wie
Schellen, Schraubverbindungselemente, ummantelter
Bindedraht und dgl., nach dem Verwachsen entfernbar
sind.
15. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Haupt- und
Seitenachsen mittels Ast- oder Rutenklammern aus
Kunststoff verklemmt sind bzw. an einem entlang des
Gitters gespannten Draht oder Band geführt und
fixiert sind.
16. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzen
material für die durch Verwachsungen zu bildende
Gitterwand (1a, 1b, 1c) aus Sämlingen oder
Stecklingen der gleichen Art und möglichst auch der
gleichen Herkunft besteht.
17. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in den Raum
zwischen zwei voneinander beabstandeten Gitterwänden
(1a bis 1c) eine Schallabsorptionsschicht (8) einge
bracht ist.
18. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schallabsorptionsschicht (8)
aus organischem Material besteht.
19. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß als organische Substanz Stroh,
Laub, Holzabfälle, Gehölz, Baumrinde oder Erde oder
Gemische aus diesen oder gepreßte oder verleimte
Formkörper aus diesen anwendbar sind.
20. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schallabsorptionsschicht (8)
durch umweltneutrale synthetische Substanzen in Form
von Schüttgut oder Formkörpern gebildet ist.
21. Schutz- und Begrenzungswand nach Anspruch 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenachsen (5′) der
Bäume mit den Haupt- bzw. Seitenachsen der jeweils
gegenüberliegenden Gitterwand verwachsen sind.
22. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitter
wände (1a, 1b, 1) durch von außen schräg herangeführ
te, mit der Gitterwand verwachsene Stützbäume (7) ab
gestützt sind.
23. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel
zueinander verlaufende Gitterwände zickzackförmig
geführt sind.
24. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die baumartigen
Pflanzen der Gitterwand kreisförmig angeordnet und
von einer bestimmten Höhe an zu einer Kuppel mit ei
nem gemeinsamen, weiterwachsenden Stamm oder zu einem
alle Hauptachsen aufnehmenden Ring zusammengeführt
sind.
25. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptachsen
jeweils gegenüberliegender Gitterwände (1a bis 1c) in
einer bestimmten Höhe bogenförmig zusammengeführt und
die gemeinsamen Hauptachsen nach oben oder waagerecht
weiterwachsen.
26. Schutz- oder Begrenzungswand nach Anspruch 24 und 25,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die zueinander gebo
genen Hauptachsen eine Dachkonstruktion aufgelegt
ist.
27. Schutz- und Begrenzungswand nach einem der Ansprüche
1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß an den
baumartigen Pflanzen (2) der Gitterwände (1a, 1b, 1c)
zur Verengung der Maschen zusätzliche Gitter
angebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102051 DE19502051C2 (de) | 1995-01-13 | 1995-01-13 | Schutz- und Begrenzungswand für den Landschaftsbau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102051 DE19502051C2 (de) | 1995-01-13 | 1995-01-13 | Schutz- und Begrenzungswand für den Landschaftsbau |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502051A1 true DE19502051A1 (de) | 1996-08-01 |
DE19502051C2 DE19502051C2 (de) | 1999-11-18 |
Family
ID=7752171
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995102051 Expired - Fee Related DE19502051C2 (de) | 1995-01-13 | 1995-01-13 | Schutz- und Begrenzungswand für den Landschaftsbau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502051C2 (de) |
Cited By (8)
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