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T errestrisches Fernrohr Die Erfindung betrifft ein terrestrisches
Fernrohr und seichnet sich dadurch aus, daß es als Spiegelfernrohr mit einem an
sich bekannten Haupt- und Fangspiegel ausgebildet ist, Jedoch ein in der Nähe des
Hauptspiegels angeordnetes Okular negativer Brechkraft aufweist.
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Spiegelfernrohre sind für astronomische Zwecke bekannt. Sie geben
Jedoch kein aufrechtatehendes Bild, so daß sie für terrestriche Zwecke nicht verwendbar
sind. Andererseits haften ihnen große Vorteile an, wie relativ geringes Gewicht
bei großer Lichtausbeute, ferner kurze Baulänge im Vergleich zu den bekannten terrestrischen
Pernrohren Im Vergleich mit den üblichen Linsenfernrohren zeigen Spiegelfernrobre
darüber hinaus den Vorteil, daß sie sich leicht korrigieren lassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein terrestrisches Fernrohr anzugeben,
das alle wesentlichen Vorteile eines astronomischen Spiegelfernrohres zeigt. Dies
wird durch das Vorsehen des Okulares negativer Brechkraft erreicht.
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Ein derartiges Fernrohr zeigt den weiteren Vorteil, daß es zur Umwandlung
in ein terrestrisches Fernrohr keines besonderen Aufwandes bedarf. Insbesondere
kann in weit er er Ausgestaltung der Erfindung in den Hauptepiegel, z. Bo in dessen
Mitte, unmittelbar eine Linse negativer Brechkraft eingearbeitet werden.
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Für den Spiegelteil kommt ein Typ nach Cassegrain oder nach Gregory
in Frage In jedem Fall müssen jedoch die aus dem Unendlichen kommenden Lichtstrahlen
vom Fangspiegel hinter dem Hauptspiegel gesammelt werden0 Gegen ein Galilei-Fernglas
zeigt das erfindungsgemäße Fernrohr eine wesentlich größere Eintrittsöffnung.
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Inebeson--dere kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Fangspiegel
durch-eine gekrümmte planparallele Glasplatte gebildet sein, welche die vordere
Öffnung des Kernrohres verschließt und in der Mitte zum Fangspiegel verspiegelt
wurdeO Das Fernrohr ist sehr leicht und kann auch sehr klein hergestellt werden,
so daß es eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit findet.
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Zum Beispiel kann das Fernrohr unmittelbar als Fernrohrbrille ausgebildet
werden. Der Haupt spiegel mit eingearbeiteter Linse negativer Brechkraft kann hierbei
das Brillenglas und das Okular ersetzen.
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Das Fernrohr läßt sich mit Vorteil auch als Zielfernrohr verwenden,
indem im toten Winkel des Fernrohres eine Zielmarke und eine die Marke ins Unendliche
abbildende Linse positiver Brechkraft vorgesehen sind0 Dieser Zielmarkenstrahlengang
stört an keiner Weise, da bei einem Spiegelfernrohr der Fangspiegel stets aus dem
einfallenden Licht ein BUndel ausblendet. Die Linse positiver Brechkraft kann deshalb
beispielsweise in der Mitte
der Linse negativer Brechkraft angeordnet
sein und die Marke beispielsweise in der Mitte des Fangspiegels.
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Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, die Linse positiver Brechkraft
mit einem Träger für die Zielmarke fest zu verbinden, so daß eine bauliche Einheit
entsteht, die nachträglich in ein Fernrohr eingesetzt werden kann.
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Die Zielmarke selbat kann aus dem Spiegelbelag des Fangspiegels herausgearbeitet
werden, so daß sie von dem eintretenden Licht beleuchtet wird. Für den Dämmerungsgebrauch
ist für die Bieuchtung der Zielmarke vorteilhaft eine Einrichtung vorgesehen, bestehend
aus einer außerhalb des Fernrohres angeordneten Lichtquelle und gegebenenfalls einem
Kondensor.
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Die Lichtquelle ist zweckmäßig zum Objekt hin abgedichtet, so daß
in das Okular kein Nebenlicht eintritt. Die Lichtquelle ist aber auch zum Objekt
hin abgedichtet, damit der Benutzer, z. B.
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Mager, z. B. vom Wild nicht erkannt werden werden kann. Dies ist bzL
der vorgesehenen Anordnan.g besonders leicht zu bewerkstelle die Der Zielmarkenstrahlengang
kann aber auch vorteilhaft durch eine tubusförmige Blende abgeschirmt sein, welche
auf dem Hauptspiegel angeordnet ist. Als zweckmäßig hat es sich weiterhin erwieSen9
Lichtquelle und gegebenenfalls den Kondensor sowie eine Energiequelle, wie Batterie,
als eine vom Fernrohr abnehmbare Einheit auszubilden, gegebenenfalls zusammen mit
der Zielmarke und der Linse positiver Brechkraft, so daß ein normales Fernrohr gemäß
der Erfindung nachträglich zu einem Zielfernrohr umgewandelt werden kanne Für Justierzwecke
ist der Fangspiegel zweckmäßig nach He und Seite verstellbar, vorzugsweise in der
Ebene seiner Kugelkalotte.
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Außerdem sind Fangspiegel und/oder Hauptspiegel in axialer Richtung
zum Zwecke der Fokussierung verstellbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das Fernrohr gemäß der
Erfindung in Verbindung mit einem innerha.lb oder außerhalb des Spiegelsystems angeordneten
Galilei-System verwendet, um eine Vergrößerung 5 änderung erzielen zu können, insbesondere
kann das Galilei-Fernrohr umkehrbar ausgebildet sein, so daß ausgehend von der Vergrößerung
des eigentlichen Fernrohres eine nochmalige Vergrößerung oder eine Verkleinerung
erzielt werden kann.
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Selbstverstandlich ist es aber auch möglich, d :' Pernrohr ein pankratisches
System vor- oder nachzuschalten, um kontinuierliche Vergrößerungsänderung durchführen
zu können.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt;
und zwar zeigen: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel, Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel.
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Gemäß Fig. 1 ist in einem Gehäuse 1 eine sphärisch gekrümmte Glasplatte
2 vorgesehen, welche auf dem Teil 3 yollverspiegelt ist. Am anderen Ende des Gehäuses
ist ein Haupt spiegel 4 vorgesehen, dessenleil 5 verspiegelt ist.
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Die in das Fernrohr eintretenden Lichtstrahlen durchsetzen die Platte
2 im nichtverspiegelten Teil und treffen auf den verspiegelten leil 5, der sie auf
den als Fangspiegel wirkenden Teil 3 reflektiert. Von hier aus gelangen die Lichtstrahlen
in den unverspiegelten Teil des Hauptepiegele 4 und durchsetzen diesen.
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In der Mitte des Hauptspiegels 4 ist eine Linse 6 negativer
Brechkraft
eingearbeitet. Diese Linse bewirkt, daß die aus dem Unendlichen in das Pernrohr
eintretenden und vom Haupt- und Pangspiegel beeinflußten Lichtstrahlen die Linse
6 parallel verlassen. In der Mitte der Glasplatte 2 ist eine Linse 7 positiver Brechkraft
angeordnet, welche eine auf der Vorderseite der Glasplatte 2 angeordnete Marke 8
ins Unendliche abbildet.
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Der Benutzer des Fernrohres, der durch die Linse 6 blickt, sieht einmal
das Objekt und zugleich die Zielmarke scharf.
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Zum Zwecke der Fokussierungist der Hauptapiegel in Richtung des Pfeiles
9. durch nicht dargestellte Mittel verschiebbar. Für Justierzwecke ist die Glasplatte
2 in Richtung ihrer Kugelkalobte sohwenkbar.
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Die Zielmarke 8 ist aus einem schwarz lackierten Feld 10 oder aus
der Spiegeischicht herausgearbeitet, so daß das eintretende Licht die Zielmarke
durchsetzt0 Um das Fernrohr auch in der Dämmerung benutzen zu können, ist eine Nichtquelle
11 vorgesehen, welche über eine Kondensorlinse 12 und ein rechtwinkliges Prisma
13 die Zielmarke 8 beleuchtet.
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Vorteilhaft wird die Lichtquelle 11 von einer Miniaturbatterie 14
gespeist. Das gesamte Aggregat 11, 12, 13, 14 kann vom Fernrohr abnehmbar ausgebildet
sein.
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Eine Blende 15 verhindert, daß Nebenstrahlen die Linse 6 durchsetzen.
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Fig. 2 zeigt eine entsprechende Anordnung. Es ist hier jedoch die
Zielmarke 8 auf der Rückseite des vollverspiegelten Teiles 3 angeordnet. Der Hauptspiegel
4 trägt wieder die Negativlinse 6, in deren Mitte Jetzt Jedoch die Linse 20 positiver
Brechkraft
angeordnet ist. Die Linse 20 bildet die Marke 8 wiederum
ins Unendliche ab, Man erkennt, daß auch hier der Zielmarkenstrahlengang im toten
Winkel des Kernrohres liegt.