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Verspiegelungsverfahren Beschreibung: Die Verspieglung von glatten
Glasflächen im üblichen Verfahren auf chemisch-basischer Weise geschieht bekanntlich,
in dem die Rückseite einer durchsichtigen und klaren Scheibe mit einer amalgierten
Silberschicht versehen wird. Der bei dem Verfahren verbleibende Niederschlag als
Reflexionsschicht, wird mit einer Lackschicht versehen, um sie vor Beschädigungen
und Zerstörungen zu schützen. Die so erhaltene Verspiegelung verfügt über ein Reflexionsvermögen
von etwa 88 bis theoretisch 96 v.H. Die Reflexionen dieser Spiegel stnd daher hochprozentig,
die auch bei schlechten Sichtverhältnissen noch einwandfrei ihre Funktion erfüllen
und auch unter ungünstigen Voraussetzungen noch gut erkennbar die Objekte reflektieren.
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Spiegel mit diesem hohen Reflexionsvermögen haben jedoch den Nachteil,
dass sie bei reflektiertem direkten Licht, der sogen. Totalreflexion den Beschauer
blenden. Blei ungern in Spiegeln, beispielsweise im Strassenverkehr in Rückspiegeln
von Kraftfahrzeugen bedeuten grosse Gefahr und sind oftmals Ursache von Verkehrsunfällen.
Im nächtlichen Strassenverkehr sind Blendungen in Rückspiegeln heute infolge seiner
Dichte so häufig wie von vorne durch den Gegenverkehr. Zudem werden die Lichtstrahlen
der Scheinwerfer von nachfolgenden Kraftfahrzeugen bei Näherkommen in Rückspiegeln
als direktes Licht und damit total reflektiert, so dass Blendungen sehr gefährliche
Auswirkungen haben können, besonders da geblendete Kraftfahrer, wenn auch nur für
kurze,so doch für eine bestimmte Zeitdauer fahruntüchtig werden, bis sich über die
Adaption des menschlichen Auges die hochempfindliche Einwirkung eines derartigen
Helligkeitsgrades überwinden lässt. Wenn man deshalb über den blendfreien Rückspiegel
diese Gefahrenquelle beheben will, so ist dies verständlich und naheliegend.
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Mittels chemischer Zusätze von Blei, Eisen oder anderer sich eignender
einschlägiger Substanzen, wird eine Verspiegelungsschicht erreicht, die das Reflexionsvermögen
von Verspiegelungen
wesentlich zu reduzieren vermag und dergestalt
verspiegelte Rückspiegel je nach reduzierbm Reflexionsvermögen blendfrei werden
lassen. Dabei ergibt sich aber der grosse Nachteit, dass bei schlechten Sichtverfhältnissen
(Dämmerung und dergl,) diese Rückspiegel schlecht und wenig erkenntlich und deutlich
reflektieren. Zudem werden die Farbtöne von Objekte + nnatürlich und verzerrt reflektiert,
so dass diese Verspiegelungen auch in dieser Hinsicht negativ zu werten sind.
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Eine optimale Funktion einer Tages- und Nachtbenützung ist bei Verspiegelungen
dieser Art nicht gegeben und trotz der mehrfachen Ausführungen von blendfreien Verspiegelungen
sind Rückspiegel in den erwähnten Ausführungen problematisch zu beurteilen.
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-Verspiegelungen deren Reflexionsvermögen bei Tage, auch bei schlechten
Sichtverhältnissen ausreichendf trotzdem nachts, auch wenn sogen. Infeld-Blendung
gegeben ist, d.h.
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eine Totalreflexion im unmittelbaren Blickfeld des Beschauers vorliegt,
keine Blendungen verursachen, lassen sich nur dann erreichen, wenn dem üblichen
Verspiegelungsverfahren eine zusätzliche Behandlung der Spiegelglasfläche dergestalt
vorgenommen wird, dass die Vorder- oder Rückseite einer glatten und durchsichtigen
Glasfäche, letztere vor der bekannten Verspiegelung, erstere hierin zeitlich unabhängig,
in ihrer hohen Lichtdurchlässigkeit über ein mechanisches oder chemisches Schleifverfahren
oder mittels eines Sandstrahlgebläses oder eines sonstig geeigrkten Verfahrens eine
Reduzierung in bestimten Bereichen über eine Art Mattierung erfährt. Damit erfährt
auch die auf der Rückseite des Spiegelglases aufgetragene Reflexionsbeschichtung
eine Minderung in ihrem Reflexionsvermögen, nämlich um jenen Prozentsatz, in der
die Lichtdurchlässigkeit des Glases durch die Art der dosierten Mattierung reduziert
worden ist. Die Reduzierung ist in einem bestimmten prozentualen Bereich vorzunehmen,
dass sie einerseits nicht zu Lasten der Reflexionsfunktion bei Tage, und andererseits
nachts eine blendfreie Verspiegelung gewährleistet bleibt, d.
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h. um ein Optimum für Tages- und Nachtbenützung zu erhalten,
darf
die Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit nur in einem prozentual enggezogenen Bereich
erfolgen.
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Um ein Zahlenbeispiel zu benennen: hat die übliche Silberamalgamverspiegelung
eines Spiegelglases ein Reflexionsvermögen von ca. 90 *, die davorliegende Mattierungsschicht
oder die der Vorderseite 20 - 25 % reduzierte Lichtdurchlässigkeit, so beträgt die
Reflexion des verspiegelten Glases nicht mehr 90 efo, sondern nur noch ca. 65 -
70 v.H.
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Das Reflexionsvermögen von 65-70 % eines Spiegelglases gewährleistet
bekanntlich noch keine blendfreie Spiegelung.
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Wenn eine Verspiegelung mit der geringen Minderung der Reflexion von
65-70 eine blendfreie Reflexion gewährleistet, dann nur über die vorbeschriebene
Neuheit der dosiert gehaltenen Mattierung der Vorder- oder Rückseite eines Spiegelglases,
die direkt ankommendes Licht mit seiner gefährlichen Totalreflexion in diffuses
Licht zu verwandeln vermag. Während aber direktes Licht als totalreflektiert hochgradig
tiendet, ist diffuses Licht blendfrei! Dabei ergibt die vorgeschlagene Erfindung
der blendfreien Reflexion nicht eine reduzierte Reflexion durch einen entsprechend
vermindert refektierten Spiegelbelag mit seinen bekannten Nachteilen, sondern die
blendfreie Verspiegelung wird allein durch die geringe und dosierte Mattierung eines
zusätzlich geschaffenen Belages auf der Vorder- oder Rückseite des üblich verspiegelten
Glases, der direktes Licht in diffuses-wandelt und damit blendfreie Reflexion gewährleistets
errht. -Auf den Strassenverkehr angewandt, ergibt die vorbeschriebene Neuheit den
für Tag- und Nachtbenützung optimal funktionierenden Rückspiegel für Kraftfahrzeuge.
Die relativ geringe Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit und damit analog in gleichem
Masse reduziertes Reflexionsvermögen der Verspiegelungsbeschichtung gewährleistet
tagsüber bei allen auftretenden Sichtverhältnissen einewandfrei zu erkennende "Bilder"
im Spiegel, umgekehrt wird nachts das direkt ankommende Licht der Scheinwerfer über
die beschriebene Mattierungsschicht auf der Vorder- oder Rückseite des Spiegelglases
in diffuses Licht geändert und damitblendfrei!
Das vorgeschlagene
neuartige Verspiegelungsverfahren kann sowohl bei Plangläsern mit r= 00 , wie bei
konvexen und konkaven Bombierungen in Anwendung kommen, wiegleich bei Kunstglasausführungen
oder der., und ebenso bei eingefärbte;Iäsern oder solchen, die in Farbtönen gehalten
sind. Das neuartige Versnpiegelungsverfahren lässt sich bei allen Arten von Verspiegelungen
anwenden, die durch,Blendungen den Beschauer hindern oder in seinen-Handlungen gefährden.
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In der beigegebenen Zeichnung ist in Fig. 1 und Fig.2 ein Ausführungsbeispiel
der vorgeschlagenen Verspiegelungsneuheit an einer Glasfläche in ihrer Seitenansicht
gezeigt, r wobei die einzelnen Beschichtungen des leichteren Erkennens wegen, aufgeschlüsselt
(zerlegt) angeführt sind. So bedeutet (1) in Fig. 1 und Fig.2 jeweils das Spiegelglas
als sOlches, (2) ist die Mattierungsschicht, die die Lichtdurchlässigkeit entsprechend
reduziert,wobei sie in Fig.l auf der Rückseite, in Fig.2 auf der Vorderseite angedeutet
ist. (3) bedeutet in Fig und in Fig.2 die Silberbeschichtung als Reflexionsbelag,
- Patentansprüche -