DE1923187C2 - Verfahren zur Herstellung von Trennmembranen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TrennmembranenInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kombination b) in einer
Menge von 15 bis 60Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, einsetzt, wobei der
Weichmacher in einer Menge von 0,66 bis 5,0 Gewichtsteilen pro Gewichtsteil dss Polyols vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Polyol ein Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
106 bis 4000 einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Celluloseester Cellulosetriaceta* verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Weichmacher Tetramethylensulfon, ringsubstitjierte Derivate davon. Dimethylsulfoxid.
Dimct!iylformid. Butyrolacton. N-Mcthylformamid, Dimethylacetamid.Caprolactam. 2-Pyrrolidon.
Malonitril, Triacetin oder Dimethylphthalat verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Lösungsmittel Wasser verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Trennmembranen.
Es ist eine Vielzahl von Membranen bekannt, die bis zu einem gewissen Grad die Eigenschaft besitzen,
gegenüber verschiedenen Komponenten fluider Mv schungen selektiv permeabel zu sein. So lassen
beispielsweise einige Membranen Wasser durch, wäh rend sie Ionen zurückhalten. Andere Membranen sind in
selektiver Weise für gelöste Ionen durchlässig. Ferner gibt es Membranen, die die Eigenschaft besitzen, daß sic!
in selektiver Weise unterschiedliche Durchlaßgeschwin digkeiten für zwei oder mehrere nichtionische Komponenten
fluider Mischungen zeigen. Bei weiteren Membranen handelt es sich um sogenannte Molekularsiebe,
wie sic beispielsweise für Dialysen verwendet werden. Dieser letztere Membrantyp läßt häufig Ionen
oder andere Materialien durch, hält jedoch Komponen ten mit hohem Molekulargewicht zurück. Außerdem
kann dieser Membrantyp dazu geeignet sein, nur bestimmte Fraktionen gegebener Materialien mit einem
bestimmten Molekulargewicht durchzulassen, und zwar je nach der Molekülgröße und der Menge der jeweiligen
Bestandteile.
Häufig ist es jedoch schwierig, eine Membran herzustellen, die eine für die angestrebte Trennung
erforderliche Permselektivität besitzt. Häufig kann das
to Permeabilitätsverhalten einer Membran unbefriedigend und unwirksam sein, wobei noch hinzukom-nt, daß ein
derartiges Verhalten oft unvorhersehbar ist Es wäre daher von erheblichem Vorteil, wenn man ein
gegebenes Polymeres nehmen und Membranen herstellen könnte, welche eine im voraus festgelegte
Permebilität besitzen, so daß es auf diese Weise möglich wäre, die gleichen Vorrichtungen anzuwenden und sich
der allgemeinen Handhabungsmethoden und polymertechniken
zu bedienen. Beispielsweise wäre es günstig, wenn man in der Lage wäre, in reproduzierbarer Weise
eine permeable Membran aus einem gegebenen Polymeren herzustellen, die eine hohe Wirksamkeit
hinsichtlich des Durchlasses von Fluiden und Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht besitzt, während
Materialien mit höherem Molekulargewicht zurückgehalten werden. Beispielsweise besteht ein
Bedarf für eine Membran, die in einer künstlichen Niere verwendet werden kann, wobei es bei einer derartigen
Membran auf eine hohe Wasser- und Harnstoffdurchlässigkeit ankommt, während hochmolekulares Proteinmaterial
(d. h. Albumin und dergleichen) zurückgehalten werden sollte. Andererseits sollte man beweglich genug
sein, das gleiche Polymere zu verwenden und eine Membran herzustellen, die eine hohe Durchlässigkeit
für Wasser und ein gutes Rückhaltevermögen für Salze besitzt. Bei den meisten Abtrennungen von Flüssigkeiten
handelt es sich um wäßrige Systeme, wobei Wasser abgetrennt oder wiedergewonnen werden muß. Daher
ist es von besonderem Interesse, die Wasserpermeabili-
to tat einer Membran zu erhöhen, um die Abtrennungen so
wirksam wie möglich zu gestalten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem es gelingt, das
Permeabilitätsverhalten von Trennmembranen aus einem filmbildenden Celluloseester gezielt und gesteuert
zu modifizieren und auf das gewünschte Anwendungsgebiet anzupassen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrens gemäß Hauptanspruch
gelöst.
Die Unteransprüche 2 bis 6 betreffen besonders bevo; zugte Ausführungsformen dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Membranen mit verbesserten Selektivitäten dann
erhalten werden, wenn die Membran aus einer Mischung gebildet wird, die zusätzlich ein Polyol
enthält.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Trennmembranen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man eine innige Mischung aus
a) einem filmbildenden Celluloseester organischer Säuren und
b) einer Kombination aus
b) einer Kombination aus
1. einem den Celluloseester piastifizierenden Weichmacher und
2. einem Polyol mit einem Molekulargewicht von
106 bis 20 000 bereitet,
eine Membran aus der Mischung der Bestandteile a) und b) formt und
die Membran mit einem Lösungsmittel für den Weichmacher und das Polyol, das für den
Celluloseester ein Nichtlösungsmiltei darstellt, auslaugt.
Besonders gute Ergebnisse erzielt man dann, wenn man Tetramethylensulfon oder ein ringsubstituiertes
Derivat dieser Verbindung als Weichmacher verwendet und als Polyol ein Polyäthylenglykol mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 106 und 20 000 einsetzt.
Vorzugsweise verwendet man bei der Herstellung der Trennmembran eine Mischung, die neben dem Celluloseester
15 bis 60Gew.-% des Weichmachers und des Polyols enthält, wobei der Weichmacher in einer Menge
von 0,66 bis 5 Teilen pro Gewichtsteil des Polyols vorliegt.
ErfindungsgemäB können die Membranen in Form von Folien, Rohren, sowie endlosen Hühifasern
vorliegen, die nach bekannten Methoden geformt werden, beispielsweise durch Strangpressen, wie durch
Schmelzextrusion der weichmacherhaltigen Mischung aus den Bestandteilen a) und b). In diesen Fällen sollte
die Menge des verwendeten Weichmachers dazu ausreichen, den Celluloseester in ausreichendem Maße
zu plastifizieren, so daß, falls die Masse einer Schmelzextrusion unterzogen wird, sie einen Schmelzpunkt
besitzt, der niedriger ist, .als derjenige des nicht-plastifizierten Telluloseesters. Die Menge des
zugesetzten Weichmachers so"te dazr ausreichen, eine
in einfacher und wirksamer Weise aus der Schmelze zu
extrudierende Masse zu ergeben. Es is· jedoch darauf hinzuweisen, daß die Membran in beliebiger Weise
geformt werden kann, so daß es gleichgültig ist, ob die Membran aus der Schmelze, trocken oder naß
extrudiert wird.
Der Weichmacher und das Polyol sollten miteinander verträglich sein, damit eine homogene Lösung oder
Mischung hergestellt werden kann. In vorteilhafter Weise sind diese beiden Komponenten in Wasser
löslich. Dies ist jedoch nicht wesentlich, und zwar insofern nicht, als diese Komponenten unter Verwendung
eines Lösungsmittels (beispielsweise Äthanol) ausgelaugt werden können, wobei das Lösungsmittel
anschließend ausgelaugt oder durch Wasser ersetzt wird, d. h. daß das Lösungsmittel wasserlöslich sein muß.
Die erfindungsgemäß hergestellten penneablen Membranen sind sehr wirksam und stellen ausgezeichnete
Trennmembranen dar. Werden auf diese Weise Dialysemembranen hergestellt, so besitzen sie die
Durchlässigkeitseigenschaften, welche häufig genauso gut oder besser als diejenigen üblicher Dialysemembranen
sind, welche aus regenerierter Cellulose hergestellt werden. Gleichzeitig weisen sie jedoch viele andere
Vorteile gegenüber derartigen Membranen aus regenerierter Cellulose auf, beispielsweise eine höhere
mechanische Festigkeit.
Vorzugsweise verwendet man als Weichmacher für den Celluloseester eine Sulfolanverbindung. wie insbesondere
Tetramethylensulfon oder ein ringsubstituiertes Derivat davon, wie beispielsweise J-OI-ester und -äther,
wie 2,3-Dimethylsulfolan und 3-Sulfolanylacctat.
Der Weichmacher und das Polyol s<>wic Jessen Molekulargewicht hängen von dem angestrebten
Membrantyp ab, d. h. davon, ob beispielsweise eine Membran für Dialysezwecke oder zum Zurückhalten
von Salz hergestellt werden soll. Außerdem spielt der jeweilige Celluloseester der Membran eine Rolle.
Beispielsweise wird häufig bei Dialysemembranen aus Cellulosetriacetat festgestellt, daß die Durchlässigkeitseigenschaften
der erhaltenen Membran sehr schnell ansteigen, wenn das Molekulargewicht des Polyols von
106 auf 2000 ansteigt, worauf die Permeabilität in etwa
gleicher Weise abnimmt, wenn das Molekulargewicht
ίο bis auf 4000 erhöht wird. Polyole mit Molekulargewichten
von mehr als 5000 werden in zunehmendem Maße mit einigen höher veresterten Celluloseestern unverträglich,
und zwar in einer solchen Weise, daß keine oder nur eine geringe Verbesserung der Durchlässigkeitseigenschaften
beobachtet wird. Jedoch lassen sich beispielsweise bei Verwendung von Celluloseacetat
Polyole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von bis zu 20 000 in erfolgreicher Weise einsetzen.
Die zur Herstellung der Membranen verwendeten Celluloseester bestehen aus filmbildenden Materialien,
wobei beispielsweise Celluloseester organischer Sauren, wie zürn Beispiel Mono-, Di- und Triacetate, Cellulosepropionat,
Cellulosebutyrat, Celluloseacetat/propionat, Celluloseacetat/butyrat oder Mischungen dieser Verbindungen
in Frage kommen.
Die Erfindung eignet sich zur Behandlung von Membranen, die nach bekannten Methoden zu einer
Vielzahl von Formen exxrudiert werden. Diese Membranen
können in Form von Filmen oder Folien oder in Form von Rohren, wie feinen fadenartigen Hohlfasern,
d. h. Fasern mit einem endlosen Fluidleitungskern. vorliegen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile und Prozentangaben beziehen sich, sofern nichts
anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Cellulosetriacetat (43,6% Acetyl) wird trocken mit einer 1 :1-Mischung, bezogen auf das Gewicht, aus
Tetramethylensulfon und einem Polyäuyienglykol mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 (d. h. ein Polyäthylenglykol, das 4 Äthylenoxideinheiten
enthält) vermischt. Das Verhältnis der Mischung aus Tetramethylensulfon und Polyäthylenglykol zu dem
Cellulosetriacetat beträgt 0,8: I (bezogen auf das Gewicht). Nach einem gründlichen Vermischen wird das
plastifizierte Cellulosetriacetat in einer kleinen hydraulischen Presse bei einer Temperatur von 200" C unter
Bildung eines Films verformt. Anschließend werden Tetramethylensulfon und Polyäthylenglykol in einem
Wasserbad bei einer Temperatur von 50°C aus dem Film ausgelaugt. Die Überprüfung der Durchlässigkeilseigenschaften
des Films ergibt, daß die Wasserdurchlässigkeit des Films achtmal größer ist als diejenige eines
im Handel erhältlichen Dialyserohres aus regenerierter Cellulose. Es wird ferner festgestellt, das Salz (NaCI) frei
durch die Membran diffundiert.
Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit dem Unterschied, daß Dimethylphthalat
anstelle von Tetramethylensulfon verwendet wird, wobei ein Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 400 eingesetzt wird. Die erzeugte Membran wird zuerst in Äthanol während
einer Zeitspanne von ungefähr U2 Stunde bei 50"C"
ausgelaugt und anschließend mit Wasser gewaschen. Die Permeabilitätseigenschaften des Films entsprechen
im wesentlichen denjenigen der gemäß Beispiel I hergestellten Membran.
Eine Mischung, die 55,5 Gew.-°/o Celluloseacetat
40% Acetyl; ASTM-Fallkugelviskosität: 25 Sekunden),
22,2 Gew.-% Tetramethylensulfon und 22,2 Gew.-% eines Polyäthylenglykols mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 200 enthält, wird in einer hydraulischen Presse mit erhitzten Platten (125° C)
verformt Die Membran wird nach dem Abkühlen in Wasser mit einer Temperatur von 700C ausgelaugt und
unter Verwendung einer wäßrigen 3,5%igen Natriumchlorid auf ihre Permeabilitätseigenschaften untersucht.
Die Wasserpermeabilität der Membran beträgt etwa das 1Ofache der Wasserpermeabilität einer im Handel
erhältlichen Dialysemembran aus regenerierter Cellolose. Außerdem wird festgestellt, daß kein Salz von der
Membran zurückgehalten wird, d. h. daß das Salzrückhaltevermögen der Membran 0 beträgt.
Eine Mischung aus 66,7 Gew.-% Celluloseacetat (40% Acetyl), 20% Teirameihylensulfon und 13,3 Gev>-.-%
Tetraäthylenglykol wird in Form einer geschmolzenen Masse aus der Mischung extrudiert, und zwar in Form
einer feinfädigen Hohlfaser. Die Faser wird in Wasser mit einer Temperatur von 600C ausgelaugt. Eint-Vergieichs-Hohlfasermembran
wird aus einer Mischung
ίο aus dem Celluloseacetat, das 333% Tetramethylensulfon
enthält, wobei jedoch kein Tetraäthylenglykol vorliegt, extrudiert. Beim Prüfen der Membranen stellt
man fest, daß die Hohlfasermembran, welche aus der Mischung extrudiert worden ist, die Tetramethylensulfön
und Tetraäthylenglyko! enthält, ein Salzrückhaltevermögen von mehr als 90% [d. h., daß mehr als 90%
des Salzes in der verwendeten Salzlösung (ungefähr 3,5% Natriumchlorid) von der Membran zurückgehalten
werden] besitzt, wobei außerdem festgestellt wird, daß die Wasserdurchlässigkeit etwa sechsmal größer ist
als diejenige der Vergleichs-Hohl^sermembran.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Trennmembranen,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine innige Mischung aus
a) einem filmbildenden Celluloseester organischer Säuren und
b) einer Kombination aus
1. einem den Celluloseester piastifizierenden
Weichmacher und
2. einem Polyol mit einem Molekulargewicht von 106 bis 20 000 bereitet,
eine Membran aus der Mischung der Bestandteile a) und b) formt und
die Membran mit einem Lösungsmittel für den Weichmacher und das Polyol, das für den
Celluloseester ein Nichtlösungsmittel darstellt, auslaugt.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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US4980063A (en) * | 1989-01-27 | 1990-12-25 | The Dow Chemical Company | Compositions useful for preparing cellulose ester membranes for liquid separations |
-
1969
- 1969-04-17 GB GB1973669A patent/GB1264670A/en not_active Expired
- 1969-05-07 DE DE1923187A patent/DE1923187C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1923187A1 (de) | 1970-11-19 |
GB1264670A (de) | 1972-02-23 |
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