DE1919751A1 - Verfahren zur Abtrennung von reiner Monochloressigsaeure aus einem Chlorierungsgemisch - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von reiner Monochloressigsaeure aus einem ChlorierungsgemischInfo
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Description
KUAPSACK AKTIENGESELLSCHAFT
Knapsack bei Köln
Knapsack bei Köln
Verfahren zur Abtrennung von reiner Monochloressigsäure aus einem Chlorierungsgemisch.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von reiner Monochloressigsäure aus dem bei der Chlorierung von Essigsäure
mit Chlorgas bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Essigsäureanhydrid und/oder Acetylchlorid als Katalysator anfallenden
Reaktionsgemisch durch Kristallisation der Monochloressigsäure.
Zur Herstellung von Monochloressigsäure wird bekanntlich technisch
reine Essigsäure mit Chlor unter Zusatz von Bssigsäureanhydrid
und/oder Acetylchlorid in flüssiger Phase bei etwa bis 120° C chloriert. Die erhaltene Rohsäure enthält mehrere
Prozente Dichloressigsäure neben nicht umgesetzter Essigsäure und etwas Chlorwasserstoff. Die Reinigung der rohen Monochloressigsäure
von Dichloressigsäure und Essigsäure kann gemäß Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Bd. V (1954)»
Seite 391 beispielweise in geeigneten wahlweise kühl- und heizbaren
Behältern durch Kristallisation erfolgen, wobei die Verunreinigungen
al3 Mutterlauge entfernt werden. Menge und Zusammensetzung
der abgezogenen Mutterlauge bestimmen Qualität und Ausbeute an reiner Monochloressigsäure.
Die Abtrennung der aus dem Chlorierungsgemisch auskristallisierten
Monochloressigsäure kann beispielsweise durch Abschleudern in Zentrifugen nach dem Verfahren der deutschen Patentachrift
1 033 653 erfolgen. Dieses Trennungsverfahren hat den
Nachteil, daß beim Zentrifugieren bis zu einer Restfeuchtigkeit von 1 bi3 2 '/S im Monochloressigsäure-Kristallisat eine große
Menge an Mutterlauge anfällt, welche neben Diohloressigsäure
und Essigsäure gelöste Monochloressigsäure in einer Menge von beispielsweise 30 Gewichts^, bezogen auf die Rohaäure, enthält.
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Die anfallende Mutterlauge wurde bisher entweder einer weiteren Auskühlung unter Gewinnung zusätzlicher Anteile von Monochloressigsäure
zugeführt oder zu Di- bzw. Trichloressigsäure weiterverarbeitet.
Generell ist das Trennen von Stoffen durch Kristallisation in der chemischen Technik schon lange in Anwendung und kann entweder
kontinuierlich oder auch absatzweise erfolgen, wobei zur Durchführung der absatzweisen Kristallisation gemäß F. A.
Henglein "Grundriß der chemischen Technik" (1949), Seite 94 beispielsweise mit Kühltaschen bzw. Kühlfingern oder Kühlschlangen
ausgestattete Kristallisationsapparate vorgeschlagen werden.
Im Falle der Abtrennung von Monochloressigsäure. aus Chlorierungsgemisehen,
welche Diehloressigsäure und Essigsäure enthalten, durch Kristallisation ist für die Reinheit der Monochloressigsäurekristalle
die Form und Größe der einzelnen Kristalle von Bedeutung. Je feiner nämlich die kristalline
Verteilung des ISonochloressigsäurekristallisates im Kristallisationsbehälter
ist, umso größer ist die Oberfläche, die zur Absorption von Verunreinigungen auf den einzelnen Kristallen
zur Verfügung steht. Za ist deshalb erwünscht, große Monochloressigsäurekristalle
herzustellen, beispielsweise dadurch, daß man beim Abkühlen der heißen, Monochloressigsäure
enthaltenden Lösung auf Raumtemperatur den Temperaturbereich des Gleichgewichtes zwischen fester und flüssiger Phase, die
sogenannte "Keimbildungszone", möglichst langsam überschreitet. Dies kann beispielsweise durch Regelung der Kühlwassertemperatur
bewirkt werden, wozu eine besondere Meß- und Regeltechnik notwendig 1st. Andererseits wäre es bei der Monochloressigsäure-Kristallisation
von Vorteil, auf solche regeltechnischen
Geräte verzichten zu können, da Monochloressigsäure auf sie stark korrodierend wirkt und die Geräte
deshalb eines besonderen Korrosionschutzes bedürfen. Ähnliche Vorkehrungen sind auch bei den mit der Monochloressig-
-3-
BAD ORiQfJSlAL
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säurelösung in Berührung kommenden Apparateteilen der Kühlvorrichtung,
wie Kühlschlangen, Rährenkühler oder Kühltaschen, zu treffen, welche beispielsweise durch Emaillierung oder
Einbrennlackierung geschützt werden müssen. Wie die Praxis zeigte, blättern derartige Schutztiberzüge im Laufe der Zeit
ab, so daß als Folge eine Beschädigung de3 Kühlwassersystems
eintritt.
Vorerwähnte Nachteile werden durch das Verfahren der Erfindung
überwunden und insbesondere das bisher bestandene Korrosionsproblem gelöst. Darüberhinaus ermöglicht das Verfahren der Erfindung
die Herstellung erwünschter großer Monochloressigsäurekristalle bei zusätzlicher Verkürzung der bisher benötigten
Kristallisationszeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Abtrennung von reiner Monochloressigsäure
aus dem bei der Chlorierung von Essigsäure mit Chlorgas bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Essigsäureanhydrid
und/oder Acetylchlorid als Katalysator anfallende Reaktionsgemisch durch Abkühlen des warmen, flüssigen Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur in einem wahlweise kühl- und heizbaren
Kristallisator und Kristallisation der Monochloressigsäure ist nunmehr dadurch gekennzeichnet, daß man die mit dem Reaktionsgemisch
in Berührung kommenden Apparateteilen des Kristallisators, insbesondere das Kühlsystem, aus einem säurebeständigen
und thermostabilen Kunststoff mit einer niedrigen Wärmeleitzahl fertigt.
ETach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Kunststoffe
mit einer Wärmeleitzahl von höchstens etwa 0,25 Kcal/ m * h C besonders geeignet. Solche Kunststoffe sind beispielsweise
Polypropylen oder Polytetrafluoräthylen, wie sie unter
den Markenbezeio
erhältlich sind.
erhältlich sind.
den Markenbezeichnungen Teflon^ ^ oder Hostaflon^ ' im Handel
Mit Röhren aus beispielsweise Polypropylen als Wärmeaustauscher
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für den Kristallisationsprozeß werden alle bisher bestandenen
Korrosionaschwierigkeiten beseitigt., da dieser Werkstoff gegen. Monoohloressigsäure bei Temperaturen bis 100° G völlig beständig
i3t. Darüberhinaus können derartige von Kühlwaaser durchströmte Wärmeaustauscherrohre im Bedarfsfälle auch zur Beseitigung
von Kesselstein mit einer 3äure durchgespült werden, was einen zusätzlichen Vorteil bedeutet. ;
Abgesehen von diesen korrosionstechniachen Vorteilen üben dieerfindungsgemäßen
Kunststoffe auf Grund ihrer geringen Wärmeleitzahl auch auf den Kristallisationsprozeß einen günstigen
A Einfluß aus. Die Kristallisation der Monochlöressigsäure aus
der etwa 80° C warmen Lösung bei gleichzeitiger Abkühlung der
Lösung auf Raumtemperatur erfolgt mit aus Kunststoff gefertigten Kühlvorrichtungen langsamer als bei Verwendung von stählernen
Kühlvorrichtungen, wie sie bisher üblich waren. Der Abkühlungsprozeß verläuft im Gegensatz zur bekannten Arbeitsweise,
die im Bereich zwischen 40 und 50° C eine längere Verweilzeit des Kristallisationsgemisches vorsieht, kontinuierlich
bis zur Erreichung der Raumtemperatur, wobei große Mono.ehloressig8äurekristalle
erhalten werden. I3ine Regulierung des
Kristallisationsablaufes mit Hilfe von Temperaturreglern entfällt somit beim Verfahren der Erfindung.
- Anstelle von Kunststoffröhren als Kühlwasservorrichtung können
auch andere Formen von Wärmeaustauschern, wie Kühltaschen oder
Kühlfinger, verwendet werden, wobei man insbesondere Formen von Wärmeaustauschern mit großer Oberfläche vorzieht.
Die Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Kunststoffe als Wärmeaustauscher
muß als überraschend bezeichnet werden, da zu erwarten
war, daß die schlechte Y/ärmeleitfähigkeit dieser Stoffe eine wesentliche Verlängerung der bisher benötigten Kristallisationszeit
und damit eine Kapazitätaverminderung der Kristallisationsapparate zur Folge hätte, was tatsächlich nicht der Fall
ist. IDs hat sich gezeigt, daß zur Erreichung einer bestimmten
Kristallgröße und Reinheit der Monochloressigaäurekristalle beim
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Verfahren der Erfindung höchstens die gleiche, wenn nicht sogar
eine geringere Kristallisationszeit benötigt wird ala bei
der herkömmlichen Verfahrensweise. Nachdem somit beim Verfahren der Erfindung die zu erwartende Verzögerung der Kristallisationszeit
nicht eintritt und außerdem da3 Verfahren Vorteile
in korrosionstechnischer Hinsicht aufweist, muß es gegenüber
den bekannten Verfahren als technisch fortschrittlich bezeichnet werden.
Za wurden 12 t eines bei der Chlorierung von IDsalgsäure mit
Ghlorgas bei einer Temperatur von 90° C in Gegenwart von Essigsäureanhydrid
und/oder Acetylchlorid als Katalysator anfallenden Reaktionsgemisches, das folgende Zusammensetzung aufwies
Monochloressigsäure 73 Gewichte^
Dichloressigsäure 17 "
Essigsäure 10 "
Essigsäure 10 "
in einen mit 89 Röhrenkühlfingern als Wärmeaustauscher ausgestatteten
Kristallisationsapparat zur Kristallisation der Monochloressigsäure
eingebracht und aus ,dem Reaktionsgemisch 6,5 t Monochloressigsäure auskristallisiert. Die einzelnen RöhrenkUhlfinger
bestanden aus Polypropylen. Das eingefüllte Reaktionsgemisch besaß eine Temperatur von 80° 0. Zur Abkühlung
des Reaktionsgemioohes auf 20° C wurden 52 Stunden benötigt.
Danach wurde von dem angefallenen Monochloreasigsäurekristallisat
im Verlauf von 4 Stunden die Mutterlauge abgezogen und anschließend Innerhalb 12 Stunden das Kristallisat von den Röhrenkühlfingern
abgeschmolzen. Zur Abtrennung der Monochloressigsäure
aus dem Ausgangsgemiach wurden somit 68 Stunden benötigt.
Eine Analyse der abgetrennten Monochloregsigsäure ergab
folgende Zusammensetzung:
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BAD ORiGINAU
Monochloressigsäure 95t8 Gewichts^
Dichloressigsäure 2,9 "
Sssigsäure 0,8 "
Beispiel 2 (bekannte Arbeitsweise)
Es wurde das in Beispiel 1 beschriebene Reaktionsgemisch zur Kristallisation eingesetzt. Abweichend von der Verfahrensweise
gemäß Beispiel 1 wurde ein Kristallisationsapparat verwandt, der in bezug auf Fassungsvermögen und Konstruktion dem in
Beispiel 1 beschriebenen entsprach, jedoch mit Kühlfingern ™ aus Stahl ausgestattet war, welche mit einem Einbrennlack
(Phenytal) überzogen waren. Weiterhin wurde der Abkühlungsprozeß variiert, derart, daß das heiße Reaktionsgemisch zunächst
im Verlauf von 3 Stunden auf 42° G abgekühlt und bei dieser Temperatur weitere 20 Stunden belassen wurde. Anschließend
wurde das Reaktionsgemisch innerhalb von 32 Stunden
auf 20° C abgekühlt, die Mutterlauge abgezogen und da3
Kristalliaat aufgeschmolzen. Für die beiden letztgenannten Verfahrensabläufe wurden die in Beispiel 1 genannten Zeiten
aufgewandt.
Zur Abtrennung der Monochloressigsäure aus dem Ausgangsgemisch
\ wurden in diesem Falle insgesamt 71 Stunden benötigt. Die Analyse
der abgetrennten Monochloressigsäure ergab folgende Zusammensetzung:
Monochloressigaäure 94,5 ffewichtsji
Dichloressigsäure 2,9 "
Sssigsäure 2,2 "
BAD OHiGiSMAL
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Claims (3)
1.- Verfahren zur Abtrennung von reiner Monochloreasigsäure
aus dem bei der Chlorierung von Essigsäure mit Chlorgas bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Essigsäureanhydrid
und/oder Acetylchlorid als Katalysator anfallenden Reaktionsgemisch durch Abkühlen des warmen, flüssigen
Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur in einem wahlweise kühl- und heizbaren Kristallisator und Kristallisation
der Monochlores3igsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man
die mit dem Reaktionsgemisch, in Berührung kommenden Apparateteile
des Kristallisators, inbesondere das Kühlsystem, aus einem säurebeständigen, thermostabilen Kunststoff mit
einer niedrigen Wärmeleitzahl fertigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeleitzahl des Kunststoffes höchstens etwa 0,25
Kcal/m ' h # 0C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man.als Kunststoffe Polypropylen oder Polytetrafluoräthylen
(Teflon^, Hostaflon^) verwendet.
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BAD ORICfMAL
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