DE1906425A1 - Presse,insbesondere hydraulische Presse - Google Patents

Description

• "Presse, insbesondere hydraulische Presse" Die Erfindung betrifft eine Presse, insbesondere hydraulische Presse, mit einem heb- und senkbaren Pressenstößel, an dem eine ein Werkzeugoberteil tragende Tragplatte schwenkbar gelagert ist.
• Wenn an dem in der Presse eingebauten Werkzeug gearbeitet, dieses insbesondere bearbeitet werden muß, so wird üblicherweise der Stößel in seiner obersten Hublage mechanisch verriegelt, damit ohne Gefahr sowohl an dem Werkzeugunterteil als auch an dem Werkzeugoberteil gearbeitet werden kann. An dem Werkzeugoberteil muß hierbei über Kopf gearbeitet werden.
• Es sind Pressen bekannt, die eine bessere Zugänglichkeit des Werkzeugunterteiles außerhalb des flubbereiches des Pressenstößels ermöglichen. Bei diesen ist der Werkzeugunterteil auf einem Fahrtisch angebracht. Es ist ferner bekannt, die den Werkzeugoberteil tragende Tragplatte am Stößel schwenkbar zu lagern und um einen Winkel von 90° auszuschwenken. Bei größeren Werkzeugen ergibt sich hierbei der Nachteil, daß an dem Werkzeugoberteil in ungünstiger Arbeitslage gearbeitet werden muß.
• Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Arbeiten an dem Werkzeugoberteil in günstiger Arbeitslage und, außerhalb der Bahn des Pressenstössels zu ermöglichen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Lager der Tragplatte an einem ihrer Enden und seitlich des Stößels angeordnet ist und daß die Tragplatte mit Hilfe eines ihre Drehlage bestimmenden Antriebsmotors, insbesondere hydraulischen Arbeitszylinders, um 1800 zu schwenken und mindestens während einer Bewegung des Stößels über seinen Hubbereich in auageschwenkter Lage zu halten ist. Der Werkzeugoberteil ist aus der Bahn des Stößels heraus zu schwenken und kann unter Betätigung des Stößels auf Tischhöhe gesenkt werden, wobei die Unterseite des Werkzeuges oben liegt. Die Schwenkung wird in beiden Richtungen durch den Antriebsmotor bestimmt. Die Schwenkbewegung kann in einem Zuge durchgeführt werden und ist auch in jeder beliebigen Schwenklage zu unterbrechen, wobei der Antriebsmotor die ragplatte in der jeweiligen Schwenklage hält.
• Eine raumsparende Anordnung und Ausbildung wird in Weiterbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß der als Arbeitszylinder ausgebildete Antriebsmotor quer zur Verschieberichtung des Stößels angeordnet ist und mit seinem verfahrbaren Teil an einem biegeweichen Antriebsglied, insbesondere Kette angreift, die ein drehfest mit der Tragplatte verbundenes Antriebsrad antreibt. Wegen der raumsparenden Ausbildung ist der Stößel zur Aufnahme von Zusatzeinrichtungen, z.B. eine zentrale Spritzeinrichtung für Kunststoff, geeignet.
• Eine stabile Ausführung wird in vorteilhafter Weise dadurch erreieht, daß der Arbeitszylinder eine fest angeordnete Kolbenstange hat, auf der sein mit einem Mitnehmer für das biegeweiche Antriebsglied versehener Zylindermantel verschiebbar gelagert ist, und daß Druckmittelkanäle über-die Kolbenstangen kurz vor den Kolben geführt sind. Die beidseitige Befestigung der Kolbenstange ergibt eine sichere Abstützung für den Arbeitszylinder.
• Wenn der Stößel insbesondere an seinen nach oben vorstehenden Enden gegen den Kopfteil des Pressenrahmens anzupressen ist, so werden die während der Schwenkbewegung der Tragplatte auftretenden Kippmomente unmittelbar vom Pressenkopf aufgenommen und nicht auf die Fuhrung des Stößels übertragen. Dies ist vor allem bei sogenannten Tuschierpressen von Vorteil, die besonders sorgfältig ausgeführte Führungen des Stößels haben, deren hohe Führnngsgenauigkeit nicht durch Kantenpressungen und dgl. verringert werden darf.
• Die Erfindung sieht ferner vor, daß zum Abstützen des äußeren Endes der ausgeschwenkten Tragplatte ein entsprechend der Bewegung des Stößels sich bewegender, insbesondere hydrelischer Stützbock dient. Hierdurch wird eine starke Beanspruchung der Führungen des Pressenstößels bei dessen Senkbewegung unter ausget schwenkter Tragplatte verhindert.
• Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen und der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser ist eine Tuschierpresse als Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Oberteil in Vorderansicht, Pig. 2 eine Vorderansicht mit anderer Lage von Teilen als in Fig. 1, Fig. 3 eine Vorderansicht auf den unteren Teil in Fig. 1 bei abgehobener Vorderplatte in größerem Maßstab und im im Teilschnitt.
• Eine sogenannte Tuschierpresse ist eine Presse, die hauptsächlich zum Nacharbeiten oder Tuschieren von Werkzeugen, insbesondere Kunststoffspritzwerkzeugen, Blechziehwerkzeugen und dgl. gebraucht wird. Die Werkzeuge müssen zur Erreichung der erforderlichen Genauigkeit in der Presse fertig bearbeitet werden. Eine Tuschierpresse entspricht'einer üblichen hydraulischen Presse mit dem Unterschied, daß eine Tuschierpresse besonders sorgfältig bearbeitete spielfreie Führungen für den Stößel hat und daher gegen Kantenpressen empfindlicher als gewöhnliche, Pressen ist.
• Die in Fig. 1 dargestellte Presse 1 hat einen auf seitlich angeordneten Säulen 2 angebrachten Pressenkopf 3, in dem u.a. ein Arbeitszylinder für einen Stößel 4 untergebracht ist, dessen nach unten vorstehende Kolbenstange 5 den Stößel 4 trägt.
• Die Presse 1 ist mit ihrem Pressenunterteil 6 im Boden verankert, auf welchem Unterteil 6 gegebenenfalls auf einem seitlich verfahrbaren und während des Betriebes feststellbaren Wagen ein Werkzeugunterteil angebracht werden kann. Am Stößel 4 ist in der Zeichnung auf der linken Seite eine Tragplatte 7 schwenkbar gelagert, an der ein Werkzeugoberteil 8 angebracht ist.
• Zur Lagerung der Tragplatte 7 dient ein von einer Welle 9 durchsetzter Lagerbock 10. Auf der Welle 9 ist koaxial zur Schwenkachse der Tragplatte 7 ein Kettenrad 11 drehfest angebracht. Ein Kettenrad 12 befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Stößels 4 und ist ohne nähere Angabe in der Zeichnung zugleich zum Spannen einer über die Kettenräder 11 und 12 geführten Kette 13 bestimmt.' Die Kette 13 ist über einen Mitnehmer 14 mit einem Zylindermantel 15 eines hydraulischen Arbeitszylinders verbunden, dessen Kolbenstange 16 sich zwischen den Kettenrädern 11 und 12 er-|streckt und an ihren Enden an Trägern 17 und 18 befestigt ist, welche auch die Lagerböcke für die Kettenräder tragen. Von dem Arbeitszylinder ist der Zylindermantel 15 auf, der Kolbenstange 116 verschiebbar gelagert, wobei der Hub des Zylindermantels mindestens dem Pradukt aus dem Radius des Kettenrades 11 und der Kreiszahl Pi entspricht. Die Kolbenstange 16 trägt in ihrer Mitte einen Kolben 19. Die Kolbenstange 16 ist von ihren Enden her bis kurz vor den Kolben 19 durchbohrt, in dessen Bereich sich Auslaßöffnungen befinden. Die Enden der Kolbenstange 16 sind mit Leietungen 20 und 21 verbunden, die an ein magnetisch betätigbares Vier/Drei-Wegeventil 22 angeschlossen sind. Die andere Seite des Wegeventiles ist an eine motorbetriebene Pumpe 23 und an einen Vorratsbehälter 24 angeschlossen, wobei auf der Druckseite der Pumpe ein Druckbegrenzungsventil 25 vorgesehen ist. In den Leitungen 20 und 21 ist je ein in Richtung zur Kolbenstange 16 öffnendes Rückschlagventil angeordnetc das von einer vorzugsweise einstellbaren Drosselstelle zu umgehen ist. Durch den Durchflußquerschnitt der Drosselstelle ist die Verschiebegeschwindigkeit des Zylindermantels 15 bestimmt.
• An der Vorderseite des Stößels 4 ist ein Arbeitszylinder 26 angebracht, dessen Druckmittelversorgung nicht dargestellt ist. Die Kolbenstange des Arbeitszylinders dient als Riegel zur Verriegelung der Tragplatte 7 in Betriebslage des Werkzeugoberteiles 8 und arbeitet mit an dem Stößel 4 und an der Tragplatte 7 angebrachten Riegelteilen 27 bzw. 28 zusammen Der im Druckbegrenzungsventil 25 eingeStellte Grenzdruck ist so hoch, daß eine spielfreie Verriegelung der Tragplatte 7 am Stößel 4 möglich ist Die äußeren oberen Enden 29 des Stößels 4 stehen vor und sind unter der Wirkung von unter Druck gesetztem Druckmittel in dem die Kolbenstange 5 aufweisenden Arbeitszylinder an den Pressenkopf 3 anzupressen. Die hierfür erforderliche Steuervorrichtung ist nicht besonders dargestellt.
• die die Arbeitszylind>er wird ein hydraulisches Druckmittel, ; } insbesondere Drucköl, verwendet. -Vor dem Ausschwenken der Tragplatte 7 wird der Stößel 4 mit seinen Vorsprüngen 29 an den Pressenkopf 3 angepreßt und entriegelt, wodurch während des Schwenkvorganges auftretende Kräfte und Momente von dem Pressenkopf 3 und nicht von der Führung des Stößels 4 aufgenommen werden.
• Zum Schwenken der Tragplatte 7 wird mit Hilfe des Wegeventileq 22 die in der Zeichnung rechte Seite des Zylindermantels 15 mit der Druckmittelseite der Pumpe 23 verbunden, wodurch sich der Zylindermantel 15 bewegt und über den Mitnehmer 14 die Kette 13 angetrieben wird. Diese dreht die Kettenräder 11 und 12, wobei wegen der drehfesten Verbindung des Kettenrades 11 mit der Tragplatte 7 diese, von der in Fig. 1 dargestellten Lage in die in Fig. 2 gezeigte Lage geschwenkt wird. Die Schwenkbewegung kann durch Betätigen des Wegeventiles 22 in jeder Lage unterbrochen werden. Der Schwenkbereich beträgt 1800. Wenn die Tragplatte 7 die in Fig. 2 dargestellte Schwenklage erreicht hat, wird der Stößel 4 gesenkt, bis er auf dem Pressenunterteil 6 oder dem Pressentisch aufliegt. Die Trag platte 7 kann in der in Fig. 2 dargestellten Lage durch eine Stütze 30 unterstützt werden.
• Es ist auch möglich, beim Senken des Stößels 4 die Tragplatte 7 mit Hilfe eines hydraulisch betätigbaren, eine Rollengleitbahn aufweisenden Stützbockes laufend abzustützen. Hierdurch werden auch während der Senkbewegung des Stößels 4 wegen der ausgeschwenkten Tragplatte 7 auftretende, einseitige Führungsbeanspruchungen vermieden. Der Werkzeugoberteil 8 kann in der in Fig+. 2 dargestellten Lage bequem bearbeitet werden.
• Um den Werkzeugoberteil 8 in seine Arbeitslage zurückzubringen, wird der Stößel 4 gegehenenfalls unter laufender seitlicher Unterstützung der Tragplatte 7 angehoben, bie er die in Fig. 1 dargestellte Lage erreicht hat. Dann wird unter Betätigung des Wegeventiles 22 die Tragplatte 7 in ihre in Fig. 1 dargestellte Lage zurückgeschwenkt und dort mit Hilfe des Arbeitszylinders 26 verriegelt. Dieser Riegel bleibt bis kurz vor dem Ausschwenken der Tragplatte 7 geschlossen.
• Wenn das Werkzeug 8 als Eunststoffsiritzwerkzeug ausgebildet ist, so kann in den Stößel zusätzlich eine Spritzeinrichtung eingebaut werden. Diese gestattet das Ausprobieren des Werkzeuges in der Tuschierpresse.
• Statt eines Arbeitszylinders 15, 16 können mehrere Arbeitszylinder nebeneinander verwendet werden, welche über eine gemeinsame oder je eine Kette oder ein anderes biegeweiches Antriebsglied mit der drehbaren Tragplatte 7 formschlüssig verbunden sind.
• Die Tuschierpresse kann bei satt mit dem Stößel 4 verbundener Tragplatte 7 für Präge- und Zieharbeiten im Fertigungsprozess eingesetzt werden.
• Als untere Hubbegrenzung des Stößels kann mindestens eine mechanisch einstellbare und die Kraft des Stößels aufnehmende Gewindespindel vorgesehen sein.
• Der Stößel kann mittels mehr als eines Arbeitszylinders gehoben und gesenkt werden. Diese können einen hydraulischen Gleichlauf erzwingen, wodurch einer außermittigen Belastung durch das zu tuschierende Werkzeug entgegengewirkt wird.

Claims (8)

A n s p r ü c h e

1. Presse, insbesondere hydraulische Presse, mit einem hebund-senkbaren Pressenstößel; an dem eine ein Werkzeugoberteil tragende Tragplatte schwenkbar gelagert ist, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Lager der Tragplatte (7) an einem ihrer Enden und seitlich des Stößels (4) angeordnet ist und daß die Tragplatte mit Hilfe eines ihre Drehlage bestimmenden Antriebsmotors (15, 16, 19), insbesondere hydraulischen Arbeitszylinders, um 1800 zu schwenken und mindestens während einer Bewegung des Stößels über seinen Hubbereich in ausgeschwenkter Lage zu halten ist

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß der als Arbeitszylinder (15, 16, 19) ausgebildete Antriebsmotor quer zur Verschieberichtung des Stößels (4) angeordnet ist und mit seinem verfahrbären Teil (15) an einem biegeweichen Antriebsglied, insbesondere Kette (13) angreift, die ein drehfest mit der Tragplatte (7) verbundenes Antriebsrad (11) antreibt.

3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß der Arbeitszylinder (15, 16, 19) eine fest angeordnete Kolbenstange (16) hat, auf der sein mit einem Mitnehmer (14) für das biegeweiche Antriebsglied (13) versehener Zyltindermantel (i5) verschiebbar gelagert ist, und daß Druckmittelkanäle über die Kolbenstange bis kurz vor den Kolben (19) geführt sind.

4. Presse nach-einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das biegeweiche hntriebsglied (13) den Antriebsmotor (15, 16, 19) umgibt, daß die Tragplatte-(7) koaxial zum seitlich am Stößel (4) angeordneten Antriebsrad (11) gelagert und drehfest mit diesem verbunden ist.

5. Presse nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß bei als Arbeitszylinder (15,16,19) ausgebildeteml Antriebsmotor der Hub des Arbeitszylinders mindestens dem Produkt aus dem Radius ges Antriebsrades (11) und der Kreiszahl Pi entspricht.

6. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß zur Festlegung der Arbeitslage der Tragplatte (7) an dem Stößel (4) ein von einem besonderen Antriebsmotor (26), insbesondere Arbeitszylinder, zu betätigender Riegel dient.

7. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Stößel (4) insbesondere an seinen nach oben vorstehenden Enden (29) gegen den Kopfteil (3) des Pressenrahmens anzupressen ist.

8. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h e t , daß zum Abstützen des äußeren Endes derausgeschwenkten Tragplatte (7) ein entsprechend der Bewegung des Stößels (4) sich bewegender, insbesondere hydraulischer Stützbock dient.

L e e r s e i t e