DE1901621A1 - Verfahren zur Herstellung von 1-Tryptophan enthaltenden Hefezellen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1-Tryptophan enthaltenden HefezellenInfo
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Description
K 875
Kyowa Hakko Kogyo Oo. Ltd., Tokio, Japan
Verfahren zur Herstellung von !-Tryptophan enthaltenden
Hefezellen
Zusammenfassung:
Das Verfahren zur Erzeugung von L-Tryptophan enthaltenden Hefezellen besteht darin, dass man eine kohlenwasserstoffassimilierende
Hefe unter aeroben Bedingungen in einem Kohlenwasserstoffe als Hauptkohlenstoffquelle enthaltenden
Mhrmedium kultiviert und Anthranilsäure zu dem Medium entweder zu Beginn oder während des Kultivierungsvorgangs
zusetzt. Zu Hefestämmen, die verwendet werden können, gehören kohlenwasserstoffassimilierende Stämme von Candida, Torulopsis
und Brettanomyces.
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Hefezellen, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von L-Tryptophan enthaltenden Hefezellen.
Es ist bekannt, dass L-Tryptophan in einer Kulturflüssigkeit durch Zugabe von Anthranilsäure zu dem Nährmedium,
wenn darin Hefen in Gegenwart von Zuckerstoffen als Kohlenstoffquellen kultiviert werden, hergestellt wird.
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Es war jedoch nicht bekannt, dass L-Iryptophan in den
Hefezellen erzeugt und angesammelt wird, wenn Hefen kultiviert werden, die zur Verwendung oder Assimilierung
von Kohlenwasserstoffen, die dem Medium als Kohlenstoffquellen zugesetzt wurden } "befähigt sind.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher in einem Verfahren zur Erzeugung von Hefezellen, die grosse
Mengen L-Tryptophan enthalten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem billigen grosstechnischen Verfahren zur Erzeugung von
L-Tryptophan enthaltenden Hefezellen, das eine hohe Produktausbeute liefert.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Herstellung von L-Tryptophan.
Perner liefert die Erfindung Hefezellen, die L-Tryptophan
enthalten und die in günstiger Weise als Nahrungs- oder !Futtermittel,zur Veredlung von Nahrungs- oder Futtermitteln
u. dgl. verwendet werden können.
Bei der Untersuchung von Verfahren zur Herstellung von L-Tryptophan-haltigen Mikroorganismenzellen in grossen
Mengen unter geringem Kostenaufwand wurde nun gefunden, dass L-Tryptophan enthaltende Hefezellen in hoher Ausbeute
erhalten werden können, wenn Hefen in einem Kohlenwasserstoffe als Kohlenstoffquelle enthaltenden Medium kultiviert werden
und Anthranilsäure zu dem Medium zu beliebiger Zeit während des Kuitivierungsprozesses zugegeben wird. Auf
diese Weise werden die vorstehend beschriebenen Ziele und Vorteile durch Kultivierung kohlenwasserstoffassimilierender
Hefen in einem wenigstens einen Kohlenwasserstoff als Hauptkohlenstoffquelle enthaltenden Mährmedium erreicht.
J0 Erfindungsgemäss verwendbare Hefenstämme sind solche,
° die Kohlenwasserstoffe verwenden oder assimilieren können, co
co Zum Beispiel können Hefen, die zu den Genera Candida,
cn Torulopsie, Brettanomyces u. dgl. gehören, verwendet werden.
Q Zu geeigneten verwendbaren Hefestammen innerhalb dieser
^ G-enera gehören,beispielsweise, Torulopsis famata, Torulopsis
-J intermedia, Candida tropicalis, Candida lipolytica,
Candida mycoderma, Candida zeylanoides u. dgl«.
Entweder ein synthetisches Kulturmedium oder ein
natürliches Mhrmedium ist zur Kultivierung der erfindungsgemäss verwendeten Stämme geeignet, soweit es
die wesentlichen Nährstoffe zum Wachstum des verwendeten Stamms enthält. Derartige Nährstoffe sind bekannt und
dazu gehören Stoffe, wie z.B. eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, anorganische Verbindungen u. dgl.,
die von dem verwendeten Mikroorganismus in geeigneten Mengen gebraucht werden.
Da kohlenwasserstoffassimilierende Stämme erfindungsgemäss
angewendet werden, werden in dem Medium als Hauptkohlenstoffquelle Kohlenwasserstoffe verwendet.
Zu Kohlenwasserstoffen, die in diesem Zusammenhang eingesetzt werden, gehören beispielsweise geradkettige und
verzweigtkettige Paraffine (Alkane), wie beispielsweise n-Pentan, n-öctan, n-Decan, n-Dodecan, n-Hexadecan,
Isopentan, Isooctan u.dgl., Oycloparaffine, wie z.B.
Oyclohexan und Cyclooctan geradkettige und verzweigtkettige Olefine, wie beispielsweise Penten-2, Hexen-1,
Octen-1, Octen-2 u. dgl., Gycloolefine, wie z.B. Cyclohexen,
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Benzol, o-Xylol , p-Xylol u. dgl. und Gemische davon und
gemischte Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Kerosin, Leichtöle, Schweröle, Paraffinöle, Roherdöl u.dgl..
Es können auch gelinge Mengen anderer Kohlenstoffquellen in dem Medium verwendet werden. Zu diesen gehören
beispielsweise Kohlehydrate, wie beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Saccharose, Stärke, Stärkehydrolysate,
Melasse u. dgl., oder irgendwelche anderen geeigneten Kohlenstoffquellen, wie beispielsweise organische Säuren,
z.B. Essigsäure, Milchsäure u. dgl.. Diese Stoffe können entweder einzeln oder in Gemischen von zwei oder mehreren
verwendet werden.
Als Stickstoffquelle können verschiedene Arten anorganischer oder organischer Salze oder Verbindungen
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wie z.B. Harnstoff, flüssiges Ammoniak oder Ammoniumsalze,
wie beispielsweise Ammoniumehlorid, Aramoniumeulfat, Ammoniumnitrat,
Ammoniumacetat, Ammoniumphosphat u. dgl· oder natürliche
Stickstoff enthaltende Substanzen, wie z.B. Maisquellflüssigkeit, Hefeextrakt, Fleischextrakt, Pepton, Fischmehl,
Bouillon, Oaseinhydrolysate, Casaminosäure, gelöste Fischsubstanz,
Reiskleieextrakt u. dgl. verwendet werden. Diese Substanzen können wiederum entweder einzeln oder in
Kombinationen von zwei oder mehreren eingesetzt werden.
Zu anorganischen Verbindungen, die zu dem Kulturmedium zugesetzt werden können, gehören Magnesiumsulfat, Natriumphosphat,
Kaliumdihydrogenphosphat, Kaliummonohydrogenphosphat, Eisensulfat, Manganchlorid, Calciumchlorid,
Natriumchlorid, Zinkeulfat und dergleichen.
Es sollten auch Nährstoffe, die wesentlich für das Wachstum des speziellen verwendeten Stamms sind,dem
Medium zugesetzt werden und dazu gehören beispielsweise Vitamine, wie z.B. Biotin, Thiamin, Pantothensäure,
p-Aminobenzoesäure, Nikotinsäure u. dgl. und verschiedene Arten von Aminosäuren, wie z.B. Glutaminsäure und dergleichen.
Als Teil der Erfindung wird Anthranilsäure dem Medium zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Kultivierungsvorgangs zugesetzt. Sie Anthranilsäure kann somit beim
Einsetzen oder bei Beginn der Kultivierung oder während des Mittelpunktes der Kultivierung,nachdem die Stämme
beträchtlich gewachsen sind, zugesetzt werden. Ferner kann die gesamte Anthranilsäure auf ein/tfmal,oder sie kann intermittierend je nach Wunsch, gemäss den benten Ergebnissen,
zugesetzt werden. Die Anthranilsäuremenge, die dem Medium
zuzusetzen ist, kann je nach dem besonderen Stamm und den
angewendeten Kultivierungsbedingungen variieren. Vorzugsweise wird Anthranilsäure zu dem Medium jedoch im allgemeinen in
einem Konzentrationsbereiöfa. von etwa 20 mg/l bis 5 g/l zugegeben.
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Die Fermentation oder Kultivierung des Mikroorganismus wird unter aeroben Bedingungen, wie beispielsweise,
aerobes Schütteln der Kultur oder Bewegen und Belüften einer Submerskultur bei einer Temperatur von beispielsweise
etwa 10° - 500O und bei einem pH-Wert von beispielsweise etwa 2 bis 9 durchgeführt. Nach etwa
2 bis 10-tägiger Kultivierung unter diesen Bftdingungen^
werden grosse Mengen !-Tryptophan enthaltende Hefezellen erhalten. Das !-!Tryptophan kann dann aus den Zellen durch
übliche Massnahmen, wie beispielsweise Extraktion od. dgl.
gewonnen werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne sie zu begrenzen. Palis nicht
anders angegeben, beziehen sich die Prozentangaben auf das Gewicht pro Liter Wasser.
Candida tropicalis KY5O14 ATOO 20175,Candida
arborea KY5O15 ATCC 20176 und Candida lipolytica KY5O34
ATCC 8661 werden jeweils in einem Empfmedium, das 2 #
Sorbit, 1 $> Fleischextrakt, 0,5 $>
Hefeextrakt, 1 # Pepton und 0,3 f>
Natriumchlorid enthält, unter aerobem Schütteln während 24 Stunden bei 3O0O zur Herstellung einer Impfkultur
kultiviert. Die so erhaltenen Impfkultüren werden
jeweils in Erlenmeyer-Kolben eingeimpft, die jeweils 20 ml eines Fermentationsmediums der folgenden Zusammensetzung
enthalten:
5 $> n-Alkangemisch (0.J2-C...)
2 i> ()
0,2 56 2
0,2 ?6 Ba2HPO4.
0,1 96 MgSO4 ·7Η20
0,001 $> FeSO. · 7H9O
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0,001 £
0,001 $> 0,5 56
1 g/l
MhSO4*
Hefeextrakt Maisquellflüssigkeit CaOO,
Anthranilsäure
Der pH-Wert des Fermentationsmediums beträgt 6,5.
Die Fermentation wird unter aerobem Schütteln der Kultur während 72 Stunden bei 300C durchgeführt. Die
erhaltenen Zellen werden dann aus der Kulturflüssigkeit abzentrifugiert,und das freie !-Tryptophan in den Zellen
wird mit heissem Wasser extrahiert. Das L-Tryptbphan
in der extrahierten Lösung wird durch biologische Prüfung bestimmt und der freie Tryptophangehalt pro Gewicht
an Trockenzellen berechnet. Die ErgeMsse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben. Ferner ist in der
Tabelle als Vergleich die Ausbeute an Zellen und die bei Kultivierung der gleichen Hefen unter den gleichen
Bedingungen, jedoch in einem Fermentationsmedium, das keine Anthranilsäure enthält, erhaltenen Ergebnisse
wiedergegeben.
Verwendete
Hefe
Hefe
Zugabe von
Anthranil säure (g/l)
Ausbeute an Zellen (Trockengewicht) (mg/ml)
Freies
Ir-Tryptophan in 1 g Zellen (mg/g)
Candida
tropicalie
KY5014 ATCC
20175
tropicalie
KY5014 ATCC
20175
1
keine
keine
31.0 33.8
2.50 0.95
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Tabelle (Fortsetzung)
Verwendete
Hefe
Hefe
Zugabe von
Anthranil säure (g/l)
Ausbeute an Zellen (Trocken-
?ewicht) mg/ml)
!Freies L-Tryptophan in 1 s Zellen
(mg/g)
Candida
arborea
KI5O15
ATGO 20176
arborea
KI5O15
ATGO 20176
Candida
lipolytioa
lipolytioa
KT5034
ATCC 8661
ATCC 8661
keine
1
keine
keine
39,4 45,0
28,2 33,8
1,27 0,30
0,64 0,15
Die vorstehend beschriebene Erfindung kann in
verschiedener Weise variiert werden. Derartige Variationen weichen nicht vom Rahmen der Erfindung ab
und fallen sämtlich in den Bereich der Erfindung.
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Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von L-iDryptophan
enthaltenden Hefezellen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine kohlenwasserstoffassimilierende Hefe unter
aeroben Bedingungen in einem wässrigen, einen Kohlenwasserstoff oder ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen
als Hauptkohlenstoffquelle und Anthranilsäure enthaltenden
Nährmedium kultiviert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mikroorganismen zu einem Genus der Gruppe Candida, !Dorulopsis oder Brettanomyces gehört.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kultivierung bei einer Temperatur von etwa
10 bis 500O und bei einem pH-Wert von etwa 2 bis 9 durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Nährmedium verwendet, das. etwa 20 mg/l
bis 5 g/l Anthranilsäure enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Anthranilsäure zu dem Nährmedium zu Beginn
der Kultivierung zugibt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Anthranilsäure zu dem Nährmedium nach Einleitung
der Kultivierung zusetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erhaltenen Hefezellen aus der Kulturflüssigkeit Za5/
entfernt werden -afd/. * *A*s
8. Verfahren zur Herstellung von L-Tryptophan enthaltenden
Hefezellen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine kohlenwasserstoffassimilierende Hefe, die zu
einem Genus der Gruppe Candida, Torulopsis oder Brettanomyces
gehört
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unter aeroben Beindungen hei einer Temperatur von etwa
10° his 5O0O und einem pH-Wert von etwa 2 his 9 in einem
wässrigen Hährmedium, das einen Kohlenwasserstoff oder ein ßemisoh von Kohlenwasserstoffen als Hauptkohlenstoffquelle
und Anthranilsäure enthält,kultiviert.
9· Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass das Nährmedium etwa 20 mg/1 his 5 g/l Anthranilsäure enthält. f
10. Verfahren nach Anspruch^; dadurch gekennzeichnet,
dass man als Mikroorganismus Candida tropicalis ASCC 20175
verwendet. ρ
11. Verfahren nach Anspruch^ dadurch gekennzeichnet,
dass man als Mikroorganismus Candida arhorea ATCC 20176 verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch Jr^ dadurch gekennzeichnet,
dass man als Mikroorganismus Candida lipolytica ATCC 8661
verwendet. *
13. Verfahren nach Anspruch Jsi dadurch gekennzeichnet,
dass man die erhaltenen Hefezellen aus der Kulturflüssigkeit entfernt nd a-. <j ^ j
14· Verfahren nach Anspruch,J»f dadurch gekennzeichnetf
dass als Kohlenwasserstoff ein Normal-Alkan verwendet wird,
15· Verfahren nach Anspruch jf, dadurch gekennzeichnet,
dass als Kohlenwasserstoff Kerosin verwendet wird.
909836/0897
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