DE1856319U

DE1856319U - Pruefgeraet zur untersuchung und fernbeobacktung des innenraumes von hohlkoerpern.

Info

Publication number: DE1856319U
Application number: DEG16222U
Authority: DE
Inventors: Max Grundig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-08-24
Filing date: 1957-08-24
Publication date: 1962-08-09

Description

Prüfgerät zur Untersuchung und Fernbeobachtung des Innenraumes von Hohlkörpern Zur Innenuntersuchung von Hohlkörpern, insbesondere von Kabelschächten, Rohren, Kanälen, Kühlschlagen und dergl. sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt geworden bzw. vorgeschlagen. Es ist bekannt, die Durchgängigkeit eines Hohlraumes durch Durchziehen eines Probekörpers zu überprüfen. Darüberhinaus besteht oft das Bedürfnis einer Sichtbarmachung des Innenraumes, wozu lichtoptische und lichtelektrische Geräte entwickelt wurden. Mit Hilfe von Registrierkameras beispielsweise kann eine punktweise oder laufende Beobachtung eines Hohlkörpers durchgeführt werden. In ähnlicher Weise wird durch die Verwendung von Kleinstfernsehkameras die Fernbeobachtung des Zustandes der Innenwände eines Rohres oder ähnlichem ermöglicht. Bei der Feststellung von Fehlern oder sonstigen interessanten Stellen in den zu untersuchenden Hohlräumen besteht die Notwendigkeit, diese Orte schnell und sicher zu lokalisieren.
Es sind andererseits auch Verfahren bekannt, um ähnliche Untersuchungen mit Hilfe radioaktiver Stoffe durchzuführen.
So ist es bekannt, durch Rohrsysteme radioaktive Gase durchzublasen bzw. radioaktive Flüssigkeiten durchzuleiten.
An Bruchstellen oder ähnlichen Beschädigungen des untersuchten Hohlkörpers tritt dieses Gas bzw. die Flüssigkeit aus und kann durch geeignete Indikatoren, Zählrohre, Jonisationskammern oder ähnlichen Geräten nachgewiesen werden.
Für den Fall aber, daß ein zu untersuchendes Hohlraumsystem keine Bruchstellen aufweist, sondern nur gewisse andere interessierenden Stellen zeigt, die mit Hilfe lichtoptischer bzw. lichtelektrischer Vorrichtungen festgestellt werden, versagen diese Lokalisierungsverfahren. Es ist auch bekannt, an dem Kabel, mit welchem diese Geräte durchgezogen werden, bzw. durch welche die entsprechenden Betriebs-Spannungen, Ströme, Kühlflüssigkeiten usw. zugeleitet werden Entfernungsmarkierungen anzubringen und damit die Entfernungen zu messen.
All diese Verfahren haben aber schwerwiegende Nachteile. So ist die Verwendung von radiaktiven Gasen oder radioaktiven Flüssigkeiten sehr kostspielig und manchmal auch gefährlich.
Außerdem ist eine Lokalisierung mit Hilfe der, an eventuellen Bruchstellen ausgetretenen, radiaktiven Stoffe nur sehr ungenau möglich, da die Strahlung sehr diffus verläuft. Auch das Verfahren mit markierten Längen auf dem Zug-bzw. Versorgungskabel versagt, sobald es sich nicht um geradlinige Systeme handelt sondern um gewundene Anordnungen z. B. Kühlschlagen und ähnliche verzweigte Rohrleitungen in chemischen Apparaturen oder dergl. Auch bei vergrabenen oder verkleideten Rohrsystemen ist eine Ortung mit den genannten Mitteln nicht durchführbar.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Prüfgerät zur Untersuchung und Fernbeobachtung des Innenraumes von Hohlkörpern, wie beispielsweise geraden oder gekrümmten Rohren oder dergl., die dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Kleinstfernsehkamera als lichtelektrische Bildaufnahmeeinrichtung dient, daß an der Bildaufnahmeeinrichtung oder in definierter Entfernung von der Bildaufnahmeeinrichtung ein Behälter mit radiaktiven Stoffen angebracht ist, daß ferner der Behälter mit den I radioaktiven Stoffen derart ausgebildet ist, daß der Austritt radioaktiver Strahlung wahlweise dauernd oder zeitweise, vorteilhafterweise nur aus begrenzten Stellen des Behälters, ermöglicht wird. Dabei kann der Behälter derart ausgestaltet sein, daß er durch Blei oder Graphit oder ähnliche Absorberstoffe ausgekleidet ist, die nur einen bestimmten, vorteilhafterweise schmalen kreisförmigen oder ähnlich gestalteten Schlitz oder eine Blendenöffnung freilassen, durch die die Strahlung durchdringen kann. Es ist auch vorteilhaft, den Strahlungsschlitz in der Behälterwand durch eine Blei-oder ähnliche Blende zu bedecken und die Öffnung nur im Falle einer notwendig werdenden Markierung freizugeben. Die Öffnung der Verschlußblende kann mit Hilfe bekannter Vorrichtungen, beispielsweise Elektromagneten oder dergl. durch Fernbedienung erfolgen.
Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, den Behälter flüssigkeitsdicht auszuführen, wobei der Schlitz durch eine strahlungsdurchlässige aber flüssigkeitsdichte Abdeckung abgedichtet ist. Es kann sich auch die Notwendigkeit ergeben, wegen der Dicke des von der Strahlung zu durchdringenden, das untersuchte Rohrsystem umgebenden, Materials relativ starke radioaktive Strahler zu verwenden. Aus der bekannten Reihe von radioaktiven Stoffen lassen sich jeweils jene im Behälter unterbringen, welche für einen bestimmten Zweck optimal geeignet insd, besonders in Bezug auf ihren Grad der Aktivität, bzw. auf ihre Halbwertszeit bzw. auf die Art ihrer Strahlung im Bezug auf die zur Verwendung kommenden Anzeigegeräte.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird an Hand der schematischen Abbildung näher erläutert. Die Figur zeigt eine derartige Vorrichtung in Verbindung mit einem lichtoptischen bzw. lichtelektrischen Beobachtungsgerät 1 an dessen Versorgungskabel 2 der Behälter 3 geeignet befestigt ist. Dieser Behälter ist zweckmäßig innen mit einer Absorber-Schicht 4 versehen und nur der kreisförmige oder ähnlich geformte Schlitz 5 gestattet eine vorzugsweise gerichtete Ausstrahlung des radioaktiven Stoffes 6. Der Behälter 3 kann im übrigen eine beliebige räumliche Form besitzen, und es können außerdem noch verschiedene Mittel vorgesehen sein, um ihn in der Mitte eines Rohrsystems 7 zu halten, beispielsweise federnde Rollen 8, Federn od. ähnl. Durch entsprechende Ausgestaltung des Behälters 3 kann auch die Verwendung in gefüllten Rohrsystemen, bei hoher oder tiefer Temperatur, bei hohem Druck oder bei Unterdruck, erfolgen. Die Anwendung der Erfindung ist auch unabhängig vom jeweils verwendeten lichtoptischen bzw. lichtelektrischen Beobachtungsgerät 1.
Im Ausführungsbeispiel der Abbildung ist als Beobachtungsgerät eine Fernsehaufnahmekamera dargestellt, Diese besitzt ebenfalls Führungsmittel 9 zur zentrischen Führung der Kamera im Rohrsystem 7. das Objektiv 10-ist eine Beleuchtungseinrichtung 11 vorgesehen. Der Spiegel 12 (ebener, keilförmiger, fester oder rotierender Spiegel) dient zur Panorama-Abbildung des Innenraumes des Rohrsystemes 7 in das Objektiv 10 der Fernsehaufnahmekamera 1.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird gegenüber den bisher bekannten Anordnungen nur eine sehr minimale Menge des radioaktiven Stoffes zur Ortsmarkierung benötigt, dabei ist der Stoff praktisch unbegrenzt oft verwendbar. Weitere Vorteile bestehen in der sehr genau einstellbaren Lokalisierung der Strahlungsquelle.
Außerdem ist es vorteilhaft, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den verschiedensten an sich bekannten andersartigen Beobachtungs-oder Prüfgeräten für Hohlkörper ohne weiteres verbunden werden kann. Die Vorrichtung ist auch unabhängig von irgendwelchen äußeren Signalquellen und dergl. Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.

Claims

S c hut z a n s p r ü c h e

1. Prüfgerät zur Untersuchung und Fernbeobachtung des Innenraums von Hohlkörpern, wie beispielsweise geraden oder gekrümmten Rohren oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kleinstfernsehkamera als lichtelektrische Bildaufnahmeeinrichtung dient, daß an der Bildaufnahmeeinrichtung oder in definierter . Entfernung von der Bildaufna. hmeeinrichtung ein Behälter mit radioaktiven Stoffen angebracht ist, daß ferner der Behälter mit den radioaktiven Stoffen derart ausgebildet ist, daß der Austritt radioaktiver Strahlung wahlweise dauernd oder zeitweise, vorteilhafterweise nur aus begrenzten Stellen (5) des Behälters, ermöglicht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (5) im Normalfall durch eine Blei-oder ähnliche Blende bedeckt ist und im Bedarfsfall geöffnet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der Schließblende mit Hilfe einer Zusatzvorrichtung von ferne bewirkt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter flüssigkeitsdicht ausgeführt ist und der Schlitz durch eine strahlungsdurchlässige aber flüssigkeitsdichte Abdeckung abgedichtet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahler aus radioaktivem Material besteht, das eine für den zu untersuchenden Hohlkörper geeignete Halbwertszeit und/ oder Strahlungsintensität besitzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter für das radioaktive Material druckfest gebaut ist und unempfindlich gegen Über-oder Unterdruck ist und/oder beständig gegen sehr hohe und/oder sehr tiefe Temperaturen.