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Behälter Die Neuerung betrifft einen Kunststoffbehälter für medizinische
Flüssigkeiten sowie die zum Füllen und Sterilisieren des Behälters erforderlichen
Vorrichtungen.
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Medizinische Lösungen, die mittels Infusion oder intravenös dem Patienten
zugeführt werden, sind gewöhnlich in Glasflaschen von verschiedenen Großen verpackt.
Solche Glasflaschen sind jedoch schwer, verhältnismässig teuer, können bei unachtsamer
Handhabung zerbrechen und stellen für das Krankenhaus oder den Arzt nach dem Verbrauch
des Inhalts insofern hinsichtlich ihrer Beseitigung ein Problem dar, als derartige
Glasflaschen nicht verbrannt werden können.
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Man ist deshalb dazu übergegangen, derartige Behälter aus synthetischen
Plastikwerkstoffen herzustellen. Insbesondere war man hierbei bemüht, zusammenlegbare
Beutel aus dünnen Plastikwerkstoffen herzustellen, die jedoch eine Anzahl von Nachteilen
aufweisen. Hierzu gehört, dass ein Plastikbeutel sich nicht selbst trägt und dass
dann, wie dies häufig vorkommt, wenn die
Anwendung der medizinischen
Flüssigkeit unterbrochen und Blut zugeführt werden muss und der zur Zufuhr verwendete
Apparat von dem die medizinische Flüssigkeit enthaltenden Behälter getrennt wird,
die verbleibende Flüssigkeit ausläuft. Fernerhin gestaltet sich das Füllen des sich
nicht selbst tragenden Beutels ausserordentlich schwierig, so dass üblicherweise
die Behälter gleichzeitig geformt und gefüllt werden. Selbsttätige Maschinen, die
zu-diesem Zweck eingesetzt werden, aroeiten jedoch verhältnismässig Langsam im Vergleich
zu Flaschenfüllmaschinen, wobei ausserdem höhere Herstellungskosten anfallen.
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Fernerhin müssen die erwähnten Behälter unter Wärmeanwendung verschweißt
werden, während sie bereits Flüssigkeit enthalten.
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Hierbei ist es schwierig, die Schweißung während des Herstellungsvorgangs
mit gleichbleibender Güte vorzunehmen* Eine andere Schwierigkeit, die bei Behältern
aus filmartigen Plastikstoffen auftritt, besteht darin, dass Wasserdampf durch die
Behälterwände entweicht. Wenn daher die Behälter nur 6-, 9 Monate lang gelagert
werden, hat sich die Konzentration der in-ihnenenthaltenen Flüssigkeit bereits erheblich
erhöht.
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Ein wesentlicher Zweck der Neuerung ist es daher, eine aus Plastikstoff
geformte Flasche zu schaffen, die ausreichend fest und gleichzeitig so durchsichtig
ist, dass ihr Inhalt beobachtet werden kann, wobei fernerhin die Flasche oder der
Behälter so temperaturfest sein muss, dass er unter Wärmeanwendung, beispielsweise
in einem Autoklaven, sterilisiert werden kann.
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Zweck der Neuerung ist es ferner, einen inshesondere für medizinische
Flüssigkeiten
vorgesehenen Behälter zu schaffen, der aus einer in einer Form geblasenen Flasche
aus Polyäthylen-Plastikwerkstoff mittlerer Dichte besteht, wobei die Flasche, die
teilverfambar, jedoch nicht vollständig zusammenlegbar ist, einen ersten, mit einer
durchstossbaren Membran ausgestatteten Teil zum Anschluß an eine Behandlungsapparatur
sowie einen zweiten Teil mit einer lösbaren Membran zur Anbringung einer Lufteinlassmrrichtung
aufweist. Ein weiteres Merkmal der Neuerung besteht darin, dass die flüssigkeitsenthaltende
Flascheim wesentlichen vollständig mit medizinischer Flüssigkeit gefüllt ist und
einen möglichst kleinen Luftraum aufweist. Hierdurch wird erzielt, dass durch die
im wesentlichen vollständige Füllung die Möglichkeit einer Verformung des Behälters
während der Sterilisation vermieden wird.
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Ein weiteres Merkmal der Neuerung besteht darin, dass an einer Seitenwand
des Behälters ein Belag aus durchsichtigem Bandmaterial aufgeklebt ist, der die
Lichtdurchlässigkeit verbessert und somit eine Beobachtung des Behälterinhalts ermöglicht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Neuerung ist die Flasche mit einem
eingezogenen Bodenteil ausgestattet, an dem mittig ein nach unten gerichteter Ansatz
befestigt ist, zwischen dem und dem Umfang des Bodenteils sich ein freier Raum befindet.
An dem Ansatz ist eine Aufhängevorrichtung für die Flasche befestigt, die in den
den Ansatz umgebenden freien Raum gelegt werden kann, wenn die Flasche aufrecht
auf einer Unterlage steht.. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass
die Aufhängevorrichtung für die Flasche aus einem Stück Plastikschlauch besteht,
der mit seinen Enden ineinandergeschoben und dort verschweißt ist.
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Wie die Neuerung ferner vorschlägt, ist die aus Plastikwerketoff geformte
Flasche mit einer zurückspringenden Wandfläche versehen, in der ein Kissen aus durchstechbaren
Werkstoff lösbar angeordnet ist, wobei eine Abdeckung aus streifenförmige-m Werkstoff
über das Kissen geht und an der benachbarten Behälterwand angeklebt ist. Vorzugsweise
wird die Flasche mit einem ersten und einem zweiten zurückspringenden Wandteil.
ausgestattet, die im Abstand nebeneinanderliegen und wobei das streifenförmige Abdeckungsmaterial
teilweise über die zweite zurückspringende Fläche geht, um den Streifen bequem entfernen
zu können.
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Bei einem weiteren Merkmal der Neuerung wird eine medizinische Flüssigkeit
in einen Plastikbehälter eingefüllt, der sich hierbei in einer Stützvorrichtung
befindet und noch in dieser Vor-, richtung befindlich bei einer über der Erweichungstemperatur
des Kunststoffes liegenden Temperatur sterilisiert wird, Hierbei wird der Behälter
im wesentlichen vollständig gefüllt, so dass er einen möglichst geringen Luftraum
aufweist und hierdurch die Gefahr einer Verformung während der Behandlung im Autoklaven
vorgebeugt wird.
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Die Neuerung schlägt weiterhin vor, einen streifenförmigen Belag an
der Behälterwand zu befestigen, wobei der Behälter auf eine erhöhte Temperatur erwärmt
und dann der Belag bei erhöhter Temperatur aufgebra-cht wird, so dass der Klebstoff
die Unregelmässigkeiten in der Behälteroberfläche ausfüllen kann. Hierbei ist es
vorteilhaft, die Oberfläche des Behälters zunächst mit einer Klebmittellösung zu
beschichten, bevor der Belag aufgebracht wird, damit das Klebmittel die Unregelmässigkeiten
in
der Behälteroberfläche ausfüllt.
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Nach einem weiteren Markmal der Neuerung ist ein Luftfilter für den
Kunststoffbehälter zur Aufnahme medizinischer Flüssigkeiten vorgesehen, der eine
Vorrichtung aufweist, welche verhütet, dass die Flüssigkeit das Filtermaterial befeuchtet.
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Im einzelnen besteht der Filter aus einem langgestreckten Gehäuse,
an dem an einem Ende eine Kanüle zur Einführung in den Behälter angebracht ist und
der an dem von der Kanüle entfernten Ende mit Filtermaterial gefüllt ist. Nach einem
anderen Vorschlag kann die Lufteinlassvorrichtung aus einem von Hand betätigbaren
Ventil zwischen der Kanüle und dem Filtermaterial bestehen.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Neuerung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die an Hand der Zeichnung
näher erläutert werden.
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Es zeigt : Fig. 1 einen neuerungsgemässen Behälter in der Ansicht,
Fig. 2 den neuerungsgemässen Behälter in Gebrauchsstellung bei Durchführung einer
Infusion, Fig. 3 einen vergrösserten Teilschnitt durch das untere Ende des Behälters
zur Darstellung der Aufhänge-'vorrichtung, Fig. 4 einen vergrösserten Teilschnitt
auf der Linie 4-4 nach Figur 6 zur Darstellung des lösbar angebrachten Lufteinlasskissens
und seiner Anordnung, Fig. 5 einen vergrösserten Teilschnitt durch den Hals
des
Behälters und dessen Verschluss, Fig. 6 eine Teilansicht des abnehmbaren Lufteinlasskissens,
Fig. 7 bis 9 schaubildliche Darstellungen von neuerungsgemässen Behältern bei der
Füllung und Sterili-
Fig. 10 |
Luftfilters zur Verwendung zusammen mi-t dem |
neuerungsgemässenBehär--" |
Fig. 11 eine teilweise ge ene Teilansicht eines an- |
deren spiele für einen Luftfilter |
und |
Sig < e weitere Ausführungsform für einen Luftfil- |
9 ; 2 |
gw, |
Bei der Verwendung eines plastischen Kunststoffes zur Herstel- |
lung von Behältern für medizinische Flüssigkeiten müssen eine Anzahl von grundlegenden
Bedingungen erfüllt werden. Eine der wichtigsten Voraussetzungen hierfür ist die
Widerstandsf-ähigkeit gegen längere Zeit. anhaltende erhöhte Temperaturen. Die meisten
medizinischen Flüssigkeiten bilden einen ausgezeichneten Nährboden für Bakterien
und müssen daher im Behälter sterilisiert werden, wenn die Füllung nicht unter keimfreien
Bedingungen vorgenommen wird, was aber im allgemeinen so schwierig ist, dass aus
Gründen der Wirtschaftlichkeit davon Abstand genommen wird. Bei der Sterilisation
von medizinischen Flüssigkeiten wird der gefüllte Behälter auf eine Temperatur von
mehr als 10400 erwärmt und etwa eine halbe Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten.
Dieser Vorgang wird nomalerweise in einem Autoklaven
durchgefüht.
Es ist daher erforderlich, dass der verwendete Plastikwerkstoff dieser erhöhten
Temperatur stand hält. Dies zu erreichen ist ansich mit den gegenwärtig verfügbaren
Plastikstoffen, wie beispielsweise den Polyäthylenen von hoher Dichte, nicht all-zu
schwierig. Ein anderes wichtiges Erfordernis, das an derartige Behälter zu stellen
ist, besteht jedoch darin, daß der Behälterinhalt mit ausreichender Sicherheit beobachtet
werden kann, um kleine Feststoffteilchen, die sich als Ausfällungen der Lösung bilden
können, zu entdecken. Das für den Behälter verwendete Material muss daher Licht
in verhältnismässig wenig Diffuser Verteilung durchlassen.
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Weiterhin muss der Behälter ausreichend fest sein, um während der
Handhabung und des Transports auftretenden Steössen standzuhalten und er darf seine
Festigkeit auch während längerer Lagerung vor dem Gebrauch nicht verlieren.
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Eine weitere Forderung, der ein derartiger Behälter gerecht werden
muss, besteht darin, dass das Plastikmaterial keine Verunreinigung des Inhaltes,
auch nach längerer Lagerungszeit, verursacht, weder durch das den Behälter bildende
Material selbst, noch durch langsame Diffusion oder Eindringen von in der Aussenluft
enthaltenden Verunreinigungen durch die Behälterwand.
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Wie bereits oben festgestellt wurde, besitzt hochdichtes Polyäthylen
die zur Behandlung im Autoklaven erforderlich Wärmewiderstandsfähigkeit. Dagegen
weist dieser Werkstoff nicht die erforderliche Durchsichtigkeit auf, um den Behälterinhalt
in ausreichenden Masse beobachten zu können. Es gibt zwar verschiedene Polyvinylkunststoffe,
die sowohl die erforderliche Wärmewiderstandsfähigkeit
wie auch
die notwendige Durchsichtigkeit aufweisen ; diese Werkstoffe haben jedoch den Nachteil,
dass sie nach einer gewissen Lagerungszeit den Behälterinhalt verunreinigen und
ausserdem verhältnismässig teuer sind.
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Es ist jedoch gefunden worden, dass ein Polyäthylenmaterial mittlerer
Dichte, beispielsweise Alathon 34, das von der Firma E. I. duPont de Nemours &
Co. hergestellt wird, dann mit guten Erfolg verwendet werden kann, wenn es in der
nachstehend beschriebenen Weise behandelt wird.
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Ein neuerungsgemässer Behälter 20 ist in Figur 1 der Zeichnung dargestellt.
Der Behälter 20 hat die Form einer Flasche und ist am Hals 21 mit einer Öffnung
ausgestattet, die durch einen Deckel 22 verschlossen ist und über den seinerseits
eine Abdeckung aus dünnem Plastikmaterial 23 geht. Der Behälter-oder die Flasche
20 hat einet-im wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken, wodurch
eine größtmögliche Festigkeit und Raumausnutung beim Verpacken und Lagern erzielt
wird. Bei einem Einliterbehälter, der aus dem Polyäthylenwerkstoff mittlerer Dichte
der oben genannten Art hergestellt ist, beträgt die Dicke der Seitenwände, die die
dünsten Stellendes Behälters bilden, etwa 0,38 mm. Dies ist die geringste Dicke,
die bei den heutigen Formgebungsverfahren bei der Herstellung einer ausreichend
gegen Beanspruchungen bei der Handhabung festen Flasche,
insbesondere an deren Bodenteil, erzielbar ist. Auf einer an |
der Seitenwand des Behälters 20 angeordneten Beschriftungsfläche |
24 sind die den Behälterinhalt kennzeichnenden Angaben sowie mit Teilungen versehene
Skalen zur Ablesung der in dem Behälter befindlichen Flüssigkeitsmenge angeordnet.
Vorzugsweise
sind zwei Skalen in umgekehrter Anordnung vorgesehen,
so daß die im Behälter befindliche Flüssigkeitsmenge unabhängig davon abgelesen
werden kann, ob der Behälter aufrecht steht oder mit dem Hals nach unten hängt.
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In Figur 2 ist der Behälter 20 während der Benutzung abgebildet. Hierbei
hängt der Behälter auf dem Kopf an einer Aufhängung 26, die seinerseits beispielsweise
um einen Haken 27 gelegt ist. Eine Anwendungsvorrichtung 28 ist mit einem Teil 29
versehen, an dem eine Kanüle oder ein Dorn 30 angeordnet ist, der durch eine Auslassöffnung
im Hals 21 des Behälters gestoßen wird, um hierdurch die Behälterflüssigkeit zu
einem. Patienten fliesen zu lassen. In den Behälter 20 wird Luft durch ein Filter
32 eingelassen, das in der nachfolgend noch beschriebenen Weise mit dem Behälter
verbunden ist.
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Die Aufhängungsvorrichtung für den Behälter ist am besten aus Figur
3 ersichtlich. Der Bodenteil 34 des Behälters 20 ist nach innen eingezogen und bildet
eine von dem Randteil 35 umgebene Höhlung. In der Mitte dieser Höhlung ist eine
diagonal verlaufende, nach unten gerichtete Öse 36 befestigt, die eine Öffnung 36a
frei lässt, durch welche das Aufhängerteil 26 hindurchgeht. Am unteren Randteil
35 des Behälters sind mehrere Füsse 37 angeordnet, die den Rand des auf einer Stützfläche
38 anfrechtstehenden Behälters im Abstand von der Stützfläche ab- halten. Die nach
unten vorstehende Öse 36 ist so bemessen, dass ihr am weitesten nach unten gerichteter-Teil
oberhalb der Stützfläche liegt. Die Aufhängevorrichtung 26 liegt in dem die Use
36 umgebenden Hohlraum und kann zwischen dem unteren Rand 35 und den Füssen 37 nach
aussen reichen, ohne die Standfestigkeit
des Behälters zu beeinträchtigen.
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Die Aufhängevorrichtung 26 besteht vorzugsweise aus einem Stück Schlauch
aus Vinylplastikmaterial, der mit seinen Enden ineinandergeschoben und hier verschweißt
ist. Der aus schlauchförmigem'Plastikmaterial bestehende Aufhänger ist ausserordentlich
biegsam und kann leicht in die zur festen Aufstellung des Behälters auf der Stützfläcne
erforderliche.
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Lage gebracht werden. Der Aufhänger nimmt bei Nichtgebrauch
eine im wesentlichen kreisartige Form an, so aass der Behäl- |
ter, wenn er auf den Kopf gestellt wird, leicht an einem Haken oder dgl. aufgehangen
werden kann. Der Aufhänger 26 wird vorzugsweise in der Weise angebracht, dass-ein
Stück schlauchförmigen Plastikmaterials durch die Öffnung 36a der Öse geführt wird,
ein Ende des Schlauchstücks in ein Lösungsmittel für den betreffenden Plastikstoff
eingetaucht wird und schließlich die Enden des Schlauchs ineinandergeschoben werden.
Wenn das Lösungsmittel verdampft ist, sind die beiden Schlauchenden fest miteinander
verbunden.
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Im Hals 21 des Behälters 20 ist ein Stopfen oder Einsatz 40 angeordnet,
der als Verschluß für den Behälter dient und gleichzeitig die Verbindung zu einer
geeigneten Anwendungsvorrichtung herstellt. aus Der Stopfen besteht vorzugsweise/Polyäthylen-Kunststoff
und ist mit einem nach aussen vorstehenden Rand 41 versehen, der auf dem oberen
Rand des Halses 21 aufliegt und dadurch in seiner richtigen Stellung gehalten wird.
Nachdem der Stopfen eingeführt worden ist, wird er mit dem Flaschenhals verschweisst,
wodurch
die Berührungsflächen zwischen der Innenseite des Halses und dem Aussenumfang des
Stopfens fest miteinander verbunden werden. Der Stopfen ist in der Mitte mit einem
Rücksprung ausgestattet und mit einem mittleren Rohrstück 42 versehen, das
an dem nach innen weisenden Ende durch eine mit dem, Hohr einstük- |
kige, durchstoßbare Membran-43 verschlossen ist. Der Innendurch- |
messer des Rohrstücks 42 ist so bemessen, dass er mit der Aus- |
senseite eines Dorns oder einer Kanüle 30 der Anwendungsvonich- |
tung bereits einen festen Abschluss bildet, wenn der Dorn oder die Kanüle weniger
tief als bis zum Durchstoßen der Membran eingeführt sind. Hierdurch wird ein Ausfließen
des Behälterinhalts während der Anbringung der Anwendungsvorrichtung vermieden.
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Da der Behälter 20 nur wenig deformierbar odeifzusammenlegbar ist,
muss ein Lufteinlass angebracht sein, damit der Behälterinhalt durch die Anwendungsvorrichtung
ausfließen kann. Zu diesem Zweck ist eine Wand des Behälters in der Nähe des Behälterbodens
mit zwei zurückspringenden Flächen 46 und 47 ausgestattet, wobei die Fläche 47 durch
einen kurzen Abstand getrennt unmittelbar unter der Fläche 46 liegt. An der zurückgesetzten
Fläche 46 ist eine Scheibe aus sich selbst schliessendem Gummimaterial befestigt,
die zur Einführung des Dorns einer Lufteinlass-und-Filtervorrichtung dient. Auf
die sich selbst verschließende Scheibe 48 ist vorzugsweise eine Schicht aus einem
doppelseitigen, druckempfindlichen Band 49 aufgebracht, die mit einem Polyvinyl-Äther-Klebstoff
versehen ist, da dieser sich als an der aus Kunststoff bestehenden Behälterwand
genügend fest klebend erwiesen hat. Mit der Bezeichnung"doppelseitig"ist ein Band
gemeint, das an beiden Seiten mit einem beim Andrücken festklebenden
Klebemittel
versehen ist. Das Band 49 dient somit zur Befestigung der Scheibe 48 an der Behälterwand.
Die Sterilität der Scheibe 48 wird bei der Handhabung und Lagerung durch eine Überdeckung
50 gewährleistet, die auf einer Seite mit Klebstoff versehen ist, über die Scheibe
geht und im Bereich um die Scheibe und die zurückgesetzte Fläche 46 an der Behälterwand
festgeklebt ist. Ein Endteil 40a des Bandes oder Streifens reicht teilweise über
die untere zurückgesetzte Wandfläche 47 und kann daher bequem von Hand erfasst werden,
um den Deckstreifen zu entfernen.
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Das Füllen und die Sterilisation des Behälters 20 ist für die praktische
Verwendung von Polyäthylen-Kunststoffmaterial zur Herstellung des neuerungsgemässen
Behälters von besonderer Wichtigkeit. Die bevorzugte Reihenfolge der hierbei durchgeführten
Stufen beim Füllen und sterilisieren sind in den Figuren 7 bis 9 abgebildet. In
Figur 7 ist der Kunststoffbehälter 20 in einer Abstützung 54 dargestellt, die im
wesentlichen der Form des leeren Behälters entspricht und ihn beim Füllen und Sterilisieren
hält. Der Behälter 20 passt vorzugsweise mit Gleitsitz in das Stützteil 54. Das
Stützteil 54 ist vorzugsweise ausreichend steif ausgeführt und besteht vorzugsweise
aus Aluminiumblech. Das Stützteil ist mit Füssen 55 ausgestattet, die den Boden
von der Stützfläche 56 entfernt halten, damitDampf um die Anordnung strömen kann.
Quer durch den Boden des Stützteils verläuft ein Schlitz, durch den Dampf eintreten
kann, der den Behälter 20 umströmt. Der Schlitz ist so ausgebildet, dass die diagonal
verlaufende Öse 36 nicht durch ihn hindurchgeht.
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Der leere Behälter 20 wira in den Stützteil 54 eingeführt und
dann
mittels eines geeigneten Füllkopfes 57 gefüllt. Die medizinische Flüssigkeit wird
vorzugsweise mit erhöhter Temperatur, etwa mit 60-88 0 eingefüllt. Dies geschieht
aus zwei Gründen : Zum ersten wird die in der medizinischen Flüssigkeit enthaltende
Menge an gelösten Gasen vermindert, die sonst oei der Behandlung im Autoklaven aus
der Flüssigkeit austreten und den Behälter unter Druck setzen könnten, und zum anderen
wird die Zeit vermindert, die bei der Sterilisierung der gefüllten Behälter im Autoklaven
erforderlich ist, um sie auf die erforderliche Temperatur zu bringen. Der Behälter
20 wird soweit als möglich gefüllt, so dass er möglichst wenig Luft einschliesst.
Hierdurch wird die Gefahr der Verformung des Behälters durch unter hohem Druck stehendes
Gas vermindert, wenn die aus Kunststoff bestehenden Wände des Behälters bei der
Behandlung im Autoklaven weich werden. Der gefüllte Behälter wird dann durch den
Verschlußstopfen 40 verschlossen, der auf seinem Sitz verschweißt wird.
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Eine Anzahl von gefüllten und in stützteilen steckenden Behältern
20 wird sodann inSuntoklaven 58 (Figur 8) gebracht, in welchem sie auf in Abständen
angeordneten Boden 59 stehen.
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Durch ein Ventil 60 wird Dampf mit einer Temperatur von etwa 11000
eingeleitet, wenn die Behälter aus Polyäthylenmaterial mittlerer Dichte bestehen,
wie dies zuvor erwähnt wurde. Unter
diesen Verhältnissen bleiben die Behälter-etwa 30 Min. im Auto- |
klaven, um eine vollständige Sterilisierung zu gewährleisten.
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Bei der Temperatur, bei der die Behandlung im Autoklaven durchgeführt
wird, ist ein Druck von 0,56 bis 0,7 atü erforderlich.
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Bei der Temperatur, bei der die Sterilisation erfolgt, ist der Anbringung
in den Plastikstoff weich und leicht verformbar. Die/Stutzteilen54
sowie
die Füllung der Behälter ohne wesentlichen Lufteinschluß hat jedoch zur Folge, dass
die Behälter ihre gewünschte Form beibehalten.
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Nach der Behandlung im Autoklaven wird der Dampf aus dem Autoklaven
58 abgelassen und Kühlwasser mit einer Temperatur von etwa 8800 durch ein Ventil
61 eingelassen. Bevor der Dampf abgelassen wird oder gleichzeitig damit wird Druckluft
mit höherem Druck als der Dampf, beispielsweise von o, 84 bis 1,025 atü durch ein
Ventil 62 in den Autoklaven geblasen. Nachdem die Behälter ausreichend abgekühlt
sind, werden sie aus dem Autoklaven 58 herausgenommen werden, wonach die Oberseiten
der Stopfen sterilisiert und durch eine Kappe 22 abgedeckt werden.
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Die Schrifttafel 24, auf der die Art der im Behälter enthaltenen
Flüssigkeit bezeichnet und auf der gleichzeitig Teilungen zur |
CD |
Ablesung des Behälterinhaltes angebracht sind, dient noch weiterer Aufgaben. Bei
der Formung der Behälter ist es erwünscht, dass dieser eine aufgerauhte Oberfläche
hat, um ihn leichter aus der Form entfernen zu können. Diese Unregelmässigkeiten
an der Aussenfläche zerstreuen jedoch das durch den Behälter gehende Licht und machen
es daher unmöglich, zu erkennen, wieweit der Behälter gefüllt ist und in welchen
Zustand sich der Inhalt befindet.
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Man hat jedoch gefunden, dass die Durchsichtigkeit des Behälters erheblich
zunimmt, wenn auf seiner Aussenwand ein Belag aus klarem Plastikstoff aufgeklebt
wird. Dies scheint darauf zu beruhen, dass das Eindringen des Kleoemitiels an dem
Belag in die Unregelmässigkeiten der Oberfläche des nach dem Blasverfahren hergestellten
Behälters die Brechung oder Zarstreuung des durch den Behalter gehenden Lichtes
vermindert und somit eine Beobachtung des Behälterinhaltes ermöglicht.
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Vorzugsweise werden die mit Klebstoff versehenen Beläge an gegenüberliegenden
Seiten des Behälters angebracht, um eine bestmögliche Lichtdurchlässigkeit und Durchsichtigkeit
des Behälters zu erzielen. Der Klebstoff an dem Belag muss ausreichend dick und
fliessfähig sein, damit er in die Unebenheiten an der Oberfläche des Plastikbehälters
eindringt und diese ausfüllt. Die Wirkung wird noch verbessert, wenn die aufzubringenden
Belagstreifen erwärmt sind und dadurch das Fliesen des Klebstoffes in die Unebenheiten
der Behälterwand begünstigen. Es ist auch möglich, die Behälteroberfläche zunächst
mit einem Lösungsmittel für Klebstoffe zu befeuchten, beispielsweise mit Alkohol
oder einer Alkohi-Glyzerinmischung, bevor die mit der Beschriftung versehene Tafel
angebracht wird.
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Als Belag hat sich ein durchsichtiger Zellophanstreifen als besonders
vorteilhaft erwiesen, der von der Mining and Manufacturing Company unter der Handelsmarke"SCOTCH"vertrieben
wird.
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Die mit einer Messteilung versehenen Streifen oder Tafeln haben ferner
die vorteilhafte Wirkung, dass sie die Festigkeit des Behälters erhöhen und dadurch
eine Beschädigung des Behälters bei der Handhabung weitgehenst verhindern.
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Das Lufteinlasskissen 48 und der dazugehörige Deckstreifen 50 werden
vorzugsweise vor dem Füllen an der Behälterwand befestigt.
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Die Klebverbindung zwischen dem Kissen und der Behälterwand wird durch
den Druck verbessert, der durch das Gewicht des Behälterinhalts erzeugt wird, wenn
sich der Behälter selbst in dem Stützteil 54 befindet und gleichzeitig auf eine
Temperatur erwärmt wird, bei der sich der Klebstoff sowohl mit dem Kissen wie auch
der Behälterwand fest verbindet.
Obwohl nur einige Ausführungsbeispiele
der Neuerung dargestellt und beschrieben worden sind, kann die Neuerung selbstverständlich
auf die verschiedenste Weise im Rahmen des ihr zu Grunde liegenden Gedankens abgewandelt
werden.