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Medizinisches Polster.
Die Neuerung betrifft chirurgische bezw. medizinische Polster, die um Beispiel an
einem Kleidungsstück, insbesondere im Schuh, oder aber auch direkt am menschlichen
Körper befestigt werden können. Die neuen Polster sollen insbesondere ein leichtes
Darübergleiten der Kleidungsstücke bezw. ein leichtes An-und Ausziehen derselben,
ohne daß ein Verschieben oder eine Faltenbildung im Polster oder in den Kleidungsstücken
erfolgt, ermöglichen. Gleichzeitig sollen die Polster natürlich die Wirkung, für
die sie bestimmt sind, ohne Beeinträchtigung ausüben.
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Die Neuerung besteht darin, daß die Polster mit einer Deckschicht
aus Polyäthylenteraphthalat oder Polytetrafluoräthylen versehen werden.
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Die Gestalt der Polster ist für die vorliegende Neuerung unerheblich,
und
es können Polster für die verschiedensten Verwendungszwecke hergestellt werden,
z. B. Stützpolster, Polster die den Druck von verletzten oder schmerzenden Stellen
ableiten oder eine Druckeinwirkung auf diese Stellen verhindern, Polster die ein
Scheuern an bestimmten Stellen vermeiden sollen, Korrekturpolster, d. h. Polster
durch die eine Korrektur oder Rückbildung eines schon vorhandenen Leidens bewirkt
wird, polsterartige Ban-
dagen, gepolsterte und mit Zusatzpolster versehene Einlegesohle, |
etc. |
Die folgenden Zeichnungen veranschaulichen die Neuerung : |
Eszeigen : |
Fig. 1 ein neues chirurgisches Polster in Form einer Stütze für den Metatarsalbogen
; Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in Richtung der
Pfeile gesehen ; Fig. 3 einen senkrechten Teilschnitt durch das Polster der Fig.
1 und 2 nach dem Einlegen in einen Schuh ; Fig. 4 eine Unteransicht eines neuen
Polsters zur Anwendung bei Schwielen ; Fig. 5 einen senkrechten Schnitt nach der
Linie V-V der Fig. 4 ; Fig. 6 eine Unteransicht eines neuen Hühneraugenpolsters
; Fig. 7 einen senkrechten Schnitt durch das Polster der Fig. 6 in aufrechter Lage
; w Fig. 8 eine Draufsicht auf eine neue Teileinlegesohle ;
Fig.
9 einen senkrechten Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 8 ; Fig. 10 eine schematische
Draufsicht auf einen menschlichen Fuß mit einem neuen Ballenpolster ; Fig. 11 eine
vergrößerte Draufsicht auf das Ballenpolster ; Fig. 12 einen senkrechten Schnitt
nach der Linie XII-XII der Fig. 11 ; Fig. 13 eine Draufsicht auf eine Grundform,
aus der ein Polster, das unter dem Ballen des Fußes angeordnet wird und ebenfalls
in erfindungsgemäßer Weise ausgeführt ist, hergestellt wird, und Fig. 14 einen senkrechten
Schnitt durch das aus der Grundform der Fig. 13 hergestellte Polster.
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In der Beschreibung und den Zeichnungen sind mehrere neue chirurgische
Polster beispielsweise dargestellt und erläutert. Daraus ergibt sich, daß ein neues
chirurgisches Polster praktisch jede beliebige Form und Größe besitzen und aus verschiedenen
Materialien bestehen kann, die für die verletzte oder empfindliche Stelle, für die
es vorgesehen ist, brauchbar sind. Obgleich die gezeigten Ausführungsbeispiele der
Polster so beschaffen sind, daß sie bei Verletzungen oder Verformungen des menschlichen
Fußes angewendet werden können, ist doch ersichtlich, daß ein neues Polster praktisch
an jeder beliebigen Stelle des Körpers oder in verschiedenen Kleidungsstücken getragen
werden kann, um bei wundgescheuerten Stellen Druck oder Reibung durch Träger oder
dergl.
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Erleichterung zu verschaffen, sowie für viele andere Zwecke brauchbar
ist.
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Das erste Ausführungsbeispiel, das in Fig. 1 bis 3 gezeigt ist, besteht
aus einem allgemein herzförmigen Polster zur Stütze des Metatarsalbogens. Dieses
Polster weist einen Stützkörper 1 in Form einer Metatarsalstütze auf, der aus geeignetem
Material, z. B. Schaumgummi, Filz oder einem ähnlichen Material, bestehen kann,
das so fest ist, daß es die gewünschte Stütze bilden kann.
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Dieser Teil 1 weist eine flache Unterseite und eine konvexe Oberseite
auf, die von einem hohen Mittelteil aus in alle Richtungen zu einer dünnen Umfangskante
hin flacher wird. Die flache Unterseite des Teiles 1 kann ein dünner Film 2 aus
einem geeigneten Material, z. B. Kunststoff, sein, der am Teil 1, wie bei 3 gezeigt,
angeklebt ist und eine äußere Klebfläche 4 aufweist, mit der das Polster an der
Innensohle des Schuhes oder dergl. angebracht werden kann. Über der Außenseite des
Teil 1 befindet sich eine dünne Deckschicht 5 aus einem Kunststoffilm, dessen Oberfläche
einen außerordentlich niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist. Dieser Film läßt
sich in zufriedenstellender Weise aus einem Tetrafluoräthylenpolymerisat herstellen,
obgleich in manchen Fällen auch ein Polyesterfilm aus Polyäthylenterephthalatharz
verwendet werden kann.
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Es ist ersichtlich, daß die Deckschicht 5 vorzugsweise in allen Richtungen
über den ganzen Teil 1 reicht und einen das Polster
umgebenden Rand
6 bildet. Die Unterseite des Films ist mit einem Überzug aus druckempfindlichem
Klebstoff 7 versehen, mit dessen Hilfe das Polster in seiner Lage festgehalten wird
; der Klebstoffüberzug 4 auf dem Polsterteil kann zum Festhalten des Polsters in
seiner Lage durch den Rand beitragen oder in einigen Fällen auch fortgelassen werden.
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Fig. 3 zeigt die Stütze für den Metatarsalbogen nach ihrer Anbringung
in einem Schuh 8. In diesem Schuh ist eine polsternde Einlegesohle 9 vorgesehen,
an deren Oberseite das Polster der Fig. 1 und 2 mittels der unteren Klebflächen
4 und 7 befestigt ist. Wenn die polsternde Wirkung nicht erforderlich ist oder gewünscht
wird, kann das Polster zur Abstützung des Metatarsalbogens auch direkt an der Innensohle
10 des Schuhs angebracht werden.
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Es ist ferner ersichtlich, daß gegebenenfalls der Film 2 auf dem Teil
1 wegfallen und die Deckschicht 5 auch auf der flachen Unterseite des Teils 1 vorgesehen
werden kann, wobei das Polster in seiner richtigen Lage auch direkt an der Plantarfläche
des menschlichen Fußes angebracht werden kann.
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Diese Ausführungsform des neuen Polsters stützt nicht nur direkt einen
abgesunkenen Metatarsalbogen, sondern vermindert auch erheblich die Reibung zwischen
dieser empfindlichen Stelle und dem Schuh und verhindert auf diese Weise die Bildung
von
Verhärtungen an diesem Punkt und schafft Erleichterung, falls
bereits solche Verhärtungen vorhanden sind.
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In den Fig. 4 und 5 ist das neue Polster in Form eines Schwielenpolsters
gezeigt, das aus einem Polsterteil 11 aus einem geeigneten Material, z. B. Filz,
Schaumgummi, thermoplastischem Sohaummaterial oder einem anderen Werkstoff, besteht,
dessen Unterseite mit einem Klebstoff 12 versehen ist. Dieser Polsterteil weist
vorzugsweise eine Öffnung 13 auf, in der die empfindliche Stelle aufgenommen wird.
Auf der Außenseite des Polsterteils befindet sich eine Deckschicht 14 aus einem
Material mit einer glatten Oberfläche, um die Reibung, wie oben beschrieben, zu
vermindern, wobei diese Deckschicht 14 durch eine klebende Unterseite 15 in ihrer
Lage gehalten wird.
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Wenn das Polster der Fig. 4 und 5 über einer Schwiele angebracht ist,
die in die Öffnung 13 hineinragt, läßt sich erkennen, daß dank der Deckschicht 14
nicht nur die Reibung vermindert wird, sondern auch der Druck eines Kleidungsstückes,
wie z. B. eines Schuhs, auf die Schwiele selbst vermindert und in einfacher Weise
auf das umgebende gesunde Gewebe übertragen wird, wo der Schmerz erheblich geringer
ist oder überhaupt nicht auftritt, so daß die Schwiele sehr viel schneller wieder
vergehen kann, als dies ohne Anwendung eines den Druck vermindernden Polsters möglich
wäre.
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In den Fig. 6 und 7 ist ein Hühneraugenpflaster gezeigt, das aus einem
Polsterteil 16 mit einer Öffnung 17 zur Aufnahme der empfindlichen Stelle besteht.
Zur Anbringung des Polsters direkt am menschlichen Körper ist, wie im Beispiel der
Fig. 4 und 5, eine klebende Unterseite 18 vorgesehen. Außerdem ist eine Deckschicht
19 aus einem Tetrafluoräthylenpolymerisat oder dergl. die an der Außenseite des
Polsterteils bei 20 angeklebt ist, vorhanden. In diesem Fall läßt sich erkennen,
daß die Öffnung 17 zur Aufnahme der empfindlichen Stelle sowohl im Polsterteil als
auch in der Deckschicht vorgesehen ist. Auch hier wird, wenn das Polster am Körper
angebracht ist und die empfindliche Stelle in der Öffnung 17 liegt, durch die glatte
Oberfläehe der Deckschicht nicht nur die Reibung stark vermindert, son-
dern auch der Druck von der empfindlichen Stelle selbst abgehal- |
ten. |
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Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Ausführungsform der neuen chirurgischen
Polster, die in einem Schuh oder dergl. angeordnet werden und eine dreifache oder
sogar vierfache Aufgabe erfüllen.
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Das Polster ist in diesem Fall in Form einer Teileinlegesohle ausgebildet
und besteht aus einer relativ dicken Schicht 21 aus einem Polstermaterial, wie z.
B. Vinyl-oder Polyurethanschaummaterial, das vorzugsweise miteinander in Verbindung
stehende Zellen aufweist. Auf der Schicht 21 ist eine Metatarsalstütze 22 vorgesehen,
die aus dem gleichen Material wie die Schicht 21 oder gewünschtenfalls auch aus
einem dichteren Material bestehen kann. Über der Schicht 21 und der Stütze 22
befindet
sich eine Deckschicht 23 mit einer glatten Oberfläche, die ebenfalls aus dem oben
beschriebenen Material bestehen kann und eine klebende Unterseite 24 aufweist, mit
der sie sowohl an der Stütze als auch an der Polsterschicht 21 befestigt wird und
auf diese Weise die Stütze in ihrer Lage festhält. Vorzugsweise ist die Deckschicht
mit Öffnungen 25 versehen, so daß durch das Zusammendrücken und Entspannen beim
Gehen Luft durch die Zellen der Polsterschicht 21 und durch die Oberseite der Deckschicht
selbst gepumpt werden kann. Um das Anbringen der Sohle in einem Schuh zu erleichtern,
führt ein dünner Film 26 um das hintere Ende der Unterseite der Schicht 211 der
dort angeklebt ist und eine klebende Unterseite 27 aufweist, die mit der Innensohle
des Schuhs in Berührung kommt.
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Es ist ersichtlich, daß die Sohle der Fig. 8 und 9 nicht nur mit ihrer
Oberseite die Reibung unter dem Ballen des Fußes vermindert, sondern auch die zwei
Auftrittsstellen des Fußes unter dem ersten und fünften Metatarsalkopf abpolstert
und dadurch dem Metatarsalbogen des Fußes eine bequeme, aber dennoch wirksame Stütze
verleiht und den Druck des Körpergewichtes auf den Metatarsalbogen vermindert. Außerdem
wird der Fuß beim Gebrauch dieser Sohle gut belüftet. Es ist ferner ersichtlich,
daß bei der Anbringung dieser Sohle mit ihrer Dickschicht 23 im Schuh der Fuß leicht
über. die Sohle in den Schuh gleiten kann und dabei über die Oberseite der Deckschicht
23 rutscht, ohne daß dabei eine übermäßige Reibung auftritt oder die Gefahr des
Losreißens der Sohle aus ihrer Lage im Schuh besteht.
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In den Fig* 10, 11 und 12 ist das neue Polster als Ballenpolster dargestellt.
Fig. 10 zeigt schematisch einen menschlichen Fuß 28 mit einem Ballenpolster in seiner
richtigen Lage über der Seite des ersten Metatarsalkopfes. Aus den Fig. 11 und 12
läßt sich erkennen, daß das Ballenpolster aus einem Hauptteil 29 aus Polstermaterial
besteht, und zwar zweckmäßigerweise aus Filz, Schaum-oder Schwammgummi oder einem
ähnlichen Material, dessen Unterseite eine Aussparung oder Vertiefung 30 zur Aufnahme
der empfindlichen Stelle aufweist. Über diesem Polsterteil befindet sich eine Deckschicht
31 aus einem Tetrafluoräthylenpolymerisat oder einem anderem Material mit einer
entsprechend glatten Oberfläche.
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Auf der Unterseite der Deckschicht 31 befindet sich ein Klebstoffüberzug
32, mit dessen Hilfe die Deckschicht am Polsterteil 29 befestigt werden kann. Wie
insbesondere aus den Fig. 10 und 11 zu ersehen ist, weist allein die Deckschicht
seitliche Ansätze 33-33 auf, deren Unterseiten ebenfalls mit einem Klebstoffüberzug
versehen sind und mit denen das ganze Polster direkt am Körper angebracht werden
kann. Dieses chirurgische Polster vermindert nicht nur den auf einen Ballen, einen
Hallux valgus oder eine ähnliche Stelle ausgeübten Druck, sondern vermindert auch
die Reibung auf ein Minimum und besitzt eine so glatte Oberfläche, daß ein Strumpf
ohne weitere übergezogen werden kann, ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß das
Polster sich zusammenschiebt oder abgerissen wird. Wie auch bei allen anderen beschriebenen
Polstern wird während des Gebrauchs des Polsters von den Kleidungsstücken keinerlei
Zug oder Druck auf die verletzte oder empfindliche Stelle ausgeübt.
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Die in den Fig « 13 und 14 gezeigte Ausführungsform des Polsters weist
eine Zehenschlaufe auf, mit deren Hilfe das Polster unter dem Metatarsalbogenbereich
des Fußes angeordnet werden kann, um den Ballen zu polstern. Der Zuschnitt, aus
dem ein solches Polster hergestellt wird, ist in Fig. 13 gezeigt und besteht aus
einem im allgemeinen ovalen Polsterteil 34, einem Polsterteil 35 etwas geringerer
Größe und einem Halsteil 36, der die beiden anderen Teile verbindet. Zumindest über
dem äußeren Polsterteil 34 und dem Halsteil 36 ist eine Deckschicht 37 angeklebt,
die wie die oben beschriebenen Deckschichten beschaffen ist, einen außerordentlich
niedrigen Reibungskoeffizienten besitzt und in bereits beschriebener Weise angebracht
wird. Bei der Herstellung des Polsters aus dem in Fig. 13 gezeigten Zuschnitt wird
einer der Polsterteile einmal vollständig herumgedreht und über dem anderen Polsterteil
angeordnet, wobei die beiden Polsterteile durch eine Klebstoffschicht 38 miteinander
verbunden werden können. Wenn die beiden Teile so miteinander verbunden sind, bildet
der Halsteil 36 eine Zehenschlaufe. und der äußere Polsterteil 34 sowie die gesamte
Zehenschlaufe werden von der Deckschicht 37 vollständig gegen eine Berührung durch
Kleidungsstücke geschützt. Diese Deckschicht 37 kann gewünschtenfalls auch über
den anderen Polsterteil geführt werden, doch ist es nicht erforderlich, die Kosten
für ein so großes Stück des Deckschichtenmaterials aufzuwenden.
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Die Polsterteile 34 und 35 können aus jedem geeigneten Polstermaterial,
wie z. B. Schaumgummi, thermoplastischem Schaummaterial
oder Materialien
ähnlicher Weichheit und Elastizität bestehen.
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Der Polsterteil 35, der nicht durch die Deckschicht 37 geschützt wird,
kann aus Festigkeitsgründen eine äußere Deckschicht 39 aufweisen, die aus einem
dünnen Gummiüberzug oder einem geeigneten Gewebe, wie Nylonsatin, bestehen kann,
doch dürfte dies in den seltensten Fällen notwendig sein, da der andere Polsterteil
und die Deckschicht 37 genügend zusätzliche Festigkeit verleihen.
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Im Gebrauch wird die Zehenschlaufe über den zweiten oder dritten Zeh
geschoben und das Polster liegt dann unter dem Bereich des Metatarsalbogens des
Fußes, wobei es durch den Strumpf des Trägers in seiner Lage festgehalten wird.
Es ist einleuchtend, daß ein Strumpf leicht über das Polster gleiten kann, ohne
daß dieses dabei zusammengeschoben wird ; die Reibung wird durch Verwendung der
Deckschicht 37 erheblich vermindert und der Ballen des Fußes wird in wirksamer Weise
gepolstert.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Neuerung
eine einfache und wirtschaftliche Form eines medizinischen Polsters betrifft, das
nicht nur die Reibung auf ein Mindestmaß herabsetzt, sondern auch für eine zusätzliche
und oftmals notwendige direkte Stütze, eine Polsterwirkung oder Druckerleichterung
sorgt, die zur Verminderung von Schmerzen und zur schnelleren Heilung der verletzten
Stelle führen, und die Bildung von Verhärtungen und ähnlichen Beschwerden verhindert.