-
Kegelscheibenumschlingungstrieb zum Antrieb von
----------------------------------------------- |
Wickeleinrichtungen |
------------------- |
Die Neuerung bezieht sich auf einen Kegelscheibenumschlingungstrieb zum Antrieb
von Wickeleinrichtungen.
-
An Wickeleinrichtungen wird vielfach die Forderung gestellt, daß die
Geschwindigkeit des Wickelgutes beim Ab-und Aufwickeln annähernd konstant bleibt.
Als Beispiele seien das Umrollen von Papierbahnen bei Papierschneidern oder das
Umrollen von Gewebebahnen bei Färbe-Jiggern genannt. Dabei wird das Gut von einer
gefüllten Abwickeltrommel abgewickelt, durch eine Bearbeitungmaschine-im Falle der
Papierbahn durch den Papierschneider, im Falle der Stoffbahn durch ein Färbebadhindurchgeleitet
und danach auf eine zunächst leere Aufwickeltrommel wieder aufgewickelt. Gegebenenfalls
wird das Gut in der umgekehrten Richtung nochmals umgerollt und der gesamte Umrollvorgang
mehrfach wiederholt. Eine
konstante Warengeschwindigkeit ist z.
B. bei einem Färbejigger besonders wichtig, weil sonst die Einfärbung des durch
das Färbebad hindurchgeführten Gewebes ungleichmäßig würde.
-
Da sich beim Wickeln die Durchmesser der Abwickeltrommel und der Aufwickeltrommel
laufend und gegensinnig ändern, müssen beide Trommeln mit gegenläufig veränderlichen
Drehzahlen angetrieben werden. Außerdem müssen diese Drehzahlen derart veränderlich
sein, daß von der Abwickeltrommel in der Zeiteinheit die gleiche Warenlänge abgewickelt
wird, wie auf die Aufwickeltrommel aufgewickelt wird, und daß während des gesamten
Umrollvorganges die Warengeschwindigkeit konstant bleibt.
-
Zur Erfüllung dieser Forderungen ist es bereits bekannt, jede der
beiden Trommeln durch ein stufenlos verstellbares Getriebe, z. B. Kegelscheibenumschlingungstriebe,
anzutreiben und die beiden Getriebe derart zu steuern, daß jeder Vergrößerung der
Drehzahl der Abtriebswelle des einen Getriebes eine entsprechende Verkleinerung
der Drehzahl der Abtriebswelle des anderen Getriebes zugeordnet ist. Es ist weiterhin
bekannt, die beiden stufenlos verstellbaren Getriebe in der Weise miteinander zu
kombinieren, daß nur eine gemeinsame Antriebswelle, aber zwei Abtriebswellen vorgesehen
sind. Auf der meist mit
konstanter Drehzahl laufenden Antriebswelle
sitzen wenigstens zwei Kegelscheibenpaare, von denen je ein Zugmittel (Riemen oder
Kette) zu je einem Kegelscheibenpaar auf den beiden Abtriebswellen geführt ist.
Der axiale Abstand der Kegelscheiben auf den Abtriebswellen wird dabei über Steuerhebel
gegenläufig zwangsgesteuert, während sich auf der treibenden Welle die gegenläufige
Änderung des Achsabstandes zwischen den Kegelscheiben der beiden Paare von selbst
einstellt, weil zwischen zwei feststehenden Außenkegelscheiben eine Doppelkegelscheibe
in Achsrichtung frei beweglich angeordnet ist. Mit solchen Vorrichtungen läßt sich
jedoch die eingangs erwähnte Forderung an Wickeleinrichtungen nur mit ganz grober
Näherung erfüllen. Außerdem erfordern diese Vorrichtungen einen erheblichen Aufwand.
-
Weiter ist noch ein Kegelscheibenumschlingungstrieb bekannt, bei dem
die Aufgabe, den stufenlos durchfahrbaren Regelbereich des Getriebes zu erweitern,
durch Nachschalten eines Schaltgetriebes gelöst ist, wobei jeweils am Ende des Regelbereiches
stoßfrei eine neue Übersetzung eingeschaltet und die bisherige Übersetzung gelöst
wird. Dieser Kegelscheibenumschlingungstrieb besitzt drei von einem gemeinsamen
Zugmittel umschlungene Wellen, und die Kegelscheibenhälften der beiden getriebenen
Wellen
sind mittels um feste Drehpunkte schwenkbare Steuerhebel gegenläufig verstellbar.
-
Der vorliegenden Neuerung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einem
Kegelscheibenumschlingungstrieb zum Antrieb von Wickeleinrichtungen die Nachteile
der hierzu bisher verwendeten stufenlos verstellbaren Getriebe auf einfache Weise
zu vermeiden und wenigstens eine annähernd konstante Warengeschwindigkeit des Wickelgutes
beim Ab-und Aufwickeln sicherzustellen.
Ausgehend von einem Kegelscheibenumschlingungstrieb |
zum Antrieb von Wickeleinrichtungen mit drei von einem gemeinsamen Zugmittel umschlungenen
Wellen, bei dem die Kegelscheibenhälften der beiden getriebenen Wellen mittels um
feste Drehpunkte schwenkbaren Steuerhebeln gegenläufig verstellbar sind, ist die
gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden getriebenen Wellen mit je einer
Wickeltrommel verbunden sind, daß zwischen den beiden Wickeltrommeln ein Wickelgut
ab-und aufgewickelt und über eine Tänzerwalze geleitet wird und daß die Tänzerwalze
die Einstellung der Steuerhebel in Abhängigkeit von der Differenz zwischen der Abgabe
und der Aufnahme der Wickeltrommeln beeinflußt, so daß sich eine annähernd konstante
Warengeschwindigkeit zwischen den beiden Wickeltrommeln ergibt.
-
Durch diese Ausbildung bleibt die Länge der Warenbahn zwischen den
beiden Wickeltrommeln konstant, weil jede Änderung dieser Länge einen Ausschlag
der Tänzerwalze zur Folge hat und hierdurch das Drehzahlverhältnis der beiden getriebenen
Wellen des Getriebes, z. B. über einen die Steuerhebel betätigenden Servomotor,
so geändert wird, daß sich der Sollwert der freien Warenbahnlänge wieder einstellt.
-
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, auch den axialen Abstand der
Kegelscheiben auf der treibenden Welle zwecks Änderung des Laufkreisdurchmessers
für das Zugmittel mittels um feste Drehpunkte schwenkbare Einstellhebel einstellbar
zu machen, so daß bei gleichbleibender Antriebsdrehzahl die Laufgeschwindigkeit
des Zigrittels und damit die Warengeschwindigkeit veränderbar wird.
-
Damit dies ohne Änderung der Zugmittelspannung möglich ist, wird entweder
das Zugmittel über einen schwenkbaren Spannschuh geführt, der so verlagert werden
kann, daß die Änderung des axialen Scheibenabstandes ausgeglichen wird, oder aber
die treibende Welle wird in einem schwenkbaren Gestell gelagert, das so verlagert
werden kann, daß sich der Achsabstand der drei Wellen ändert, wodurch ebenfalls
ein Ausgleich für die wegen des geänderten Zugmitteltaufkreises eingetretene Änderung
der erforderlichen Umschlingungslänge des Zugmittels geschaffen ist.
-
Zur Erzeugung der erforderlichen Zugmittelspannung können in an sich
bekannter Weise gefederte Spannrollen, gefederte Spannschuhe oder dergl. zur unmittelbaren
Einwirkung auf das Zugmittel oder aber Anpreßeinrichtungen auf der mit konstanter
Drehzahl laufenden, treibenden Welle zur Erzeugung einer konstanten oder drehmomentabhängigen
Anpressung der Kegelscheiben gegen das Zugmittel vorgesehen sein. In Fällen, in
denen eine sehr genaue Konstanz der Warengeschwindigkeit verlangt wird, genügt es
nicht, die Laufgeschwindigkeit des Zugmittels konstant zu halten, weil die gegensinnigen
Änderungen der Laufkreisradien des Zugmittels und die gegensinnigen Änderungen der
Bewicklungshalbmesser auf den beiden Wickeltrommeln unterschiedlichen Gesetzmäßigkeiten
folgen.
-
In einem solchen Falle ist es erforderlich, die Laufgeschwindigkeit
des Zugmittels in Abhängigkeit vom Drehzahlverhältnis der getriebenen Wellen veränderlich
zu machen. Dies wird in Weiterbildung der Erfindung in der Weise erreicht, daß die
Einrichtung zur gegenläufigen Verstellung des axialen Abstandes der Kegelscheiben
auf den beiden getriebenen Wellen mit der Einrichtung zur Verstellung des axialen
Abstandes der Kegelscheiben auf der treibenden Welle derart gekoppelt wird, daß
sich die Laufgeschwindigkeit des Zugmittels mit dem Drehzahlverhältnis der beiden
mit veränderlicher Drehzahl laufenden, getriebenen Wellen gesetzmäßig ändert.
-
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, diese Koppelung der
beiden Verstelleinrichtungen in der Weise auszubilden, daß sowohl die schwenkbaren
Steuerhebel für die gegenläufige Verstellung des axialen Abstandes der Kegelscheiben
auf den getriebenen Wellen als auch die schwenkbaren Einstellhebel für die Verstellung
des Axialabstandes der Kegelscheiben auf der treibenden Welle über je ein zweiseitig.
wirkendes Schubkurbelgetriebe um ihren festen Drehpunkt geschwenkt werden und daß
die Kurbeln der beiden Kurbelgetriebe durch ein schlupfloses Getriebe, z. B. einen
Kettentrieb, gemeinsam angetrieben werden. Da zwischen den Grenzdrehzahlen der getriebenen
Wellen eine Änderung des axialen Abstandes der auf diesen Wellen angeordneten Kegelscheibenpaare
nur in einer Richtung erfolgt, der Abstand der Kegelscheiben auf der treibenden
Welle aber von einem bestimmten Wert ausgehend über einen Extremwert wieder zum
Ausgangswert zurückkehren muß, um eine konstante Warengeschwindigkeit innerhalb
des ganzen Verstellbereiches sicherzustellen, ist die Anordnung zweckmäßig so getroffen,
daß der Kurbelarm des Schubkurbelgetriebes für die Einstellhebel des auf der konstant
laufenden Welle angeordneten Kegelscheibenpaares derart angeordnet ist, daß seine
beiden Grenzlagen symmetrisch zur Totpunktlage dieses Kurbelgetriebes liegen, während
der Kurbelarm des Schubkurbelgetriebes für die Steuerhebel der beiden auf
f |
den variabel laufenden Wellen angeordneten Kegel- |
scheibenpaare derart angeordnet ist, daß zwischen |
seinen beiden Grenzlagen keine Totpunktlage dieses Kurbelgetriebes eintritt. Durch
entsprechende Bemessung der Länge der Kurbelarme und der Schubstangen in den beiden
Schubkurbelgetrieben, durch Wahl der Übersetzung zwischen diesen beiden Schubkurbelgetrieben
und durch Auswahl der Winkelbereiche, in denen die Kurbeln der Schubkurbelgetriebe
arbeiten, läßt sich die erforderliche Änderung der Laufgeschwindigkeit des Zugmittels
innerhalb des Verstellbereiches des Getriebes mit jeder gewünschten Genauigkeit
erzielen.
-
Die gesetzmäßige Änderung der Laufgeschwindigkeit des Zugmittels in
Abhängigkeit vom Drehzahlverhältnis der getriebenen Wellen läßt sich auch durch
technisch äquivalente Mittel, z. B. eine Kurvensteuerung, erreichen, jedoch verdient
die beschriebene Anordnung wegen ihrer baulichen Einfachheit den Vorzug.
-
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Neuerung
dargestellt, und zwar zeigen in schematischer Darstellung : Fig. 1 eine Seitenansicht
einer ersten Ausführungsform des Kegelscheibenumschlingungstriebes gemäß der Neuerung
unter Weglassung des Getriebegehäuses,
Fig. 2 eine Stirnansicht
der Fig. 1, mit eingezeichnetem Getriebegehäuse, jedoch unter Weglassung der Wickeleinrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform (ohne Gehäuse) und Fig.
4 eine Stirnansicht zu Fig. 3 (mit Gehäuse).
-
In Fig. 5 bis 8 ist eine dritte Ausführungsform dargestellt, wobei
in allen Darstellungen das Getriebegehäuse weggelassen ist. Es zeigen in schematischer
Darstellung : Fig. 5 eine Seitenansicht, Fig. 6 eine Stirnansicht von Fig. 5, Fig.
7 eine Draufsicht auf Fig. 5 und Fig. 8 eine teilweise Unteransicht auf Fig. 5.
-
Der neuerungsgemäße Kegelscheibenumschlingungstrieb weist drei in
einem Gehäuse 1 gelagerte Wellen 2, 3 und 4 auf, von denen jede ein Kegelscheibenpaar
2a/2b bzw.
-
3a/3b bzw. 4a/4b trägt. Alle drei Kegelscheibenpaare werden von einem
einzigen, endlosen Zugmittel (Riemen oder Kette) 5 gemeinsam umschlungen. Die Axialabstände
der Kegelscheiben 3a/3b auf der Welle 3 und der Kegelscheiben 4a/4b auf der Welle
4 sind in bekannter Weise mittels um feste Drehpunkte 6 schwenkbarer Steuerhebel
7
gegensinnig veränderbar (vgl. auch Fig. 7), wodurch sich |
die Laufkreisradien des Zugmittels 5 zwischen den Kegel- |
scheibenpaaren 3a/3b und 4a/4b stufenlos verändern lassen. Bei
dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist der axiale Abstand zwischen den
Kegelscheibein 2alb auf der Welle 2 unveränderlich, so daß hier das Zugmittel 5
immer auf dem gleichen Laufkreis laufen muß. Das Getriebe wird an der Welle 2, z.
B. mittels eines Elektromotors 8 mit konstanter Drehzahl angetrieben, weshalb die
Laufgeschwindigkeit des Zugmittels 5 ebenfalls konstant ist. Werden nun mit Hilfe
der Steuerhebel 7 die axialen Abstände zwischen den Kegelscheiben 3a/3b und 4a/4b
gegensinnig verstellt, dann ändern sich die. Drehzahlen der zugehörigen Wellen 3
und 4 ebenfalls gegensinnig. Fig. 1 zeigt die Lage des Zugmittels 5, wenn die Welle
3 ihre größte, die Welle 4 ihre kleinste Drehzahl erreicht hat. Fig. 3 zeigt die
andere Grenzstellung. Zur Erzeugung der für die Kraftübertragung erforderlichen
Vorspannung des Zugmittels 5 zeigt Fig. 1 zwei gefederte Spannschuhe 9, die gleichzeitig
auch die Aufgabe haben, Änderungen der erforderlichen Umschlingungslänge des Zugmittels
bei Änderung der Laufkreisradien zwischen den Kegelscheibenpaaren 3a/3b und 4a/4b
auszugleichen.
-
In Fig. 1 ist dargestellt, in welcher Weise mit dem be-
schriebenenKegelscheibenumschlingungstrieb eine Wickel- |
einrichtung betrieben werden kann. Mit 10 ist eine leere Wickeltrommel bezeichnet,
auf die eine von einer vollen
Wickeltrommel 11 abzuwickelnde Warenbahn
12 aufgewickelt werden soll. Zwischen den beiden Wickeltrommeln 30 und 11 durchläuft
die Warenbahn 12 irgendeine Bearbeitungsmaschine, was durch zwei Umlenkrollen 13
schematisch angedeutet ist. Beim Wickeln muß die freie Warenbahnlänge zwischen den
Umlenkrollen 13 immer die gleiche bleiben. Die Aufwickeltrommel 10 muß also immer
mit einer solchen Drehzahl angetrieben werden, daß sie trotz des sich ändernden
Bewicklungshalbmessers in der Zeiteinheit genau so viel Ware aufwickelt, wie von
der Abwickeltrommel 11 abgewickelt wird.
-
Ist diese Bedingung nicht erfüllt, dann bildet sich zwischen den Umlenkrollen
13 (in der Maschine) entweder eine Schlaufe oder aber die Warenbahn 12 wird gedehnt.
-
Wie in Fig. 1 angedeutet, werden die Wickeltrommeln 10 und 11 über
Kettentriebe 14 und 15 von den getriebenen Wellen 3 und 4 aus angetrieben. In der
gezeichneten Ausgangsstellung werden die Wickeltrommeln-10 und 11
nach Einschalten des Motors 8 mit den passenden Dreh- |
zahlen angetrieben. Infolge des zunehmenden Bewicklung- |
halbmessers der Aufwickeltrommel 10 nimmt diese bei unveränderter Antriebsdrehzahl
in der Zeiteinheit mehr Ware auf als zu Beginn des Wickelvorganges, während gleichzeitig
die Abwickeltrommel 11 wegen des abnehmenden Bewicklungshalbmessers weniger Ware
abgibt. Die freie
Warenbahnlänge zwischen den Umlenkrollen 13 (in
der Maschine) nimmt also ab. Mit Hilfe einer an sich bekannten Tänzerwalzensteuerung
kann diese Änderung der freien Warenbahnlänge dazu benützt werden, in ebenfalls
bekannter Weise, z. B. mit Hilfe eines Servo-Motors, auf die Steuerhebel 7 des Getriebes
einzuwirken, so daß sich die Drehzahl der die Aufwickeltrommel 10 treibenden Welle
3 verringert und sich die Drehzahl der die Abwickeltrommel 11 treibenden Welle 4
erhöht. Durch die bekannte Tänzerwalzensteuerung oder eine ihr gleichwertige kann
dafür gesorgt werden, daß die gegensinnige Verstellung des axialen Abstandes zwischen
den Kegelscheiben 3a/3b und 4a/4b stets so groß ist, daß die freie Warenbahnlänge
zwischen den Umlenkrollen 13 (in der Maschine) konstant bleibt.
-
Dadurch, daß der Kegelscheibenumschlingungstrieb mit konstanter Laufgeschwindigkeit
des Zugmittels 5 arbeitet, bleibt auch mit sehr guter Näherung die Warengeschwindigkeit
des Wickelguts 12 während des ganzen Wickelvorganges konstant. Mit den bisher bekannten
Vorrichtungen zur stufenlosen und gegenläufigen Drehzahländerung zweier Wellen konnte
eine so weitgehende Konstanz der Warengeschwindigkeit nicht erzielt werden. In sehr
vielen kommt es aber gerade auf die sehr genaue Einhaltung einer gleichbleibenden
Warengeschwindigkeit besonders an.
-
Auch bei dem bisher beschriebenen Getriebe treten kleine Abweichungen
von der konstant zuhaltenden Warengeschwindigkeit ein, insbesondere dann, wenn das
Verhältnis der Durchmesser der leeren und der vollen Wickeltrommel recht groß ist.
-
Um auch in solchen Fällen eine völlig gleichmäßige Warengeschwindigkeit
zu erzielen, ist es erforderlich, die Laufgeschwindigkeit des Zugmittels 5 während
des Wickelvorganges nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit zu verändern. Dies ist
bei dem beschriebenen Kegelscheibenumschlingungstrieb in einfacher Weise dadurch
möglich, daß auch der Laufkreisdurchmesser für das Zugmittel 5 zwischen dem Kegelscheibenpaar
2a/2b geändert wird. Eine Einrichtung hierzu zeigt Fig. 3. Die treibende Welle 2
mit dem auf ihr angeordneten Kegelscheibenpaar 2a/2b ist schwenkbar in einem Gestell
20 gelagert, das mit Hilfe einer Gewindespindel 21 derart geschwenkt werden kann,
daß sich der Achsabstand der Welle 2 von den getriebenen Wellen 3 und 4 vergrößert
oder verkleinert. Bei einer solchen Veränderung des Achsabstandes ändert das Zugmittel
5 auch seinen Laufkreisdurchmesser zwischen den Kegelscheiben 2a und 2b, wenn diese
in axialer Richtung beweglich gemacht sind. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen,
daß die beiden Kegelscheiben 2a und 2b durch Druckfedern gegen das Zugmittel 5 angepreßt
werden (in der Zeichnung nicht dargestellt).
-
Eine weitere Möglichkeit zeigt Fig. 4. Dort ist die Kegelscheibe 2b
gegen axiale Verschiebung gesichert auf der Welle 2 befestigt, während die Kegelscheibe
2a in axialer Richtung beweglich angeordnet ist. Sie wird durch eine an sich bekannte
Anpreßeinrichtung 22 mit einer vom Drehmoment an der Welle 2 abhängigen Kraft gegen
das Zugmittel 5 angepreßt. Wird beispielsweise der Achsabstand der Welle 2 von den
Wellen 3 und 4 verkleinert, dann tritt eine Relativdrehung der mit der Welle 2 fest
verbundenen Kupplungsmuffe 23 der Anpreßeinrichtung 22 gegenüber einer gleichartigen,
mit der Scheibe 2a fest verbundenen Kupplungsmuffe 24 ein und die in Kugelpfannen
liegenden Übertragungskugeln 25 rollen an den einander gegenüberliegenden Schrägflächen
der Kugelpfannen unter gleichzeitiger Axialverschiebung der Scheibe 2a empor, so
daß das Zugmittel 5 auf einen größeren Laufkreis gedrückt wird, der der Verringerung
des Achsabstandes entspricht.
-
Damit ist die Möglichkeit gegeben, während des Wickelvorganges den
Laufkreis des Zugmittels zwischen dem Kegelscheibenpaar 2a/2b und damit bei konstanter
Antriebsdrehzahl der Welle 2 die Laufgeschwindigkeit des Zugmittels stufenlos zu
verändern. Hierdurch lassen sich die bei konstanter Laufgeschwindigkeit des Zugmittels
auftretenden Abweichungen von der exakt konstant zu haltenden Warengeschwindigkeit
ausgleichen.
-
Anhand der Fig. 5 bis 8 ist eine Einrichtung dargestellt, welche die
kontinuierliche und gesetzmäßige Änderung der Laufgeschwindigkeit des Zugmittels
5 in Abhängigkeit vom Drehzahlverhältnis der Wellen 2 und 3 automatisch bewirkt.
Hierzu sind die Steuerhebel 7 für die gegensinnige Verstellung des axialen Abstandes
der Kegelscheiben 3a/3b und 4a/4b an ihren Enden über ein zweiseitig wirkendes Schubkurbelgetriebe
miteinander verbunden. Dieses Schubkurbelgetriebe besteht aus einer um eine feste
Achse 30 schwenkbaren Doppelkurbel 31 und daran angelenkten Schubstangen 32, die
ihrerseits gelenkig mit den Enden des Steuerhebels 7 verbunden sind.
-
Für das Kegelscheibenpaar 2a/2b auf der Welle 2 sind in bekannter
Weise zwei um feste Drehpunkte 33 schwenkbare Einstellhebel 34 vorgesehen, die an
ihren Enden ebenfalls durch ein Schubkurbelgetriebe miteinander verbunden sind.
Auch dieses Schubkurbelgetriebe besteht aus einer um eine feste Achse 35 schwenkbaren
Doppelkurbel 36 und daran angelenkten Schubstangen 37, die ihrerseits mit den Enden
der Einstellhebel 34 gelenkig verbunden sind. Durch eine Drehung der Doppelkurbel
31 werden die Enden der Steuerhebel 7 einander genähert oder voneinander entfernt.
Die Steuerhebel 7 bewirken hierdurch eine gegensinnige Änderung der axialen Abstände
zwischen den Kegelscheiben 3a/3b und 4a/4b. In gleicher Weise wird bei einer Drehung
der Doppelkurbel 36 der axiale Abstand
der Kegelscheibe 2a und
2b vergrößert oder verkleinert.
-
Die beiden Doppelkurbeln 31 und 36 sind durch einen Kettentrieb 38
miteinander verbunden, so daß eine Änderung des Drehzahlverhältnisses der Wellen
3 und 4 zwangsläufig auch eine Änderung des Zugmittellaufkreises zwischen den Kegelscheiben
2a und 2b zur Folge hat. Die Steuerhebel 7 werden im Falle der Anwendung auf einen
Wickelvorgang in der oben beschriebenen Weise in Abhängigkeit von der freien Warenbahnlänge
der zu wickelnden Ware, z. B. mittels einer Tänzerwalzensteuerung, betätigt, wobei
die Drehzahlen der Wellen 3 und 4 stufenlos von ihrem einen Grenzwert bis zu ihrem
anderen Grenze wert geändert werden. Die Doppelkurbel 31 ist deshalb so angeordnet,
daß zwischen ihren beiden Grenzlagen keine Totpunktlage des Kurbelgetriebes 31/32
auftritt. Die Laufgeschwindigkeit des Zugmittels 5 dagegen muß von einem bestimmten
Anfangswert ausgehend über einen Extremwert wieder auf diesen Anfangswert zurückkehren,
da nach Beendigung des Wickelvorganges spiegelbildlich gleiche Verhältnisse vorliegen
wie zu Beginn des Wickelvorganges. Deswegen ist die Doppelkurbel 36, die zusammen
mit der Doppelkurbel 31 gedreht wird, so angeordnet, daß ihre beiden Grenzlagen
symmetrisch zur Totpunktlage des Kurbelgetriebes 36/37 liegen.
-
Anstelle der beschriebenen Kurbelgetriebe kann ebenso gut eine Nockensteuerung
verwendet werden, jedoch bietet die
Verwendung von Kurbelgetrieben
den Vorteil baulicher Einfachheit. Durch Auswahl der verwendeten Abmessungen läßt
sich jede gewünschte gesetzmäßige Zuordnung zwischen der Bewegung der Steuerhebel
7 und der Einstellhebel 34 herstellen.
-
In Fig. 8 ist noch dargestellt, wie die erforderlichen Anpreßkräfte
der Kegelscheibe 2a an das Zugmittel 5 erzeugt werden. Die dargestellte Anpreßeinrichtung
entspricht der anhand der Fig. 4 erläuterten Anpreßeinrichtung 22. Die Anpressung
erfolgt also mit einer dem Drehmoment an der treibenden Welle 2 proportionalen Kraft,
wobei jedoch die Kupplungsmuffe 23'durch den Steuerhebel 34 axial verschoben wird,
so daß die Übertragungskugel 25 dauernd im Grunde der Kugelpfanne liegen bleibt.
-
Mit Rücksicht auf eine einfache Darstellung ist bei den beschriebenen
Ausführungsbeispielen jeweils nur ein Zugmittelstrang 5 gezeichnet und beschrieben,
der drei auf drei verschiedenen Wellen sitzende Kegelscheibenpaare gemeinsam umschlingt.
Ebensogut könnten auf jeder Welle zwei oder mehr Kegelscheibenpaare angeordnet und
eine entsprechende Anzahl parallel laufender Zugmittelstränge vorgesehen sein, so
daß ähnlich wie bei dem bekannten Mehrfach-Keilriementrieb die übertragbare Leistung
der
Vorrichtung entsprechend der Anzahl der parallel geschalteten
Zugmittelstränge vervielfacht werden kann.
-
Die Neuerung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt,
insbesondere nicht auf die dargestellten Steuerhebelanordnungen, Anpreßeinrichtungen
und Zugmittelausbildungen, da dem Fachmann auf dem Gebiet stufenlos verstellbarer
Getriebe eine große Anzahl gleichwertiger Lösungen bekannt ist, die an die Stelle
der gezeigten Ausführungen treten können, ohne daß dadurch der eigentliche Gedanke
der Neuerung berührt wird.