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Hydrostatisches Getriebe in Radialkolbenbauart Die Erfindung betrifft
ein hydrostatisches Getriebe in Radialkolbenbauart mit einem antreibbaren, ringförmigen
Zylindergehäuse, in dessen radialen Zylinderbohrungen Kolben spielen, deren äußere
Lauf- oder Führungsbahn gegenüber der Achse des Getriebes exzentrisch verstellbar
ist, und dessen radial innen vor den Kolben liegenden Zylinderräume über ein gegen
Drehen festgehaltenes Steuerglied wechselweise mit einer Ansaugleitung und einer
Druckleitung verbindbar sind.
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Derartige hydrostatische Getriebe können als Pumpen oder als Motoren
verwendet werden. Diese Getriebe nach der Radialkolbenbauart weisen in aller Regel
einen feststehenden, zentralen Steuerzapfen auf, der im Bereich des Zylindergehäuses
eine Saugkammer und eine Druckkammer begrenzt, die sich diametral gegenüberliegen,
wobei die Saugkanäle bzw. Druckkanäle, welche diese Kammern mit äußeren Leitungen
verbinden, als Längsbohrungen durch den feststehenden, zentralen Steuerzapfen geführt
sind. Die Saugkammer und die Druckkammer sind durch entsprechende Stege am Umfang
des Steuerzapfens gegeneinander abgedichtet.
Das Zylindergehäuse
ist auf dem feststehenden Steuerzapfen z.B. mit Hilfe einer Laufbuchse drehbar gelagert
und wird durch eine mit dem Steuerzapfen fluchtende Welle angetrieben, wobei die
einzelnen Zylinderräume in dem Zylindergehäuse in der inneren Lauffläche, welche
mit dem Steuerzapfen zusammenwirkt, in Form von Steuerschlitzen münden, welche wechselweise
über die Saugkammer und über die Druckkammer hinweglaufen. Die außenliegenden Kolbenenden
stützen sich an einem Laufring ab, der durch einen verstellbaren Rahmen gegenüber
der Achse des Steuerzapfens exzentrisch nach beiden Seiten der Nullstellung verstellbar
ist, um auf diese Weise die volumetrische Leistung der Pumpe einerseits sowie die
Förderrichtung während des Betriebes beliebig ändern zu können.
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Derartige Radialkolbenpumpen werden in zunehmendem Maße als Doppelpumpen
insbesondere beim Einsatz für Werkzeugmaschinen benötigt, wobei die beiden Kolbensterne
der beiden Pumpen in der Regel gemeinsam in ihrer Exzentrizität zur Achse des Steuerzapfens
verstellbar sein müssen.
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Bei der herkömmlichen Bauart bestimmt der Durchmesser des Steuerzapfens
die übrigen Abmessungen des Getriebes. Der Durchmesser des Steuerzapfens muß ausreichend
groß bemessen sein, damit die erforderlichen Längsbohrungen in dem Zapfen untergebracht
werden können und für die Saugkammer und die Druckkammer ein ausreichendes Volumen
zur Verfügung steht.
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Bei Doppelaggregaten ergibt sich zusätzlich die Forderung, daß die
getrennten Leitungen für beide Aggregate durch den Steuerzapfen von der gleichen
Seite her durchgeführt werden müssen, da auf der anderen Seite die Antriebswelle
für die Zylindergehäuse angeordnet ist. Die Abdichtung zwischen Zylindergehäuse
und Steuer zapfen liegt auf der Umfangsfläche des Steuerzapfens, wobei wegen des
großen Durchmessers des Steuerzapfens das Lagerspiel zwischen beiden relativ groß
sein muß. Dadurch wird der Schlupf des Getriebes beeinflußt, wobei noch zu berücksichtigen
ist, daß die Kräfte zwischen Zylindergehäuse und Steuerzapfen in Umfangsrichtung
nicht gleichmäßig sind, da sich die Saugkammer und die Druckkammer diametral gegenüberliegen.
Dadurch ergeben sich einseitige Beanspruchungen.
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ins ist Aufgabe der vorliegenden erfindung, ein hydrostatisches Getriebe
der eingangs näher bezeichneten Art so weiterzubilden, daß die erwähnten Schwierigkeiten
weitgehend vermieden werden und unter allen Betriebsverhältnissen eine gleichmäßige
Abdichtung zwischen den miteinander zusammenwirkenden Steuerflächen des Zylindergehäuses
und des feststehenden, fiir die ölzufuhr bzw0 -abfuhr sorgenden Steuergliedes sichergestellt
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dats die zusammenwirkenden
Flächen von rotierendem Zylindergellause und Steuerglied in einer zur Achse des
Getriebes senlcrechten
ebene liegen, das Steuerglied als axial verschiebbare
Steuerhülse ausgebildet ist und in Abhängigkeit von den Drücken in der Saugleitung
und der Druckleitung hydrostatisch an die Stirnfläche des Zylindergehäuses anpreßbar
ist.
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Die Verlegung der Steuerfläche von einer Umfangsfläche in eine zur
Achse des Getriebes senkrechten Ebene führt zunächst zu dem Vorteil, daß auf einen
feststehenden Steuerzapfen bei Getrieben der Radialkolbenbauart verzichtet werden
kann, so daß einmal die radialen Abmessungen nicht mehr durch den Durchmesser dieses
Steuerzapfens bestimmt werden und zum anderen die Antriebswelle für das Zylindergehäuse
in das Zylindergehäuse geführt werden kann, so daß das Zylindergehäuse unmittelbar
drehfest mit der Antriebswelle verbunden werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, daß das als Hülse ausgebildete Steuerglied nunmehr auf hydrostatischem Wege
gegen die axiale Steuerfläche des Zylindergehäuses angepreßt werden kann, wobei
der Anpreßdruck in Abhängigkeit von den Druckverhältnissen an der Stirnfläche des
Zylindergehäuses abhängig ist. Damit entspricht der Anpreßdruck der Steuerhülse
in dem Bereich, in dem die Druckleitungen an das Zylindergehäuse anschließen, diesem
ll(iheren Druck, während in dem diametral gegenüberliegenden Bereich der Anpreßdruck
der Steuerhülse entsprechend dem niedrigeren Saugdruck ebenfalls niedriger ist.
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Die in Umfangsrichtung unterschiedlichen AnprelSdrücke entsprechen
in ihrer Größe und Verteilung damit den in Umfangsrichtung
unterschiedlichen
Gegendrücken, die von dem Saug- bzw. Drucköl ausgehen und bestrebt sind, die Steuerhülse
außer Anlage mit der Steuerfläche des Zylindergehäuses zu bringen. Diese selbsttätige
hydrostatische Anpressung hat weiterhin den Vorteil, daß dann, wenn das Getriebe
als Doppelaggregat ausgebildet ist, also eine große axiale Länge aufweist, die zu
einer Durchbiegung der Antriebswelle führen kann, der Steuerspiegel sich den änderungen
der Lage der Steuerfläche an der Stirnwand des oder der Zylindergehäuse selbsttätig
anpassen kann. Die in das Zylindergehäuse geführte Antriebswelle kann damit relativ
schwach ausgebildet werden, was sich wiederum wesentlich auf die radialen Abmessungen
des Getriebes auswirkt.
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Vorteilhafterweise sind in der Steuerhülse von dem Druck in der Saugleitung
bzw0 dem Druck in der Druckleitung einseitig beaufschlagbare Abstützkolben verschiebbar
gehalten, die sich mit ihrer anderen Seite an einem vom Steuerspiegel der Steuerhülse
abgewandten festen Widerlager abstützen. Dabei kann die Steuerhülse wenigstens je
eine Längsbohrung aufweisen, die jeweils im Steuerspiegel in einer Verteilernut
mündet, am anderen Ende den Abstützkolben aufnimmt und einen radialen Anschlußkanal
für das Saug- bzw. Drucköl aufweist, wobei die Bohrung wenigstens eine als Kolbenfläche
wirkende, dem AbtUtzkolben zugewandte Innenschulter besitzt. Die Kolbenstirnfläche
und die Innenschulter der Bohrung wirken dabei als Differentialkolben in der Weise,
daß die in verschiedenen Richungen
auf die Steuerhülse einwirkenden
hydrostatischen Kräfte zu einer resultierenden Differenzkraft führen, welche die
Hülse während des Betriebes des Getriebes ständig mit vorbestimmtem Druck in Anlage
an der stirnseitigen Steuerfläche des Zylindergehäuses anpreßt.
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Um auch im Stillstand des Getriebes eine ausreichende Abdichtung zu
gewährleisten, kann zwischen dem Abstützkolben und der Steuerhülse noch eine Druckfeder
eingespannt sein, die eine ausreichende Vorspannung für die Steuerhülse während
des Stillstands des Getriebes liefert.
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Um ein leichtes axiales Spiel der gegen Drehen festgelogten Steuerhülse
sicherzustellen, ist es erforderlich, für einen Druckausgleich in Umfangsrichtung
am Umfang der Steuerhülse Sorge zu tragen. Dies wird vorteilhafterweise dadurch
erreicht, daß die Umfangsnuten der Steuerhülse für das Saugöl und für das Drucköl
in axialer Richtung gegeneinander versetzt sind und jeweils als in sich geschlossener
Ringnuten ausgebildet sind, so daß sich beide Drücke über den ganzen Umfang der
Steuerhülse gleichmäßig verteilen und sich die Kräfte in radialer Richtung vollständig
ausgleichen.
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Da das Steuerglied als Steuerhülse ausgebildet ist, kann die Antriebswelle
ohne weitere durch das.ganze Getriebe hindurchgeführt sein, was einmal den Vorteil
hat, daß bei Doppelaggregaten
auf beiden Seiten jeweils eine Steuerhülse
angeordnet werden kann, während andererseits die Antriebswelle durch das Getriebe
hindurchgeführt werden kann, um z.B. für den unmittelbaren Anschluß einer Zahnradpumpe
an die eine Stirnseite des Getriebes verwendet zu werden, welche Zahnradpumpe z.B.
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dazu dienen kann, das Saugöl für das Radialkolbengetriebe unter einen
bestimmten Vordruck zu setzen.
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Da der zentrale Steuerzapfen und damit auch die in Umfangsrichtung
verlaufenden Ringspalte zwischen Zylindergehäuse und Steuer zapfen und damit die
notwendigen Abdichtungsprobleme für diesen Ringspalt entfallen, kann das Zylindergehäuse
in axialer Richtung wesentlich kürzer gebaut werden, da eine Abdichtung lediglich
noch an den Stirnseiten des Zylindergehäuses notwendig ist. Das neue Radialkolbengetriebe
läßt sich damit wesentlich kompakter sowohl in axialer als auch in radialer wichtung
bauen, als herkömmliche Getriebe dieser Art.
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Gleichzeitig kann der Schlupf durch die selbsttätige Anpassung der
miteinander zusammenwirkenden Steuerflächen in Abhängigkeit von den auftretenden
Drücken erheblich verringert werden. Die Folge davon ist, daß dann, wenn derartige
Getriebe für Steuerzwecke eingesetzt werden, die Steuergenauigkeit wegen des geringeren
Schlupfes wesentlich verbessert ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend an hand schematischer Zeichnungen an
mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1 veranschaulicht im Längsschnitt ein hydrostatisches Getriebe
in Radialkolbenbauart, bei dem zwei Getriebe als Tandemaggregat zusammengebaut sind.
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Fig. 2 zeigt ebenfalls im Längsschnitt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
eines Getriebes gemäß der Erfindung, wobei das Getriebe als einfaches Aggregat ausgebildet
ist.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen senkrechte Schnitte entlang den Schnittlinien
3-3 bzw. 4-4 durch das Getriebe nach Fig. 2.
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Das in Fig. 1 mit der Bezugsziffer i allgemein bezeichnete Getriebe
weist ein Getriebegehäuse la auf, das aus den beiden Gehäusehälften 2a, 2b gebildet
ist. In dem Gehäuse sind zwei hydrostatische Getriebe nebeneinander angeordnet,
die allgemein mit 3a bzw. 3b bezeichnet sind.
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Der Antrieb der beiden Getriebe erfolgt durch eine in das Gehäuse
bzw. durch das Gehäuse hindurchgeführten zentralen Welle 4, die z.B. über Keile
6 mit einem gemeinsamen Zylindergehäuse 5 für die beiden Getriebeaggregate 3a und
3b in Drehrichtung fest verbunden ist.
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Jedes Aggregat weist in dem gemeinsamen Zylindergehäuse 5 einen Doppelkranz
von radialen Bohrungen 7 auf, in denen die einzelnen Kolben in radialer Richtung
verschiebbar autgenoen sind.
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Die beiden Sätze von Zylinderbohrungen 7 jedes Aggregates 3a bzw.
3b münden radial innen in nach entgegengesetzten Richtungen weisenden Längsbohrungen
9a bzw. 9b des Zylindergehäuses.
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Diese Bohrungen führen zu den in entgegengesetzten Richtungen weisenden
Stirnflächen 1Oa bzw. lOb des Zylindergehäuses. In diesen Stirnflächen münden also
eine der Zahl der Doppelzylinderbohrungen entsprechende Anzahl von Längsbohrungen
9a bzw.
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9b.
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Die Kolben jedes Aggregates stützen sich außen auf einem Laufring
lla bzw. lib ab, welche über Nadellager 12 jeweils in Schwenkrahmen oder Schwenkgehäusen
13a bzw. 13b gelagert sind.
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Die Schwenkrahmen sind im unteren Ende des Getriebegehäuses la z.B.
über Nadellager 15 auf einem Schwenkzapfen 14 schwenkbar gelagert, durch welchen
Schwenkrahmen die Exzentrizität der Laufringe 11a bzw. lib gegenüber der Achse der
Welle 4 und damit sowohl die volumetrische Leistung der Getriebe als auch ihre Arbeitsrichtung
verändert werden kann.
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An die Stirnseiten der beiden Gehäusehälften 2a bzw. 2b sind Flanschgehäuse
16 bzw. 17 angeschlossen. Das Zylindergehäuse 5 ist in dem Getriebegehäuse 1a bzw.
2a, 2b im dargestellten Beispiel durch zwei Schrägrollenlager 18a bzw. 18b gelagert.
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.nie beiden Flanschgehäuse und die darin enthaltenen Teile sind gleich
ausgebildet, so daß es genügt, das Flanschgehäuse 17
und die zugehörigen
Teile näher zu erläutern.
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In dem Flanschgehäuse 17 ist in einer zylindrischen Bohrung dieses
Gehäuses eine Steuerhülse 19 undrehbar jedoch axial verschiebbar geführt, wobei
in der Führungsfläche entsprechende Abdichtungen 20 vorgesehen sind. Die Steuerhülse
wird von der Antriebswelle 4 durchragt und umgibt diese mit einem ausreichenden
Spiel.
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Die nach innen weisende Stirnfläche der Steuerhülse 19 ist als Steuerspiegel
28 ausgebildet, der in unmittelbarer Anlage an der Steuerstirnfläche lOb des Zylindergehäuses
5 steht.
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Die Steuerhülse weist in sich diametral gegenüberliegenden Bereichen
wenigstens jeweils eine Längsbohrung 21a und 21b auf, welche jeweils über radiale
Bohrungen 31 bzw. 33 mit teilringförmigen Nuten 32 bzw. 34 in der äußeren Umfangsfläche
der Steuerhülse zwischen den Dichtungen 20 in Verbindung stehen. Die Nuten 32 bzw.
34 sind nahezu halbkreisförmig über den Umfang der Steuerhülse geführt und sind
jeweils durch schmale Stege 19a am Umfang der Steuerhülse gegenein ander abgedichtet.
Entsprechende Anschlüsse 29 bzw. 30 in dem Flanschgehäuse 17 verbinden die Umfangsnuten
32 bzw. 34 jeweils mit der äußeren Saug- bzw. Druckleitung des Getriebes.
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Ohne weitere Maßnahmen würde bei der bisher beschriebenen Anordnung
der in den Kanälen 21a bzw. 21b wirksame Druck bestrebt
sein,
die Steuerhülse aus der Anlage mit der Steuerfläche lOb des Zylindergehäuses 5 wegzudrücken,
und zwar in Umfangsrichtung mit unterschiedlichen Drücken. Wenn angenommen ist,
daß der anal 21a an die Druckleitung und der Kanal 21b an die Saugleitung angeschlossen
ist, würde der in der Längsbohrung 21a wirksame Druck in wesentlich stärkerem Maße
die Hülse abdrücken als der Druck in der Bohrung 21b. Da die Drükke durchaus während
des Betriebes veränderlich sind, würde ein gleichmäßiger Anpreßdruck des Steuerspiegels
28 un d der Steuerfläche lOb nicht gewährleistet sein, selbst wenn man durch Federkräfte
den ab drückenden Kräften entsprechend Widerstand entgegensetzen würde.
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Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, schließt sich an jede Bohrung
21a bzw. 21b ein weiterer Längsbohrungsabschnitt 22a bzw. 22b an, der am äußeren
sunde in einen Zylinderraum 23a bzw. 23b am sunde der Steuerhülse mündet. In diesem
Zylinderraum ist jeweils ein schwimmend gelagerter Kolben 24a bzw.
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24b axial verschiebbar und abgedichtet gelagert. Diese Kolben stützen
sich mit ihren frei liegenden Enden auf einem mit dem Flan.chgehäuse 17 fest verbundenen
Widerlager 25 ab, das z.B. über eine Stopfbuchse 27 mit der Welle 4 verbunden ist.
Im dargestellten Beispiel können in allen Zylindern 23a bzw. 23b oder in einzelnen
Zylindern Druckfedern 26 angeordnet sein, die auch beim Stillstand des Getriebes
für eine entsprechende Yorspannung der Steuerhülse in Richtung auf
die
Anlage an die Steuerfläche lOb des Zylindergehäuses 5 Sorge tragens Man erkennt,
daß die Steuerhülse 19 in jeder Längsbohrung wenigstens eine den Abstutzkolben 24a
bzw. 24b zugewandte Schulter 19h aufweist, welche mit allen anderen von dem Flüssigkeitsdruck
beaufschlagten Schultern oder Ringflächen der Bohrungen einen Differentialkolben
bilden, wobei die durch die Drücke auf die Steuerhülse ausgeübten Kräfte eine resultierende
Vorspannkraft liefern, welche bestrebt ist, in Fig. 1 die Steuerhülse von rechts
nach links vorzuspannen und zwar mit einem Differenzdruck oder einer Differenzkraft,
welche jeweils den in der betreffenden Längsbohrung herrschenden Ö1-druck proportional
ist. Damit wird eine hydrostatische selbsttätige Anpressung der Steuerhülse gewährleistet,
welche zugleich dazu führt, daß unabhängig von Druckunterschieden in Umfangsrichtung
die Hülse an jeder Stelle mit ausreichender Anpreßkraft gegen die Steuerfläche OOb
des Zylindergehäuses gedrückt wird, wobei sich die Steuerhülse auch automatisch
entsprechenden bei Durchbiegung der Welle 4 auftretenden Fluchtungsfehlern anpassen
kann. Diese genaue Anpassungsfhigkeit hat den weiteren Vorteil, daß als Lager Schräglager
verwendet werden können, welche zu einer weiteren wesentlichen Verringerung der
Bauahmessungen führen. Das diesen SchrXgrollenlagern anhaftende größere axiale Spiel
kann durch die hydrostatische Arlpressung der Steuerhülse an die Steuerfläche
lOb
des Zylindergehäuses 5 ausreichend kompensiert werden, so daß diese Eigenschaft
der Lager keine nachteilige Folge besitzt.
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Die z.B. in der Längsbohrung 21b enthaltende Druckflüssigkeit wirkt
einmal gegen die Oberfläche des Kolbens 24b zum anderen gegen die Summe der Ringschultern
19b und 19c sowie die geschlossene Fläche in der Größe des Durchmessers des Kanals
21b der Stirnfläche lOb des Zylindergehäuses. In der Regel steht die Bohrung 21b
mit einer Längsbohrung 9b in der Zylinderkammer in Verbindung, so daß die Kolbenfläche
im Bereich der Stirnfläche lOb in Fortfall kommt. Die Größe der Schultern 19c und
19b ist so bemessen, daß im Bereich der Schulter 19b eine Differenzfläche übrig
bleibt, die in Richtung auf den Kolben 24b weist und an welcher der Flüssigkeitsdruck
die Vorspannkraft der Hülse zur Anlage an die Fläche lOb zur Wirkung bringt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Aufbau ähnlich wie
bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Jedoch handelt es sich bei dieser Anordnung
nach Fig. 2 um ein einfaches Ge-Getriebe, bei dem in dem Gehäuse nur ein Schwenkrahmen
42 ang.ordn.t ist, der um den Schwenkzapfen 41 des Gehäuse 40 schwenkbar ist und
über sin Nadellager 43 einen Laufring 44 unterstützt, an welchem sich die Zwillingskolben
50 abstützen, die in Bohrungen 49 des Zylindergehäuses 45 verschiebbar angeordnet
sind. Das Zylindergehäuse 45 ist mit der Welle 46
über eine Keilnutenverbindung
48 drehfest verbunden. Außerdem ist das Zylindergehäuse 45 über das Rollenlager
51a und das Axialdrucklager 51b in dem Gehäuse 40 drehbar abgestützt. Die Welle
46 ist in dem Gehäuse durch das Lager 47 drehbar gelagert.
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Die Zylinderräume 49 stehen über Längsbohrungen 49a mit der Steuerstirnfläche
45a des Zylindergehäuses 45 in Verbindung.
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Auf der gleichen Seite schließt an das Gehäuse 40 des Getriebes ein
Flanschgehäuse 52 an, welches die Anschlüsse 53 und 54 für die Saugleitung bzw.
Druckleitung trägt. Das Flanschgehäuse weist eine zylindrische Innenfläche auf,
in welcher axial verschiebbar eine Steuerhülse 55 gelagert ist, welche mit dem Flanschgehäuse
52 über eine Keilnutenverbindung 72 drehfest verbunden ist.
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In der Steuerhülse 55 sind eine Mehrzahl von Längsbohrungen 60 bzw
61 angeordnet, welche auf der dem Zylindergehäuse 45 zugewandten Seite der Steuerhülse,
welche Seite als Steuerspiegel ausgebildet ist, durch zwei nierenförmige binfräsungen
oder Nuten 62 bzw. 63 zu zwei Gruppen zusammengefaßt sind, welche eine Gruppe durch
eine Teilringnut 58 mit dem Anschluß 53 bzw durch eine Teilringnut 59 mit des Anschluß
54 in Verbindung steht. Die Ausbildung der Längskanäle und der Anchlußnuten sind
in verschiedenen Schnittebenen in den Fig. 3 und 4 wiedergegeben.
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Man erkennt, daß die die Längsbohrungen 60 bzw. G1 anschneidenden
Umfangsnuten 58 bzw. 59 gegeneinander in axialer Richtung versetzt sind und im Bereich
der UmSangsfläche der Steuerhülse 55 in ringförmige Nuten 56 bzw0 57 übergehen,
denen entsprechende geschlossene Ringnuten 56a bzw. 57a in der Innenfläche des Flanschgehäuses
gegenüberstehen. Hierdurch werden Ringkanäle gebildet, welche die Steuerhülse vollständig
umgeben und den beiden Drücken, dem Saugdruck bzw. dein Förderdruck des Getriebes
ausgesetzt sind, so daß sich diese Drücke gleichförmig um den ganzen Umfang verteilen
können und ein leichtes axiales Spiel der Steuerhülse nicht behindern können.
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Am Ende der Bohrungen 60 bzw. 61 schließen sich brweiterungen an,
in welchen Abstützkolben 66 bzw. 67 spielen, die wenigstens teilweise mit einer
Vorspannfeder 69 ausgerüstet sind. Die Erweiterungen oder Zylinderräume, in denen
die Abstützkolben spielen, sind mit 64 bzw. 65 bezeichnet. Alle Abstützkolben stützen
sich gemeinsam an einem mit dem Flanschgehäuse fest verbundenen Widerlager 68 ab.
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Man erkennt, daß in den Bohrungen der Steuerhülse wenigstens eine
in Richtung auf den Kolben 67 weisende Schulter 61a vorgesehen ist, welche mit den
übrigen Flächen eine Difierenzkolbenfläche bildet, auf die der Flüsslgkeitsdruck
im Sinne einer hydrostatischen Anpressung der Steuerhülse an die Steuerfläche 45a
des Zylindergehäuses 45 einwirkt.
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Wie angedeutet, kann die Welle 46 durch das Getriebe hindurchragen
und zum klschlieBen z.B. einer Zahnradpumpe am freiliegenden ende dienen. Der Durchmesser
des mit dem Zylindergehäuse 45 verbundenen Abschnittes kann relativ klein sein,
so daß sich geringe radiale Abmessungen ergeben. Etwa auftretende Wellendurchbiegungen
werden durch die hydrostatische selbsttätige Anpressung der Steuerhülse jederzeit
ausgeglichen, so daß sich Veranderungen des Schlupfes bzw0 der Leckölmenge praktisch
nicht ergeben. Die Welle kann direkt über die Keilnutenverbindung 48 mit dem Zylindergehäuse
verbunden sein, so daß die sonst üblichen aufwendigen Kupplungseinrichtungen in
Fortfall kommen.
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Auch die axialen Abmessungen können gegenüber den bekannten Radialkolbenpumpen
entsprechend verringert werden, so daß die Gesamtabmessungen wesentlich kleiner
sind. Gleichzeitig ergibt sich ein außerordentlich guter Kraftausgleich, so daß
die Beanspruchung der Teile gering ist und mit wesentlich engeren Passungen gearbeitet
werden kann, die wiederum den Schlupf in sehr engen Grenzen halten, was besonders
bei über Null steuerbaren Radialkolbenpumpen von großer Bedeutung ist. Die hydrostatische
Anpressung der Steuerhülse sorgt gleichzeitig dafür, daß unter allen Druckverhältnissen
eine ausreichende Anpressung vorhanden ist, um einerseits Fluchtungsfehler ausgleichen
zu können und andererseits für eine Verhinderung des Austretens von Öl zu sorgen.
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Ansprüche