DE1806933C - Verfahren zur Prüfung von Schaltungs baugruppen - Google Patents
Verfahren zur Prüfung von Schaltungs baugruppenInfo
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Description
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Es sind mehrere programmgesteuerte elektrische Prüfeinrichtungen bekannt, die für die Prüfung von
noch in der Entwicklung stehenden oder einer Fertigung entnommenen Schaltungsbaugruppen eingesetzt
werden. Diese Prüfeinrichtungen beinhalten im wesentlichen ein ein- oder mehrstufiges Koppelfeld,
das einerseits mit markanten Punkten der zu prüfenden Schaltungsbaugruppe, andererseits mit Prüf- und
Meßeinheiten der Prüfeinrichtung verbunden ist.
Zur Realisierung eines derartigen Koppelfeldes eignen sich im Prinzip nahezu alle bekannten Koppelprinzipien,
d. h., daß sowohl »crosspoint«- und »crossbar«-Koppelfelder als auch im wesentlichen
aus Drehwählern bestehende Koppelfelder eingesetzt werden können. Ein für diesen Zweck einsetzbares
Koppelfeld ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1176 205 beschrieben, bei der ein Kreuzschienenmehrfachschalter
Teil eines elektrischen Schaltprogrammstellers ist und für die Durchschaltung
von mehreren Fernmeldeverbindungen zwischen jeweils einem ankommenden Spaltenleiter, z. B. für
Meßstellenanschlüsse, einerseits, und jeweils einem der die Spaltenleiter kreuzenden Zeilenleiter, z. B.
für Verstärkerkanalschlüsse, andererseits ?orgt.
Die Durchschaltung des innerhalb der programmgesteuerten elektrischen Prüfeinrichtung eingesetzten
Koppelfeldes, d. h. die Zuordnung bestimmter Leitungen oder Baugruppen zu entsprechend ausgewählten
Prüf- und Meßeinheiten erfolgt nach Maßgabe eines Programms, das im allgemeinen in Form von
Lochstreifen oder Lochkarten erstellt ist und mittels geeigneter Adapter logische Funktionen innerhalb des
Koppelfeldes ausführt.
Die beschriebenen Prüfeinrichtungen eignen sich insbesondere für die automatische Prüfung von
serienmäßig hergestellten Geräten mit vorwiegend passiven diskreten Bauelementen, wobei zur Erleichterung
des Anschlusses der Prüfeinrichtung an den Prüfling die zur Erfassung durch die Prüfeinrichtung
vorgesehenen Schaltungspunkte auf einen Anschlußverteiler geführt werden, der im allgemeinen in Form
einer Andruckleiste ausgeführt ist. Eine solche Ausbildung ermöglicht gegebenenfalls auch den selbsttätigen
Anschluß eines Prüflings sowie dessen automatischen Weitertransport.
Bei den bekannten Priifeinrichtungen erfolgt die Beschallung des Anschlußverteilers der zu prüfenden
Schaltungsbaugruppen derart, daß in Verbindung mit dem Koppelfeld der Prüfeinrichtung systembedingte
Funktionskreise an den Meß- und Prüfeinheiten erfaßt werden; es werden also durch die Prüfeinheiten
im Zusammenwirken mit dem Koppelfeld sämtliche Funktionen, die zur Herstellung eines systembedingten
Funktionskreises notwendig sind, ausgeführt und gleichzeitig oder anschließend durch die Meßeinheiten
die relevanten Parameter des" Funktionskreises meßtechnisch erfaßt und registriert. Im Prinzip führt
damit die Prüfeinrichtung eine der Anzahl der vorhandenen systembedingten Funktionskreise entsprechende
Zahl von Funktionsprüfungen durch.
Im Prinzip das gleiche gilt auch für Geräte der Unterhaltungselektronik bzw. — wie aus der fransösischen
Patentschrift 1 537 277 bekannt ist — auch für Geräte der Datenverarbeitungstechnik, bei denen
besondere Prüfpunkte der Geräte gut zugänglich angelegt sind. Da die Funktion dieser Geräte im wesentlichen
auf die spezifischen Eigenschaften aktiver Bauelemente gegründet ist, deren dynamisches Verhalten
besonders interessiert, erfolgt die Prüfung im allgemeinen so, daß an den Prüfpunkten Signale — im
besonderen Wechselstromsignale — abgenommen werden, die mit vorgegebenen Standards verglichen
werden.
Sowohl bei einer reinen Funktionsprüfung als auch bei einer mittelbaren Prüfung der Funktion über
einen Vergleich mit Standards können die erfaßten Funktionskreise oftmals einen verhältnismäßig großen
Umfang haben, d. h. eine große Anzahl von passiven oder aktiven Bauelementen beinhalten; bei Auftreten
eines Fehlers und der Registrierung desselben kann deshalb nicht ohne weiteres auf den unmittelbaren
Fehlerort zurückgeschlossen werden. Vielmehr muß ein Prüfer, um den auftretenden Fehler lokalisieren
und beseitigen zu können, bei Auftreten einer Fehlfunktion in der Lage sein, aus der Art des aufgetretenen
Fehlers, d. h. aus der Abweichung der erhaltenen Meßwerte bzw. Kurvenformen gegenüber
den festgelegten bzw. programmierten Sollwerten, die Fehlerursache und damit den Fehlerort zu erkennen.
Dazu ist aber eine intime Kenntnis der Schaltungsfunktionen der geprüften Schaltungsbaugruppe
notwendig, so daß nur qualifiziertes Personal für diese Arbeit einsetzbar ist. Selbst unter dieser
Voraussetzung lassen sich jedoch oftmals bei Auftreten einer Fehlfunktion gegenüber dem Zeitraum
des eigentlichen Prüfungsablaufes verhältnismäßig lang dauernde Suchvorgänge nicht verhindern, so
daß die Effektivität der beschriebenen Prüfungsverfahren stark gemindert wird.
Dies gilt im besonderen Maße auch für die aus der deutschen Auslegeschrift 1271262 und der
deutschen Patentschrift 926 673 bekannten Prüfeinrichtungen. Bei der ersten dieser beiden Prüfeinrichtungen
werden sämtliche Transistoren eines Gerätes an eine erste gemeinsame Versorgungsspannung
gelegt und die Steuerkreise der Transistoren mittels einer zweiten Spannungsquelle mit einer Vorspannung
versehen.
Durch Änderung des Betragsverhältnisses dieser beiden Versorgungsspannungen wird die Grenze
festgestellt, bei der die Gesamtanlage noch funktions-
tüchtig ist. Der Wert dieser Grenze wird dabei als Kriterium für die Zweckmäßigkeit eines Ersetzens
von Transistoren benutzt.
Bei der zweiten der beiden Prüfeinrichtungen, die der Prüfung einer Verzonungseinrichtung einer Fernsprechanlage
dient, arbeiten im wesentlichen vier Einrichtungen in der Weise zusammen, daß die erste
Einrichtung die einzelnen Prüfgänge einleitet und
die zweite Einrichtung, welche gemäß den Tarifen zugeordneten Zonenke.nnzahlen eingestellt ist, veranlaßt,
mittels der dritten Einrichtung die synchrone Einstellung der Zonenwähler der Verzonungseinrichtung
und des Nachbildzonenwählers vorzunehmen und gleichzeitig in der vierten Einrichtung Stromkreise
vorbereitet, wodurch die von der Verzonungseinrichtung entsprechend der Einstellung des Zonenwählers
ausgesandten und mittels der dritten Einrichtung ausgewerteten Zählimpulse auf ihre Richtigkeit
überprüft werden.
Bei beiden bekannten Prüfeinrichtungen sind also ao eine Vielzahl von Elementen der zu prüfenden
Schaltungsbaugruppe an einem Prüfschritt beteiligt, so daß bei Erkennung eines Fehlers das Lokalisieren
des eigentlichen Fehlerortes, insbesondere auch bei Vorliege mehrerer Fehlerursachen, sehr langwierig ist. as
Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtungen zur Prüfung von Schaltungsbaugruppen liegt auf dem
Gebiet der Erstellung von Unterlagen für die Programmsteuerung der Prüfeinrichtungen. Bei der Prüfung
von Schaltungsbaugruppen, die umfassend oder in Form einer Stichprobe der laufenden Fertigung
entnommen werden, besteht beim Einsatz von programmgesteuerten Prüfeinrichtungen zwangläufig die
Notwendigkeit, jeweils ein Programm für jede Schaltungsbaugruppe zu erstellen. Aus den als Urbelege
der Schaltungsbaugruppen anzusehenden Schaltzeichnungen muß also ein die Prüfeinrichtung steuerndes
Programm erstellt werden. Der Zeitaufwand für das Umsetzen der Daten der Urbelege in ein entsprechendes
Programm erforderte aber bisher bei den bekannten Prüfeinrichtungen einen verhältnismäßig
großen Zeitaufwand, der sich auf die Wirtschaftlichkeit des Prüfverfahrens sehr nachteilig auswirkt.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit von vorwiegend mit
passiven diskreten Bauelementen bestückten serienmäßig gefertigten Schaltungsbaugruppen mittels einer
programmgesteuerten Prüfeinrichtung mit einem Koppelfeld, das einen Anschlußverteiler mit Eingangs-,
Ausgangs- und Versorgungsanschlüssen der so Schaltungsbaugruppe mit Prüf- und Meßeinheiten
verbindet.
Die Erfindung beabsichtigt, eine weitreichende Rationalisierung des Prüfvorgangs durch eine möglichst
weitgehende direkte Verarbeitung der als Urbelege anzusehenden Schaltzeichnungen und durch
eine Verkürzung der Suchzeit bei der Lokalisierung von Fehlerorten zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den Anschlußverteiler weitere Punkte
der Baugruppe geführt sind, die so ausgewählt werden, daß Teilstromkreise gebildet werden, die jeweils
unabhängig von den systembedingten Zuordnungen zusammengefaßte Bauelemente enthalten und in
denen jeweils eine Widerstandsmessung erfolgt, wobei die Ergebnisse der Widerstandsmessung einen
Rückschluß auf die Funktionstüchtigkeit der gesamten Schaltungsbaugruppe ermöglichen.
Der Begriff der Widerstandsmessung ist dabei im weitesten Sinne aufzufassen; die Widerstandsmessangen
können sich also sowohl auf rein ohmsche Widerstände, auf reine Scheinwiderstände als auch auf
Impedanzen beziehen. Die Überprüfung von Widerständen in Teilstromkreisen muß dabei nicht unbedingt
das allein interessierende Ergebnis einer Widerstandsmessung sein, sondern kann auch ein Mittel
zur Feststellung anderer interessierender Werte darstellen. So können beispielsweise zwei oder mehrere
Widerstandsmessungen einen Rückschluß über Dämpfungseigenschaften von Stromkreisen ermöglichen
und durch Beobachtung der Zeit vom Anlegen einer Spannung an ein Relais bis zum Schließen eines
Kontaktes (Übergang vom Widerstand 00 zum Widerstand 0) die Anzugszeit eines Relais geprüft werden.
Als wesentlich für die Erfindung ist weiterhin anzusehen, daß bereits im Entwicklungsstadium eines
Gerätes bzw. einer Schaltungsbaugruppe bei der Festlegung der Bauschaltpläne die spätere rationelle
Prüfbarkeit berücksichtigt wird.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1126 034 ist bereits eine Prüfeinrichtung bekannt, die dem erfindungsgemäßen
Verfahren insofern ähnlich arbeitet, als sie die nacheinander erfolgende Prüfung einzelner
in einer Schaltungsbaugruppe vorhandener Transistoren vorsieht. Die Prüfung bezieht sich also im
Unterschied zu der Erfindung nicht auf passive, sondern auf aktive Bauelemente und beinhaltet als
wesentliches Prüfungskriterium die optische Beobachtung der Wellenform einer die Transistoren im
B-Betrieb speisenden Spannung mittels eines Oszillografen. Diese Prüfmethode läßt — wenn man nicht
an aufwendige fotografische Registriei methoden denkt — kaum den Einsatz eines automatischen
Prüfverfahrens zu.
Die Anzahl der Bauelemente je Teilstromkreis kann im Rahmen der Erfindung durchaus unterschiedlich
sein, zweckmäßigerweise wird jedoch eine sinnvolle Relation zwischen der Koppelfeldgröße, die
weitgehend durch die Zahl der Anschlüsse des Anschlußverteilers gegeben ist und der Zahl der einzelnen
Prüf- und Meßschritte gewählt werden. Unter den in einem Prüfschritt geschalteten Prüfkreisen
seien hierbei Schaltkreise verstanden, die Hilfsoperationen zur Ermöglichung der meßtechnischen Erfassung
bestimmter Parameter von Bauelementen ermöglichen. Soll z. B. der Widerstandswert eines
Relais in einem Meßkreis gemessen werden, der den Kontakt eines weiteren Relais enthält, so muß vor
dem eigentlichen Meßschritt — Widerstandsmessung — ein Prüfschritt erfolgen, der das dem Kontakt
zugeordnete Relais erregt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der F i g. 1 bis 3 erläutert, die sämtlich einen Teil
einer zu prüfenden Schaltungsbaugruppe zeigen. Im vorliegenden Fall ist dabei als Schaltungsbaugruppe
ein Teil einer Fernsprechvermittlungsanlage angenommen, der im wesentlichen zwei Relais R, T mit
je zwei Kontakten rl, rl bzw. t\, ti darstellt.
In der F i g. 1 ist als einfachstes Beispiel die Messung des Widerstandswertes des Relais R versinnbildlicht.
Die Punkte PPI und PP2 hat man sich auf
dem Anschlußverteiler der zu prüfenden Schaltungsbaugruppe vorzustellen. Mit Hilfe des Koppelfeldes
der Prüfeinrichtung wird der durch die Prüfpunkte PPI und PP2 begrenzte Stromzweig (eng schraffiert)
in einen Widerstandsmeßkreis eingeschleift, der den
gemessenen Wert mit einem programmierten Sollwert vergleicht..
Bei den bekannten Funktionsprüfungen würde im Gegensatz dazu das Ä-Relais derart geprüft werden,
daß der Schleifenschluß der eb-Adern durch das Einfügen eines Widerstandes zwischen die beiden
Adern simuliert und das Anziehen des Relais durch Überprüfung der Betätigung des Koniaktes rl oder
rl kontrolliert wird.
In der F i g. 2 ist die Messung des Gleichrichters G in Durchlaßrichtung dargestellt.
In einem ersten Prüfschritt (weit schraffiert) wird dazu das Relais R zwischen den Prüfpunkten PPI
und PP 2 erregt. Zu diesem Zweck wird beispielsweise der Punkt PPI über das Koppelfeld mit Erde
der Punkt PP 2 über das Koppelfeld mit Spannung verbunden. Diese Erregung des Relais Λ ist notwendig,
um den Durchlaßwiderstand bzw. den Sperrwiderstand des Gleichrichters zwischen den Punkten
PP 3 und PP 4 messen zu können. Die Erregung des Relais R könnte beispielsweise dann entfallen, wenn
der negative Pol des Gleichrichters G direkt mit einem weiteren Prüfpunkt verbunden wäre. Durch
die Erregung des Relais R in einem ersten Prüfschritt wird also ein Prüfpunkt und damit ein Anschlußpunkt
am Anschlußverteiler eingespart.
An Hand der F i g. 3 wird die Messung der Kontakte r2 und ti beschrieben. Die Messung der beiden
Kontakte erfolgt dabei in nur einem Meßschritt, so daß im vorhergehenden Meßschritt sowohl das
Relais R als auch das Relais T erregt werden müssen.
ίο Dies erfolgt beispielsweise durch Anlegen von Spannung
am Prüfpunkt PP2 und Anlegen von Erde an den Prüfpunkten PPI und PP3. An die Prüfpunkte
PPS und PP 6 wird dann beispielsweise unter Mithilfe
des Koppelfeldes ein Meßgerät angeschlossen,
is das den Kontaktübergangswiderstand zu messen in
der Lage ist. Dieser soeben beschriebene Meßschritt zeigt deutlich, daß die Messung bestimmter Parameter
von Bauelementen nicht in systembedingten Funktionskreisen erfolgt, sondern von solchen unabhängig
ist. In der Praxis würde nämlich ein gleichzeitiges Ansprechen der Relais R und T auf Grund
der Anordnung des Kontaktes f 1 nicht möglich sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit von vorwiegend mit passiven diskreten Bauelementen bestückten serienmäßig gefertigten Schaltungsbaugruppen mittels einer programmgesieuer- ' ten Prüfeinrichtung mit einem Koppelfeld, das einen Anschlußverteiler mit Eingangs-, Ausgangs- ' und Versorgungsanschlüssen der Schaltungsbaugruppe mit Prüf- und Meßeinheiten verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß an den Anschlußverteiler weitere Punkte der Baugruppe geführt sind, die so ausgewählt werden, daß jeweils unabhängig von den systembedingten Zu-Ordnungen zusammengefaßte Bauelemente enthaltende Teilstromkreise gebildet werden, in denen jeweils eine Widerstandsmessung erfolgt, wobei die Ergebnisse der Widerstandsmessung einen Rückschluß auf die Funktionstüchtigkeit der gesamten Schaltungsbaugruppe ermöglichen.
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