DE1802003A1 - Verfahren zur Gewinnung nichtwaessriger Wasserstoffperoxidloesungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung nichtwaessriger WasserstoffperoxidloesungenInfo
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- C01B15/017—Anhydrous hydrogen peroxide; Anhydrous solutions or gaseous mixtures containing hydrogen peroxide
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Description
!802003
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCIIEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt am Main, ¥eissfrauenstrasse 9
Verfahren zur Gewinnung nichtwässriger Wasserstoffperoxidlösungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung nichtwässriger Wassers toffperoxidlösungen.
Dei der Darstellung von Wasserstoffperoxid nach dem Anthrachinonverfahren
verwendet man eine Lösung (hier kurz Arbeitslösung genannt)
von einem oder mehreren Alkalianthrachinonen in einem hochsiedenden
und gegen Sauerstoff und Wasserstoffperoxid beständigen
Lösungsmittel. Als Alkalianthrachinone werden z. B. 2-Äthyl-, 2-But}'!-,
2-Isopropyl-, 2-Amyl-Anthrachinon und deren teilweise kernhydrierten
Derivate eingesetzt. Als Lösungsmittel werden unter anderem, einzeln oder im Gemisch, Alkylbenzole, Paraffine, höhere
Alkohole, Tetralin, Dimethylnaphthalin und Ester, wie Methylcyclohexylacetet
und Trioctylphosphat verwendet.
Die Arbeitslösung wird an Ilydrierkatalysatoren, wie z. B. Palladium-Mohr,
Palladium-Träger-Kontakt oder Raney-Nickel hydriert,
wobei ein mehr oder weniger grosser Teil der Anthrachinone in die entsprechenden Hydrochinone übergeht. Nach Abtrennung des Hydrierkontaktes
wird die Hydrochinone enthaltende Arbeitslösung in der Oxydationsstufe mit Luft, Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter
Luft begast. Hierbei wird das Anthrahydrochinon wieder zum Anthrachinon oxydiert, wobei als Nebenprodukt in der Lösung Wasserstoffperoxid
entsteht.
In der gewöhnlich auf die Oxydation folgenden Extraktionsstufο wird
das . .isserstoffperoxid mit Wassor extrahiert und liegt dann als
wässrige Lösung vor.
Nach dom Trocknen wird die Arbeitslösung wieder in die Hydrierstufe
eingeschleust, und der Kreislauf beginnt erneut. An verschiedenen
Stollen im Kreislauf können Regenerations- oder Reinigungsstufen
eingeschaltet sein, um störende Abbauprodukte, die ebenfalls ent-
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stehen, zu regenerieren oder zu entfernen.
Aus den durch Extraktion erhaltenen wässrigen Lösungen muss
das Wasserstoffperoxid, falls es in nichtwässriger Lösung,
z.B. zur Oxydation eingesetzt werden soll, in ein organisches Losungsmittel überführt werden. Hierzu sind umständliche und
kostspielige Schleppdestillationen zur Entfernung des Wassers nötig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, mit dem sich unter Vermeidung der Nachteile der bekannten
Verfahren, unmittelbar Lösungen von Wasserstoffperoxid in organischen Lösungsmitteln herstellen lassen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
welches darin besteht, dass man aus den wasserstoffperoxidhaltigen
Arbeitslösungen, die bei der Wasserstoffperoxidherstellung
nach dem Anthrachinonverfahren nach der Oxydationsstufe erhalten werden, mit Hilfe einer Strippdestillation unter
vermindertem Druck und unter Verwendung von Dämpfen organischer Lösungsmittel als Strippmittel»WasserstoiTperoxid abtrennt und
nach Kondensation als nichtwässrige Lösung in dem zum Strippen
benutzten Lösungsmittel gewinnt, gegebenenfalls gleichzeitig
abgeschiedene Anteile der Arbeitslösung in einem Phasentrenngefäss
abscheidet und in den Kreislauf zurückführt, Im Gegensatz zu der bekannten Arbeitsweise erhält man nach diesem
Verfahren unmittelbar Lösungen von Wasserstoffperoxid in dem
zum Strippen verwendeten organischen Lösungsmittel.
Die Strippdestillation wird vorzugsweise bei Drücken zwischen 5 und 60 Torr und bei Temperaturen zwischen 30 und 110* C
durchgeführt.
Zum Strippen eignen sich am besten die Dämpfe solcher Sub- ^
stanzen, die Wasserstoffperoxid lösen und unter den Ver- - """
fahrensbedingungen nicht angegriffen werden. Zu diesen *"©
ο Substanzen zählen, abhängig vom späteren Verwendungszweck,
beispielsweise Carbonsäuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder Ester, wie Ä'thylaoetat,
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Propylacotat, Butylacetat. Aber auch Alkohole, wie Propanol, Butanol,
Cyclohexanol haben sich als sehr geeignet erwiesen.
Beabsichtigt man etwa eine Weiterverarbeitung der organischen Wasserstoff
poroxidlösung auf Persäuren, so verwendet man als Strippmittel
die entsprechende Basissäuro, also z. B. bei der Herstellung von Peressigsäure die Essigsäure.
Man kann zum Strippen aber auch Gemische aus Carbonsäuren und Estern
oder aus Alkoholen und Estern verwenden. g
Beim Strippen kann in vielen Fällen das Mitübergehen von Anteilen
der Arbeitslösung durch Anwendung eines geringen Rücklaufes in der Strippapparatur, der etwa einem Rücklaufverhältnis (R : E) von 1,5
bis 0,5 entspricht, vormieden werden.
Beim Strippen gegebenenfalls übergegangene, mit dem wasseretoffperoxidhaltigen
Strippmittel nicht mischbare Anteile der Arbeitslösung kann man von dem wasserstoffperoxidhaltigen Strippmittel durch Phasentrennung
ohne Schwierigkeit isolieren und in die im Kreislauf befindliche Arbeitslösung zurückführen. Dies ist z. D. der Fall
bei der Verwendung der Essigsäure als Strippmittel. Besteht die Arbeitslösung z. B. aus Alkylanthrachinon, Trloctylphosphat und I
Alkylbenzolen, so geht mit der Essigsäure und dem Wasserstoffperoxid
Alkylbenzol über. Dieses trennt sich in der Vorlage von der Lösung des Wasserstoffperoxids in Essigsäure ab,,so dass bei einer
Ausführung der Vorlage als Phas«ntrenngefäss, eine einfache Isolierung
des Alkylbenzole möglich ist. Von Vorteil ist dabei, dass das
Q Alkylbenzol allenfalls geringe Mengen Wjsserstoffperoxid enthält.
-» Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiele und der anlie-
>n. genden Zeichnung im folgenden weiter erläutert.
° Beispiel
Auf den Kopf 11 einer Strippkolonne 1 wurde eine auf 70 C vorgewärmte,
aus dom Kreislauf dos AntUrachinonprozesses stammende Lösung
BAD ORIGINAL
von 9»3 g Wasserstoffperoxid in einem Liter eines Gemisches aus
272 ml Trioctylphosphat, 633 ml Tetramethylbenzolen und 120 g
Äthylanthrachinon aufgegeben. Die Arbeitslösung fliesst über die
Kolonne und verlässt diese im untersten Teil bei 12 über einen
FlUssigkeitsabschluss.
Im unteren Teil der Kolonne bei 13 wird auf 100° C überhitzter
Essigsäuredampf in die unter einem Druck von 18 Torr betriebene Kolonne eingeblasen. Am Kopf der Kolonne verlässt der Essigsäure-·
strippdampf zusammen mit Wasserstoffperoxid und einer kleinen
Menge Tetramethylbenzol die Kolonne, wird im Kühler 2 kondensiert und im Abscheider 3 abgeschieden. 9-8 $ des auf die Kolonne 1 aufgegebenen
Wasserstoffperoxids finden sich im Abscheider 3» der
Rest in der am Sumpf der Kolonne bei 12 ablaufenden Arbeitslösung. Bei 13 werden pro Liter Arbeitslösung 80 g Essigsäuredampf eingeblasen,
von denen mit dem Destillat 53 S übergehen. Der Rest verbleibt in dem Kolonnenablauf. Im Abscheider 3 fällt eine Lösung
von 1^,7 Gew.% H2O3 in Essigsäure an. Gleichzeitig scheiden sich
pro Liter eingesetzter Arbeitslösung 28 g Tetramethylbenzol ab. \
Durch Aufheizen des Sumpfes kann die im Ablauf 12 vorhandene Essigsäuremenge wesentlich verringert oder überhaupt entfernt
werden.
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Claims (1)
- - 5 -■■■'■ ■".■■■.Pa t θ η* ta η α ρ r Ü ο hey Verfahren zur Herstellung nichtwässriger Wasserstoffperoxidlösungen, dadurch gekonnzeichnet, dass man aus den wasserstoff peroxidhaltigen Arbeitslösungen, die bei der Wasserstoffperoxidherstellung nach dem Anthrachinonverfahren nach der Oxydationsstufe erhalten werden, mit Hilfe einer Strippdestillation unter vermindertem Druck und unter Verwendung von Dämpfen organischer Lösungsmittel als Strippmittel, Wasserstoffperoxid abtrennt und nach Kondensation als nichtwässrige Lösung in dem zum Strippen benutzten Lösungsmittel gewinnt, gegebenenfalls gleichzeitig abgeschiedene Anteile der Arbeitslösung in einem Phasentrenngefäss abscheidet und in den Kreislauf zurückführt»2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strippdestillation bei Drücken zwischen 5 und 60 Torr und bei Temperaturen zwischen 30 und 110 C durchgeführt wird.3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Strippen Dämpfe Wasserstoffperoxid lösender, unter den Verfahrensbedingungen weitgehend chemisch stabiler Lösungsmittel, verwendet werden.k. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Strip pen Carbonsäuren, wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure oder Ester, wie z. B. Äthylacetat, Propylacetat,. Butylacetat oder Alkohole, wie z. B. Propanol, Butanol, Cyclohexanol, verwendet werden.5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis k, dadurch gekennzeichnet, dass zum Strippen Gemische aus Carbonsäuren und Estern oder aus Alkoholen und Estern verwendet werden.0098 17/16096. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5t dadurch gekennzeichnet, dass man beim Strippen das Mitübergehen von Anteilen der Arbeitslösung durch Anwendung eines geringen Rücklaufs in der Strippapparatur, der vorzugsweise etwa einem Rücklaufverhältnis (Π : Ε) von 1,5 bis 0,5 entspricht, vermeidet.7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass beim Strippen gegebenenfalls übergegangene, mit dem Wasserstoffperoxid enthaltenden Strippmittel nicht mischbare Anteile der Arbeitslösung, von dem wasserstoffperoxidhaltigen Strippmittel durch Phasentrennung isoliert.und in die im Kreislauf befindliche Arbeitslösung zurückgeführt werden.10. 9. 1968
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DE1253965B (de) * | 1962-11-26 | 1967-11-09 | Clark Maschinenfabrik Ges Mit | Bandbremse mit einem Bremsbelag aus Sintermetall, insbesondere als Feststellbremse fuer Kraftfahrzeuge |
FR2090242A1 (de) * | 1970-05-23 | 1972-01-14 | Degussa | |
US3972944A (en) * | 1972-10-27 | 1976-08-03 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for preparing aldehydes from olefins |
DE3446872A1 (de) * | 1983-12-21 | 1985-07-11 | Société Européenne de Propulsion, Puteaux, Hauts-de-Seine | Bremsscheibe fuer eine scheibenbremse mit demontierbaren reibbelaegen |
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