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Die Erfindung betrifft eine Spritzgießform zum Herstellen von Rohrbogen
aus Kunststoff mit einem Krümmungswinkel zwischen 120 und 2400, die einen den Hohlraum
des Rohrbogens ausfüllenden Kern aufweist, der aus mindestens zwei verschieden großen
bewegbaren Kernteilen besteht.
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Es ist bereits eine Spritzgießform zum Herstellen von Rohrbogen bekannt,
bei der der Kern aus drei verschieden großen Teilen besteht. Bei diesem Kern verläuft
die erste Teilungsebene senkrecht zur ersten Endfläche des Rohrbogens bis sie auf
die zweite Teilungsebene trifft, die von dem äußeren Mantel des Rohrbogens zunächst
senkrecht zur Bogenachse und dann bis zum Ende des Krümmungsbereiches senkrecht
zur zweiten Endfläche des Rohrbogens verläuft. Durch diese Kernteilung bedingt,
weist der dem Innenmantel des Rohrbogens zugewandte Kernteil eine Nase auf, die
dazu führt, daß das Entformen dieses Teiles bei Rohrbogen mit Krümmungswinkeln über
900 Schwierigkeiten bereitet und mit größer werdenden Krümmungswinkeln in Abhängigkeit
vom Krümmungsradius und vom Querschnitt des Krümmers unmöglich wird.
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Mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst
werden, Rohrbogen mit Krümmungswinkeln, die größer als 1200 sind, herzustellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Trennebene zwischen
den Kernteilen senkrecht oder annähernd senkrecht zur Achse des Rohrbogens verläuft
und das kleinere Kernteil zunächst auf einer Kreisbahn und dann vom Mittelpunkt
dieser Bahn weg und das größere Kernteil nur auf einer Kreisbahn bewegbar ist.
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In vorteilhafter Weise kann das eine Kernteil sich mit seinem kegeligen
Ansatz in der kegeligen Ausdrehung des anderen Kernteils zentrieren. Bekannt ist
das Zentrieren zweier Kernteile, wobei das eine einen Ansatz, das andere eine Ausdrehung
aufweist, bei einer Vorrichtung zum Biegen von Rohren.
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Bei der Spritzgießform gemäß der Erfindung wird das Entformen des
herzustellenden Rohrbogens erleichtert, wenn eine in der Matrize befestigte Abstreifplatte
ganz oder teilweise das größere Kernteil umschließt und einen der beiden stirnseitigen
Abschlüsse des Spritzraums bildet. Beim Ausschwenken des Kernteiles wird das Spritzteil
zurückgehalten und vom Kernteil abgestreift.
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Das Kühlen von Kernen bei Spritzgießformen ist bekannt. Besonders
vorteilhaft ist es aber, wenn zum Kühlen des größeren Kernteils das erforderliche
Kühlmittel durch die Schwenkachse des Kernteiles zugeführt wird.
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Die Ab b. 1 bis 8 zeigen ein Beispiel, wie eine solche Spritzgießform
gestaltet sein kann.
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Beim Öffnen der Form wird der Zuhaltekeil 26, der die beiden Kernteile
13 und 15 in Spritzstellung fixiert, so weit zurückgezogen, daß das Kernteil 13
an ihm vorbeischwenken kann. Mit dem Zuhaltekeil 26 ist der Schrägkeil 22 verbunden,
der sich nach einem bestimmten zurückgelegten Weg mit seiner Schräge 23 an die Schräge
24 des Schiebers 25 anlegt und ihn seitwärts bewegt. Der Schieber 25 ist in einer
T-Nut des Schiebers 10 geführt und mit einer Verzahnung versehen, die in die Verzahnung
eines am Kernteil 13 befestigten Zahnsegments 12 eingreift.
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Dieses Zahnsegment ist in einer T-Nut geführt, die sich ebenfalls
im Schieber 10 befindet und konzentrisch zur Krümmungslinie des Rohrbogens verläuft.
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Durch die Bewegung des Schiebers 25 wird das Kernteil 13 aus dem
Spritzteil in den vom Zuhaltekeil 26 freigegebenen Raum eingeschwenkt. Das Spritzteil
bleibt infolge der größeren Haftreibung auf dem größeren Kernteil 15 in Ruhe. Die
Schwenkbewegung ist beendet, wenn der Schrägkeil 22 mit seiner Schräge 23 über die
Schräge 24 des Schiebers 25 aus diesem hinausgezogen ist. In dieser Stellung wird
ein nicht dargestellter Endschalter vom Schrägkeil betätigt, der durch seinen Impuls
ein nicht gezeigtes Antriebselement, das über eine Stange 1 mit dem Schieber 10
in Verbindung steht, in Bewegung setzt.
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Durch diese Bewegung wird der Schieber 10 und mit ihm das Kernteil
13 sowie der Schieber 25 vom Krümmungsmittelpunkt wegbewegt. Der Schieber 10 wird
in den durch die Leisten 19 und 27 gebildeten T-Nuten geführt. An dem Schieber 10
ist ein Mitnehmer 3 befestigt, der in eine nutförmige Aussparung 2 der Zahnstange
17 eingreift. Diese Zahnstange ist in paralleler Bewegungsrichtung zum Schieber
10 in der Grundplatte 5 geführt. Mit dem Schieber 10 ist querbeweglich zu ihm ein
Raststück 16 verbunden. #Die Nase 18 am Raststück 16 greift in eine kurvenförmige
Steuernut 4 ein, die in der Leiste 27 eingefräst ist.
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Bei der Bewegung des Schiebers 10 vom Krümmungsmittelpunkt weg, bleibt
die Zahnstange 17 so lange in Ruhe, bis sich der Mitnehmer 3 an das Ende der Aussparung
2 anlegt. Dann wird die Zahnstange 17 mitgenommen und schwenkt über die Verzahnung
der gleichzeitig als Zahnrad ausgebildeten Schwenkachse 11 das auf der Schwenkachse
11 fest verbundenen Kernteil 15 aus.
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Das Kernteil 15 kann nun ungehindert in den von Schieber 10 und Kernteil
13 freigegebenen Raum einschwenken.
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Während der Schwenkbewegung des Kernteiles 15 hält die an der Matrize
befestigte Abstreifplatte 14 das Spritzteil zurück und streift es vom größeren Kernteil
15 ab. Das nun frei liegende Spritzteil kann in bekannter Weise mittels Druckluft
oder auf eine andere Art aus der Form entfernt werden.
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Beim Auftreffen des Mitnehmers 3 auf die eine Kante der Aussparung
2 bewegt sich, durch die Form der Steuernut 4 bedingt, das Raststück 16 in die Aussparung
2 und kommt zur Anlage an die andere Kante und verhindert durch Verriegelung eine
mögliche Relativbewegung zwischen Zahnstange 17 und Schieber 10. Durch diese Verriegelung
ist gewährleistet, daß beim Schließvorgang und damit der Bewegung des Schiebers
10 in Richtung auf den Krümmungsmittelpunkt zuerst das Kernteil 15 über die Zahnstange
17, die Verzahnung der als Zahnrad ausgebildeten Schwenkachse 11 in Spritzstellung
zurückgeschwenkt wird und den Raum zum weiteren Vorfahren des Schiebers 10 mit dem
Kernteil 13 freigibt.
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Am Ende der Einschwenkbewegung des Kernteiles 15 ist der Schieber
10 und die Zahnstange 17 so weit vorgefahren, daß das Raststück 16 durch die Form
der Steuernut 4 wieder aus der Aussparung 2 herausgezogen und die Verriegelung zwischen
Schieber 10 und Zahnstange 17 gelöst ist. Der Schieber 10 bewegt sich nun allein
bis in seine Ausgangsstellung auf den Krümmungsmittelpunkt zu und betätigt dort
einen zweiten nicht dargestellten Endschalter, dessen Impuls die Bewegung des Schrägkeils
22 und des
Zuhaltekeiles 26 einleitet. Dabei trifft der Schrägkeil
22 mit seiner Schräge 21 auf die Schräge 20 des Schiebers 25 und bewegt ihn in umgekehrter
Richtung wie beim Ausfahren. Damit wird das Kernteil 13 wieder in Spritzstellung
eingefahren. Beim weiteren Schließvorgang legt sich der Zuhaltekeil mit seinen Keilflächen
an die Gegenflächen der Kernteile 13 und 15 an und fixiert diese in der genauen
Endlage, wobei sich der kegelige Ansatz 8 des einen Kernteiles in der kegeligen
Ausdrehung 9 des anderen Kernteiles zentriert und somit jeglichen Versatz der Kernteile
ausschließt.
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Zum Kühlen des Kernteiles 15 hat die Schwenkachse 11 zwei Durchbohrungen
6 und 7, durch die das Kühlmittel dem Kernteil zugeführt bzw. von ihm abgeführt
wird.
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Patentansprüche: 1. Spritzgießform zum Herstellen von Rohrbogen aus
Kunststoff mit Krümmungswinkeln zwischen 120 und 2400, die einen den Hohlraum des
Rohrbogens ausfüllenden Kern aufweist, der aus mindestens zwei verschieden großen
bewegbaren Kernteilen besteht, d a d u r c h g e k e n n -
zeichnet, daß die Trennebene
zwischen den Kernteilen senkrecht oder annähernd senkrecht zur Achse des Rohrbogens
verläuft und daß das kleinere Kernteil zunächst auf einer Kreisbahn und dann vom
Mittelpunkt dieser Bahn weg und das größere Kernteil nur auf einer Kreisbahn bewegbar
ist.
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2. Spritzgießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
eine Kernteil sich mit seinem kegeligen Ansatz (8) in der kegeligen Ausdehnung (9)
des anderen Kernteils zentriert.
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3. Spritzgießform nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine in der Matrize befestigte Abstreifplatte (14) ganz oder teilweise das größere
Kernteil (:15) umschließt und einen der beiden stirnseitigen Abschlüsse des Spritzraums
bildet, beim Ausschwenken des Kernteiles (15) das Spritzteil zurückhält und es vom
Kernteil abstreift.