DE1758268B2 - Verfahren zur Behandlung einer GuBeisenschmelze zur Herstellung von Kugelgraphit-Gußeisen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung einer GuBeisenschmelze zur Herstellung von Kugelgraphit-GußeisenInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung einer Gußeisenschmelze zur Herstellung von Kugelgraphit-Gußeisen,
bei dem durch einen feuerfesten Überzug geschützte Magnesiumstücke mit Hilfe einer
Tauchglocke in eine in einer offenen Pfanne befindliche Schmelze eingetaucht werden (österreichische Patentschrift
1 77 794).
Bei diesem bekannten Verfahren werden Reinmagnesium oder an Magnesium reiche Legierungen zunächst
mit einer Magnesiumoxydschicht umgeben; das erhaltene Produkt wird umwickelt und dann mit Hilfe eines
geeigneten Halters in die Schmelze versenkt. Da dieser Vorgang sich in einem offenen Schmelzenbehälter
abspielt und die Schutzschicht aus Blech und Magnesiumoxyd nur dazu dient, die Reaktion so lange zu
verzögern, bis das Metall in tiefere Badschichten gebracht wurde, verläuft dann die Reaktion sehr heftig
und erreicht einen schlechten Wirkungsgrad. Das meistverwendete Magnesiumoxyd ist zudem noch
teurer als Reinmagnesium.
Durch das deutsche Gebrauchsmuster 16 87 979 und die deutsche Auslegeschrift 10 40 577 ki es bereits
bekanntgeworden, einen zur Behandlung einer Metallschmelze dienenden Behandlungszusatz mit einer
schützenden Schicht unterschiedlicher Dicke und bevorzugt einseitigem Angriff des Zusatzes durch die
Schmelze einzufünren. Der geschützte Metallzusatz wird ebenfalls mit Hilfe einer Tauchglocke am Boden
einer Schmelze zugeführt
Des weiteren ist es in der Eisenmetallurgie, beispielsweise durch die US-Patentschrift 26 62 008, die
belgische Patentschrift 5 54 400 oder auch die französische Patentschrift 14 96 242, bekanntgeworden, die
Reaktion eines Behandlungsmittels mit einer Eisenschmelze durch unterschiedlichen Oberflächenschutz zu
steuern. Allerdings erfolgte die Behandlung hier nicht notwendigerweise zur Ausscheidung von Kugelgraphit.
Bei dem Verfahren der eingangs genannten Art war aber der Herstellungspreis des von einer Schicht aus
Magnesiumoxyd umschlossenen Magnesiums innerhalb eines Blechkastens zu teuer. Darüber hinaus war, wie
gesagt, eine unvollständige Reaktion in Kauf zu nehmen.
Ein solches Herstellungsverfahren soll nun hinsichtlich der Herstellung des Produktes zur Regelung der
Reaktion vereinfacht werden, wobei ein geringerer Gestehungspreis erreicht werden soll, andererseits soll
im Verfahrensablauf eine vollständige Reaktion erreicht werden, die sich leicht an möglichst jeden Sonderfall
anpassen lassen soll.
Erreicht wird dies bei einem Verfahren zur Behandlung einer Gußeisenschmelze zur Herstellung von
KuEelgraohit-Gußeisen der eingangs genannten Art dadurch, daß Magnesiumstücke verwendet werden, die
sich untereinander durch die Dicke ihrer feuerfesten Überzüge unterschieden. Dies bringt den Vorteil mit
sich, daß nicht einzelne Metallstücke mit einer unterschiedlichen und damit schwierig herzustellenden
Umhüllung versehen werden müssen, da das einzelne Stück gleichmäßig, die Stücke untereinander aber
ungleichmäßig überzogen werden. Ein gleichmäßiges Überziehen eines einzelnen Stückes ist offensichtlich
einfacher durchzuführen. Auch ist bei untereinander unterschiedlichen Stücken noch nachträglich durch
einfache Auswahl eine einfache Anpassung an den Einzelfall ohne weiteres möglich. Dieser feuerfeste
Überzug schmilzt nicht ab, sondern platzt nach Durchdringen der Wärme bis zum metallischen Kern
der Stücke ab. Dies ist auf das Verdampfen des metallischen Magnesiums zurückzuführen.
Es stellt sich keinerlei heftige Reaktion in dem Augenblick ein, wo in die Schmelze die umhüllten
Magnesiumstücke eingeführt werden, wodurch Pfannen üblicher Art verwendet werden können; die Dauer der
Reaktion, von der der Behandlungswirkungsgrad abhängt, wird somit als Funktion der Aufbrauchdauer
der umhüllten Stücke verlängert, wodurch man bei geringen Kosten einen zufriedenstellenden Wirkungsgrad
erreicht. Der explosive Vorgang, den das Einbringen von Magnesium in eine Gußeisenschmelze
sonst darstellt, wird einwandfrei beherrscht.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun mit Bezug auf die Zeichnungen näher
erläutert werden, in denen
F i g. 1 eine schematische Darstellung im Vertikalschnitt durch ein Material zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt;
Fig.2, 3 und 4 sind Teilansichten einer Pfanne, die
einen Teil dieser Maßnahme bildet, wobei der progressive Verbrauch eines Magnesiumstücks darge
stellt ist.
Nach Fig. 1 ist eine Pfanne mit feuerfester Auskleidung, die ein flüssiges Metall, beispielsweise die
Schmelze F, enthält, im oberen Teil durch einen einfach aufgelegten Deckel 2 abgeschlossen. Die Höhe der
Pfanne ist vorteilhaft groß gegenüber ihrer Basisfläche. Der Deckel 2 besitzt Öffnungen 3 zum Auslaß der aus
der Behandlung resultierenden Rauchgase. Der Deckel 2 wird von einer Stange 4 durchsetzt, die an ihrem
unteren Ende in eine Tauchglocke 5 übergeht, deren Wandungen von Öffnungen 6 durchsetzt sind. In an sich
bekannter Weise dient die Glocke 5 dazu, am Boden der Pfanne 1 Behandlungsmetall einzuführen.
Bei dem Behandlungsmetall handelt es sich um reines Magnesium, das in Form von Metallstücken Ta, Tb und
7c vorliegt, die mit einer Hülle oder einem Überzug aus einer feuerfesten Masse 8a, 86, 8c, beispielsweise einer
Silikoaluminiummasse, umgeben sind.
Die Stücke 7a, Tb... aus Magnesium erhält man,
indem man einfach im Handel erhätliche Blöcke oder Barren aus Magnesium teilt. Gegebenenfalls können
diese Barren oder Blöcke aus Magnesium als Ganzes, ohne in Stücke zerbrochen zu werden, verwendet
werden. Stücke aus reinem Magnesium werden in einen Brei einer feuerfesten Masse getaucht und in Luft
getrocknet. Sie sind dann mit einer feuerfesten Kruste 8 überzogen; die so erhaltenen Kuchen sind nach
Aushärtung dieser Kruste verwendbar.
Beim Beispiel nach F i g. 1 und nach der Erfindung verwendet man vorteilhaft Kuchen unterschiedlicher
Abmessungen und Masse, die mit feuerfesten Schichten unterschiedlicher Dicke versehen sind. Diese verschie-Jenen
Dicken erhält man, indem man entweder die Metallstücke in feuerfestem Schlamm unterschiedlicher
Viskosität härtet oder indem man sie nacheinander, und zwar in unterschiedlicher Zahl, in em und demselben
Brei härtet, nachdem Zwischentrocknungen zwischen den verschiedenen Eintauchvorgängen vorgenommen
wurden. F i g. 1 zeigt von oben nach unten Stücke 7 a, 7b, 7c zunehmender Dicke, die mit feuerfesten Schichten 8a, ι ο
8b, 8c zunehmender Dicke überzogen sind
Mit Hilfe dieses Behandlungsmittels kann man wie folgt arbeiten: Sobald die Pfanne 1 mit flüssigem
Gußeisen bzw. Schmelze F gefüllt ist, legt man den Deckel 2 auf diese Pfanne auf, nachdem man am Deckel ι s
die Stange 6 und die Glocke 5, in deren Innerem beispielsweise drei Stücke Magnesium mit Überzug
aufgestapelt sind, gelagert hat Wird der Deckel 2 auf die
Pfanne 1 gelegt, so befindet sich die Glocke 5 am Boden der Pfanne.
Zu Beginn stellt sich während einiger Sekunden überhaupt keine Reaktion ein, weil die feuerfeste
Schicht der Stücke das Reinmagnesium gegen Kontakt mit der Schmelze schützt. Die dünnste Kruste 8a eines
der Magnesiumstücke 7a jedoch erwärmt sich schneller und, sobald die Oberflächentemperatur des Magnesiums
durch Wärmeübergang durch diese Kruste eine Größe erreicht hat, bei der Schmelzen und Verdampfen eintritt,
verdampft das Magnesium, wodurch diese dünne Kruste zerbricht und die bekannte Reaktion ausgelöst wird.
Wie ein Vergleich der F i g. 1 und 2 zeigt, wird das kleinste Stück 7a (Fig. 1), dessen Kruste 8a als erste
gebrochen wird, schnell in einer heftigen Reaktion verbraucht, die etwa 10 Sekunden dauert. Im Verlauf
dieser Reaktion verdampft das kleinste Magnesiumstückchen 7a schnell, und der Magnesiumdampf
durchsetzt die öffnungen 6 der Tauchglocke 5 und steigt gegen die Oberfläche des schmelzflüssigen Gußeisens F
auf. Während dieses Hochsteigens des Magnesiums durch die Schmelze F wird die Behandlungsreaktion
erzeugt. Es ist vorteilhaft, daß die Pfanne 1 eine große Höhe besitzt, um so für das Aufsteigen des Magnesiums
einen längstmöglichen Weg und damit eine Kontaktdauer des Magnesiums mit der Schmelze, die so lang wie
möglich ist, zu bieten. So läuft also die erste Stufe der Reaktion ab.
Im folgenden soll ein numerisches Beispiel gegeben werden: 21 Gußeisen wurden mit 2,4 kg reinem
Magnesium behandelt, das sich aus einem Stück 7a von 700 g, überzogen mit einer feuerfesten Kruste 8a von
1 mm Dicke, einem Stück 7b von 800 g, überzogen mit einer feuerfesten Kruste Sb von 2 mm Dicke, und einem
Stück 7c von 900 g, überzogen mit einer Kruste 8c von 3 mm Dicke, zusammensetzte. Dies entspricht einer
Magnesiumzugabe von 0,12%.
Die Schmelze besaß bei 14000C vor der Behandlung
folgende Analysenwerte: Kohlenstoff 3,60%, Silicium 2%, Schwefel 0,010% und enthielt nach der Behandlung
0,028% Magnesium und einen vernachlässigbaren Schwefelendgehalt, der Graphit lag völlig in Kugelform
vor. Der Wirkungsgrad des Magnesiums R wurde nach folgender Formel berechnet:
R =
Zurückgebliebenes Magnesium + 12/16 (Anfangsschwefel-Endschwefel) · 100
Zugesetztes Magnesium
wobei der Koeffizient 12/16 das Verhältnis zwischen den Atomgewichten von Magnesium und Schwefel darstellt.
Ersetzt man die Komponenten dieser Formel durch ihre Werte beim betrachteten Beispiel, so erhält man
R =
O020 + 0.007 "Ο.ΐ2(1
100 = 29%.
Der Wirkungsgrad von 29% ist sehr zufriedenstellend und erlaubt es. Kugelgraphil-Gußeisen unter wesentlich
günstigeren wirtschaftlichen Bedingungen zu erhalten als bei Verwendung von Legierungen aus, Ferrosilicomagnesium.
Hierzu 1 Biatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Behandlung einer Gußeisenschmelze zur Herstellung von Kugelgraphit-Gußeisen, bei dem durch einen feuerfesten Überzug geschützte Magnesium-Stücke mit Hilfe einer Tauchglocke in eine in einer offenen Pfanne befindliche Schmelze eingetaucht werden, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesium-Stücke verwendet werden, die sich untereinander durch die Dicke ihrer feuerfesten Überzüge unterscheiden.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR105658A FR1547409A (fr) | 1967-05-09 | 1967-05-09 | Procédé perfectionné de traitement de la fonte |
FR105658 | 1967-05-09 | ||
FR142187 | 1968-03-04 | ||
FR142187A FR94032E (fr) | 1967-05-09 | 1968-03-04 | Procédé perfectionné de traitement de la fonte. |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1758268A1 DE1758268A1 (de) | 1971-01-07 |
DE1758268B2 true DE1758268B2 (de) | 1975-12-18 |
DE1758268C3 DE1758268C3 (de) | 1976-07-29 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3929070A1 (de) * | 1988-11-04 | 1990-05-10 | Fischer Ag Georg | Verfahren zum behandeln einer gusseisenschmelze mittels reinmagnesium |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3929070A1 (de) * | 1988-11-04 | 1990-05-10 | Fischer Ag Georg | Verfahren zum behandeln einer gusseisenschmelze mittels reinmagnesium |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1547409A (fr) | 1968-11-29 |
ES353635A1 (es) | 1970-02-16 |
BE713866A (de) | 1968-09-16 |
DE1758268A1 (de) | 1971-01-07 |
NL6806389A (de) | 1968-11-11 |
US3717457A (en) | 1973-02-20 |
FR94032E (fr) | 1969-06-20 |
GB1191563A (en) | 1970-05-13 |
SE339240B (de) | 1971-10-04 |
AT310211B (de) | 1973-09-25 |
US3598575A (en) | 1971-08-10 |
CH492787A (fr) | 1970-06-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |