DE1756568A1

DE1756568A1 - Turmdrehkran mit zwei Lasthaken

Info

Publication number: DE1756568A1
Application number: DE19681756568
Authority: DE
Inventors: Rudolf Keller
Original assignee: KAISER KG MASCHF OTTO
Current assignee: KAISER KG MASCHF OTTO
Priority date: 1968-06-10
Filing date: 1968-06-10
Publication date: 1970-04-09
Also published as: AT296549B; FR2010547A1; CH487065A

Description

Die Erfindung betrifft einen Turmdrehkran, über dessen Ausleger das Seil einer Hubwinde geführt ist, welches in der Nähe seines Endes einen (Normal-)Lasthaken trägt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Turmdrehkran so auszubilden, daß einerseits leichte Teile mit relativ hoher Hubgeschwindigkeit über einen relativ weiten Arbeitsplatz gehoben werden können, andererseits aber auch Fertigteile oder andere schwere Objekte, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit und in einem kleineren Arbeitsbereich, nanövriert werden können, wobei jedesmal die gleiche Hubwinde benutzt werden soll. Die Turmhöhe soll an die Höhe der zu errichtenden Gebäude, auch Hochbauten, angepaßt werden können, wobei die Montage und Demontage mit Hilfe des Krans selbst vorgenommen werden soll.

Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im mittleren Bereich des Auslegers ein weiterer Schwerlasthaken angebracht ist, dessen Rolle je nach Betriebszustand entweder am Seil der Hubwinde frei hängt oder am Ausleger gehalten wird.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung besprochen. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Turmdrehkran mit Nadel-Knickausleger,

Fig. 2 eine Hubwinde, schematisch

Fig. 3 und 4 einen Schwerlasthaken.

Der Turmdrehkran besteht aus einer nicht dargestellten Fahreinrichtung, einer Turmsäule 20, einem Ausleger 21 und einer Hubeinrichtung. An der Spitze der Turmsäule 20 ist ein käfigartiger Kletterkopf 22 befestigt, an dem der Ausleger 21 am Punkt d und eine Stütze 23 mit freiem Ende a angelenkt sind. Der Anlenkpunkt d des Auslegers 21 ist hinter der Drehachse des Turmes angebracht, so daß sich der Unterzug des Auslegers 21 unmittelbar über der Turmsäule 22 befindet. Der Ausleger 21 wird durch einen Verstellzug 24 und, soweit er als Nadel-Knickausleger ausgebildet ist, auch durch ein Abspannseil 25 gehalten.

Der Nadel-Knickausleger 21 besteht aus einem Grundausleger 31 und einem Ausleger-Vorderteil 32, die mittels eines Gelenkes 33 am Punkt c miteinander verbunden sind. Am Gelenk 33 ist eine weitere Stütze 36 angebracht, über die beim Punkt b das Abspannseil 25 geführt ist, welche den Auslegervorderteil 32 hält.

Die Punkte a, b, c, d bilden eine Art Gelenkviereck, wobei die Strecke a-b kleiner als die Strecke c-d und die Strecke a-d kleiner als b-c gemacht wird, so daß der Ausleger mit dem Vorderteil 32 nicht in der Verlängerung des Grundauslegers 31 verbleibt, wenn dieser nach oben geschwenkt wird (siehe gestrichelte Darstellung des Auslegers in Fig. 1). Auf diese Weise wird ein Überkippen des Auslegers 21 verhindert, auch wenn der Grundausleger 31 senkrecht steht. Diese Stellung wird zum Ansetzen von Teilen 27 der Turmsäule benutzt, wenn diese verlängert werden soll. Nach dem Ansetzen wird der Kletterkopf 22 um ein entsprechendes Stück weiter nach oben verschoben.

Die Hubeinrichtung umfaßt eine Winde 40, ein Hubseil 41, Umlenkrollen 42-46, einen Normal-Lasthaken 47 und einen Schwerlasthaken 48. Die Umlenkrolle 44 kann durch eine Riegeleinrichtung 49, 50 wahlweise in einer Halterung 57 am Ausleger 21 befestigt werden oder sie kann freigegeben werden, so daß sie einen Teil des Schwerlasthakens 48 bildet. Die Riegeleinrichtung besteht aus einem Schwenkriegelpaar 49, welches, gesteuert von einem Magneten 50, in eine Aussparung 51 des Lasthakengehäuses 52 eingreift oder nicht. Anstelle eines Magneten 50 kann selbstverständlich eine pneumatische, hydraulische oder andere mechanische Betätigung des Riegelpaares 49 treten.

Auch der Normallasthaken könnte mit einer Riegeleinrichtung versehen werden, welche im Gegentakt zur Riegeleinrichtung 49, 50 betätigt wird. Die Auswahl, welcher Lasthaken betätigt werden soll, kann jedoch durch viel einfachere Mittel erzielt werden: der Schwerlasthaken wird mehr als doppelt so schwer gewählt als der Normallasthaken und für diesen wird ein Anschlag 55 (Fig. 2) vorgesehen, so daß der Rückzugweg des Hubseiles 41 begrenzt ist. Wenn demnach die Umlenkrolle 44 freigegeben wird, wird beim Zugeben des Hubseiles allein der Schwerlasthaken abgesenkt, während der Normallasthaken am Anschlag 55 zur Anlage kommt. Beim Einziehen des Hubseiles 41 wird der Schwerlasthaken gehoben, wobei zu bemerken ist, daß er an einer Art Flaschenzug hängt, so daß bei gleicher Antriebsleistung der Winde 40 am Schwerlasthaken doppelt so schwere Lasten gehoben werden können als am Normallasthaken.

Wenn der Ausleger 21 als Nadel-Knickausleger ausgebildet wird, dann werden die Rollen 43, 44, 45 in der Nähe des Gelenkes 33 angebracht. Die Achse der Rolle 43 fällt zweckmäßig mit dem Gelenk 33 zusammen, während die Rolle 45 am Ausleger-Vorderteil 32 befestigt ist. Auf diese Weise wird ein gewisser Abstand der Last vom Grundausleger 31 gewonnen, wenn dieser senkrecht steht. Dies ist beim Ansetzen von Turmsäulestücken 27 auf die Turmsäule 20 wichtigt.

Claims

1. Turmdrehkran, über dessen Ausleger das Seil einer Hubwinde geführt ist, welches in der Nähe seines Endes einen (Normal-)Lasthaken trägt, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich des Auslegers (21) ein weiterer (Schwer-)Lasthaken (48) angebracht ist, dessen Rolle (44) je nach Betriebszustand entweder am Seil (41) der Hubwinde (40) frei hängt oder am Ausleger (21) gehalten wird.

2. Turmdrehkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwer-Lasthaken (48) am Ausleger (21) verriegelbar ist.

3. Turmdrehkran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht des Schwer-Lasthakens (48) mehr als doppelt so groß ist als das des Normal-Lasthakens (47).

4. Turmdrehkran, dessen Ausleger als Nadel-Knickausleger ausgebildet ist, welcher aus einem Grundausleger, einem mit diesem über ein Gelenk verbundenen Ausleger-Vorderteil, einem Verstellzug und einem Abspannseil besteht, nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwer-Lasthaken (48) in der Nähe des Gelenks (33) angeordnet ist.

5. Turmdrehkran nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilrollen (43, 45) des Schwer-Lasthakens (48) am Ende des Ausleger-Vorderteils (32) angebracht sind.

6. Turmdrehkran nach Anspruch 4 oder 5, bei dem mittels Stützen, dem Grundausleger und einem Teil des Abspannseiles eine Art Gelenkviereck gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenkviereck so ausgebildet ist, daß beim Hochschwenken des Grundauslegers (31) der Ausleger-Vorderteil (32) einerseits nicht in Verlängerung des Grundauslegers (31) verbleibt, andererseits die Spitze des Ausleger-Vorderteils (32) gegenüber der Horizontalen angehoben wird.

7. Turmdrehkran, dessen Ausleger an einem käfigartigen Kletterkopf angelenkt ist und sich über diesem Kletterkopf befindet, nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwer-Lasthaken (48) zum Ansetzen von Turmelementen (27) an die Spitze der Turmsäule (20) benutzbar ist.