DE174163C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Klebstoff-Auftrag- und Ausstreichvorrichtung für Maschinen zur Herstellung endloser Papierhülsen, wie sie z. B. in der Zigarettenindustrie benutzt werden. Im besonderen besteht die Erfindung darin, daß der Klebstoff nicht wie bisher als flacher breiter Strich, sondern in Form eines z. B. dreieckähhlichen Querschnitt besitzenden Fadens nahe dem Rande der Papierkante durch eine

ίο Rillenscheibe oder sonst geeignete Mittel, z. B.

. eine einer Schmierpresse ähnliche Vorrichtung mit feiner röhrchenförmiger Austrittsöffnung, aufgetragen wird. Diese Auftragung bietet den Vorteil, daß der Klebstoff auf dem Papier bis zur Ausstreich- oder Schließvorrichtung in völlig klebfähigem Zustande erhalten bleibt und demzufolge eine überall dicht schließende Klebnaht erzielt wird, während der in Form eines flachen Striches aufgetragene Klebstoff

ao von dem Papier meist an vielen Stellen schon vor dem Hindurchgang durch die Nahtschließvorrichtung so aufgesaugt worden ist, daß das Papier runzelig wird und eine vielfach aufklaffende Klebnaht entsteht.

Um nun den erhaben aufgetragenen Klebstoff zwecks Schließens der Hülsennaht auszustreichen und gleichzeitig den Hülsenstrang ohne Verdrücken oder Beschädigen der Naht vorwärts zu bewegen, genügt die bisher bei Klebnaht - Schließvorrichtungen verwendete Gummirolle nicht, einesteils, weil sich ihre wirkende Fläche schwer in die erforderliche Form bringen läßt und anderenteils, weil die Abnutzung der Gummirolle sehr schnell erfolgt und eine so große ist, daß sie sehr oft gegen eine neue ausgewechselt werden muß, was natürlich große Kosten verursacht. Es kommen daher der Erfindung gemäß für das Ausstreichen des Klebstoffes bezw. das Schließen der Hülsenklebnaht und das Fortbewegen des Hülsenstranges zwei Metallrollen zur Verwendung, von denen die eine wie bei zum Zusammenschließen gefalzter Hülsen dienenden Vorrichtungen in dem Form- und Führungsdorn für den Hülsenstrang drehbar gelagert, aber nicht wie bei genannten Vorrichtungen mit gezahnter, sondern mit glatter Umfläche versehen ist, auf die die Hülsenklebnaht durch die andere Rolle aufgedrückt wird; diese Rolle ist im Gegensatz zu der bei Falznaht-Schließvorrichtungen mit einem oder mehreren'vorstehenden gezahnten Ringen versehenen Rolle mit einer dem Querschnitt des Hülsendornes entsprechend ausgedrehten glatten Rille versehen. Infolgedessen drückt die Rolle nicht nur auf die Hülsenklebnaht, sondern legt sich auch noch auf einen größeren Teil der Hülsenaußenfläche so auf, daß nicht allein der Klebstoff ausgestrichen und die Klebnaht überall dicht und faltenlos geschlossen, sondern auch der Hülsenstrang mit Leichtigkeit ohne Beschädigung vorwärts bewegt wird. Erwähnt sei noch, daß die Wirkung der in der angegebenen Weise ausgeführten Ausstreichoder Schließrollen eine so große sein muß, daß ' sie die übereinander gelegten Hülsenränder schon ohne Zwischenbringen von Klebstoff in fast unlösbarer Weise zusammenschließen, wofür Gummirollen nicht genügen würden.

Claims (2)

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Fig. ι zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt und Fig. 2 in Oberansieht mit teilweisem Schnitt, unter Weglassung einiger die Vorrichtung verdeckender Teile. Die Fig. 3 bis 6 zeigen in größerem Maßstabe Querschnitte von einigen Teilen der Vorrichtung. Die Auftragung des Klebstoffes auf den über eine geeignete Unterlage, z. B. eine Gummirolle a, gehenden Papierstreifen b erfolgt durch eine mit einer passenden Rille versehene Scheibe c (Fig. 1, 2 und 6), die den Klebstoff aus einem Behälter d vermittels zweier Ubertragungsscheiben e und/empfängt. Die Scheibe e geht zwischen einem auf dem Behälter d befestigten Schaber w hindurch, welcher, wie Fig. 2 zeigt, einen kleinen Ausschnitt χ besitzt, der nur einen Streifen Klebstoff aus dem Behälter d von der Scheibe e weiter befördern läßt. Die Scheibe / ist mit einer passenden Rille versehen, in die die Rillenscheibe c hineinragt. Die Scheiben c, e und / sind, wie Fig. 2 zeigt, mit ineinander greifenden Zahnrädern g, h und i verbunden und werden durch beliebigen Antrieb einer der Scheiben in der in Fig. 1 angegebenen Pfeilrichtung in Umdrehung versetzt, wobei die Scheibe / den mittels ihrer Rille von der Scheibe e abgenommenen Klebstoffstreifen in die Rille der Scheibe c befördert, die ihn als erhabenen Faden auf den wandernden Papierstreifen b aufträgt. Hierbei ist sowohl der von der Scheibe c auf den Streifen b auszuübende Druck durch eine Schraube /regelbar, wie auch die ganze Auftragvorrichtung in der Querrichtung des Streifens durch eine Schraube k verstellbar ist, um den Klebstoff an der richtigen Stelle des Streifens auftragen zu können. An Stelle der hier angegebenen Klebstoff-Auftragvorrichtung könnte auch ein mit einem durch Gewichtsdruck oder dergl. bewegbaren Kolben versehener Behälter treten, der ein Mundstück besitzt, durch das hindurch der Klebstoff von dem Kolben als Faden herausgedrückt und auf den Streifen aufgetragen wird. Von der Klebstoff-Auftragvorrichtung geht der Streifen b nach dem Form- und Führungsdorn I, der an einem Bolzen m aufgehängt und durch eine Schraube η (Fig. 1) einstellbar ist. An dem Dorn I ist ein Formplättchen 0 und ein Führungsstück p angebracht, welche dem wandernden Streifen b die erste Wölbung zur Hülsenbildung in der erforderlichen Weise geben. Zwecks weiterer Formung geht dann der zum Teil gewölbte Streifen durch eine den Dorn I übergreifende Führungshülse q (Fig. 1, 2 und 5) hindurch, welche mit einem Spalt versehen ist, aus dem der mit Klebstoff versehene Streifenrand, wie Fig. 5 zeigt, in aufrechter Haltung herausragt, während der andere Streifenrand über den Dorn I gelegt wird. Hierauf gelangt der so geformte Streifen unter weiterer Führung seines umgelegten Randes durch den Teil r (Fig. i, 2 und 4) durch den mittels der Schraube s stellbaren Einziehtrichter t, in welchem die Hülse durch Übereinanderlegen der Streifenränder fertig geformt wird. Dann wird der an dem oberen Hülsenrand befindliche Klebstoff, wie in Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich, von der in dem Dorn I lose drehbaren glatten Unterlagsrolle u und der mit der Hülsenform entsprechenden glatten Rille versehenen Metallrolle v, die mechanische Umdrehung erhält, ausgestrichen. Dadurch wird die Klebnaht überall dicht und faltenlos geschlossen und zugleich der Hülsenstrang ohne Beschädigung vorwärts bewegt, was bei Anwendung einer Gummirolle nicht möglich ist. Pate nt-A ν Sprüche:

1. Klebstoff-Auf trag- und Ausstreichvorrichtung für Maschinen zur Herstellung endloser Papierhülsen, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff in Form eines z. B. dreieckähnlichen Querschnitt besitzenden Fadens nahe dem Rande der Papierkante durch eine Rillenscheibe oder sonst geeignete Mittel aufgetragen und zwecks Schließens der Naht durch zwei geeignete Rollen ausgestrichen wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstreich- oder Schließrollen aus Metall bestehen und die eine in dem Hülsendorn drehbare Rolle eine glatte Fläche besitzt, während die andere antreibbare Rolle mit einer dem Querschnitt des Hülsendornes entsprechend ausgedrehten glatten Rille versehen ist, um außer dem Ausstreichen des Klebstoffes und dichten Zusammenschluß der Klebnaht den Vorschub des Hülsenstranges zu bewirken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.