DE167526C - - Google Patents
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Description
«^iqoihtiu. ύα>
j cHrtLvil'iclIcU c'lI I'lM 11'tt Ullil.
1 f. Λ. I. i Cl1
flUlU'ftlCTl OCZ (StMUlUlltUil
KAISERLICHES
PATENTAMT
JVl 167526
KLASSE 80 b.
KLASSE 80 b.
Die bekannten Verfahren zur Körnung von Hochofenschlacke bedienen sich zwecks Überführung
der Schlacke aus dem flüssigen in den festen Zustand entweder gasförmiger (Luft
oder Wasserdampf) oder flüssiger (Wasser) oder fester (gekühlte Metallflächen) Stoffe
zwecks Wärmeentziehung. . Zu der letzteren Klasse gehört das vorliegende Verfahren.
In der britischen Patentschrift 10836 aus dem Jahre 1889 und an anderen Stellen ist der Vorschlag gemacht, die .flüssige Schlacke zwischen gekühlte Walzen zu leiten und sie dadurch zur Erstarrung zu bringen, sowie danach fein zu brechen. Bei Berücksichtigung der sehr erheblichen Wärme, die der Schlacke auf Grund ihrer Überschmelzung und ihres Festwerdens zu entziehen ist, haben solche Einrichtungen eine sehr geringe Leistung. Denn dieselbe Wärmemenge, die die Metallfläche aus der Schlacke aufnimmt, muß ihr auch wieder entzogen werden, und dazu wird Wasserkühlung oder Luftkühlung
In der britischen Patentschrift 10836 aus dem Jahre 1889 und an anderen Stellen ist der Vorschlag gemacht, die .flüssige Schlacke zwischen gekühlte Walzen zu leiten und sie dadurch zur Erstarrung zu bringen, sowie danach fein zu brechen. Bei Berücksichtigung der sehr erheblichen Wärme, die der Schlacke auf Grund ihrer Überschmelzung und ihres Festwerdens zu entziehen ist, haben solche Einrichtungen eine sehr geringe Leistung. Denn dieselbe Wärmemenge, die die Metallfläche aus der Schlacke aufnimmt, muß ihr auch wieder entzogen werden, und dazu wird Wasserkühlung oder Luftkühlung
vorgesehen. . .
Das vorliegende Verfahren besteht nun darin, daß die Schlacke auf eine· sehr große
Oberfläche von kühlenden, festen Stoffen ausgebreitet wird. Die festen Stoffe bestehen,
am besten aus kleinen Stücken Schlacke. Die aufliegende Schlacke gibt dadurch schnell
ihre Wärme ab, ■ und nach Annahme des teigigen oder festen Zustandes lassen sich die
aus der flüssigen Schlacke gebildeten Stückchen zusammen mit den ursprünglich kühlenden
Stückchen in einfacher Weise auf solche
Temperatur bringen, bei der eine Verarbeitung und Handhabung möglich wird.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur
Ausführung des Verfahrens angegeben. Eine geneigt gelagerte Trommel ist an ihrem oberen
Ende für die Zuführung von flüssiger Schlacke
durch die Rinne B sowie von stückiger Schlacke durch die Rinne A hergerichtet. Die Trommel
ruht auf Rollen, wie aus den Schnitten hervorgeht, und wird, in ständige Umdrehung
Versetzt. Für den Austritt von Schlacke sind öffnungen bei C und D vorgesehen, die man
nach Bedarf schließen kann. Die. fertig gekühlte Schlacke geht durch D in einen Rumpf
und von dort in Wagen oder andere Transp|orteinrichtungen. Ein Förderband kann
Schlacke aus C nach A zurückbefördern. Am unteren Ende der Trommel steht ein Ventilator,
welcher Wind durch die Trommel bläst. Die öffnungen C und D sind so eingerichtet,
daß sie wohl der Schlacke zeitweise den Austritt gestatten, im übrigen aber geschlossen
gehalten werden und dadurch ein Entweichen des Windes verhindern. In ihrem unteren Teile ist die Trommel mit U-Eisen
oder sonstigen Hebe- bezw. Schaufeleinrichtungen versehen, die die warme Stückschlacke
einer schnellen Abkühlung durch den Ventilatorwind aussetzen.
!Die flüssige Schlacke läuft auf feste Stückschlacke,
und durch die Drehung der Trommel kämmen immer frische Flächen zum Angriff.
Dabei wird die in der Trommel befindliche, noch nicht fest gewordene Schlacke sowohl
Γ"
durcheinandergerührt und zwischen die festen Stücke verteilt, als auch gleichzeitig wegen
der schrägen Lagerung" nach dem Auslaufsende hingefördert.
Je nachdem man schnell oder langsam abkühlen und damit der Schlacke bestimmte
Eigenschaften verleihen will, wählt man das Verhältnis von flüssiger zu Stückschlacke
verschieden. Viel kalte Stückschlacke ergibt
ίο eine schroffe Abkühlung, und diese läßt sich
noch verstärken durch gleichzeitiges Zugeben geringer Mengen Wasser durch das Rohr F.
Will man dagegen langsam abkühlen, so nimmt man wenig warme Stückschlacke aus C
und gibt wenig oder gar kein Wasser durch F.
Es ist ferner möglich, die öffnungen bei C
ganz zu schließen und dafür nur aus D einen
Teil der Schlacke abzuleiten. Deshalb kann
man auch, wenn nur eine schroffe Abkühlung
bezweckt wird, die öffnungen bei C ganz
fortlassen.
Durch das fortwährende Rollen und Walzen in der Trommel wirken die einzelnen Schlackenstücke
mahlend aufeinander und bereiten so das Erzeugnis günstig für die Feinmahlung
vor. Wegen der genannten Mahl wirkung ist es auch vorteilhaft, etwaige Zuschläge ebenfalls
durch A zuzuführen, weil diese dadurch sehr fein verteilt werden. Ein solcher Fall
kann z. B. eintreten, wenn das Verfahren zur Herstellung von Rohmaterial für Schlackenzement
benutzt wird, denn dieser wird bekanntlich erzielt, indem zusammen mit gekühlter
Schlacke Kalkhydrat fein vermählen
35' wird.
Der Wasserzufluß dient nur zur Unterstützung der Kühlung, während dieselbe in
der Hauptsache durch die Stückschlacke besorgt wird.
Eine andere Einrichtung ist in Fig. 2 angegeben und dabei in ihren identischen Teilen
mit.den gleichen Buchstaben wie in Fig. 1 bezeichnet.
Hier fällt die Stückschlacke durch den Trichter A auf ein Transportband, und
auf diese Stückschlacke trifft die aus B kommende flüssige Schlacke.
In der ohne weiteres verständlichen Fig.'3 ist der Fall gezeichnet, daß die erste Abkühlung
auf einem Transportband erfolgt, während die weitere Temperaturerniedrigung
in Kühltrommeln vorgeht. Dabei wird die aus der ersten Trommel kommende, noch verhältnismäßig
warme Schlacke zurückgeführt und bewirkt deshalb eine langsame Abkühlung,
bei der die Stückchen keine inneren Spannungen
mehr haben.
In gleicher Weise wie in Fig. 3 läßt sich die Abkühlung auch bewirken, indem man
den Einlauf sogleich am oberen Trommelende anbringt und die letzten Temperaturgrade auf
einem Transportbande entzieht.
Vermittels des beschriebenen Verfahrens ist es möglich, der Schlacke je nach Wunsch in
einfacher und leicht regelbarer Weise die für den besonderen Fall geforderten Eigenschaften
zu verleihen. Deshalb eignet sich das Verfahren zur Herstellung eines Rohmaterials
für Portlandzement, Schlackenzement oder ■
andere hydraulische Bindemittel oder für Mörtelsand und ähnliche Zwecke. Ein besonderer
Vorteil ist der Fortfall der Trocknung, die bei der Körnung mit Wasser nicht
unerhebliche Kosten verursacht. . ■■
In der deutschen Patentschrift 17313 ist
bereits ein Verfahren beschrieben, bei dem flüssige Schlacke auf Schlacke' auftrifft. Es
. handelt sich dabei aber um die Herstellung zusammenhängender Körper (Bausteine), und
zu diesem Zwecke müssen die einzelnen Schichten sich miteinander unter spannungs- 8o,
loser Abkühlung verbinden. Zweck und Ausführung des vorliegenden Verfahrens sind
dem gegenüber vollständig abweichend, wie besonders aus der. Einrichtung gemäß Fig. 1
hervorgeht, wo die Trommel durch ihre Mahlwirkung jede Bildung größerer zusammenhängender
Stücke, verhindert.
Ebenfalls läßt man bekanntlich flüssige Schlacke auf eine ebene, aus fester Schlacke
bestehende Fläche ausfließen und erstarren, wenn Schotter hergestellt wird.. Der erstarrende
Kuchen bekommt dann bei der Abkühlung Haarrisse. Diesem Verfahren ist aber .nur die Verwendung einer kalten Schlackenfläche
als Ersatz der eingangs erwähnten Metallflächen für. einen bestimmten Einzelfall,
eigentümlich, und von letzteren unterscheidet es sich durch die unterbrochene Benutzung
der Schlackenfläche in ungünstiger Weise. . Dem gegenüber bedient sich das vorliegende
Verfahren nicht einer Ebene, sondern einer vielfach vergrößerten Oberfläche, wie sie in
den einzelnen Stücken besteht, und außerdem ist dabei die Arbeitsweise ununterbrochen.
Weiter wird die erstarrende Schlacke zwischen die einzelnen Kühlstücke · verteilt, wodurch
während des Überganges aus dem flüssigen in den festen Zustand, d. h. während des
eigentlich entscheidenden Momentes, nur die Wirkung der Kühlstücke entscheidet, im Gegensatz
zur Schotterherstellung, wo die Oberseite des Kuchens allein durch Ausstrahlung, die
Unterseite durch Leitung nach dem Boden zu abkühlt.
Die unter der Bezeichnung »Schlacke« im vorstehenden erwähnten Schmelzen können
die bekannten Nebenerzeugnisse metallurgischer oder anderer Verfahren oder besonders
hergestellte Schmelzen sein.
Außer in der eingangs erwähnten britischen Paten tschri ft 10836/89 werden gekühlte Flächen
bei Einrichtungen zum Granulieren von Schlacke
für den Zweck der Zementherstellung noch in den deutschen Patentschriften 128309 und
133310, die sich auf das Hauptpatent 126376
beziehen, und in der amerikanischen Patentschrift 747882 angegeben.
In allen diesen Fällen sind es aber gekühlte
Metallflächen, auf deren eine Seite die heiße Schlacke trifft, während die andere durch
ein Kühlmittel (Wasser oder Luft) abgekühlt wird. Hierdurch ist eine verhältnismäßig
sehr geringe Kühlwirkung zu erreichen, mögen die Einrichtungen,, wie die hohlen Walzen
der britischen Patentschrift 10836/89, sich ständig drehen oder stillstehen. Dem gegenüber
ist die Kühlwirkung der Stückschlacke eine wirksamere, zumal die Oberfläche der einzelnen . Stücke bedeutend größer ist, als sie
durch eine ebene oder runde Metallfläche geboten würde. Ferner wird an keiner der erwähnten
Stellen darauf hingewiesen, daß man die Schlacke selbst als Kühlmittel benutzen
kann, indem man davon regelmäßig feste Stücke mit der flüssigen Schlacke in Berührung
bringt. Ein anderer Unterschied liegt auch bei den erwähnten beiden deutschen Patentschriften und der amerikanischen dadurch
vor, daß die flüssige Schlacke vor Auftreffen auf die gekühlten Flächen .durch einen
Dampfstrahl, Luftstrahl oder mechanische Einrichtungen in einen Sprühregen aufgelöst
wiild. Es handelt sich also um eine kombinierte Wirkung von der Verteilung der
flüssigen Masse und deren Kühlung durch Metallflächen mit Warmeentziehung auf der
gegenüberliegenden Seite.
Aus den erwähnten Gründen sind bei der vorliegenden Erfindung sowohl die Mittel
wie deren Handhabung und Anordnung verschieden, und die Kühlung läßt sich bedeutend wirksamer dem verfolgten Zweck an-
passen.
Claims (3)
- Patent-An Sprüche:; i. Verfahren zum Abkühlen flüssiger Schlacke oder ähnlicher Schmelzen unter Überführung in stückiges Gut, dadurch gekennzeichnet, daß die geschmolzene Masse in regelbarer Menge auf ständig zus geführte und bereits fest gewordene Schlacke oder ähnliche Schmelzen fließt.
- 2. Ausführungsart des. Verfahrens gemaß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der flüssigen Masse durch die stückige Masse in einer sich ständig drehenden Trommel erfolgt.
- 3. Ausführungsart des Verfahrens gemäß Anspruch 1 1 dadurch gekennzeichnet, ΐ daß die Abkühlung der flüssigen Masse durch die feste Masse auf einem sich ständig bewegenden Förderbande erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE167526C true DE167526C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=432826
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT167526D Expired DE167526C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE167526C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1108604B (de) * | 1957-08-08 | 1961-06-08 | Rheinstahl Eisenwerke Muelheim | Verfahren zur schnellen Abkuehlung von schmelzfluessigen Schlacken, insbesondere Hochofenschlacken zur Herstellung von Zement |
DE1170303B (de) * | 1957-04-23 | 1964-05-14 | Colvilles Ltd | Verfahren zur Herstellung von harten, nicht poroesen Schlackenbruchstuecken |
WO2000047779A1 (de) * | 1999-02-09 | 2000-08-17 | Kuemmel Joachim | Verfahren zum abzug von schlacke aus einem brennraum und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
-
0
- DE DENDAT167526D patent/DE167526C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1170303B (de) * | 1957-04-23 | 1964-05-14 | Colvilles Ltd | Verfahren zur Herstellung von harten, nicht poroesen Schlackenbruchstuecken |
DE1108604B (de) * | 1957-08-08 | 1961-06-08 | Rheinstahl Eisenwerke Muelheim | Verfahren zur schnellen Abkuehlung von schmelzfluessigen Schlacken, insbesondere Hochofenschlacken zur Herstellung von Zement |
WO2000047779A1 (de) * | 1999-02-09 | 2000-08-17 | Kuemmel Joachim | Verfahren zum abzug von schlacke aus einem brennraum und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
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