DE1668252C3 - Fluorierte Sulfonsäure und deren Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Fluorierte Sulfonsäure und deren Salze sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
Es ist bekannt, daß Oligomere von Tetrafluorethylen mit organischen Nucleophilen, wie gewisse Alkalimetallalkoxyde,
Phenoxyde, Grignard-Verbindung und Amine reagieren, wobei unter Wegnahme von Fluor »5
Derivate erhalten werden, die funktioneile Gruppen aufweisen, in denen die letzteren an die Oligomere
durch organische Glieder gebunden sind. Beispielsweise ergibt die Umsetzung zwischen Tetrafluoräthylenpentamer
(C2FJ4 und dem substituierten Phenoxyd 3»
l-Natriumoxybenzol-4-sulfonsäure, NaOC6H4SO3H,
ein Oligomerdcrivat, welches eine Sulfonsäuregruppe
enthält und in welchem letztere indirekt über den Benzolring an den Oligomerrest gebunden ist, wie sich
dies durch die Formel C10F19OCjH4SO3H darstellen
läßt. Dieses Derivat und verwandte Sulfonsäuren besitzen bemerkenswerte oberflächenaktive Eigenschaften
und sind besonders bei Umsetzungen und, bei Systemen brauchbar, bei denen eine Erniedrigung der
Oberflächenspannung nützlich ist. Es war zu erwarten, 4» daß bei einer unmittelbaren Anknüpfung der Sulfonsäuregruppe
an ein Tetrafluoräthylenoligomer Derivate entstünden, die noch stärkere oberflächenaktive Eigenschaften
besitzen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß Alkalimetall- *5 sulfite und -bisulfite mit Tetrafluoräthylenoligomeren
zur Umsetzung gebracht werden können, wobei neue hochfluorierte Alkalimetallsulfate erhalten werden,
von denen leicht die Säuren selbst und andere Salze erhalten werden können, in denen die Sulfonat- oder 5<>
Sulfonsäuregruppe direkt über ihr Schwefelatom an ein Kohlenstoffatom des Oligomerrestes gebunden ist.
Besonders nützlich hat sich das entsprechende Pentamer erwiesen.
Die Erfindung betrifft also die fluorierte Sulfonsäure der Formel
(C2Fs)2(CF3) CCH = C(CF3)SO3H
sowie deren Salze.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer fluorierten Sulfonsäure der Formel
(C2Fs)2(CF3) C · CH = C(CF3)SO3H
sowie von deren Salzen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Tetrafluoräthylenpentamer der Formel
(C2Fs)2(CF3) C · C(CF3) = C(CF11)F
mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsulfits oder -bisulfits erhitzt und gegebenenfalls das erhaltene Produkt ansäuert.
mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsulfits oder -bisulfits erhitzt und gegebenenfalls das erhaltene Produkt ansäuert.
Geeignete Alkalimetallsulfite und -bisulfite sind diejenigen von Natrium, Kalium und Lithium. Ein zweckmäßiges
allgemeines Verfahren zur Durchführung der Reaktion besteht darin, daß Pentamer mit einer wäßrigen Lösung des Salzes oder der Salze in einem mit
einem Rührer ausgerüsteten Autoklav auf eine Temperatur von 100 bis 2000C zu erhitzen. Ein bevorzugtes
Verfahren besteht darin, das Pentamer mit einer wäßrigen Lösung von Natriumsulfit unter autogenem
Druck in einem gerührten Autoklav mehrere Stunden lang auf 120 bis 1500C zu erhitzen, worauf uer Inhalt
gerade mit Natriumcarbonat alkalisch gemacht und zur Entfernung des nicht umgesetzten Pentamers wasserdampfdestilliert
wird. Der Rückstand wird zur Trockne eingedampft, und der Feststoff wird mit
heißem Äthanol extrahiert, wobei eine Lösung des Natriumsulfonats erhalten wird, welches durch Abdestillation
des Äthanols isoliert wird. Zur Herstellung der Sulfonsäure wird das Natriumsulfonat mit konzentrierter
Schwefelsäure angesäuert, und die resultierende Sulfonsäure wird durch Destillation abgetrennt.
Von der Säure können durch Standardverfahren zur Herstellung von Salzen aus Säuren andere Salze,
wie Alkalimetallsatze, das Ammoniumsalz, Alkylammoniumsalze.
Aminsalze und Salze von anderen Metallen erhalten werden.
In der Folge ist die Strukturformel der erfindungsgemäßen
Verbindung (1) derjenigen des Tetrafluorpentamers (II) gegenübergestellt.
C · CH = C(CF3)SO3H
C · C(CF3) = C(CF3)F (II)
Die erfindungsgemäße Verbindung und ihre Salze sind hoch oberflächenaktiv, beispielsweise besitzt eine
1 %ige Lösung des Natriumsalzes eine Oberflächenspannung von 22 dyn/cm bei 25° C. Eine entsprechende
Verbindung, die dadurch hergestellt wird, daß man ein Olefin der Formel C10H80 mit einem Sulfit umsetzt,
besitzt in wäßriger Lösung bei der gleichen konzentration eine Oberflächenspannung von 3J dyn/cm.
Sie zeigt diese Oberflächenaktivität auch in Gegenwart von starken Säuren und Basen und ist wertvoll
als spezielles oberflächenaktives Mittel in wäßrigen Medien, insbesondere wenn ein System mit sehr niedriger
Oberflächenspannung erwünscht ist oder wenn ein oberflächenaktives Mittel, das eine hohe chemische
Stabilität besitzt, notwendig ist. Die erfindungsgemäße Verbindung und ihre Salze besitzen eine besonders
nützliche Verwendung bei der Emulsionspolymerisation von Tetrafluoräthylen. Tetrafluorethylen kann
nur mit einem oberflächenaktiven Mittel der Emulsionspolymerisation untenvorfen werden, welches eine
perfluorierte Kohlenstoffkette aufweist. Am meisten wird hierfür Ammonium-perfluor-octanoat (C7F15-COONH4)
verwendet. Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen einen ganz entscheidenden technischen
Fortschritt, da sie viel leichter herzustellen sind. Die Herstellung einer perfluorierten Kohlenstofflcette, wie
sie in dem früher für diesen Zweck verwendeten oberflächenaktiven Mittel enthalten ist, ist ziemlich schwierig.
Die anmeldungsgemäße Verbindung und ihre Salze können ganz einfach durch Oligomerisation von Tetrafluoräthylen
und anschließende Umsetzung mit Natriumsulfit hergestellt werden. Bei der Herstellung beispielsweise
des bekannten Ammoniumperfluor-octano-
ats muß dagegen eine Kohlenstoffkette direkt fluoriert Magnetische Kernresonanzmessungen (F19 und H1)
werden. stimmten mit der Struktur (C2F5)^(CF3) C · CH =
Die erfindungsgemäße Verbindung kann auch als C(CF3)H überein. Diese Struktur stimmte auch mit
Zwischenprodukt bei der Herstellung anderer ober- dem Massenspektrum überein,
flächenaktiver Mittel und von Oberflächenappreturen 5
verwendet werden, um Textilien und anderen Substra- Beispiel 2
ten öl- und wasserabstoßende Eigenschaften zu ver- .
leihen. Beispielsweise kann sie in ein Sulfonylchlorid Das Natriumsulfit in der in Beispiel 1 beschriebenen
übergeführt werden, indem sie mit Phosphorpenta- Reaktion wurde durch Lithiumsulfit in einer ansonsten
Chlorid behandelt wird, und das Sulfonylchlorid kann io identischen Reaktion ersetzt. Die Ausbeute an Sulfon-
dann mit einem Amin, wie Diäthylaminopropandi- säure betrug 5 g; 16 g Pentamer wurden unverändert
amin, umgesetzt werden, um ein Sulfonamid herzu- zurückgewonnen,
stellen, das in organischen Lösungsmitteln eine gute
Oberflächenaktivität zeigt und durch Quaternisierung, Beispiel 3
beispielsweise mit Methyljodid, ein kationisches ober- 15 „
flächenaktives Mittel ergibt, das in wäßrigen Systemen 250 g Natriumsulfit, 500 ml Wasser undt 2UU g
Aktivität zeigt. Tetrafluoräthylenpentamer wurden 60 Stunden in
Beispiel 1 einem Autoklav gerührt und auf 135°C erhitzt: Der
Inhalt wurde dann abgekühlt und wasserdampfdestil-
10 g Natriumsulfit, 20 ml Wasser und 25 g Tetra- *° liert, wobei 100 g nicht umgesetztes Pentamer abge-
fluroäthylenpentamer wurden in einer Glasampulle trennt wurde. Der verbleibende Schlamm wurde zur
eingeschlossen und unter Schütteln 12 Stunden auf Trockne eingedampft, und die Feststorfe wurden mit
180° C erhitzt. Die Reaktionsprodukte wurden mit heißem Äthanol extrahiert. Die Destillation des
5°/oigem wäßrigen Natriumcarbonat alkalisch gemacht Extrakts ergab 110 g festes Natnumsulfonat, welches
wnd zur Entfernung von nichtumgesetztem Pentamer a5 nach Ansäuerung mit konzentrierter Schwefelsaure
(14 g) wasserdampfdestilliert. Die erhaltene Lösung 90 g der Pentamersulfonsaure ergab,
wurde zur Trockne eingedampft, und der feste Rück- · 1 λ
Hand wurde mit heißem Äthanol extrahiert. Der Beispiel 4
Extrakt wurde eingedampft, wobei 8 g des Natrium- w
talzes der Sulfonsäure erhalten wurden. Das Salz 30 12,6 kg Natriumsulfit-heptahydrat, 10 1 Wasser
wurde in Wasser suspendiert und mit konzentrierter und 5 kg Tetrafluoräthylcnpentamer wurden unter
Schwefelsäure angesäuert. Die Sulfonsäure wurde mit Stickstoff in einen 25-1-Autoklav 30 Stunden bei 145 C
Äther extrahiert. Eindampfung des Äthers ergab 7 g bis 150° C gerührt, worauf das in Form eines ScUamms
einer Säure, die bei Destillation 5,6 g der reinen Säure anfallende Produkt entnommen, die klare «beziehende
ergab. Diese bestand aus einem niedrigschmelzenden 35 Flüssigkeit dekantiert und der verbleibende JcMamm
hygroskopischen Feststoff, der bei 115°C/2 mm Hg zur Entfernung von nicht umgesetztem *«?*™J
siedete (1,1 kg) wasserdampfdestilliert wurde. Der Ruckstand
. wurde abfiltriert und getrocknet und mit heißem
Gefunden durch Analyse: (Gewichtsprozent) Äthanol extrahiert, wobei 2,5 kg des Natriumsulfonats
C 21,2; H 0,8; S 6,8; F 60,8 40 erhalten wurden, welches durch Ansäuern mit vertheoretische
Werte für C8F16HSO3H: (Gewichtsprozent) dünnter Schwefelsäure und anschließende Extraktion
C 21,8; H 0,4; S 6,5; F 61,5 mit Äther 2,25 kg Sulfonsäure ergab.
Claims (2)
- Patentansprüche:L Fluorierte Sulfonsäure der Formel
(C8Fs)4(CF3) C · CH = C(CF3)SO3Hsowie deren Salze. - 2. Verfahren zur Herstellung einer fluorierten Sulfonsäure der Formel(C2Fs)2(CF3) C · CH = C(CF3)SO3Hsowie von deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Tetrafluoräthylenpentamer der Formel(C2Fs)2(CF3) C · C(CF3) = C(CF3)Fmit dieser wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsulfits oder -bisulfits erhitzt und gegebenenfalls das erhaltene Produkt ansäuert.10
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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