DE1646848C2 - Zustellung von Regeneratoren von Industrieöfen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Zustellung von Regeneratoren von Industrieöfen, insbesondere Glaswannenöfen.
Die Regeneratoren von Industrieöfen werden im allgemeinen mit Schamottesteinen. 60- bis 90°/eigen
Korundsteinen, Silimanitstemen und basischen Steinen zugestellt. In neuerer Zeit wird in zunehmendem
Maße eine basische Zustellung angewandt, da basische Sleinmalerialien den immer steigenden Anforderungen
im allgemeinen besser gewachsen sind als saure Steinmaterialien oder solche auf der Basis
von Tonerde oder Tonerdesilikaten. Es hat sich jedoch gezeigt, daß basische Steine in manchen Regeneratoren
in einem Temperaturbereich von unter 1000° C, insbesondere in dem Bereich von 1000 bis
6001 C1 eine schlechtere Haltbarkeit als bei höheren
Temperaturen aufweisen. Dies ist auf einen Angriff der feuerfesten Steine durch SO., zurückzuführen.
Auch in der Stahlindustrie wird diese Erscheinung, wenn auch seltener, beobachtet, weil einerseits deren
Regeneratoren nicht besonders langlebig sind und andererseits viele dieser Öfen in Hinblick auf ('ie
Reinheit des Stahls bevorzugt mit schwefelarmen Brennstoffen beheizt weiden. In der Glasindustrie
werden jedoch in zunehmendem Umfang billige Heizöle mit einem hohen Schwefelgehalt verwendet
und dadurch ergeben sich bei Verwendung von basischen Gittcrungen oft beträchtliche Schwierigkeiten
durch einen Angriff von SO., auf den Periklns des basischen Materials unter Bildung von MgSO1. Selbst
bei schwcfelreichen Heizölen kann jedoch eine nennenswerte SO.,-Bildung nur dann eintreten, wenn ein
Luftüberschuß und ferner noch geeignete Katalysatoren, wie Vanadinpentoxyd oder Arsentrioxyd, zugegen
sind. Solche Katalysatoren können z. B. schon durch die Heizölaschen (V2O5, As.,0., usw.) oder,
insbesondere in der Glasindustrie, auch durch das Aufgabegut eingebracht werden, z. B. bei Verwendung
von As.,O;1 als Läuterungsmittel. Der Angriff
durch Schwefeltrioxyd kann aber weiter dazu führen, daß in dem Teil einer aus basischem Material aufgebauten
Gitterung, der sich auf einer Temperatur in dem oben angeführten Bereich von unter 100O1 C,
insbesondere 600 bis 1000 C, befindet, Zerstörunnen
hervorgerufen werden. Diese bestehen darin, daß zunächst Aushöhlungen gebildet werden, die dann
ihrerseits ein Einstürzen der darüber befindlichen, nicht angenriffenen Gilterwerkslagen zur Folge haben
■o können.
Im Zuge von Vorarbeiten zur vorliegenden Erfindung wurden Untersuchungen über das Verhalten
von verschiedenen feuerfesten Materialien in Regeneratoren durchgeführt. Dabei zeigte sich, daß in
den üblichen Magnesitchromsteinen, mit welchen Regeneratorgitterungen häufig zugestellt werden, die
Chromerzterichen durch SO., nicht angegriffen werden.
In Steinen auf der Grundlage von Mischungen von Magnesia und Chromit wird lediglich eine Umsetzung
von freiem MgO mit SO., unter Bildung von MgSO1 beobachtet. Auf Giund dieses Umstandes
soFlten daher Steine, die nur aus Chromit ohne einen
Zusatz von Magnesia aufgebaut sind, einem Angriff von SO., gut widerstehen. Nun haben aber gebrannte
Steine, die nur aus Chromit bestehen, z. B. Steine aus 33 " ti Chromit einer Körnung von 2 bis 4 mm,
33 ° υ Chromit einer Korngröße von 0,5 bis 2 mm,
34υ u Chromit einer Körnung von 0 bis 0.5 mm und
etwa l"o trockener Sulfitablauge und l°i Wasser
als Bindemittel, zwar eine gute Kaltdruckfestigkeit von etwa 700 bis ()00 kg'cm2 und günstige Porositätswerte
von etwa 10 bis 15 "Zo, weisen jedoch überhaupt
keine Temperaturwechselbeständigkeit auf und zerspringen bereits bei plötzlicher Entnahme aus
einem auf 1000 C aufgeheizten Ofen. Eine gewisse Temperaturwechselbcständigkeit ist aber für die
Brauchbarkeit von Regeneratorsteinen eine unabdingbare Voraussetzung.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, diese Nachteile, die sich bisher bei der Verwendung von basischem
Steinmaterial in den Gittcrungen der Regeneratoren von Industrieöfen und insbesondere in Glaswannenöfen
ergeben, zu beseitigen.
Es wurde gefunden, daß dieses Ziel dann erreicht «erden kann, wenn für die Zustellung ungebrannte
Chromitsteine verwendet werden, die ein bestimmtes Bindemittel enthalten. Demnach betrifft die Erfindung
eine Zustellung von Regeneratoren von Industrieöfen, insbesondere Glaswannenöfen, unter Verwendung
von Chromitsteinen, wobei diese Zustellung dadurch gekennzeichnet ist, daß die Gitterung in
dein Bereich, der auf eine Temperatur bis höchstens 1000 C erhitzt wird, aus ungebrannten Chromitsteinen,
die Phosphorsäure oder Phosphate als Bindemittel enthalten, aufgebaut ist. Die vorzugsweise
verwendete Phosphorsäure wird zweckmäßig in verdünnter Form (1:1 verdünnt) eingesetzt und soll
dann in Mengen von 1 bis 5 0Zn, vorzugsweise etwa 2 0Zu, in den Steinen enthalten sein. Die Phosphate
können in den gleichen Mengen verwendet werden. Gegebenenfalls kann neben der Phosphorsäure bzw.
den Phosphaten auch noch Sulfitablauge als Bindemittel vorhanden sein. Für den Erhalt bester Ergebnisse
soll der Chromil in einer Körnung von 0 bis
6 mm, vorzugsweise 0 His 4 mm, vorliegen.
Die Erfindung wird an Hand des folgenden Beispieles näher erläutert, ohne jedoch auf dieses besondere
Beispiel beschrankt zu sein.
Für den Aufbau der Steine wurde Chromit folgender Korngröße verwendet:
33,3 % Chromit 2 bis 4 mm
33,3 % Chromit 0,5 bis 2 mm
33,4% Chromit 0 bis 0,5 mm
Diese Chromitfraktionen wurden mit 1 °/o trockener Sulfitablauge und 2,00O verdünnter Phosphorsäure
(1:1) innig vermischt und zu Steinen verformt, die dann getrocknet wurden.
Bei Verwendung von türkischem Chromerz hatten die Steine folgende Zusammensetzung:
SiO2 3,28%
Fe2O3 14,04%
AI2O3 14,03 %
Cr2O., 44,78%
CaO 0,66 %
MgO 20,30%
P2O5 0,81%
Glühverlust 2,10%
Die Eigenschaften dieser Steine waren wie folgt:
Raumgewicht (Pukall, g/cm:i) ... | 3,48 |
Scheinbare Porosität (%) | 10,9 |
Scheinbare Porosität | |
(bei 800° C, %) | 17,! |
Biegedruckfestigkeit (kg/mm-) .. | 0,53 |
Kaltdruckfestigkeit (kg/cm-) | 325 |
nach Erhitzen auf 800° C ... | 285 |
nach Erhitzen auf 1000° C ... | 290 |
Druckfeuerbeständigkeit
to 1165° C
ta 13800C
;B 1595° C
Die gemäß der Erfindung verwendeten Steine halten, wenn sie nicht höher als auf 1000° C erhitzt
werden, was bei der vorgeschlagenen Zustellung der unteren Lagen der Gitterung, die nur Temperaturen
von etwa 600 bis 1000°C erreichen, nicht der Fall ist, über 50 Abschreckungen mit Luft aus. Dies ist
ein wesentlicher Unterschied gegenüber gebrannten Chromitsteinen, die eine sehr schlechte Temperaturwechselbeständigkeit
aufweisen.
Claims (4)
1. Zustellung von Regeneratoren von Industrieöfen, insbesondere Glaswannenöfen, unter Verwendung
von Chromitsteinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gittci ung in dem
Bereich, der auf eine Temperatur bis höchstens K)OO0C erhitzt wird, aus ungebrannten ChroiiiU-steinen,
die Phosphorsäure oder Phosphate als Bindemittel enthalten, aufgebaut ist.
2. Zustellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine 1 bis 5 "Ό, vorzugsweise
etwa 2 0Zu, verdünnte Phosphorsäure (1:1)
enthalten.
3. Zustellung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Steinen der Chromit
in einer Körnung von 0 bis 6 mm, vorzugsweise 0 bis 4 mm, vorliegt.
4. Zustellung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine
neben Phosphorsäure oder Phosphaten noch Sulfitablauge als Bindemittel enthalten.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT649966 | 1966-07-07 | ||
DEO0012609 | 1967-07-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1646848C2 true DE1646848C2 (de) | 1977-02-17 |
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