DE1632372C3 - Vorrichtung zum Abteilen und Formen eines Bündels von Borsten oder Haaren für einen Pinsel - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Abteilen eines Bündels von Borsten oder Haaren für einen Pinsel und zum Formen des abgeteilten Bündels zu einem Büschel entsprechend der vorgesehenen Pinselfassung, wobei die Vorrichtung aus einem Materialbehälter mit Druckeinrichtung zum Borstennachschub sowie einem geraden Anschlagstahi und einem mit Spitze versehenen geraden Abteilerstahl besteht, die geradlinig gegeneinander und derart bewegbar sind, daß sie jeweils in einer Stellung den Materialbehälter von einander gegenüberliegenden Seiten her durchdringen und in einer anderen Stellung aus dem Materialbehälter zurückgezogen sind, wobei der Abteilerstahl und der Anschlagstahl auf je einem direkt antreibbaren Schiebeschlitten zum Abteilen befestigt sind und zwei Begrenzungen zum Einschließen des Abgeteilten Bündels vorgesehen sind, von denen eine am Abteilerstahl angebracht ist.

Es ist durch die DK-AS Il 00 589 eine Vorrichtung zum Abteilen eines Bündels von Borsten oder Haaren für einen Rund-, Oval- oder Flachpinsel und zum Formen des abgeteilten Bündels entsprechend einer aufzusetzenden Rund-, Oval- oder Flach-Pinselfassung bekannt, bei der ein drehbarer, gekrümmter, eine Spitze aufweisender Abteilergreifer das Bündel durch eine öffnung einer Röhre in die so als Anschlag wirkende Röhre drückt, wonach das derart abgeteilte und

ίο geformte Bündel zwecks Aufsetzens der Pinselfassung mittels eines in die Röhre fahrenden Kolbens aus der Röhre gedrückt wird. Nachteiligerweise muß bei dieser Vorrichtung bei einem Wechsel der herzustellenden Pinselform neben dem Abteilergreifer und der Anschlagröhre auch der Kolben gewechselt werden und muß der Abteilergreifer nach Abteilung und Formung eines Bündels entgegen dem in den Materialbehälter nachschiebenden Borsten- bzw. Haarmaterial zurückgeschwenkt werden.

Es ist auch durch die Dh-PS 4 26 085, Seite 2, Zeilen 1 bis 63, eine Vorrichtung bekannt, die einen geraden Anschlagstahl und einen mit Spitze versehenen geraden Abteilerstahl umfaßt, die geradlinig gegeneinander derart bewegbar sind, daß sie jeweils in einer Stellung

2} den Materialbehälter durchdringen und in einer anderen Stellung aus dem Materialbehälter zurückgezogen sind, und Abstand voneinander aufweisen sowie jeweils eine zum anderen Stahl hin gerichtete Nase aufweisen, wobei der Abteilerstahl auf einem direkt antreibbaren Schiebeschlitten befestigt ist. Diese Vorrichtung dient nur dem Abteilen von kleineren Bündeln für die Bürstenherstellung, wobei die Nasen ungefähr im rechten Winkel zu den Stählen verlaufen. Der direkt vom Maschinenantrieb aus bewegte Abteilerstahl nimmt nach Abteilung des Bündels den Anschlagstahl mit, um das Bündel der weiteren Verarbeitung zuzuführen, wobei Federkräfte auftreten, die eine Verdichtung des Bündels zwischen den Stählen herbeiführen. Anschließend werden das Bündel in die Entnahmestellung geführt und die Borsten auf irgendeine beliebige Weise aus der zwischen den Stählen gebildeten Tasche entfernt.

Die Entnahme des Bündels ist in jedem Fall umständlich. Auch würde diese Vorrichtung, wenn sie zur Herstellung größerer Bündel verwendet würde, nur Bündel unzureichender Homogenität ergeben. Die Auslegung der für die Bildung kleiner Bündel für die Bürstenfabrikation gedachten Vorrichtung für die Pinselherstellung führt also nicht zu einem positiven Ergebnis.

Die Erfindung geht nun von einer durch die DE-PS 2 29 674 bekannten Vorrichtung aus, deren Begrenzungen keine spezielle Form aufweisen, sondern so gehalten sind, wie sie für das reine Abteilen eines Bündels geeignet ist. Die zweite Begrenzung ist nahe der Spitze des Abteilerstahles drehbar mit dem Schiebeschlitten des Abteilerstahles verbunden. Anschlagstahl und Abteilerstahl liegen, wenn sie beide den Materialbehälter durchdringen, etwa dicht aneinander an. Die beiden Schiebeschlitten sind auf ortsfesten Führungen angeordnet. Anschlagstahl und Abteilerstahl sind nadeiförmig ausgebildet, d. h. sie weisen Spitzen und sodann gleichbleibenden Querschnitt entlang ihrer Längserstreckung auf. Der Materialbehälter fährt zurück, wenn das abgeteilte ßorstenbündel zwischen dem nadeiförmigen Abteilerstahl und einem Preßstück festgehalten ist.

Durch die DE-PS 86 012 ist eine Vorrichtung zum

Abteilen eines Bündels von Borsten bekannt, die einen Materialbehälter aufweist, der in eine verengte Mündung übergeht, die mittels eines geraden Anschlagstahles absperrbar ist. Zum Abteilen wird ein keilförmig bzw. konisch gearbeiteter Abteilerstahl durch die verengte Mündung gefahren. Das derart abgeteilte Bündel wird von einer Greifeinrichtung erfaßt und aus der Mündung des Behälters heraustransportiert. Bei dieser Vorrichtung erfolgt der Borstennachschub nicht mittels Druckbalken, sondern mittels Schwerkraft und eines seitlich in den Materialbehälter dringenden Stößels.

Die Erfindung will im Hinblick auf den Stand der Technik eine Vorrichtung der anfangs genannten Art dahingehend weiterbilden, daß Abteilerstahl und Anschlagstahl derart ausgebildet und bewegbar sind, daß damit homogene Bündel für Pinsel verschiedener Form und Größe unmittelbar zum Aufsetzen der Pinselfassung im Materialbehälter formbar und die geformten Bündel leicht entnehmbar sind, was auch ein sauberes Freimachen der abgeteilten Borstenmenge von dem im Materialbehälter verbleibenden Borstenvorrat verlangt.

Die Erfindung sieht nämlich vor, daß die Begrenzungen, von denen die zweite am Anschlagstahl angebracht ist, die Form von dem herzustellenden Rund-, Oval- oder Flachpinsel entsprechende Nasen aufweisen sowie die beiden Schiebeschlitten zum Abteilen jeweils auf einem direkt antreibbaren Schlitten zum Formen, d. h. zum gegenläufigen Zusammenschieben der Stähle bzw. Nasen im Materialbehälter, befestigt sind, und daß der Abteilerstahl keilförmig ist.

Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist bei Formung eines Bündels, wie vorbekannt, zunächst der Abteilerstahl aus dem Materialbehälter gezogen, und das Material liegt am Anschlagstahl an, der den Materialbehälter durchdringt, wonach der Abteilerstahl durch den Materialbehälter geführt wird, um ein Bündel abzuteilen. Sodann werden beide Stähle erfindungsgemäß zusammengefahren, so daß unter direktem Antrieb beider Stähle das Bündel geformt wird, auf das dann die Pinselfassung gesetzt wird. Das derart mit Pinselfassung versehene Bündel läßt sich entnehmen, nachdem der Anschlagstahl mittels seiner eigenen Antriebseinrichtung aus dem Materialbehälter gezogen worden ist. Schließlich wird der Abteilerstahl aus dem Behälter gezogen, nachdem der Anschlagstahl wieder in den Behälter bewegt worden ist. Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind der Abteilerstahl und der Anschlagstahl je nach Bedarf für runde, ovale oder flache Pinsel auswechselbar. Der keilförmige Abteilerstahl dringt derart durch den Materialbehälter, daß die abgeteilten Borsten des Bündels von den im Materialbehälter verbliebenen Borsten freigemacht werden. Abteilerstahl und Anschlagstahl sind je auf einem Schiebeschlitten und auf einem weiteren Schlitten angebracht, um einerseits das Einfahren und Ausfahren der Stähle in den bzw. aus dem Materialbehälter und andererseits die Formungsbewegung der Stähle innerhalb des Materialbehälters schnell und präzise durchführen zu können.

Dann, wenn der Materialbehälter auf einem Schiebeschlitten auf Abteilerstahl und Anschlagstahl zu und von diesem zurückfahrbar ist, ist es besonders zweckmäßig und vorteilhaft, wenn ein Zurückfahren des Materialbehälters bei beendeter Dosierung vorgesehen ist. Das Zurückfahren des Materialbehälters dient der Entlastung des Abteilerstahles von dem Druck des Borstenvorrats im Materialbehälter, wodurch der keilförmige Abteilerstahl zum Formen druckentlastet weiter in den Materialbehälter eindringen kann. Nach Rücklauf des Abteilerstahles wird der Materialbehälter wieder vorgefahren, wodurch der Borstenvorrat gegen den Anschlagstahl gedrückt wird.

In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Vorrichtungsbeispiel schematisch dargestellt; es zeigt

F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Abteilen und Formen von Bündeln mit einem Materialbehälter und einer Abteilereinrichtung,

F i g. 2a bis 2d vier verschieden geformte Abteilereinrichtungen in Draufsicht,

F i g. 3 eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß F i g. 1 und

F i g. 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1.

Die Vorrichtung gemäß Zeichnung hat einen großen Materialbehälter 1. Die in dem Materialbehälter 1 befindlichen Borsten la, \b werden mit Hilfe einer Kolben-Zylinder-Einrichtung 2a mit einem Druckbalken 2 gegen eine Abteilereinrichtung gedrückt. Der Druckbalken 2 wird mit einer Kolbenstange 10 bewegt. Ein Schiebeschlitten 15 des Materialbehälters 1 wird mittels einer Kolben-Zylinder-Einrichtung 16 betätigt. Die Abteilereinrichtung besteht aus einem Anschlagstahl 3 und einem Abteilerstahl 4. Die beiden Stähle 3,4 weisen jeweils eine Nase 8 auf. Die gegen den Anschlagstahl 3, der mittels eines Schiebeschlittens 5 in den Materialbehälter gefahren ist, gedrückten Borsten werden durch den Abteilerstahl 4 getrennt, d. h., daß der Abteilerstahl mittels eines Schiebeschlittens 5' mit seiner Spitze durch die Borsten stößt. Sobald die Spitze des Abteilerstahles die Borsten in der Materialbehälterbreite durchstoßen hat, fährt der auf dem Schiebeschlitten 15 sitzende Materialbehälter 1 zurück unter gleichzeitigem Weitervordringen des Abteilerstahles, welcher nun leichter mit seiner zu dem am Schiebeschlitten 5' befestigten Ende hin breiter werdenden Form die Borsten durchdringen kann. An diese Bewegung schließt sich die Formung des abgeteilten Borstenbündels 16 an, wobei durch gegenläufiges präzises Zusammenschieben der Abteilereinrichtung mittels Schlitten 7, T je nach Einstellung und Form der Nasen das Borstenbündel dem Pinsel entsprechend geformt wird F i g. 2a, 2b, 2c, 2d zeigt einige Beispiele der bereits abgeteilten (dosierten) und geformten Borstenbündel nach beendetem Vorgang.

Der Träger des Schiebeschlittens 5 ist auf dem Schlitten T befestigt. Die Dosiermenge wird durch einfache Supporte 9 durch Verengen oder Erweitern der Abteilereinrichtung eingestellt.

Nach beendeter Dosierung und Formung wird eine nicht gezeigte Pinselfassung über das abgeteilte und geformte Borstenbündel gebracht. Die Pinselfassung wird mit der Hand gefaßt, die unteren Schlitten 7, T gehen auseinander und ein von unten nach oben stoßender Stempel 13 schiebt das Borstenbündel weiter in die Pinselfassung. Anschließend fährt der Anschlagstahl 3 mittels des Schiebeschlittens 5 ganz zurück und gibt die mit Borsten gefüllte Pinselfassung frei, die weggenommen werden kann. Der Anschlagstahl 3 fährt mittels des Schiebeschlittens 5 wieder vor. Der Abteilerstahl 4 fährt mittels des Schiebeschlittens 5' zurück und gleichzeitig fährt der Materialbehälter wieder vor. Der Arbeitszyklus beginnt erneut.

Der Abteilerstahl 4 ist keilförmig bzw. konisch gearbeitet. Die beiden Schiebeschlitten 5, 5' sitzen jeweils auf zwei Stangen 6 und werden jeweils mittels

einer Kolben-Zylinder-Einrichtung 17 betätigt. Die beiden Schlitten 7, T sind auf Stangen 11 verschiebbar und werden jeweils mittels einer Kolben-Zylinder-Einrichtung 18 verschoben. Der Schiebeweg der Schlitten 7, 7' ist zum Formen durch Hubbegrenzung 19 einstellbar.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Abteilen eines Bündels von Borsten oder Haaren für einen Pinsel und zum Formen des abgeteilten Bündels zu einem Büschel entsprechend der vorgesehenen Pinselfassung, wobei die Vorrichtung aus einem Materialbehälter mit Druckeinrichtung zum Borstennachschub sowie einem geraden Anschlagstahl und einem mit Spitze versehenen geraden Abteilerstahl besteht, die geradlinig gegeneinander und derart bewegbar sind, daß sie jeweils in einer Stellung den Materialbehälter von einander gegenüberliegenden Seiten her durchdringen und in einer anderen Stellung aus dem Materialbehälter zurückgezogen sind, wobei der Abteilerstahl und der Anschlagstahl auf je einem direkt antreibbaren Schiebeschlitten zum Abteilen befestigt sind, und zwei Begrenzungen zum Einschließen des abgeteilten Bündels vorgesehen sind, von denen eine am Abteilerstahl angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungen (8), von denen die zweite am Anschlagstahl (3) angebracht ist, die Form von dem herzustellenden Rund-, Oval- oder Flachpinsel entsprechenden Nasen aufweisen sowie die beiden Schiebeschlitten zum Abteilen (5, 5') jeweils auf einem direkt antreibbaren Schlitten zum Formen (7, T) — d. h. zum gegenläufigen Zusammenschieben der Stähle bzw. Nasen im Materialbehälter (1) — befestigt sind, und daß der Abteilerstahl (4) keilförmig ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Materialbehälter auf einem Schiebeschlitten auf Abteiler- und Anschlagstahl zu und von diesem zurückfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zurückfahren des Materialbehälters (1) bei beendeter Dosierung vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten (7, T) zum Formen jeweils auf einem Support (9) zur Dosiermengeneinstellung befestigt sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb von Anschlagstahl (3) und Abteilerstahl (4) ein auf- und abbewegbarer Stempel (13) angeordnet ist.