DE1620960B2 - Verfahren zur herstellung von polyvinylidenfluorid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyvinylidenfluoridInfo
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Description
Bei bekannten Verfahren zur Polymerisation von Vinylidenfluorid wird entweder Ammoniumpersulfat
(USA.-Patentschrift 2 435 537) oder Di-tert.-butylperoxid (britische Patentschrift 941 913 und USA.-Patentschrift
3 193 539) als Katalysator verwendet.
Wenn eine anorganische Verbindung, beispielsweise Ammoniumpersulfat, als Katalysator verwendet wird,
dann besitzen die gebildeten Polymerisate eine geringe Wärmestabilität, so daß derartige Verfahren für eine
industrielle Anwendung nicht geeignet sind. Bei dem einzigen heute industriell ausgenutzten Verfahren zur
Polymerisation von Vinylidenfluorid wird Di-tert.-butylperoxid als Katalysator zur Emulsionspolymerisation
bei Temperaturen in der Nähe von 1200C verwendet.
Bei diesem Verfahren ergeben sich jedoch gewisse Schwierigkeiten. Eine der Schwierigkeiten besteht darin,
daß wegen der hohen Polymerisationstemperaturen hohe Drücke notwendig sind. Eine andere Schwierigkeit
entsteht dadurch, daß das Vinylidenfluoridradikal, das während Zwischenstufen des Verfahrens gebildet
wird, zugegebenen Verbindungen wie Katalysatoren, Emulgatoren od. dgl. leicht Wasserstoff entzieht, so
daß die Bildung hochmolekularer Polymerisate behindert wird. Folglich ist es notwendig, sehr teure
fluorhaltige oberflächenaktive Mittel mitzuverwenden. Mit Emulgatoren dieser Art ist es jedoch schwierig,
während der Polymerisation die Polymerisatkonzentration auf über 15 % anzuheben, so daß der Wirkungsgrad
niedrig ist.
Aus der französischen Patentschrift 1 419 741 ist es bereits bekannt, unter Verwendung eines Dialkylperoxymono-
oder -dicarbonats mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe als Katalysator, die PoIymerisation
bei einer geringeren Temperatur, nämlich bei 0 bis 50°C, durchzuführen. Insbesondere bei
Temperaturen unterhalb der für Vinylidenfluorid kritischen Temperatur von 30,10C ist es möglich, durch
Polymerisation in flüssiger Phase ein Polyvinylfluoridpulver mit einem Korndurchmesser von etwa 100 bis
500 Mikron bei hohem Wirkungsgrad zu erzeugen.
Dieses Polyvinylidenfluorid zeichnet sich durch eine hohe Wärmestabilität aus. Es läßt sich zu durchsichtigen
zähen Folien verarbeiten, die auch bei sehr tiefen Temperaturen nicht spröde werden. Die Bearbeitbarkeit
der Produkte ist jedoch bei diesem Verfahren schlecht steuerbar, da sich beispielsweise bei der Erniedrigung
der Strukturviskosität über die Erhöhung der Polymerisationstemperatur andere physikalische
so Eigenschaften des Produkts verschlechtern.
Der Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Polyvinylidenfluorid
mit steuerbarem Polymerisationsgrad und damit steuerbarer Viskosität und Bearbeitbarkeit bei gleichbleibenden
übrigen physikalischen Eigenschaften, insbesondere einer gleichbleibend hohen Wärmestabilität,
zugrunde.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyvinylidenfluorid durch Polymerisation
von Vinylidenfluorid bei einer Temperatur zwischen 0 und 50° C unter Verwendung von 0,01 bis
3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Monomere, mindestens eines Dialkylperoxydicarbonats, in dem der
Alkylrest ein Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, sek.-Butyl- oder Neopentylrest ist, als Katalysator,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß in Gegenwart mindestens eines Ketons mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen,
eines gesättigten Alkohols mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eines gesättigten aliphatischen oder
nichtsubstituierten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen als Polymerisationsregler
polymerisiert wird.
Bei Verwendung dieser Regler werden Polymerisate mit guter Steuerbarkeit ihrer Viskosität sowie ausgezeichneter
Wärmestabilität erhalten. Die erfindungsgemäß hergestellten Polyvinylidenfluoride zeigen, wenn
sie beispielsweise 10 Minuten lang auf 250° C gehalten werden, nicht die geringste Verfärbung, und sie ändern
sich auch dann nicht, z.B. durch Zersetzung oder Verfärbung, wenn sie in einem kontinuierlichen Verfahren
bei Temperaturen zwischen 220 und 250° C mehr als 8 Stunden stranggepreßt werden. .
Die zu verwendende Katalysatormenge muß zwischen 0,01 und 3, vorzugsweise zwischen 0,1 und
1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Vinylidenfluorid, liegen. Bei einem geringeren Zusatz an Katalysator
ist die Polymerisationsgeschwindigkeit gering und gleichzeitig die Polymerisationsausbeute klein. Wenn
dagegen zuviel Katalysator zugesetzt wird, dann wirkt der Katalysator selbst als Polymerisationsregler, und
es wird nicht nur unmöglich, hohe Polymerisate zu erhalten, sondern es werden auch geringere Wärmestabilitäten
erhalten, als es sonst bei Polyvinylidenfluorid üblich ist.
Als Polymerisationsregler können kettenförmige oder cyclische, gesättigte Kohlenwasserstoffe der genannten
Art verwendet werden. Gesättigte cyclische Kohlenwasserstoffe, die Substituenten in den Seiten-
ketten besitzen, wie beispielsweise Methylcyclohexan, verursachen wegen des starken Wasserstoffentzuges
des Vinylidenfluoridradikals ein Anhalten der Polymerisation, so daß es im allgemeinen unmöglich ist,
hochmolekulare Polymerisate zu erhalten. Ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Propylen,
wirken ebenfalls stark hemmend auf die Polymerisation und sind daher ebenfalls ungeeignet.
Bei der Verwendung von Grenzkohlenwasserstoffen ergeben sich je nach ihrer chemischen Struktur Unterschiede
in der Kettenübertragungsfähigkeit. Bei gleicher Anzahl von Kohlenstoffatomen ist die Kettenübertragungswirkung
um so stärker, je größer die Zahl der Seitenketten ist. Bei gleicher Masse ist die Kettenübertragungswirkung
um so kleiner, je größer die Zahl der Kohlenstoffatome ist. Methan und Äthan sind
wegen ihrer schlechten Behandlungsfähigkeit und wegen ihrer geringeren Löslichkeit bezüglich Vinylidenfluorid
ungeeignet. Wenn die Zahl der Kohlenstoffatome übermäßig groß ist, dann erhält man einen
hohen Kochpunkt, und die Trennung vom Polymerisat wird schwierig. Daher muß die Zahl der Kohlenstoffatome
3 bis 12 betragen.
Die Grenzkohlenwasserstoffe werden zweckmäßig in Mengen von 0,01 bis 2 Gewichtsprozent bezüglich
Vinylidenfluorid verwendet. Beispiele für die Grenzkohlenwasserstoffe sind Propan, η-Butan, Isobutan,
n-Pentan, i-Pentan, neo-Pentan, neo-Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Undecan und Dodecan und
auch Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan und Decalin.
Bei der Verwendung gesättigter Kohlenwasserstoffe als Polymerisationsregler nimmt jedoch im allgemeinen
die Polymerisationsgeschwindigkeit ab, so daß die Reaktionszeiten ansteigen. Daher werden vorzugsweise
wasserlösliche niedere Ketone und niedere Alkohole der genannten Art verwendet. Viele wasserlösliche
organische Verbindungen, beispielsweise Methanol und Acetaldehyd, verhindern eine Polymerisation
und sind deshalb nicht geeignet. Die einzigen verwendbaren wasserlöslichen organischen Verbindungen
sind Ketone mit 3 bis 4 Kohlenwasserstoffatomen und gesättigte Alkohole mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Beispiele hierfür sind: Aceton, Methyläthylketon, Propanol, Isopropanol, Butylalkohol, tert-Butylalkohol,
Amylalkohol, 3-Pentanol, 2-Methyl-l-butanol,
n-Hexylalkohol, dl-2-Hexylalkohol und dl-3-Hexylalkohol.
Von diesen Ketonen und Alkoholen werden Aceton, Methyläthylketon und tert.-Butylalkohol zur Verwendung
als Polymerisationsregler bevorzugt.
Bei Verwendung dieser Ketone und Alkohole ist es möglich, die Polymerisationsreaktion in etwa der
Hälfte der Zeit durchzuführen, die bei der Verwendung eines gesättigten Kohlenwasserstoffs der obengenannten
Art notwendig ist. Es wird angenommen, daß der Grund für die ausgezeichnete Wirksamkeit der niederen
Ketone und des tert.-Butylalkohols darin zu sehen
ist, daß die restlichen Substituenten an den an Sauerstoff gebundenen Kohlenstoffatomen ausnahmslos
CH5,- oder C2H5-Reste sind.
Das bedeutet, daß die CH-Bindung eines CHS- oder
C2H5-Restes, obwohl das wachsende Polymerisatradikal von Vinylidenfluorid einen stärkeren Wasserstoffentzug
als ein Wachstumsradikal bei der Polymerisation einer gewöhnlichen Vinylverbindung aufweist,
einen größeren Widerstand gegenüber dieser Reaktion zeigt. Daher zeigen Ketone, Alkohole
u. dgl., bei denen ein Wasserstoffatom direkt an ein an eine Carbonyl- oder Hxydroxylgruppe gebundenes
Kohlenstoffatom gebunden ist oder die eine große Anzahl von —CH2-Gruppen aufweisen, einen außer-5
ordentlich schwachen Widerstand gegenüber Wasserstoffentzug durch das Vinylidenfluoridradikal, wodurch
nicht nur der Polymerisationsgrad, sondern auch die Polymerisationsgeschwindigkeit stark erniedrigt
wird. Daher sind derartige Ketone, Alkohole
ίο od. dgl. nicht zweckmäßig.
Als Maß für den Polymerisationsgrad kann die Strukturviskosität ψηη des Materials verwendet werden.
Die Strukturviskosität ψηη von Polyvinylidenfluorid
kann ausgedrückt werden durch
i]inh — In i?sWc>
wobei In der natürliche Logarithmus und η$ν das
Verhältnis der Viskosität einer 0,4-g/100-cm3-Lösung von Polyvinylidenfluorid in Dimethylformamid bei
3O0C zur Viskosität des Lösungsmittels und c die
Konzentration der Lösung ist.
Erfindungsgemäß ist es möglich, die Struktur-viskosität ψηη des Polyvinylidenfluorids auf jeden
Wert zwischen 0,4 und 1,7 einzustellen. Bei Verwendung von 100°/oigem tert.-Butylalkohol wird eine
vollständige Fällungspolymerisation und ein feinkörniges Polymerisat mit einem Korndurchmesser von
einem Mikron und einer Strukturviskosität von 0,4 bis 0,5 erreicht. Wenn weiterhin mit Aceton/H20 im
Verhältnis von 20:80 polymerisiert wird, dann entsteht
ein Polymerisat, das für Fließbettauskleidungen geeignet ist und einen durchschnittlichen Korndurchmesser
von 50 bis 60 Mikron aufweist, wobei je nach Rührungsverhältnissen auch ein feinkörniges Polymerisat
hergestellt werden kann, das Strukturviskositäten r\inh zwischen 0,6 und 0,7 besitzt.
Zum Strangpressen sind Polymerisate mit Strukturviskositäten rjinh zwischen 0,8 und 1,0 erwünscht. Bei
Verwendung von beispielsweise Di-n-propylperoxydicarbonat wird zur möglichst billigen Herstellung eines
derartigen Polymerisats ein Aceton—H2O-Verhältnis
zwischen (1 bis 4) / (99 bis 96) eingestellt, und nach einer Polymerisationszeit von etwa 20 Stunden, während
der bei 25° C eine Suspensionspolymerisation durchgeführt wird, entsteht ein Polymerisat mit kugelförmigen
Körnern mit einem Korndurchmesser von 150 Mikron bei einer hohen Ausbeute von 90% oder
mehr.
Ein auf diese Weise erzeugtes Polymerisat besitzt eine sehr hohe Wärmestabilität und eine ausgezeichnete
Bearbeitbarkeit, z. B. beim Schmelzspinnen oder Spritzgußverfahren.
Wenn die Acetonmenge weiter reduziert wird, dann erhält man ein Polymerisat mit einer Strukturviskosität rjinh von 1,0 oder mehr. Bei Werten von r\inn oberhalb von 1,2 wird die Fließviskosität von Polyvinylidenfluorid hoch, so daß das Schmelzformen immer schwieriger wird. Kunststoffe dieser Art können jedoch beispielsweise zum Formpressen verwendet werden.
Wenn die Acetonmenge weiter reduziert wird, dann erhält man ein Polymerisat mit einer Strukturviskosität rjinh von 1,0 oder mehr. Bei Werten von r\inn oberhalb von 1,2 wird die Fließviskosität von Polyvinylidenfluorid hoch, so daß das Schmelzformen immer schwieriger wird. Kunststoffe dieser Art können jedoch beispielsweise zum Formpressen verwendet werden.
Die Polymerisationstemperatur für Suspensionspolymerisationen liegt vorzugsweise zwischen 0 und
30° C. Bei Fällungspolymerisation sind höhere Temperaturen möglich, und es sollten vorzugsweise Temperaturen
zwischen 0 und 500C eingestellt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in vorteilhafter Weise, d. h. leicht, schnell und wirtschaft-
lieh, Polyvinylidenfluoride mit ausgezeichneter Wärmestabilität
und Bearbeitbarkeit hergestellt.
3,6 kg von Sauerstoff befreites und entionisiertes Wasser, 72 g Aceton, 3,6 g Methylcellulose, 12 g
Di-n-propylperoxydicarbonat und 2,4 g Na4P2O7 werden
in einen 6 1 fassenden, aus rostfreiem Stahl bestehenden Autoklav gegeben, der über ein Kupferrohr
mit einem Vinylidenfluorid enthaltenden Zylinder, der auf einer Waage steht, verbunden ist. Der Autoklav
wird dann mit Methanol—Trockeneis auf eine Temperatur
unterhalb von 0°C abgekühlt und evakuiert.
Als nächstes wird der Vinylidenfluorid enthaltende Zylinder mit dem Autoklav verbunden und leicht erwärmt,
damit 1,2 kg des Monomeren verdampfen und durch Kondensation in den Autoklav übertragen werden.
Der Inhalt des Autoklavs wird dann bei einer Drehzahl von 300 bis 500 UpM gerührt, und seine
Temperatur wird auf 25° C angehoben und 25 Stunden lang bei dieser Temperatur belassen. Während dieser
Zeit sinkt der Polymerisationsdruck von 40 kg/cm2 auf weniger als 15 kg/cm2 ab. Da bei noch geringeren
Drücken die Geschwindigkeit der Druckabnahme sehr gering wird, wird die Polymerisationsreaktion angehalten.
Es ergeben sich Polymerisatpartikeln mit einem Durchmesser von 150 Mikron bei einer Ausbeute von
91%.
Das Polymerisat besitzt nach dem Filtern, Auswaschen mit Wasser und Trocknen bei etwa 100° C
für 24 Stunden eine Schüttdichte von 43 g pro Deziliter, eine Strukturviskosität ηιηη von 0,92, einen
Schmelzpunkt von 181° C und eine Kristallisationstemperatur von 145° C. Die außerordentlich hohe
Wärmestabilität dieses Polymerisates zeigt sich durch das völlige Fehlen einer Färbung bei durch Spritzguß
oder Schmelzspinnen aus diesem Polymerisat bei Temperaturen nahe 250°C hergestellten Gegenständen.
Als weiterer Test werden 1 oder 2 g dieses Polymerisates auf ein Aluminiumblatt gelegt und bei einer
Temperatur von 250° C mit einem Druck von 30 kg/ cm210 Minuten lang gepreßt, wobei nicht die geringste
Verfärbung zu beobachten ist. Zum Vergleich wird ein mit CHCl3 als Polymerisationsregler hergestelltes
Polymerisat unter den gleichen Umständen untersucht, wobei das Polymerisat eine dunkelbraune Farbe
annimmt.
B e i s ρ i e 1 2
Der gleiche Autoklav wie im Beispiel 1 wird mit 3,2 kg von Sauerstoff befreitem und entionisiertem
Wasser, 400 g Aceton, 6,4 g Methylcellulose, 2,4 g Na4P2O7 und 12 g Diisopropylperoxydicarbonat als
Polymerisationsinitiator und dann in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 mit 1,2 kg Vinylidenfluorid
beschickt. Die Polymerisation wird dann unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt,
wobei in einer Polymerisationszeit von 42 Stunden der Polymerisationsdruck von 38 kg/cm2 auf 19 kg/cm2
abnimmt. Wenn die Polymerisation an dieser Stelle angehalten wird, dann erhält man feine Polymerisationskörner
mit einem mittleren Korndurchmesser von 50 Mikron und einer Strukturviskosität ψηκ von 0,61
bei einer Polymerisationsausbeute von 90,5 %■
Das entstandene Polymerisat wird gefiltert, mit Wasser gewaschen und dann bei einer Temperatur
zwischen 90 und 1000C in 24 Stunden getrocknet. Danach besitzt das Polymerisat eine Schüttdichte von
39 g/Deziliter, einen Schmelzpunkt von 18O0C und eine Kristallisationstemperatur von 145 bis 146° C.
Das Polymerisat zeichnet sich durch eine Wärmestabilität aus, die gleich der des nach dem Beispiel 1
hergestellten Polymerisates ist. Dieses Polymerisat eignet sich insbesondere für Fließauskleidungen.
■...·.■:;;;;-■,■»•»■■■■-■-''-'i'"'■■■'' Beispiel 3
3,61 tert.-Butylalkohol und 12 g Diisopropylperoxydicarbonat
werden in den Autoklav nach Beispiel 1 gegeben und mit Methanol—Trockeneis auf Temperaturen
unterhalb von —200C tiefgekühlt. Nach dem
Evakuieren wird der Autoklav in derselben Weise wie im Beispiel 1 mit 1,2 kg Vinylidenfluorid beschickt,
und anschließend wird die Polymerisation unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt.
Bei einer Polymerisationszeit von 25 Stunden nimmt der Polymerisationsdruck von 32 kg/cm2 auf 16 kg/
cm2 ab.
Es ergibt sich ein feinkörniges Polymerisat mit einem mittleren Korndurchmesser von etwa 1 Mikron bei
einer Polymerisationsausbeute von 93 %■ Die Strukturviskosität
ηΐηη beträgt 0,47. Das Polymerisat eignet
sich insbesondere für Fließauskleidungen und Spritzüberzüge.
3,6 kg entionisiertes und von Sauerstoff befreites Wasser, 3,6 g Methylcellulose, 12 g Diisopropylperoxydicarbonat
und 4,8 g Cyclohexan als Polymerisationsregler werden in den Autoklav nach Beispiel 1
gegeben. Anschließend wird der Autoklav wie im Beispiel 1 mit 1,2 kg Vinylidenfluorid beladen. Die
Polymerisation wird unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt, wobei nach einer
Polymerisationszeit von 48 Stunden der Polymerisationsdruck von 40 kg/cm2 auf 20 kg/cm2 abnimmt. Es
entsteht ein Polymerisat in Form von Teilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 100 bis
300 Mikron bei einer Ausbeute von 91 %·
Nach dem Filtern und Waschen mit Wasser wird das Polymerisat bei 1000C in 24 Stunden getrocknet.
Das Produkt besitzt eine Schüttdichte von 45 g/Deziliter, eine Strukturviskosität r\inh von 0,80, einen
Schmelzpunkt von 1810C und eine Kristallisationstemperatur von 145 0C.
1 bis 2 g dieses Polymerisates werden auf ein Aluminiumblättchen gelegt und bei einer Temperatur
von 250° C und einem Druck von 30 kg/cm2 etwa 10 Minuten lang gepreßt. Es zeigt sich nicht die geringste
Verfärbung, d. h., dieses Polymerisat besitzt eine ausgezeichnete Wärmestabilität.
12 g η-Hexan als Polymerisationsregler werden zur Durchführung der Polymerisation nach Beispiel 1
verwendet. Der Polymerisationsdruck sinkt in 48 Stunden von 40 kg/cm2 auf 25 kg/cm2 ab. Es entstehen
Polymerisatteilchen mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 100 bis 300 Mikron bei einer Polymerisationsausbeute von 83 %. Dieses Polymerisat
besitzt eine Schüttdichte von 38 g/Deziliter und eine Strukturviskosität ψηΐι von 0,96, während die anderen
Eigenschaften denen des nach Beispiel 4 erhaltenen Polymerisates gleich sind. Die Wärmestabilität dieses
Polymerisates ist genauso gut wie die von dem Produkt nach Beispiel 4, d. h., es zeigt sich nahezu keine Verfärbung.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylidenfluorid durch Polymerisation von Vinylidenfluorid
bei einer Tempera tür zwischen 0 und 50° C unter Verwendung von 0,01 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Monomere, mindestens eines Dialkylperoxydicarbonats, in dem der Alkylrest ein Methyl-,
Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, sek.-Butyl- oder Neopentylrest ist, als Katalysator, dadurch
gekennzeichnet, daß in Gegenwart mindestens eines Ketons mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen,
eines gesättigten Alkohols mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eines gesättigten aliphatischen oder
nichtsubstituierten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffs mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen als
Polymerisationsregler polymerisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,01 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Monomere, Cyclohexan oder Dodecan als Polymerisationsregler verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in einem Lösungsmittel
als Polymerisationsregler durchgeführt wird, das zu 0,1 bis 100 °/0 aus einem wasserlöslichen
Keton mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einem gesättigten Alkohol mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen
und zu entsprechend 99,9 bis 0% aus Wasser besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Aceton, Methyläthylketon oder tert.-Butanol
als Polymerisationsregler verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung des Polymerisationsreglers
als Lösungsmittel eine Fällungspolymerisation durchgeführt wird.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |