DE1616141C - Künstliches Herz ventil - Google Patents
Künstliches Herz ventilInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein künstliches Herzventil, bestehend aus einem ringförmigen Metallrahmen,
einem daran angebrachten Käfig für einen beweglichen Ventilkörper und einem den Rahmen flanschartig
umgebenden Nährand aus weichem Material.
Bei derartigen Herzventilen bekannter Konstruktion können der Rahmen und der Käfig aus Metall
oder Kunststoff bestehen; jedoch hat sich Kunststoff bisher auf die Dauer nicht bewährt, so daß gegenwärtig
ausschließlich Herzklappenventile aus Metall verwendet werden; nur der bewegliche Ventilkörper
ist in manchen Fällen aus Kunststoff.
Andererseits muß vermieden werden, daß irgendwelche Metallteile des Herzventils in Berührung mit
dem strömenden Blut gelangen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei manchen Personen das benachbarte
Gewebe des menschlichen Körpers im Bereich freiliegender Metallflächen des Herzventils auswächst,
mitunter auch ausbricht und dann mit einzelnen Partikeln in den Blutkreislauf gerät, was empfindliche
Störungen für den Blutkreislauf nach sich ziehen und sogar zu einer Embolie führen kann. Dagegen
breitet sich das Körpergewebe zwar auch über mit Textilien abgedeckte oder aus Kunststoff bestehende
Flächen eines Ventils aus, beendet aber nach einer gewissen Zeit sein Wachstum. Das Gewebe wuchert
also in diesem Falle nicht wie bei der Berührung mit Metallflächen und wird auch nicht locker und
brüchig.
Es ist nun konstruktiv nicht einfach, die einzelnen Teile eines aus Metall bestehenden Herzventils absolut
zuverlässig miteinander zu verbinden und trotzdem die Metallteile nicht in Berührung mit dem
strömenden Blut zu bringen.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, ein künstliches Herzventil der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß es keine Metallteile aufweist, die mit dem strömenden Blut in Berührung kommen,
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stäbe des Käfigs an einem Metallring
befestigt sind, der seinerseits formschlüssig in einer Umfangsnut des Rahmens gehaltert ist, und daß der
Rahmen und der Nährand vollständig von einer Textilbekleidung umhüllt sind, die auch die Ventilsitzfläche
am Rahmen bildet.
Durch diese Konstruktion wird der Zusammenbau des Herzventils stark erleichtert und das strömende
Blut zuverlässig von den Metallteilen ferngehalten. Die bei den kleinen Abmessungen derartiger Ventile
schwierige Lot- oder Schweißverbindung ist vermieden. Die Abpolsterung des Ventilsitzes durch den
Überzug ist ebenfalls von" großer Bedeutung in Anbetracht der Tatsache, daß der Ventilkörper etwa
vierzigmillionenmal im Jahr auf den Sitz aufschlägt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Metallring hohl und in seinem Hohlraum
sind die inneren Enden der Käfigstäbe verankert. Dadurch wird der Zusammenbau des Ventils
weiter erleichtert. Die verhältnismäßig komplizierte Form des Käfigs mit seinem Haltering wird in leicht
anzufertigende einfache Teile zerlegt, deren Zusammenbau rasch und zuverlässig ohne die wegen
des Kunststoffüberzugs der Käfigstäbe auf Schwierigkeiten stoßenden Lot- oder Schweißvorgänge erfolgen
kann.
Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung des Herzklappenventils nach der Erfindung,
und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Ventils, teilweise im Querschnitt,
Fig. 2 eine Unteransicht dieses Ventils, teilweise im horizontalen Schnitt,
F i g. 3 einen Teilgrundriß in starker Vergrößerung mit teilweise fortgelassener Bekleidung des Ventilkörpers,
F i g. 4 einen Teillängsschnitt in Umfangsrichtung nach Linie IV-IV von F i g. 1,
F i g. 5 bis 9 Teilquerschnitte von Teilen des Ventils in unterschiedlichen Stadien ihres Zusammenbaues.
Gemäß Fig. 1 bis 5,- 7 und 9 weist das Ventil
einen ringförmigen Metallrahmen 1 auf, der den kreisförmigen .Durchlaß begrenzt, durch den das
Blut zum oder vom Herzen strömen soll. Der Metallrahmen weist vor seinem Zusammenbau mit den
anderen Teilen eine nach unten offene Nut 2 von U-förmigem Querschnitt auf, deren äußerer Schenkel
' länger als der innere Schenkel ist. Der längere äußere Schenkel ist durch eine zylindrische Außenwand gebildet,
die durch eine Vielzahl von nach unten offenen, radialen Schlitzen in eine entsprechende Anzahl
von in Umfangsrichtung nebeneinanderliegenden Wandzungen 3 unterteilt ist. Der kürzere innere
Schenkel des Rahmenquerschnittes ist dicker ausgebildet und trägt einen Belag 4 aus unvulkanisiertern,
gummiartigem Werkstoff, z. B. aus Silikongummi. Im Bereich des Innenschenkels weist der
.Rahmenkörper 1 eine Vielzahl von nach oben ragenden, flachen Hakenzungen 5 auf, die mit spitz zulaufenden
Enden nach unten zurückgebogen sind.
Der Rahmenkörper ist gemäß F i g. 1 und 3 von einem ringförmigen Gewebe umgeben, das ihn
schlauchförmig umschließt. Bei der Herstellung des Ventilkörpers wird das Gewebe als Flachgewebe zunächst
von außen her an den Rahmenkörper 1 angelegt und am Fuß der Hakenzähne 5 mit einer
Schnur 8 fest verspannt, z. B. mit einem Katgutfaden. Dann wird der obere Teil des am Rahmenkörper
angebrachten Gewebestreifens nach außen und unten geklappt, so daß er die Stellung nach F i g. 6 ein-
nimmt. Anschließend wird ein filzartiger Streifen 9, vorzugsweise aus Polyterephthalat, über die Hakenzungen
5 gestreift und an die jetzt niederhängende Außenlage des Gewebes in der in F i g. 6 dargestellten
Weise angelegt. Die Hakenzähne 5 werden nun gemaß F i g. 7 nach außen niedergebogen, damit sie in
den filzartigen Stoff 9 und in die Gewebelagen eindringen und den ringförmigen Filzstreifen festklemmen.
Die niederhängende äußere Gewebelage wird nun nach oben zuriickgebogen und dann einwärts
um den filzartigen Streifen und den Rahmenkörper 1 herumgelegt, worauf man die untere Kante
des an der Innenseite des Metallrahmens 1 niederhängenden Stoffteils mit der unteren Kante des an
der Außenseite niederhängenden Stoffteils auf geeignete Weise verbindet, z. B. durch Zusammennähen
mit einem Faden 10. Das Gebilde hat nun die in F i g. 7 dargestellte Ausführung.
Der Stoff, der den Metallrahmen 1 umschließt, muß für den Benutzer eines solchen Ventils lebenslänglich
haltbar sein. Hierfür eignet sich ein Kunststoffgewebe, z. B. Polyterephthalat, am besten. Es ist
auch erwünscht, daß dieser Stoff eine samtartige Außenfläche hat, da sie dann aus zahllosen Faserschlingen
besteht, um die das Zellgewebe des menschlichen Körpers herumwachsen kann.
An dem Metallrahmen wird sodann ein Ventilkäfig befestigt. Hierfür werden zunächst zwei Halter
11 an einem Metallring 12 angebracht, worauf man diesen Metallring zusammen mit dem nach unten
hängenden Teil der Bekleidung in die Nut 2 des Metallrahmens 1 einschiebt. Der Metallring 12 weist
ursprünglich gemäß F i g. 8 eine nach unten offene Nut 13 auf. Die Seitenwände dieser Nut sind mit
parallelen Schlitzen versehen, zwischen denen sich Wandabschnitte 14 befinden. Die Halter 11 sind aus
Draht gebogen und haben die aus F i g. 1 und 2 ersichtliche Form, weisen also zwei im wesentlichen
parallele Stege 15 auf, die durch einen bogenförmigen Abschnitt 16 verbunden sind und in zwei
etwa rechtwinklig abgebogene Enden 18 übergehen, die die gleiche Krümmung aufweisen wie der Metallring
12. Der die Halter bildende Draht ist mit einem Gewebe- oder Kunststoffmantel 17 versehen. Die
Halter 11 sind in ihrer Größe so bemessen, daß die Verbindungslinien des Mittelpunktes der Ringkörper
mit den beiden Stegen 15 jedes Halters etwa einen rechten Winkel einschließen. Der zwischen den beiden
Stegen jedes Halters 11 befindliche Raum des Metallringes 12 ist durch einen entsprechend gekrümmten,
dünnen Stab 19 aus Kunststoff ausgefüllt, der verhindern soll, daß sich in dem Herzventil eine
Luftblase bildet. Nach dem Einsetzen der Halter 11 und der Stäbe 19 in den Metallring 12 werden seine
Wandabschnitte 14 gemäß F i g. 9 auf die eingesetzten Teile umgebogen, so daß die Halter 11 und der
Metallring 12 einen festen Käfig bilden.
Anschließend wird nun ein beweglicher Ventilkörper durch den Ring 12 hindurch in den Halterkäfig
eingebracht. Dieser Ventilkörper kann aus einer sehr leichten, hohlen Metall- oder einer Kunststoffscheibe
21, z. B. aus Polytetrafluoräthylen bzw. Polytrifluoräthylen, bestehen. Sodann wird der Käfig
mit dem Metallring 12 in die Ringnut 2 des Metallrahmens 1 eingesetzt. Der Ring 12 drückt hierbei die
Bekleidung 7 in die Nut 2 und klemmt sie darin fest, wie dies in F i g. 9 dargestellt ist. Die Wandzungen 3
des Rahmens 1 werden nun gemäß Fig. 1 einwärts
gebogen, so daß sie den mit dem Ventilkörper 21 versehenen Käfig an dem nun allseitig mit der Bekleidung?
bedeckten Metallrahmen 1 verklammern. Da auch die Käfigstäbe bekleidet sind, weisen der
Rahmen und der Käfig keine unbekleideten Metallflächen auf.
Derjenige Teil des Bekleidungsstoffes, der gemäß Fig. 9 den Belag4 abdeckt, bildet den Sitz für den
Ventilkörper 21. Zur richtigen Formgebung und Härtung der Sitzfläche, an die der Ventilkörper beim
Arbeiten des Herzventils etwa vierzigmillionenmal jährlich anschlägt, wird das Ventil etwa 4 Stunden
lang auf 120° C erwärmt, um den Silikonbelag zu härten und ihn an den Metallrahmen und an den
Bekleidungsstoff anzuvulkanisieren, wobei der Belag den Bekleidungsstoff durchdringt. Beim Härten wird
der Ventilkörper 21 auf den Sitz gedrückt, so daß sich der letztere der gewölbten Sitzfläche des Ventilkörpers
anschmiegt. Die silikonverstärkte Bekleidung bildet dann ein Sitzpolster, das von dem
Ventilkörper 21 nicht durchschlagen wird. Das Ventil kann nun in ein lebendes Herz eingenäht werden,
aus dem die nicht einwandfrei arbeitende natürliche Herzklappe kurz zuvor entfernt worden ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Künstliches Herzventil, bestehend aus einem ringförmigen Metallrahmen, einem daran angebrachten
Käfig für einen beweglichen Ventilkörper und einem den Rahmen flanschartig umgebenden
Nährand aus weichem Material, dadurch·
gekennzeichnet, daß die Stäbe (11) des Käfigs an einem Metallring (12) befestigt
sind, der seinerseits formschlüssig in einer Umfangsnut (2) des Rahmens (1) gehaltert ist, und
daß der Rahmen und der Nährand vollständig von einer Textilbekleidung (7) umhüllt sind, die
auch die Ventilsitzfläche (4) am Rahmen bildet.-
2. Herzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallring (12) hohl ist
und daß in seinem Hohlraum (13) die inneren Enden der Käfigstäbe (11) verankert sind.
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