DE1614620B2 - Kernkraftwerk mit co tief 2 - kuehlung - Google Patents
Kernkraftwerk mit co tief 2 - kuehlungInfo
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Description
Im Hauptpatent 15 64 655 geht es um ein Kernkraftwerk
mit CO2-Kühlung zur Erzeugung elektrischer Energie mit Hilfe einer Gasturbine, wobei das CO2 vor
der Beaufschlagung der Gasturbine in einem Verdichter komprimiert und anschließend in einem Regenerativwärmetauscher
erhitzt wird. Zur Verbesserung des Betriebsverhaltens bei gleichzeitiger Ermöglichung von
Einsparungen ist vorgesehen, daß das CO2 ohne Niederdruckentspannung vom Reaktor in den Hochtemperaturteil
des Regenerativwärmetauschers gelangt und mit einem Druck von mindestens 40 ata in
den anschließenden Verdichter eintritt. Man braucht dann keine mehrstufige Verdichtung wie bei dem Kernkraftwerk
nach der französischen Patentschrift 14 08 858, wo die Niederdruckturbine nicht nur den Generator
treibt, sondern auch einen ersten Kompressor, der vom Niederdruckgas über den Regenerativwärmelauscher
gespeist wird.
Im Kernkraftwerk nach dem Hauptpatent ist die Gasturbine im direkten Kreislauf vor der Kühlmitteleintrittsseite
des Reaktors angeordnet. Der im Vcrdichter erzeugte hohe Turbineneintrittsdruck von beispielsweise
300 ata belastet dabei nur die Rohre des Wärmetauschers, jedoch nicht den Reaktordruckbehälter.
Die Grädigkeit, d.h. die Temperaturdifferenz, des Regenerativwärmetauschers
ist dabei am heißen Ende des Wärmetauschers verhältnismäßig groß, z.B. 95°C —
am kalten Ende dagegen nur 12°C — so daß das Arbeitsmittel
mit einer niedrigeren Temperatur in die Turbine eintritt, gegenüber dem Fall einer etwa kon- i
stanten Grädigkeit über die gesamte Wärmetauschcrfläche. Diese unterschiedliche Grädigkeit ist eine Folge
der im unteren Temperaturbereich stark vergrößerten spezifischen Wärme des in den Rohren unter hohem
Druck stehenden CO2-Gases. Durch diese Erscheinung wird also der Wirkungsgrad der Turbine etwas vcrschlechten.
Es stellte sich daher die Aufgabe, die mittlere Grädigkeit des Wärmetauschers zu verkleinern und damit
auch den Wirkungsgrad der Turbine anzuheben. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zur Anliebung
der Gaslurbineneintrittstemperatur und damit des Gesamtwirkungsgrades des Kernkraftwerkes zusätzliche
Wärme von dem aus der Gasturbine austretenden Gas an das im Regenerativwärmetauscher aufgeheizte
Hochdruckgas zugeführt wird.
Die Erfindung ist nicht mit einer aus der französischen Zusatzpatentschrift 87 925 bekannten Anordnung
zu vergleichen, die sich auf das obengenannte Patent 14 08 858 bezieht, denn abgesehen von der Niederdruckentspannung,
die bei Kernkraftwerken nach der Erfindung nicht vorliegen soll, fehlt gerade die Übergabe
zusätzlicher Wärme von dem aus der Gasturbine austretenden Gas an das im Regenerativwärmetauscher
aufgeheizte Gas. Beim Bekannten ist lediglich ein zusätzlicher Moderatorkühler vorhanden, den das im
Regenerativwärmetauscher abgekühlte Gas nach seiner Verdichtung durchläuft, bevor es im Regenerativwärmetauscher
zur Vorbereitung der Hochdruck-Entspannung aufgeheizt wird. Die Gastemperaturen im
Moderatorkühler sollen von 85 auf 1000C erhöht werden.
Die damit übertragenen Wärmemengen sind entsprechend klein und nicht zur Lösung der der Erfindung
zugrunde liegenden Aufgabe ausreichend, zumal das Temperaturniveau erheblich unter den Durchschnittswerten
des Regenerativwärmetauschers liegt.
Die den Gesamtwirkungsgrad der Anlage erhöhende Abwärmerückführung kann bei grundsätzlicher Beibehaltung
des CO2-Kreislaufes des Hauptpatentes auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Fünf Varianten
sind in den F i g. 1 bis 5 dargestellt, eine besonders zweckmäßige räumliche Zuordnung zwischen Wärmetauschern
und Reaktor in einem gemeinsamen Druckgefäß zeigt die F i g. 6.
Das Grundprinzip der Vergleichmäßigung der Grä-
digkeit besteht also darin, daß dem Wärmetauscher auf einem mittleren Temperaturniveau zusätzliche Wärme
aus dem Abgas der Turbine zugeführt wird, bevor dieses dem Reaktor zuströmt. Dadurch wird bei entsprechender
Dimensionierung der Wärmetauscher das Temperaturniveau der Turbine kräftig angehoben,
während die Reaktoreintrittstemperatur etwa gleichbleibt. In den in den Figuren dargestellten Schaltungsbeispielen wurden dieselben Bezeichnungen wie im
Hauptpatent verwendet, auf eine erneute grundsätzliehe Beschreibung des CCh-Kreislaufes kann daher verzichtet
werden.
Im Beispiel gemäß F i g. 1 ist der Regenerativwärmetauscher
Wi in zwei Abschnitte a und b unterteilt, derart,
daß zwischen beiden das aus dem Reaktor kornmende heiße Niederdruckgas in einem besonderen
Wärmetauscher W3 vom Abgas der Turbine 1 aufgeheizt wird und dann erst durch den zweiten Teil b des
Wärmetauschers Wi strömt.
Gemäß F i g. 2 ist die Hochdruckseite des Regenerativwärmetauschers
Wi unterteilt, derart, daß das Hochdruckgas ein oder mehrere Male aus dem Wärmetauscher
WX herausgeführt und in einem vom Abgas der Turbine Ti beheizten Wärmetauscher W3 zusätzlich
aufgeheizt wird. Dadurch wird also ebenfalls der Temperaturunterschied bzw. die Grädigkeit des
Wärmetauschers Wi im Mittel verkleinert und damit auch die Turbineneintrittstemperatur erhöht.
Im Beispiel nach F i g. 3 bilden die in den vorhergehenden Beispielen getrennten Wärmetauscher Wi und
Wi eine Baueinheit. Das aus der Turbine Ti kommende
Abgas strömt mit einer Temperatur von etwa 3500C und einem Druck von 121 ata einer zusätzlichen Wärmetauscherfläche
im Wärmetauscher IVl zu und beheizt damit über das in gleicher Richtung strömende
Niederdruckgas das durch die normale Rohrheizfläche in Gegenrichtung strömende Hochdruckgas. Die in dieser
und den nächsten Figuren eingetragenen Betriebswerte des Arbeitsgases gelten sinngemäß auch für die
Beispiele von F i g. 1 und F i g. 2.
Die zusätzliche Aufwärmung des der Turbine zuströmenden Hochdruckgases kann auch dadurch bewerkstelligt
werden, daß gemäß F i g. 4 aus der Hochdruckrohrheizfläche des Wärmetauschers Wi ein Teilstrom
des Hochdruckgases von etwa 50% abgezweigt und in einem Wärmetauscher W3, der vom Turbinenabgas
beaufschlagt ist, von etwa 260 auf 32O0C aufgeheizt und
anschließend wieder der Hochdruckrohrheizfläche zugeführt wird. Die Abzweigung der gewünschten Menge
des Hochdruckgases kann dabei in an sich bekannter Weise durch einstellbare Drosseln gesteuert werden.
F i g. 5 zeigt eine weitere Variante zur Verwertung der Abgaswärme der Turbine Ti. Hier wird das Abgas
bei einem Druck von etwa 113 ata und eine Temperatur
von 3600C dem vom Reaktor R kommenden Primärgasstrom
an einem Punkt zugemischt, wo dieses etwa die gleiche Temperatur hat, nach einer gemeinsamen
Abkühlung auf etwa 2700C wieder entnommen und über ein oder mehrere parallelgeschaltete Umwälzgebläse
V 3 mit einem auf 120 ata erhöhten Druck dem Reaktor zugeführt. Der Regenerativwärmetauscher
Wi ist in diesem Beispiel in drei Teile a, b und c
unterteilt, die äußerlich selbstverständlich eine Baueinheit bilden können. Die Armatur D 6 ist normalerweise
geöffnet. Beim Ausfall der Turbine Ti und des Verdichters Vi kann die Nach- bzw. Notkühlung des
Reaktors dadurch erfolglen, daß die Armatur D6 geschlossen
wird und der bzw. die Umwälzverdichter V3 unabhängig weiter angetrieben werden. Dabei öffnet
sich die Rückschlagarmatur S 5 selbsttätig.
Außer diesen genannten Beispielen sind natürlich noch andere Möglichkeiten zur Rückführung der Turbinenabgaswärme
denkbar.
Wie bereits aus der F i g. 1 des Hauptpatentes zu ersehen, lassen sich Wärmetauscher und Kühler zusammen
mit dem eigentlichen Reaktor in einem gemeinsamen Druckgefäß unterbringen. Die F i g. 6 zeigt als Beispiel
einen Längsschnitt durch einen derartigen Aufbau, bei dem als Kernreaktor R ein schneller Brüter vorgesehen
ist. Der Druckbehälter DK ist in bekannter Weise aus vorgefertigten Spannbetonteilen hergestellt. Die
übrigen Bauelemente der Kernreaktoranlage sind mit ihren normalen Schaltzeichen außerhalb dieses Längsschnittes
zum besseren Verständnis der Strömungsführung des Kühlgases dargestellt. Turbinen und Verdichter
befinden sich also außerhalb des Druckgefäßes, jedoch noch innerhalb des Sicherheitsbehälters, nicht jedoch
die Generatoren und ein eventueller Kühlwasserkreislauf. Das von oben aus dem Reaktor kommende
Kühlgas hat, wie in den Beispielen dargelegt, einen Druck von etwa 110 ata und eine Temperatur von
4900C. Es strömt zunächst in der Behältermitte nach unten über einen Teil der Wärmetauscherrohre des Regenerativwärmetauschers
Wi. Durch Leitbleche geführt steigt das Niederdruckgas sodann in einer Ringzone nach oben an weiteren Rohrbündeln des Wärmetauschers
Wi vorbei, zwischen denen Rohrbündel W3
für die Abwärmerückführung (Turbinenaustrittsgas 120 ata) angeordnet sind. In der äußersten Ringzone
strömt alsdann das Gas wieder nach unten und wird dabei durch die wasserdurchströmten Rohrbündel des
Kühlers K 1 auf etwa 400C zurückgekühlt. Durch diese
spezielle Führung des Kühlgascs wird es möglich, die
bei Reaktorbetondruckbehältern übliche aufwendige Innenisolierung in weiten Bereichen wegzulassen, wobei
die Wasserkühlung der inneren Dichthaut des Druckgefäßes DK gleichzeitig einen Teil des Kühisystems
K 1 bildet. Die Rohrleitungen führen vorzugsweise durch den unteren verschiebbaren Konuspfropfen
des Druckbehälters, da sich dieser zu diesem Zweck besonders eignet. Die Rohrbündel der einzelnen Wärmetauscher
sind dabei selbstverständlich in an sich bekannter Weise zu Gruppen zusammengefaßt, die durch
Sammler und Ausgleichsräume miteinander in Verbindung stehen. Diese Einzelheiten, die an sich zum Stande
der Technik gehören, sind aus Gründen der Übersichtlichkeit hier nicht näher dargestellt. Es sei in diesem
Zusammenhang erwähnt, daß die Wärmetauscher beispielsweise als Wendel-Rohrbündel mit gleichem Steigungswinkel
in jeder Lage ausgeführt werden können. Werden aus Sicherheitsgründen mehrere parallelgeschaltete
Verdichter angewendet, so kann man jedem Verdichter im Inneren des Druckgefäßes einen Sammler
zuordnen und die einzelnen Rohrschlangen so gleichmäßig verteilt an die Sammler anschließen, daß
beim Ausfall einzelner Verdichter keine Strähnen heißen oder kalten Gases auf der Niederdruckseite des
Wärmetauschers entstehen können. Zur Verbesserung des Wärmeüberganges kann es dabei zweckmäßig sein,
die innere und/oder äußere Oberfläche der Rohre mit an sich bekannten Rippen in Kreis- oder Wendelform
od. dgl. zu versehen.
Abschließend sei erwähnt, daß bei dieser vorgeschlagenen Kernreaktoranlage ähnlich wie nach dem
Hauptpatent eine Aufspaltung des Kühlgasstromes aus dem Kernreaktor in zwei oder mehrere parallel an-
geordnete Kreisläufe möglich ist, was insbesondere auch für die Durchführung eines Teillastbetriebes Vorteile
bietet. Hinsichtlich der Notkühlung einer derartigen Anlage können auch jene Gesichtspunkte Berücksichtigung
finden, die in der deutschen Offenlegungsschrift 16 01 656 niedergelegt sind.
Sollte es sich ergeben, daß im Reaktor Kühlmittel anfallt, dessen Temperatur niedriger als die Reaktoraustrittstemperatur
ist, dann kann selbstverständlich auch dessen Wärmeinhalt zur Verbesserung des gesamten
Wirkungsgrades des regenerativen Wärmeaustauschers auf das entsprechende Temperaturniveau zugeführt
werden. Solche Wärmemengen können beispielsweise freiwerden im Moderator eines schwerwassermoderierten
CO2-gekühlten Reaktors oder im radialen Brutmantel eines CCh-gekühlten Schnellbrutreaktors.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Kernkraftwerk mit CCh-Kühlung zur Erzeugung
elektrischer Energie mit Hilfe einer Gasturbine, wobei das CO2 vor der Beaufschlagung der
Gasturbine in einem Verdichter komprimiert und anschließend in einem Regenerativwärmetauscher
erhitzt wird und wobei das CO2 ohne Niederdruckentspannung vom Reaktor in den Hochtemperaturteil
des Regenerativwärmetauschers gelangt und mit einem Druck von mindestens 40 ata in den Anschließenden
Verdichter eintritt, nach Patent 15 64 655, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Anhebung der Gasturbineneintrittstemperatur und damit des Gesamtwirkungsgrades des Kernkraftwerks
zusätzliche Wärme von dem aus der Gasturbine (Tl) austretenden Gas an das im Regenerativwärmetauscher
(W) aufgeheizte Hocjidruckgas zugeführt wird.
2. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom Turbinenaustrittsgas beheizter
zusätzlicher Wärmetauscher (W3) vorgesehen ist, der vom in einem ersten Abschnitt des Regenerativwärmetauschers
(IVl,i) teilweise abgekühlten
Niederdruckgas durchströmt wird (F i g. 1).
3. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein vom Turbinenaustriusgas beheizter zusätzlicher Wärmetauscher (W3) vorgesehen
ist, der von einem Teilstrom des Hochdruckgases aus dem Regenerativwärmetauscher (VVI) oder
dem vollen Strom desselben aus verschiedenen Temperaturstufen des Regenerati ν wärme tauschers
( W1) durchströmt wird (F i g. 4, F i g. 2).
4. Kernkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Turbinenaustrittsgas den Regenerativwärmetauscher
(WI) zur Nachheizung des aus dem Reaktor kommenden Kühlgases innerhalb
einer an entsprechender Stelle angeordneten zusätzlichen Wärmetauscherfläche durchströmt
(F i g. 3).
5. Kernkraftwerk nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Turbinenaustrittsgas dem
aus dem Reaktor (R) kommenden Niederdruckgas in einer mittleren Stufe (Wife) des Regenerativwärmetauschers
zugemischt und nach dem Durchlaufen derselben mit Hilfe eines zusätzlichen Verdichters
(V3) wieder abgezogen und dem Kühlgaseintritt des Reaktors (7?^zugeführt wird (F i g. 5).
6. Kernkraftwerk nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kernreaktor (R) und Wärmetauscher
(W) sowie Kühler (K) in einem aus Spannbeton bestehenden gemeinsamen Druckbehälter
(DK) untergebracht sind, wobei die verschiedenen Wärmetauscher (Wl, W3) koaxial derart angeordnet
sind, daß der Kühler (K 1) in der äußersten Zone liegt (F i g. 6).
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