DE1609344C3 - Faltwerkträger - Google Patents
FaltwerkträgerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen vorgefertigten, haubenförmigen Faltwerkträger aus Stahl- oder Spannbeton,
insbesondere für Dachkonstruktionen, mit gleichbleibendem, trapezförmigem Querschnitt und gerader
Längsachse, bei dem die freien Ränder mit Längsbewehrungen versehen sind und der eine Querbewehrung
aufweist.
Ein derartiger haubenförmiger Faltwerkträger ist aus der Zeitschrift »Journal of the American Concrete
Institute«, Okt. 63, S. 1375—1386, bekannt. Er weist einen trapezförmigen Querschnitt auf. Die Seitenflächen
des trapezförmigen Querschnittes sind unter einem Winkel von 60° zur Horizontalen geneigt. Der
Querschnitt ist über die gesamte Länge des Trägers bewehrt Die Bewehrung hat die Form einer maschenartigen,
dem Querschnitt angepaßten Bewehrungsmatte. Die Bewehrungsmatten ragen in Querrichtung bis in die
freien Ränder des Faltwerkträgers hinein. Ferner sind Zugbewehrungen zur Aufnahme der Längsspannungen
angeordnet, und zwar beginnend im Bereich der mittleren Abschnitte der geneigten Seitenflächen, bis in
die freien Ränder des Faltwerkträgers. In Abständen sind senkrecht zur Längsachse einzelne horizontale
Verbindungselemente angeordnet. Die Verbindungselemente verlaufen von einem freien Rand des Trägers
zum anderen. Sie bilden somit eine Queraussteifung und sind mit den Bewehrungen der freien Ränder verschweißt.
Die Fertigung der Schrägflächen des Faltwerkträgers erfolgt abschnittsweise mittels einer Doppelschalung
und ist mit hohem manuellen Aufwand verbunden. Ein manuelles Nachglätten, insbesondere im Bereich der
den Träger aussteifenden Verbindungsanker, auf den ebenen Flächen der freien Ränder, sowie der geneigten
Seitenflächen ist außerdem erforderlich.
Die konstruktive Gestaltung des Faltwerkträgers in der bekannten Ausführung hat Nachteile. Die Verbindungselemente
gestalten die Fertigung der Träger technologisch und kostenmäßig aufwendig, da sie mit
den Bewehrungen der freien Ränder, die in Längsrichtung verlaufen, verschweißt werden müssen, um eine
Aussteifung des Faltwerkträgers herbeizuführen. Weiterhin führt insbesondere die Anordnung der Zugbewehrung
bis in den mittleren Abschnitt der geneigten Seitenflächen zu einem großen Verbrauch an Bewehrungsstählen
und hohen Herstellungskosten. Die Steilheit in der Neigung der Schrägflächen und die damit
bedingte Setzungs- und Stauchanfälligkeit des frischen
Betons in diesem Bereich erfordern die Anwendung von
- stationären Doppelschalungen. Ein weiterer Nachteil,
der mechanisierte Fertigungsverfahren behindert, ist die bereits erwähnte Notwendigkeit der konstruktiven
Einordnung der Verbindungselemente, die während des Fertigungsprozesses manuell erfolgen muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Faltwerkträger der genannten Gattung die Wirtschaftlichkeit
der Herstellung zu erhöhen und dennoch ein hohes Tragvermögen bei geringem Materialeinsatz zu
erreichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die die Zugkräfte aus den Biegemomenten in
Längsrichtung aufnehmende Bewehrung ausschließlich in den freien Rändern des Faltwerkträgers angeordnet
ist, daß die Schrägflächen des Faltwerkträgers derart flach gegen die Horizontale geneigt verlaufen, daß eine
Gleitfertigung möglich ist, und daß der Faltwerkträger
20. auf seiner ganzen Länge völlig aussteifungsfrei ist. Insbesondere die Anordnung und Konzentration der
Zugbewehrungen in den freien Rändern des Faltwerkträgers ermöglicht eine außerordentlich hohe Wirksam- (j
keit der Rückstellkräfte in bezug auf die Momente in Querrichtung. Die erfindungsgemäße Lösung gestattet
es, die sich gemäß der Theorie 2. Ordnung ergebenden Rückstellkräfte aus der Verformung in Längsrichtung
rationell zu nutzen und durch diese Kräfte die Gesamtverformung so weit abzubauen, daß eine hohe
Tragfestigkeit in Längs- und Querrichtung des Faltwerkträgers bei geringer Verformung erreicht wird.
Diese konstruktive Ausbildung des Faltwerkträgers mit ausschließlich in den freien Längsrändern konzentriert
: angeordneten Längsbewehrungen ermöglicht mithin einen trapezförmigen Querschnitt, dessen Schrägflächen
eine Neigung 545° zur Horizontalen haben. Dies
..-. und die auf seiner ganzen Länge aussteifungsfreie
Ausführung des Faltwerkträgers ermöglichen die Gleitfertigung des Faltwerkträgers in beliebiger Länge.
Eine derartige Fertigungstechnologie erlaubt es, sehr rationell Faltwerkträger entsprechend der erfindungsgemäßen
Form wirtschaftlich herzustellen.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In der dazugehörigen Λ
Zeichnung zeigt "
Fi g. 1 einen Faltwerkträger in einer perspektivischen
Ansicht;
F i g. 2 einen Querschnitt zu F i g. 1;
F i g. 3 eine Bewehrungsmatte;
F i g. 3 eine Bewehrungsmatte;
Fig.4 ein Anwendungsbeispiel mit Wand- und Dachelementen;
F i g. 5 ein Anwendungsbeispiel als Dachelement mit eingefügten Zwischenelementen und
F i g. 6a bis 6d Ausführungsbeispiele der Randausbildung.
F i g. 6a bis 6d Ausführungsbeispiele der Randausbildung.
F i g. 1 zeigt einen haubenartigen Faltwerkträger 1, dessen Querschnitt eine Trapezform aufweist. Die
Schrägflächen 3 bilden mit der Horizontalen einen relativ flachen Winkel »α«, wie in F i g. 2 dargestellt ist.
Bewehrungsmatten 9 mit einer ebenflächig abgeknickten, trapezartigen Form, sind, wie Fig.3 zeigt,
über die gesamte Länge 2 des Faltwerkträgers 1 angeordnet Die Bewehrungsmatten 9 durchlaufen den
Querschnitt und sind vorwiegend auf der Oberseite angeordnet Im Querschnitt sind, gemessen in lotrechter j
Richtung in Fertigungslage des Faltwerkträgers, dessen \ Wanddicken 5 gleich.
An den unteren Enden der Schrägflächen 3 schließen
sich freie Rander 4 horizontal und ebcnflachig über die
gesamte Länge des Faltwerkträgers 1 an. In den freien
Rändern 4 ist die Hauptbewehrung 6 konzentriert angeordnet. Wie F i g. 2 zeigt, sind die Spanndrähte der
Hauptbewehrung 6 über die gesamte Breite der freien Ränder 4 verteilt.
Die Gesamtdicke 7 ist variabel gestaltet, so daß damit auch ein Aufbringen einer Wärmedämmschicht 8
ermöglicht wird.
In den Fig.4 und 5 sind Anwendungsbeispiele dargestellt. Fig.4 zeigt die Anwendung der Faltwerkträger
1 in einer Anordnung dicht an dicht. Die erfindungsgemäßen Faltwerkträger 1 sind entsprechend
dieser Figur in der dargestellten Anordnung in senkrechter Lage als Wandelement 19 verwendet und
bilden so eine geschlossene Wand. Auf den Wandelementen 10 ist ein Dach angeordnet, das aus erfindungsgemäßen
Faltwerkträgern 1 gestaltet ist. Die Faltwerkträger 1 sind hier als Dachelemente 11 dicht an dicht
montiert.
Es ist eine von der Anwendung her günstige Ausführungsar;, wenn, wie in Fig. 5 dargestellt, bei
einem Einbau der Faltwerkträger 1 in Gruppen, Einbauleilc 12 zugeordnet sind. Die Einbauteile 12
können vorteilhafterweise Lichtelementc oder auch Trittplalten sein. Eine weitere Anordnung, in der die
Faltwerktrüger 1 einzeln verlegt sind, gestattet das Einordnen von Einbauteilen 12 in der gleichen Art wie
bei einem Einbau in Gruppen.
Fig. 6a bis 6c zeigen Möglichkeiten von Ausbildungen
der freien Ränder 4 der Faltwerktrüger 1. Fig. 6a stellt eine planparallele Ausbildung der freien Ränder
mit einer senkrechten Kante dar. Fig. 6b zeigt eine angeschrägte Kante 13 der freien Ränder. Gemäß
Fig.6c ist in die oberen Kanten der freien Ränder jeweils eine Aussparung 14 eingearbeitet. Die freien
Ränder entsprechend der Fig. 6d weisen einen verdickten Rand 15 auf.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorgefertigter haubenförmiger Faltwerkträger aus Stahl- oder Spannbeton, insbesondere für Dachkonstruktionen, mit gleichbleibendem, trapezförmigem Querschnitt und gerader Längsachse, bei dem die freien Ränder mit Längsbewehrungen versehen sind und der eine Querbewehrung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die die Zugkräfte aus den Biegemomenten in Längsrichtung aufnehmende Hauptbewehrung (6) ausschließlich in den freien Rändern (4) des Faltwerkträgers (1) angeordnet ist, daß die Schrägflächen (3) des Faltwerkträgers (1) derart flach gegen die Horizontale geneigt verlaufen, daß eine Gleitfertigung möglich ist und daß der Faltwerkträger (t) auf seiner ganzen Länge völlig aussteifungsfrei ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ0032152 | 1966-11-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1609344C3 true DE1609344C3 (de) | 1978-02-16 |
Family
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