DE1605430B2 - Verfahren zur Zugfolgesicherung mit linienförmiger Informationsübertragung zwischen Zug und Strecke - Google Patents
Verfahren zur Zugfolgesicherung mit linienförmiger Informationsübertragung zwischen Zug und StreckeInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zugfolgesicherung mit linienförmiger Informationsübertragung
zwischen den Zügen und Streckenzentralen für in Abschnitte unterteilte Streckenbereiche, bei dem
jeder Zug seinen Fahrort aus den von seiner Zugspitze durchfahrenen Abschnitten ermittelt und diesen
neben der Zuglänge und anderen Informationen der zugehörigen Streckenzentrale mitteilt.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der DT-PS 11 76 698 beschrieben. Es hat den Vorteil,
daß die Züge nicht wie bei den bekannten Blockanlagen mit ortsfesten Signalen in einem vorgegebenen
Raumabstand fahren müssen, sondern daß ein Zugfolgeabstand erzielt werden kann, der dem jeweiligen
Bremsweg des betreffenden Zuges bei der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit angepaßt ist.
Ziel aller Zugfolgesicherungen ist die Schaffung eines ausreichenden Sicherheitsabstandes zwischen
zwei hintereinanderfahrenden Zügen bei kleiner Zugfolgezeit. Bei den Blockanlagen mit ortsfesten Signalen
ist der Abstand wegen der dabei vorhandenen sehr groben Blockeinteilung meist viel größer als im
Interesse der Sicherheit notwendig ist. Bei den Zugfolgesicherungen mit linienförmiger Informationsübertragung
wird eine wesentlich feinere Einteilung der Streckenbereiche in einzelne aufeinanderfolgende
Abschnitte, beispielsweise durch Kreuzen der beiden Leiter einer Linienleitung in vorgegebenen Abständen,
vorgesehen. Nun kann zur Verkürzung der Zugfolgezeit, was besonders bei Stadtbahnen gewünscht
ist, die Länge der Abschnitte nicht beliebig klein gewählt werden, weil dadurch der Aufwand in den
Streckenzentralen unverhältnismäßig anwachsen würde.
Ein anderes Problem tritt in diesem Zusammenhang bei der Zugsteuerung noch auf. Da die Züge,
für die Streckenzentralen betrachtet, nicht kontinuierlich, sondern sprungweise Abschnitt für Abschnitt
weiterfahren und diese Abschnitte in der Regel 100 m lang sind, ergeben sich insbesondere bei der
Übermittlung von absoluten Fahrbefehlen von den Streckenzentralen auf die Züge so große Abstufungen
in den übertragenen Werten, daß ein Optimum an wirtschaftlicher Fahrweise nicht erreicht werden
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Zugfolgesicherung der eingangs genannten
Art ohne die aufwendige Verkürzung der Abschnittslänge so zu verbessern, daß eine kleine
Zugfolgezeit bei wirtschaftlicher Fahrweise ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Fahrbefehlsermittlung für den Folgezug
unter Berücksichtigung des genauen Fahrortes des Zugschlusses des vorausfahrenden Zuges beide Züge
eine vom Fahrort ihrer Zugspitze im besetzten Abschnitt abhängige Weginformation an die Streckenzentrale übermitteln, die aus der vom vorausfahrenden
Zuge übertragenen Information unter Berücksichtigung der Länge dieses Zuges und der Gesamtlänge
der Abschnitte zwischen einander entsprechenden Enden der von den Zugspitzen beider Züge besetzten
Abschnitte den Abstand zwischen dem Zugschluß des vorausfahrenden Zuges und dem vom
nachfolgenden Zuge besetzten Abschnitt ermittelt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Streckenzentrale
aus dem Abstand unter Berücksichtigung des Fahrortes der Zugspitze des nachfolgenden Zuges in dem
besetzten Abschnitt den zwischen beiden Zügen bestehenden Abstand ermittelt.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn als Weginformationen die Strecke verwendet wird, die im
belegten Abschnitt von der Zugspitze noch zu durchfahren ist, weil dabei die für die Abstandsermittlung
von einem Rechner in der Streckenzentrale auszuführenden Rechenoperationen den geringsten Aufwand
erfordern.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Ausschnitt eines Streckenbereiches mit einer zwischen den
Schienen eines Gleises in vorgegebenen Abständen L 1 gekreuzt angeordneten Linienleitung L 0, die mit
einer Streckenzentrale ZE verbunden ist. Für die durch die Kreuzungsstellen gebildeten Abschnitte ist
in der Streckenzentrale ZE eine fortlaufende Numerierung vorgesehen. Im Beispiel sind die Abschnitte
6 bis 12 dargestellt. Die Züge Z 1 und Z 2 sind durch Antennen induktiv mit der Linienleitung
gekoppelt und tauschen mit der Streckenzentrale ZE Informationen aus. So überträgt der Zug Z 1 nach
der Streckenzentrale ZE seine Zuglänge L 3 sowie eine Meldung darüber, daß seine Zugspitze im Abschnitt
12 fährt und daß die Zugspitze bis zum Abschnittsende noch eine Strecke L 5 zu durchfahren
hat. Für den Folgezug Zl gilt sinngemäß das gleiche. Die Zuglänge hat in diesem Fall die Größe
L 4, besetzt ist durch die Zugspitze des Zuges Z 2 der Abschnitt 7, und die Zugspitze dieses Zuges hat bis
zum Ende des Abschnittes 7 noch eine Strecke L 6 zu durchfahren.
Für die weitere Betrachtung ist es unerheblich, welche anderen Informationen noch von den Zügen
nach der Streckenzentrale ZE übertragen werden und worin die zur Zugsteuerung von der Streckenzentrale auf die Züge übertragenen Informationen
bestehen. Wesentlich ist, daß die Streckenzentrale über alle Informationen verfügt, die es erlauben, laufend
den genauen Abstand Ll zwischen den beiden Zügen Zl und Z 2 zu bestimmen. Dieser Wert kann
unmittelbar auf den Folgezug Z 2 übertragen werden oder aber zunächst in der Streckenzentrale zur Berechnung
von Steuerbefehlen dienen, die dann auf den Zug Z 2 übertragen werden.
Der Abstand L 2 wird in der Strecken ze nt rale wie
folgt berechnet, wenn die laufenden Nummern der durch die jeweiligen Zugspitzen besetzten Abschnitte,
z. B. 7 bzw. 12, allgemein mit A 1 und A 2 bezeichnet werden:
Ll = Al-Ll-Al-Ll-LS-L3+L6
Werden von den Zügen nach den Streckenzentralen an Stelle der Strecken L 5 und L 6 die Strecken
L 50 und L 60 übertragen, also Werte, die angeben, wieviel Meter die jeweilige Zugspitze in dem besetzten
Abschnitt schon durchfahren hat, so berechnet sich der Abstand L 2 zweier Züge aus:
LZ = Al- Ll- Al- Ll + L 50 - L 3 - L 60
Die Berücksichtigung der Strecke L 6 bzw. L 60 kann auch im Zuge Z 2 erfolgen, wenn die Streckenzentrale einen Wert Ll' = Al-Ll- L 5 — L3
bzw. A1-LI-A1-L1+LS0-L3 oder den
daraus folgenden Fahrbefehl an den Zug Z 2 übermittelt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es ohne die aufwendige Verwendung von sehr kurzen
Abschnittslängen in hervorragender Weise möglich, bei kurzen Zugfolgezeiten bzw. Zugwechselzeiten ein
Fahren im absoluten Bremswegabstand durchzuführen, ohne daß für eine gesicherte Abstandshaltung
von zwei Zügen zu hohe Sicherheitszuschläge vorgesehen werden müssen. Hierbei fährt der Zugschluß,
von der Streckenzentrale gesehen, nicht mehr wie bisher sprunghaft um eine Abschnittslänge weiter,
sondern annähernd kontinuierlich. Dies wirkt sich unter anderem vorteilhaft auf das wirtschaftliche
Fahren hinsichtlich des Stromverbrauches aus.
Bisher werden in den Streckenzentralen zum Speichern von Langsamfahrstellen mechanische Speicher
in der Art von Kreuzschienenverteilern verwendet, die es gestatten, Langsamfahrstellen, gemessen in
Abschnittslängen, vorzugeben. Hierbei ist es vorteilhaft, die Langsamfahrstellen zusätzlich durch genaue
Entfernungsangaben in ihrer örtlichen Lage festzulegen, also anzugeben, wie weit eine Langsamfahrstelle
sich über einen oder mehrere Abschnitte hinauserstreckt.
Ist die Strecke gemischt mit ortsfesten Signalen und mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet, so ist es
zweckmäßig, in der Streckenzentrale die genauen Signalstandorte zu speichern. Dadurch ist es möglich,
für einen Zug auch den genauen Abstand von einem einen fahrteinschränkenden Signalbegriff zeigenden
Signal zu ermitteln. Dies ist dann erforderlich, wenn vor einem mit Linienzugbeeinflussung ausgerüsteten
Zug ein Zug ohne diese Einrichtung auf Signal fährt, weil der vorausfahrende Zug keine Informationen
nach der Streckenzentrale überträgt, oder wenn die vorausliegende Fahrteinschränkung ein Stationshaltepunkt
ist, der bei einer Zielbremsung genau angesteuert werden soll.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Zugfolgesicherung mit linienförmiger
Informationsübertragung zwischen den Zügen und Streckenzentralen für in Abschnitte
vorgegebener Länge unterteilte Streckenbereiche, bei dem jeder Zug seinen Fahrort aus den von
seiner Zugspitze durchfahrenden Abschnitten ermittelt und diesen neben der Zuglänge und anderen
Informationen der zugehörigen Streckenzentrale mitteilt, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Fahrbefehlsermittlung für den Folgezug unter Berücksichtigung des genauen Fahrortes
des Zugschlusses des vorausfahrenden Zuges beide Züge eine vom Fahrort ihrer Zugspitze im
besetzten Abschnitt abhängige Weginformation an die Streckenzentrale übermitteln, die aus der
vom vorausfahrenden Zuge übertragenen Information
unter Berücksichtigung der Länge dieses Zuges und der Gesamtlänge der Abschnitte zwischen
einander entsprechenden Enden der von den Zugspitzen beider Züge besetzten Abschnitte
den Abstand zwischen dem Zugschluß des vorausfahrenden Zuges und dem vom nachfolgenden
Zuge besetzten Abschnitt ermittelt.
2. Verfahren zur Zugfolgesicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strekkenzentrale
aus dem Abstand unter Berücksichtigung des Fahrortes der Zugspitze des nachfolgenden
Zuges in dem besetzten Abschnitt den zwischen beiden Zügen bestehenden Abstand ermittelt.
3. Verfahren zur Zugfolgesicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weginformationen
aus der im besetzten Abschnitt
. noch zu durchfahrenden Strecke bestehen.
4. Verfahren zur Zugfolgesicherung nach Anspruch 1 für Strecken mit Linienzugbeeinflussung
und ortsfesten Signalen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Streckenzentrale die genauen
Signalstandorte und/oder Haltepunkte in den Stationen gespeichert sind.
5. Verfahren zur Zugfolgesicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Streckenzentrale die genauen Lagen von Langsamfahrstellen gespeichert sind.
Priority Applications (1)
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CH1552868A CH481782A (de) | 1967-11-24 | 1968-10-17 | Zugsicherungsverfahren mit linienförmiger Informationsübertragung zwischen Zug und Strecke |
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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DE1605430A Expired DE1605430C3 (de) | 1967-11-24 | 1967-11-24 | Verfahren zur Zugfolgesicherung mit linienförmiger Informationsübertragung zwischen Zug und Strecke |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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