DE1594632A1 - Mehrbereichs-Getriebeoel - Google Patents

Description

Als Grundlage für Mehrbereichs-Getriebeöl dienen unter anderem paraffinische Öle mit einem Viskositätsindex (VI) von über 90, einer Viskosität unter 5 Gentistokes bei 100° C und einem Stockpunkt unter - 20° C. Diese Grundöle neigen jedoch dazu, schon bei Temperaturen etwas oberhalb des Stockpunktes feste paraffinische Anteile abzuscheiden. Man kann die vor allem hierbei störenden makrokristallinen Paraffine zwar nach verschiedenen Verfahren abtrennen, aber selbst die so weitgehend entparaffinieren Öle beginnen bei Temperaturen von - 18° C erneut feste Paraffine abzuscheiden.

Im Gegensatz dazu zeigen naphtenbasische öle auch bei tiefen Temperaturen Ifceine Paraffinabscheidung; auch haben sie einen guten, bei Temperaturen bis - 40° C liegenden Stockpunkt. Trotzdem eignen sie sich nicht als Grundöle für Mehrbereichs-Getriebeöle, und zwar wegen ihres schlechten Viskositäts-Temperaturverhaltens - ihr Viskositätsindex liegt meist unter 4-5 - und ihrer hohen Verdampfungsneigung bei niedriger Viskosität.

Wesentlich bessere Eignung für den genannten Zweck zeigen synthetische öle, zum Beispiel Olefinpolymerisate oder auch Bsteröle. Ihrer technischen Anwendung auf breiterer Grundlage« steht jedoch entgegen, Aase man zu ihrer Herstellung Aufwendig· Verfahren benutzen muss.

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Zur Verbesserung paraffinbasischer öle der erwähnten Art verwendet man beispielsweise Polyacrylsäureester, um ihnen vor allem günstigere Viskositäts-Temperatureigenschaften zu verleihen. Allerdings sind verhältnismässig große Zusätze dieser Verbesserungsmittel erforderlich, wodurch auch die Wirkung der ausserdem zuzusetzenden üblichen Getriebeöl-Additives beeinträchtigt werden kann. Insbesondere bei hoher thermischer Beanspruchung neigen die zur Verbesserung zugesetzten Polymerisate zum Zerfall. Demzufolge verliert sich ihre Wirkung, und das Öl hat nur noch die Eigenschaften des ursprünglichen, niedrig viskosen Grundöls.

Auch mit Hilfe großer Mengen von VI- und Stockpunkt-Verbesserungsmitteln lässt sich der Stockpunkt der paraffinbasischen Öle nicht wesentlich unter - 30° C drücken; ferner setzt auch hierbei die Paraffinausscheidung nicht viel unter derjenigen ein, bei der sie beim Grundöl selbst beginnt. Wenn diese Öle bei tiefen Temperaturen gelagert oder gar gepumpt werden sollen, stören die Paraffinausscheidungen ganz ausserordentlich, denn bei längerem Lagern in der Kälte werden die Öle dadurch zäh oder gar fest und sind nicht mehr zu handhaben.

Es wurde nun gefunden, dass man vorzügliche und diö genannten Nachteile nicht zeigende Mehrbereichs-Getriebeöle erhält, wenn man paraffinische öle, die von makrokristallinem Paraffin befreit sind und eine Viskosität von unter 5 Centistokes, einen Viskositätsindex über 90 und einen Stockpunkt unter - 15° zeigen, mit naphtenbasischen Grundölen mit einer Viskosität über 8,5 Centistokes bei 1CX)⁰, einem Viskositätsindex von über 60 und einem Stockpunkt unter - 20° 0 mischt und dem Gemisch beispielsweise Polyacrylsäureester iur Verbesserung des VI zugibt.

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Ferner versetzt man das Gemisch mit Getriebeöl-Additives, die eine Steigerung des Druckaufnahmevermögens sowie der Filmfestigkeit bewirken.

Das Verhältnis von paraffinbasischem zu naphtenbasischem Anteil soll zwischen 1 : 5 und 1 : 1 liegen. Man kann den Stockpunkt durch den erwähnten Zusatz von Polyacrylsäureestern weit unter den der beiden Grundölbestandteile senken, ohne dass die hinderliche Ausscheidung von Paraffinen entsteht.

Insbesondere hierdurch zeigen sich die nach der vorliegenden Erfindung herstellbaren Mehrbereichs-rGetriebeöle An den bisher hierfür bekannten Produkten deutlich überlegen. Dies macht sich besonders dort bemerkbar, wo die Öle bei tiefen Temperaturen gelagert, gepumpt und eingefüllt werden müssen.

Man kann die neuen Getriebeöle weiter verbessern durch Zusatz gewisser Syntheseöle mit einer Viskosität zwischen 3 und 9 Centistokes bei 100° G. Als solche Zusätze kommen Esteröle in Betracht, wie sie zum Beispiel aus Diolen und geradkettigen oder auch verzweigten Monocarbonsäuren erhalten werden können. Ferner seien durch Polymerisation von Äthylen oder anderen niedrigmolekularen Olefinen herstellbare Polymeröle des genannten Viskositätsbereichs erwähnt. Der Zusatz kann bis etwa 2050 betragen. Er bewirkt vor allem eine weitere Verbesserung des VI, so dass man auf ungewöhnlich hohe Zusätze besonderer VI-Verbesserer verzichten kann und trotzdem alle gewünschten Eigenschaften erzielt, ja man kann sogar die Menge der Vl-Verbesserer geringer wählen, da die genannten Syntheseöle ohnehin hervorragende Viskositäts-Temperatur-Eigenschaften (VI mindestens 130) aufweisen. Somit ergeben sich zahlreiche Abwandlungen und damit die verschiedenartigsten Anwendungsgebiete für diese neuartigen Mehrbereichs-Getriebeöle.

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Claims (2)

Patentansprüche

1. Mehrbereichs-Getriebeöl, bestehend aus einem Gemisch (a) von entparaffinieren, paraffinbasischen Ölen mit einer Viskosität unter 5 Centistokes bei 100° C, einem Viskositätsindex über 90 und einem Stockpunkt unter

- 15° C mit (b) naphtenbasisehen Grundölen mit einer Viskosität über 8,5 Centistokes bei 100° C, einem Viskositätsindex über 60 und einem Stockpunkt unter

- 2u° C, wobei das Verhältnis paraffinbasisches Ul zu naphtenbasischem Öl zwischen 1 : 5 un&1 : 1 liegt sowie (c) einem dem jeweiligen Mischungsverhältnis angepassten Gehalt an Viskositätsindexverbesserern.

2. i-iehrbereichs-Getriebeöl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz von 5 - 20% eines Syntheseöls auf der Grundlage höhermolekularer Diester oder Ülefinpolymerisate, deren Viskosität zwischen 3 und 9 Centistokes bei 100° C und deren Viskositätsindex über 130 liegt.

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