DE1592790C - Verfahren zur Granulierung von Torf oder Torf-Düngemittel-Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Granulierung von Torf oder Torf-Düngemittel-Gemischen

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DE1592790C DE19661592790 DE1592790A DE1592790C DE 1592790 C DE1592790 C DE 1592790C DE 19661592790 DE19661592790 DE 19661592790 DE 1592790 A DE1592790 A DE 1592790A DE 1592790 C DE1592790 C DE 1592790C
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Richard 2900 Oldenburg; Holtz Hans 6078 Neu-Isenburg Reeker
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Torfstreuverband Gmbh, 2900 Oldenburg
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Description

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Ausgangsprodukt gesehen ein ganz erheblicher Unter- Kügelchen mit dem gewünschten Durchmesser herschied. Zwar soll das Gut zur Körnerbildung geeignet stellbar sind, sondern zugleich eine gewisse Menge sein, und es sollen Klebemittel als Granulierhilfsmittel Über- bzw. Unterkorn anfällt; diesbezüglich wird zugesetzt werden können; jedoch steht dies dem erfin- auf die weiter unten erläuterten Beispiele verwiesen, dungsgemäßen Verfahren insofern nicht als bekannt 5 Zu beachten ist schließlich ebenfalls, daß es sich bei und vorwegnehmend entgegen, als das im Rahmen dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht um ein neues des erfindungsgemäßen Verfahrens zugesetzte Klebe- Abrollverfahren per se handelt, sondern um ein Vermittel nicht vor der Bildung der Pellets zugegeben fahren zur Granulierung und Pelletisierung von Torf werden soll. Im übrigen sind Torfpellets mittels des unter Verwendung von bekannten Abrollverfahren, bekannten Verfahrens nicht herstellbar. io Um die bei diesem Verfahren gebildeten Kugeln
Durch diesen Stand der Technik ergab sich nun in ihrer Form zu festigen und lager- sowie streufähig die Aufgabe, ein Verfahren zu finden, durch welches zu machen, wird ein pulverförmiges Bindemittel verhältnismäßig gut verdichtete Teilchen aus Torf eingestreut, das sich auf der Kugeloberfläche fest- oder dessen Gemischen mit chemischen Düngemitteln setzt und diese verklebt. Nach dem Trocknen der und bzw. oder den sonst üblichen Zusatzstoffen er- 15 erhaltenen Pellets ist dann eine ausreichende Festighalten werden, zu deren Herstellung ein besonderer keit gegeben, obwohl nur etwa ein Drittel der sonst Preßdruck nicht erforderlich ist. Die erhaltenen Pro- aufzuwendenden Klebermenge erforderlich ist.
dukte sollen leicht streubar sein und nicht an den Bezüglich der Vorteile gegenüber dem Stand der Pflanzen haften, sondern leicht zu Boden fallen. Außer- Technik ist besonders hinzuweisen auf die Verwendung dem sollen die herzustellenden Torfgranulate eine 20 von lediglich im Reißwolf vorbehandeltem Torf, d. h., gute Fließfähigkeit aufweisen, damit sie auch mit den es entfällt jegliche Feinvermahlung mit all ihren Nachhandelsüblichen Düngerstreugeräten auf den zu be- teilen auf die Transport- und Lagerfähigkeit sowie die handelnden Landflächen gleichmäßig verteilbar sind. Unempfindlichkeit der Pellets gegen Witterungsein-
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, bei flüsse infolge der Verwendung eines Klebemittels,
geringen Investitions- und Betriebskosten ein fließ- 25 welches des weiteren die Möglichkeit schafft, die
fähiges Torfprodukt in großen Mengen kontinuierlich Depotwirkung der Pellets den jeweiligen Bedürfnissen,
herzustellen, wenn man sich eines Verfahrens zur d. h. dem Bedarf der Pflanzen, anzupassen, auf die
Granulierung von Torf oder Torf-Düngemittel-Ge- Herstellung ohne Druckanwendung, so daß die im
mischen nach Vorbehandlung des Rohtorfs in einem Rahmen der angewendeten Abrollverfahren einge-
Reißwolf bedient, das dadurch gekennzeichnet ist, 30 setzten Vorrichtungen keinen besonderen Belastungen
daß man den vorbehandelten Torf, gegebenenfalls ausgesetzt sind, und schließlich noch auf den sehr
nach Zumischung chemischer Düngemittel, unter geringen Herstellungsaufwand für die zur Durch-
Übersprühen mit Wasser in bekannten Abrollvor- führung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendi-
richtungen zu Granulaten mit einem Durchmesser gen Vorrichtungen.
unter 10 mm verdichtet, die gebildeten Granulate 35 Für die Wirtschaftlichkeit der Pelletisierung ist
mit pulverförmigen Klebemitteln überzieht und trock- die Auswahl eines billigen Klebemittels außerordent-
net. lieh wichtig. Es haben sich unter anderem folgende
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Bindemittel bewährt: Äthylcellulose, Carboxymethyl-Feuchtkugelbildung von pulverigen Stoffen, die in cellulose, Alginate, Dextrine und kaltlösliche Stärke, bekannten Abrollverfahren, z. B. in rotierenden Tel- 40 Es ist selbstverständlich möglich, vor, während oder lern oder Trommeln, gerollt werden. Es war über- nach der Pelletisierung beliebige Zusatzstoffe, wie raschend und keineswegs vorauszusehen, daß Torf Netzmittel, Wirkstoffe, Unkrautvernichtungsmittel, oder ein Torf-Düngemittel-Gemisch nur durch einen Stauchungsmittel und Biokatalysatoren, zuzusetzen. Reißwolf vorbehandelt unter Zugabe von feinzer- Als Netzmittel kann jedes nicht pflanzenschädliche stäubtem Wasser in solchen rotierenden Tellern oder 45 Mittel verwendet werden, jedoch muß dafür Sorge Trommeln bei einem bestimmten Feuchtigkeitsgrad getragen werden, daß das Netzmittel durch die große Kugeln mit verschiedenen Durchmessern bildet. Durch innere Oberfläche des Torfes nicht absorbiert und die Wahl von Trommeldurchmesser, Umdrehungszahl, dadurch unwirksam wird. Am besten läßt man das Trommelneigung und Art und Geschwindigkeit der flüssige Netzmittel von einem Substrat (z. B. Kieselgur) Wasserzugabe, beispielsweise bei einer Wasserteilchen- 50 aufsaugen, so daß es in Pulverform dem Ausgangsgröße unter 0,5 mm, kann die Größe der Kugeln produkt für die Pelletisierung zugesetzt werden kann, beeinflußt werden. In gleicher Weise wird auch die In der Zeichnung ist eine Anlage zur Pelletisierung Kugelbildung bei der Verwendung eines Pelletisier- von Torf bzw. Torf-Düngemittel-Gemisch schematisch tellers beeinflußt. Bei dieser Feuchtkugelbildung wird dargestellt. Die Torfsoden werden in einem Reißdas Produkt auch so hoch verdichtet, wie es durch 55 wolf 1 zu einem mullartigen Produkt zerkleinert. Ballenpressen geschieht, ohne daß ein wachsender Dieses wird in der Siebanlage 2 von groben Veruri-Preßdruck angewendet werden muß. reinigungen, z. B. Stengeln, befreit. In einer Misch-
Bezüglich dessen, was zu tun ist, um Torf kugeln anlage 3 wird dann der Torf mit dem aus dem Vormit einem Durchmesser von unter 10 mm im Rahmen ratsbehälter 4 über ein Zellenrad 5 zudosierten Düngebekannter Abrollverfahren zu erhalten, bedarf es 6p mittel bzw. sonstigen Zusatzstoffen gemischt. Aus keiner besonderen Angaben, da dem Granulier- der Mischschnecke fließt das Produkt dem Pelletisierfachmann die Wechselbeziehungen zwischen Kugel- teller (Pelletisiertrommel) 6 zu. Die Größe dieses durchmesser einerseits und Trommel- bzw. Teller- Pelletisiertellers richtet sich nach der stündlich zu durchmesser, Umdrehungszahl usw. sowie Art und verarbeitenden Menge. Durch die Düse 7 wird an die-Geschwindigkeit der Wasserzugabe andererseits, be- 65 ser Stelle die zur Feuchtkugelbildung erforderliche kannt sind. In Hinblick auf spezielle Angaben wird Wassermenge zugesprüht. Die Pellets verlassen den auf die Figurenbeschreibung verwiesen. Zu beachten Teller bzw. die Trommel und werden einer Klassierung ist allerdings, daß nicht ausschließlich Pellets bzw. in einem Trommelsieb 8 unterworfen. Die Klassierung
erfolgt in Überkorn, Unterkorn und Verkaufskorn. Über- und Unterkorn werden vereinigt und nach einer Zerkleinerung in einem kleinen Reißwolf 9 dem Mischer 3 wieder zugeführt. Die Menge dieses Umlaufgutes richtet sich nach dem Anfall an Unter- und Überkorn. Das die Siebtrommel 8 verlassende Verkaufskorn wird einer Trommel 14 zugeführt. In dieser Trommel werden die Pellets an der Oberfläche mit Bindemittel verklebt, das aus dem Vorratsbehälter 10 über das Zellenrad 11 zudosiert wird. Anschließend wird das Produkt in einem Band- oder Trommeltrockner 12 bis auf den verbleibenden Restwassergehalt getrocknet und abschließend dem Vorratsbehälter mit der Verpackungseinnchtung 13 zugeführt. Im folgenden wird an Hand einiger Beispiele die Herstellung von Torf-Düngemittel-Pellets näher erläutert:
Beispiel 1
Weißtorf mit 80% Wasser wird durch Sieben von groben Verunreinigungen (etwa 5 %) befreit und anschließend mit einem Düngemittel-Gemisch vereinigt. Als Ausgangsprodukt für die Pelletisierung ergibt sich folgende Zusammensetzung:
Weißtorf (Trockenmasse) 17%
Düngemittel (etwa 21 % Stickstoff) .. 14%
Wasser (Feuchtigkeit des Torfes) .... 69 %
Auf den Pelletisierteller wird dann Wasser, feinstverteilt, eingesprüht. Die Feuchtkugelbildung tritt bei folgender Zusammensetzung des Produktes ein:
Torf (Trockenmasse) 11 %
Düngemittel 9 %
Wasser 80%
Es entstehen 80% Pellets in der Verkaufskorngröße zwischen 1 und 7 mm, so daß 20% Unter- und Überkorn im Kreis geführt werden müssen. Unter Berücksichtigung des Binde- und Netzmittelzusatzes hat dann das Endprodukt nach dem Trocknen folgende Zusammensetzung:
Torf (Trockenmasse) 39,4%
Düngemittel 31,5 %
Wasser 27,5%
Bindemittel 1,4%
Netzmittel 0,2%
Das Schüttelgewicht des Verkaufskorns liegt zwischen 250 und 300 g/l.
Beispiel 2
Humintorf wird in gleicher Weise wie Weißtorf verarbeitet. Die Zusammensetzung des Ausgangsproduktes beträgt:
Humintorf (Trockenmasse) 21 %
Düngemittel 27 %
Wasser 62%
Bei der Feuchtkugelbildung ist, bedingt durch die Wasserzugabe, die Zusammensetzung
Humintorf (Trockenmasse) 16%
Düngemittel 13 %
Wasser 71%
Das Endprodukt hat nach der Trocknung die gleiche Zusammensetzung wie die im Beispiel 1 angeführten Weißtorfpellets. Es entstehen ebenfalls 80% Verkaufskorn. Das Schüttgewicht liegt zwischen 350 und 400 g/I.
B e i s ρ i e 1 3
Bei der Pelletisierung von Brenntorf wird das Ausgangsprodukt wie folgt gemischt:
Brenntorf (Trockenmasse) 48%
Düngemittel 38 %
Lo Wasser 44%
Die Feuchtkugelbildung tritt ein bei
Brenntorf (Trockenmasse) 30%
Düngemittel 24%
Wasser 46%
Ein Zusatz von Netzmitteln ist nicht erforderlich. Der Bindemittelbedarf ist etwas höher als bei Weiß- und Humintorf. Nach der Trocknung ist die Zusammensetzung
Brenntorf (Trockenmasse) 38,8%
Düngemittel 31,0%
Wasser 27,2%
Bindemittel 3,0%
Die Verkaufskornmenge beträgt 85%, so daß 15% Unter- und Überkorn im Kreis geführt werden müssen. Das Schüttgewicht liegt zwischen 550 und 600 g/l.
Aus den Beispielen ist ersichtlich, daß der zur Feuchtkugelbildung erforderliche Wassergehalt je nach verwendeter Torfsorte unterschiedlich hoch ist. Wichtig ist es, einen möglichst geringen Wassergehalt anzustreben, da hierdurch die Trocknergröße und -leistung herabgesetzt werden kann. Die gewünschte Festigkeit des Granulates läßt sich durch Variation der Zusatzmenge an Bindemitteln leicht beeinflussen. Je feiner das zur Feuchtkugelbildung zuzusetzende Wasser verdüst wird, um so höher ist der Anteil an Verkaufskorn. Die oben geschilderten Beispiele wurden in einer Versuchsapparatur bei folgenden Bedingungen durchgeführt:
Granulierteller von etwa 300 mm Durchmesser, Neigung etwa 45°, Drehzahl 50 bis 60 U/Min.
Das pelletisierte Produkt ist, bedingt durch die Kugelform der Körner, sehr gut fließfähig. Es kann in allen üblichen Düngerstreugeräten verarbeitet und auch in Rohren leicht gefördert werden.
Durch die entsprechende Wahl der Düngemittel wird erreicht, daß neben der ausreichenden Humus-Versorgung durch Torf mit einer einmaligen Gabe pro Jahr gleichzeitig auch der Nährstoffbedarf der Pflanzen befriedigt wird. Als Düngemittel werden langsam wirkende Produkte eingebaut, so daß die Wirkung ein ganzes Jahr vorhält, unabhängig vom Zeitpunkt der Düngung. Es kann also, genau wie das bis jetzt in der Regel der Fall ist, im Frühjahr gestreut werden; die Wirkung erstreckt sich dann bis zum nächsten Frühjahr. Es kann aber auch noch im Spätherbst, ja sogar im Winter gestreut werden; denn auch bei diesen heute nicht üblichen Düngeterminen hält die Wirkung des Düngemittels ein ganzes Jahr vor. Durch den Einbau von speziellen Unkrautvertilgungsmitteln, außerdem von Moosbekämpfungsmitteln soll eine möglichst große Breitenwirkung des Torf-Dünger-Granulats erreicht werden.
Durch die Granulierung der Torf-Dünger-Mischung werden besondere Eigenschaften erreicht, die ungranulierte Mischungen nicht aufweisen. Durch die lang-
same Auflösung der Granalien erfolgt dementsprechend auch eine langsame Freigabe der Nährstoffe und des Humus, so daß die bei anderen Düngern oft auftretende stoßartige Wirkung, die zu zeitweiligen Überdüngungserscheinungen führen kann, entfällt. Unterstützt wird die lang anhaltende Wirkung auch noch durch die Sorptionskraft des Torfes, der die löslichen Düngemittel sorbiert und mehr oder weniger langsam
beim Zerfall des Granulates freigibt, so daß hier die leichtlöslichen Nährstoffe in ähnlicher Weise wie sonst die schwerlöslichen Düngemittel langsam und stetig freigesetzt werden.
Dieses Torf-Dünger-Granulat ist für Rasen beßonders gut geeignet, jedoch gelten die aufgezeigten Vorteile des Produktes auch für die Anwendung bei anderen Pflanzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 584/423

Claims (4)

I 592 790 1 2 dichteten Formlinge, sondern statt dessen Pellets Patentansprüche: hergestellt werden sollen. Im übrigen erfordert die Anwendung von Druck entsprechend aufwendige
1. Verfahren zur Granulierung von Torf oder Vorrichtungen. Insgesamt gesehen läßt sich das Torf-Düngemittel-Gemischen nach Vorbehandlung 5 bekannte Verfahren mit dem erfindungsgemäßen des Rohtorfs in einem Reißwolf, dadurch infolg'e'der sehr erheblichen Unterschiedlichkeit kaum gekennzeichnet, daß man den vorbe- vergleichen.
handelten Torf, gegebenenfalls nach Zumischung Aus der östereichischen Patentschrift 229 340 ist
chemischer Düngemittel, unter übersprühen mit ein weiteres Verfahren zur Granulierung von Torf
Wasser in bekannten Abrollvorrichtungen zu io bekannt, bei dem der Torf ohne Feinzerkleinerung zu
Granulaten mit einem Durchmesser von unter Pulver zwei gegeneinanderlaufenden, als Holzzylinder
10 mm verdichtet, die gebildeten Granulate mit ausgebildeten Zahnrädern zugeführt, durch deren
pulverförmigen Klebemitteln überzieht und trock- ineinandergreifende Zähne komprimiert und unter
net. dem Wälzdruck durch Löcher im Zahngrund in den
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 15 Zylinderinnenraum gepreßt wird; hiernach werden kennzeichnet, daß man als Klebemittel Äthyl- die Preßlinge abgeschnitten und in Körner bzw. cellulose, Carboxymethylcellulose, Alginate, Dex- Granulate beliebiger Größe überführt, die anschließend trine oder kaltlösliche Stärke einsetzt. gegebenenfalls an der Luft oder unter Wärmezufuhr
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch getrocknet werden. Vor und während der Granulation gekennzeichnet, daß man den Granulaten ein an 20 können im Rahmen des bekannten Verfahrens Mikroein Substrat gebundenes Netzmittel zumischt. oder Makro-Nährstoffe, Schädlingsbekämpfungsmit-
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- tel, Pflanzenwuchsstoffe od. dg!, zugeführt werden, kennzeichnet, daß man als Substrat Kieselgur Das bekannte Verfahren stimmt also mit dem erfinverwendet. dungsgemäßen Verfahren zwar hinsichtlich dessen
25 eingangs genannter Gattung überein; eine weitere Übereinstimmung liegt jedoch nicht vor, denn die
bekannte Komprimierung des Torfs unter Walzdruck
und das Pressen durch Löcher hindurch zur Bildung der Granulate, wodurch Stränge entstehen, die erst
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Granu- 30 nach ihrem Abschneiden die Granulate bilden, sind lierung von Torf oder Torf-Düngemittel-Gemischen dem erfindungsgemäßen Verfahren fremd. Im übrigen nach Vorbehandlung des Rohtorfs in einem Reißwolf. bedarf das bekannte .Verfahren zu seiner Ausführung Aus der deutschen Patentschrift 883 608 ist bereits einer komplizierten und aufwendigen Spezialvorein Verfahren zur Granulierung und Pelletisierung von richtung für das Komprimieren, Pressen und AbTorf-Düngemittel-Gemischen bekannt, bei dem aller- 35 schneiden.
dings von Torfmehl als Ausgangsprodukt ausgegangen Aus der bekanntgemachten deutschen Patentanwird. Dem Gemisch wird Wasser im Überschuß meldung T 10 195 lVa/16 ist ein Verfahren zur Verzugegeben und die Mischung dann unter Bildung von besserung der Benetzbarkeit von in gepreßtem Zukleinen Körnern und Kügelchen mechanisch gerührt. stand vorliegenden Torfprodukten bekannt, wozu Die dabei gewonnenen Granalien werden anschließend 40 diesen vor der Pressung Netzmittel zugegeben werden, unter Erhaltung ihrer Form getrocknet. Unterscheidet Über den Zusatz von Netzmitteln hinausgehend sich dieses bekannte Verfahren vom erfindungsgemä- bestehen zwischen diesen bekannten Verfahren und ßen bereits hinsichtlich der Ausgangsprodukte, so dem erfindungsgemäßen keine weiteren Gemeinsamwird der Unterschied deutlicher durch die weiter keiten, denn gemäß dem bekannten Verfahren werden unten gegebene Darstellung des erfindungsgemäßen 45 keine Pellets, sondern Formlinge unter Anwendung Verfahrens, das in keiner Weise von den Merkmalen von Druck, also sogenannte Preßlinge hergestellt,
des bekannten Verfahrens Gebrauch macht. Die Aus der deutschen Patentschrift 579 573 ist ferner Verwendung von Torfmehl als Ausgangsprodukt ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern macht zunächst dessen Herstellung erforderlich, aus trockenem Torf bekannt, wobei diesem Düngeweshalb das bekannte Verfahren infolge der hierzu 50 Salzlösungen beigemischt werden und die entstandene nötigen Arbeitsschritte, die mit Energie- und Zeitauf- Mischung unter hohem Preßdruck zu den gewünschten wand verbunden sind, teuer und zeitraubend ist. Formungen mit möglichst geringem Volumen, z. B. Darüber hinaus erfordert die Zugabe von Wasser zu Blöcken, Briketten od. dgl., zusammengepreßt im Überschuß eine entsprechend starke Trocknung wird. Dieses bekannte Verfahren hat keine Berüham Ende des Verfahrens, wozu sehr erhebliche Energie- 55 rungspunkte mit dem erfindungsgemäßen; denn auch mengen und in gleicher Weise nachteilige Trock- mittels dieses Verfahrens werden keine Pellets hernungszeiten erforderlich sind. gestellt.
Aus der deutschen Patentschrift 820 737 ist ein Aus der deutschen Patentschrift 647 651 ist schließ-
Verfahren zur Herstellung von Humus-Düngemitteln lieh ein Verfahren zum Körnen von Stoffen aller Art
durch Vermischen von feinzerkleinertem Torfmull 60 bekannt, ohne daß speziell von Torf die Rede ist.
mit mineralischen Düngesalzen und Verpressen zu Dabei finden Klebstoffe als Granulierhilfsmittel An-
Formlingen unter hohem Druck bekannt. Als Aus- Wendung. Dieses bekannte Verfahren soll insbesondere
gangsprodukt findet also wiederum nicht Torf, sondern bei Ton, bildsamen Massen, Kunstdünger, schmelz-
feinzerkleinerter Torfmull Verwendung; aber auch flüssigem Gut, feuerfesten Massen od. dgl. Anwendung
darüber hinaus bestehen keine Gemeinsamkeiten mit 65 finden. Dieser Anwendungshinweis führt aber von
dem erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere schon der unmittelbaren Anwendung von Torf Weg, da
deshalb nicht, weil dem erfindungsgemäßen Verfahren Torf in keiner Weise mit den genannten Beispielen
die Anwendung von Druck fremd ist und keine ver- für das Gut verwandt ist. Somit besteht bereits vom
DE19661592790 1966-12-14 1966-12-14 Verfahren zur Granulierung von Torf oder Torf-Düngemittel-Gemischen Expired DE1592790C (de)

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DE1592790B2 DE1592790B2 (de) 1973-01-25
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