DE1580860C3 - Hängebahnfahrwerk - Google Patents

Description

Bei Hängebahnen wird im allgemeinen für Horizontal- und Vertikalstrecken eine unterschiedliche Fahrgeschwindigkeit sowie ein unterschiedliches Antriebsmoment des Reibradantriebes benötigt. Es ist bekannt, zu diesem Zweck zwischen dem Antriebsmotor und den Reibrädern einen Drehmomentwandler anzuordnen, der entsprechend gesteuert wird. Diese Ausführung bedingt jedoch einen verhältnismäßig großen technischen Aufwand. €

Die CH-PS 377875 gibt ein Hängebahnfahrwerk an, das mit zwei Reibrädern unterschiedlichen Durchmessers ausgestattet ist. Jedes dieser Reibräder bringt - entsprechend den Durchmesserunterschieden - unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten auf die Fahrschiene. Bei dieser Lösung ist es jedoch erforderlich, die Fahrschiene an ganz bestimmten Stellen mit

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einem besonderen Profil auszustaften, damit das jeweils gewünschte Reibrad wirksam wird. Somit kann dort keine einheitliche Fahrschiene wirksam werden, so daß ebenfalls der Herstellungsaufwand verhältnismäßig hoch ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Herstellungsaufwand zu verringern. Diese Aufgabe wird durchsdie im Kennzeichen des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.

Zum Stand der Technik sind noch die DE-AS 1013047 sowie das DE-GM 1890738 zu erwähnen.

Die genannte DE-AS zeigt ein Hängebahnfahrwerk, dessen Reibräder in einem Tragrahmen gelagert sind. Die Tragräder sind derart im Tragrahmen angeordnet, daß der Tragrahmen beim Übergang von einer Horizontalstrecke der Fahrschiene auf eine Vertikalstrecke unter dem Gewicht der am Tragrahmen angreifenden Last eine geringfügige Kippbewegung ausführen kann. Bei diesem bekannten Hängebahnfahrwerk fehlt das Merkmal des erfindungsgemäßen Hängebahnfahrwerkes, wonach die Reibräder zwecks Übertragung unterschiedlich großer Drehmomente unterschiedliche Durchmesser haben. In dem genannten DE-GM wird zwar auch offenbart, daß bei einem Hängebahnfahrwerk die Reibräder mit einer Feder an die zugehörige Lauffläche der Fahrschiene angedrückt werden. Alle anderen, bei dem erfindungsgemäßen Hängebahnfahrwerk wichtigen Merkmale sind jedoch nicht vorhanden, so daß auch diese Druckschrift keine Anregung zur Erfindung geben konnte.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des Fahrwerks bei Horizontalfahrt,

Fig. 2 eine Stirnansicht des Fahrwerks gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Fahrwerks bei Vertikalfahrt,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Fahrwerks bei Horizontalfahrt (unter Verwendung speziell ausgebildeter Tragschienen),

Fig. 5 eine Stirnansicht des Fahrwerks gemäß Fig. 4.

Das Hängebahnfahrwerk gemäß Fig. 1 enthält einen Tragrahmen 1, der über einen Zapfen 17 und eine Kulisse 18 schwenkbar sowie begrenzt verschiebbar mit Längsstreben 16 verbunden ist, die je zwei hintereinander angeordnete Tragräder 2, 2a miteinander verbinden. Diese Tragräder laufen auf einer ortsfesten Tragschiene 14.

Im Tragrahmen 1 ist eine Halterung 3 angeordnet. Sie stützt sich über Federn 4, 4a am Tragrahmen 1 ab und ist mit diesem zusätzlich über Verbindungsglieder 8,9 und 10 so verbunden, daß die Halterung 3 eine begrenzte Bewegung gegenüber dem Tragrahmen 1 ausführen kann.

Die Halterung 3 trägt einen im einzelnen nicht veranschaulichten Antriebsmotor sowie fünf Reibräder 5, 6 und 7. Das in der Mitte angeordnete Reibrad 6 besitzt einen größeren Durchmesser als die übrigen vier Reibräder 5 und 7, die paarweise koaxial vor bzw. hinter dem mittleren Reibrad 6 angeordnet sind. Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, befinden sich die zu je einem Paar gehörenden Reibräder 5 und 7 auf unterschiedlichen Seiten der Fahrwerksmittelebene.

Die Reibräder 5, 6 und 7 sind über einen Riemenoder Kettentrieb 13 miteinander verbunden, wobei

die Übersetzung so gewählt ist, daß sich am mittleren Reibrad 6 eine verhältnismäßig große Umfangsgeschwindigkeit und demgemäß ein kleines Drehmoment ergibt, während die Antriebsräder 5 und 7 bei wesentlich kleinerer Umfangsgeschwindigkeit ein erheblich größeres Drehmoment aufbringen.

In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Lage (Horizontalfahrt des Hängebahnfahrwerks) wird der Tragrahmen 1 durch eine zwischen den Längsstreben 16 und dem Tragrahmen 1 wirksame, nur schematisch angedeutete Feder 12 nach oben gezogen. Die Halterung 3 des Reibradantriebes liegt etwa parallel zur Tragschiene 14. Das mittlere Reibrad 6 ist mit der Tragschiene 14 in Eingriff und bewegt den Antrieb des Fahrwerkes mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit. Die vier übrigen Reibräder 5, 7 befinden sich nicht in Eingriff mit der Tragschiene.

Läuft nun das Fahrwerk auf einer Horizontalstrecke in eine Vertikalstrecke ein (vgl. Fig. 3), so kippt der Tragrahmen 1 unter Bewegung seines Eigengewichtes sowie des Gewichts der Last 19 um den Schwenkzapfen 17 und führt gleichzeitig eine durch die Kulisse 18 ermöglichte Relatiwerschiebung gegenüber den Tragrädern 2, la und den sie verbindenden Längsstreben 16 aus. Dadurch wird - wie Fig. 3 zeigt - das mittlere Reibrad 6 von der Tragschiene 14 abgehoben, während die kleineren Reibräder 5 in Eingriff mit der Tragschiene kommen. Der Antrieb erfolgt nunmehr infolgedessen mit kleinerer Geschwindigkeit und größerem Moment.

Fährt das Fahrwerk wieder in eine Horizontalstrecke ein, so stellt sich der Tragrahmen 1 selbsttätig wieder in die Lage gemäß Fig. 1 ein.

Fig. 3 zeigt die Verhältnisse, wenn das Fahrwerk von einer Horizontalstrecke über einen Vertikalaußenbogen zur Aufwärtsfahrt in eine Vertikalstrecke

einläuft. Fährt das Fahrwerk dagegen⁰ vom Horizontalstrang über einen Vertikalinnenbogen zur Abwärtsfahrt in einen Vertikalstrang ein, so werden durch die Kippbewegung des Tragrahmens 1 die Reibräder 7 in Eingriff mit der Tragschiene 14 gebracht.

In jedem Falle gewährleisten die Federn 4,4a einen hinreichenden^ Anpreßdruck zwischen dem jeweils wirksamen Reibrad und der Tragschiene 14.

Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen noch eine Möglichkeit, um die Geschwindigkeit des erläuterten Hängebahnfahrwerks ohne Änderungen am Fahrwerk und am Antrieb bei der Horizontalstrecke gewünschtenfalls zu verringern. Zu diesem Zweck wird die Tragschiene 14 an der Unterseite mit Erhöhungen 15 versehen, die zu beiden Seiten der Lauffläche des mittleren Reibrades 6 liegen und auf die die kleineren Reibräder 5 und 7 auflaufen, wobei die Halterung 3 des Reibradantriebs so weit nach unten gedrückt wird, daß das mittlere Reibrad 6 außer Eingriff mit der Tragschiene 14 kommt, so daß der Antrieb lediglich über die kleineren Reibräder 5 und 7 erfolgt.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind vor bzw. hinter dem mittleren Reibrad 6 je zwei kleinere Reibräder angeordnet. Statt dessen kann man selbstverständlich vor bzw. hinter dem mittleren Reibrad auch lediglich ein einziges, mit kleinerer Umfangsgeschwindigkeit laufendes Reibrad vorsehen, das zweckmäßig breiter als das mittlere Reibrad ausgeführt wird. Hierdurch erhält man die für die Übertragung des größeren Drehmoments erforderliche größere Haftfläche und man gewährleistet zugleich, daß bei einer Ausbildung der Tragschiene entsprechend Fig. 5 das mittlere, schmale Reibrad zwischen den seitlichen Tragschienenerhöhungen 15 leerlaufen kann.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche :

1. Hängebahnfahrwerk mit einem Tragrahmen, der einen Reibradantrieb aufnimmt und das Fördergut trägt, wobei der Reibradantrieb aus einem Satz von Reibrädern besteht, die zwecks Übertragung unterschiedlich großer Drehmomente unterschiedliche Durchmesser haben, und mehrere Tragräder vorgesehen sind, die auf einer Oberseite der Tragschiene abrollen und mit auf der Unterseite der Tragschiene abrollenden Gegenrädern den Schienenkörper umgreifen, dadurch gekennzeichnet, daß

a) drei Gegenräder als Reibräder (5, 6 und 7) ausgebildet vorgesehen sind, die in Fahrtrichtung gesehen hintereinander angeordnet sind,

b) die Reibräder im Tragrahmen (1) gelagert sind,

c) das mittlere Reibrad (6) einen größeren Durchmesser hat als die beiden äußeren (5 und 7

d) die äußeren Reibräder auf einer horizontalen Strecke einen Abstand zur Unterseite der Tragschiene aufweisen,

e) die Tragräder (2 und Id) in Laufwerken (Längsstreben 16) gelagert sind,

f) der Tragrahmen (1) mittig an den Laufwerken gelenkig gelagert ist und beim Übergang von einer Horizontalstrecke der Tragschiene auf eine Vertikalstrecke unter dem Gewicht der am Tragrahmen angreifenden Last eine geringfügige Kippbewegung ausführen kann, wodurch nur eines der äußeren Reibräder an die Tragschiene gedrückt wird,

g) eine Feder (12) vorgesehen ist, die bei Horizontalfahrt das größere Reibrad (6) an die Tragschiene drückt.

2. Hängebahnfahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei hintereinander angeordnete Tragräder (2, 2a) durch eine Längsstrebe miteinander verbunden sind, und daß der Tragrahmen (1) mittels eines Zapfens (17) und einer Kulisse (18) schwenkbar an der Längsstrebe (16) gelagert ist.