DE1558524C3 - Verfahren zur Herstellung von Impf legierungen für Gußeisenschmelzen auf der Basis von kalziumhaltigen Ferrosilizium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Impf legierungen für Gußeisenschmelzen auf der Basis von kalziumhaltigen Ferrosilizium

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DE1558524C3
DE1558524C3 DE19671558524 DE1558524A DE1558524C3 DE 1558524 C3 DE1558524 C3 DE 1558524C3 DE 19671558524 DE19671558524 DE 19671558524 DE 1558524 A DE1558524 A DE 1558524A DE 1558524 C3 DE1558524 C3 DE 1558524C3
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Klaus Dipl.-Chem. Dr. 5030 Hermülheim; Gleisberg Dietrich Dipl.-Chem. Dr. 5030 Hürth; Wondracek Herbert 5039 Meschenich Frank
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Impflegierungen für Gußeisenschmelzen auf der Basis von kalziumhahigem Ferrosilizium, welches gegebenenfalls noch weitere metallische Legierungskomponenten enthalten kann, wobei das Kalzium in Form einer Kalziumverbindung in die Impflegierung eingebracht wird.
Es ist bekannt, daß Silizium auf die Gefügeausbildung des Graugußeisens einen vorteilhaften Einfluß ausübt. Silizium erhöht die Zerfallsgeschwindigkeit des Eisenkarbids. Mit steigendem Siliziumgehalt nehmen außerdem Kernzahl und Kristallisationsgeschwindigkeit für die Bildung des Grafits zu. Silizium verhindert daher eine starke Unterkühlung der Schmelze.
Die Wirkung des Siliziums auf das Gefüge und damit die Festigkeit von Gußeisen ist viel intensiver, wenn es nicht nur mit der Gattierung im Ofen geschmolzen wird, sondern zum Teil nach dem Schmelzprozeß in der Pfanne dem Eisen zugesetzt wird. Dieser Pfannenzusatz wird als »Impfung« und der aus der Nachsilizierung sich ergebende Einfluß auf die Eigenschaften des Gußeisens als »Impfeffekt« bezeichnet.
Aus dem Schrifttum sind zahlreiche siliziumhaltige Impfmittel für Gußeisen bekannt. Die gebräuchlichsten sind Ferrosilizium, Kalzium-Silizium, Silizium-Mangan-Zirkon und Siliziumkarbid. Sie werden in fester Form dem Gußeisen in der Rinne oder Gießpfanne zugeführt. Zur Impfung von Sphärogußeisen, einem hochwertigen Gußeisen mit kugeliger Grafitausbildung, wird hauptsächlich ein kalzium- und aluminiumhaltiges Ferrosilizium mit einem Si-Gehalt von 75% eingesetzt, da durch das gleichzeitige Vorliegen von Aluminium und Kalzium im Ferrosilizium dessen Impfwirkung wesentlich erhöht wird. Vorgenannte Impflegierung zeichnet sich durch ein gutes Lösungsvermögen in schmelzflüssigem Eisen sowie durch eine;,gute Siliziumausbeute und durch fehlende Schlackenbildung aus.
Zur Herstellung von kalziumhahigem Ferrosilizium, das gegebenenfalls noch weitere metallische Legierungskomponenten, wie z. B. Aluminium oder Magnesi-
um enthalten kann, wurde bisher Ferrosilizium mit Kalzium-Silizium legiert. Geht man von technischem Ferrosilizium aus, so ist die anfallende Impflegierung aluminiumhaltig da im technischen Ferrosilizium das Aluminium als Verunreinigung vorliegt.
Es wurde nunmehr überraschend festgestellt, daß die mit einer aus kalziumhaltigem Ferrosilizium bestehende Impflegierung erzielbare Impfwirkung auf Gußeisenschmelzen von der Form des Einbringens des Kalziums in die Impflegierung abhängig ist und gegenüber der herkömmlichen Praxis, bestehend in der Verwendung von Kalzium-Silizium als Legierungskomponente für Ferrosilizium, verbessert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Impflegierungen für Gußeisenschmelzen auf der Basis von kalziumhaltigem Ferrosilizium, welches gegebenenfalls noch weitere metallische Legierungskomponenten enthalten kann, wobei das Kalzium in Form einer Kalziumverbindung in die übrigen Ausgangskomponenten der'lmpflegierung eingebracht wird, besteht
darin, daß als Kalziumverbindung Kalziumkarbid in einer Menge von 1 bis 20%, vorzugsweise 2 bis 8 Gewichtsprozent, bezogen auf die übrigen Ausgangskomponenten, verwendet wird.
Insbesondere kann dieses Verfahren auf kaiziumhaltige Ferrosiliziumlegierungen angewendet werden, die als weiteren Bestandteil Aluminium enthalten.
Gute Impfeffekte auf Gußeisenschmelzen werden erzielt, wenn zur Herstellung der Impflegierung Ferrosilizium mit einem Si-Gehalt von 60 bis 90% und gegebenenfalls einem Aluminiumgehalt von 0,3 bis 3% mit Kalziumkarbid legiert wird. Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung kann auch technisches Kalziumkarbid verwendet werden.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Impflegierung ergibt gegenüber den nach herkömmlichen Verfahren hergestellten Impflegierungen gleicher Zusammensetzung beim Einbringen in Gußeisenschmelzen eine wesentliche Verbesserung der Zugfestigkeit des Gußeisens, was aus der Abbildung ersichtlieh ist. Weiterhin stellt Kalziumkarbid im Vergleich zu Kalzium-Silizium eine wirtschaftlich billigere Legierungskomponente zur Herstellung von Impflegierungen dar.
Beispiel 1
(erfindungsgemäße Arbeitsweise)
Eine 2 t fassende Pfanne wurde im Verlaufe von etwa 20 Minuten mit flüssigem Ferrosilizium mit einem Si-Gehalt von 75 Gewichtsprozent gefüllt. Gleichzeitig wurden 80 kg etwa 80prozentiges Kalziumkarbid gleichmäßig mit dem Einlaufstrahl des flüssigen Ferrosiliziums nach und nach in die Pfanne eingebracht. Nach dem Abschlacken der Schmelzoberfläche wurde das mit Kalziumkarbid behandelte Ferrosilizium in bekannter Weise vergossen. Man erhielt eine Ferrosiliziumlegierung mit einem Kalziumgehalt von 1,2%.
Beispiel 2
(bekannte Arbeitsweise)
In einer 2 t fassenden Pfanne wurden 80 kg Kalziumsilizium mit einem Kalziumgehalt von etwa 30% vorgelegt. Anschließend wurde die Pfanne mit flüssigem Ferrosilizium mit 75% Si gefüllt und nach kurzem Abstehen die Schmelze abgeschlackt. Die Schmelze wurde danach wie üblich vergossen. Es wurde eine Impflegierung mit etwa 1,2% Kalzium erhalten, die durch Brechen und Klassieren zerkleinert wurde.
Mit Hilfe der in den Beispielen 1 und 2 erläuterten Impflegierungen wurden jeweils übereutektische Graugußschmelzen mit einem Sättigungsgrad (Sc) von 1,05 geimpft und die Änderung der Zugfestigkeit des Graugusses in Abhängigkeit von der Menge an zugeführtem Impfmittel ermittelt. Die hierbei erzielten Ergebnisse sind in den in deriAbbildung dargestellten Kurven verdeutlicht, wobei die obere Kurve die Impfwirkung eines mit Kalziumkarbid und die untere Kurve die Impfwirkung eines mit Kalzium-Silizium legierten Ferrosiliziums wiedergibt. Es kann festgestellt werden, daß die Zugfestigkeit eines mit der erfindungsgemäßen Impflegierung behandelten Graugusses die eines mit der bekannten Impflegierung geimpften Graugusses wesentlich übertrifft.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Impflegicrungen für Gußeisenschmelzen auf der Basis von kalziumhaltigem Ferrosilizium, welches gegebenenfalls noch weitere metallische Legierungskomponenten enthalten kann, wobei das Kalzium in Form einer Kalziumverbindung in die übrigen Ausgangskomponenten der Impflegierung eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Kalziumverbindung Kalziumkarbid in einer Menge von 1 bis etwa 20%, bezogen auf die übrigen Ausgangskomponenten, verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kalziumkarbid in einer Menge von 2 bis 8%, bezogen auf die übrigen Ausgangskomponenten, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das als Ausgangsmaterial verwendete kalziumhaltige Ferrosilizium als weitere Komponente Aluminium enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das als Ausgangsmaterial verwendete kalziumhaltige Ferrosilizium einen Siliziumgehalt von 60 bis 90% aufweist und mit 0,3 bis 3% Kalziumcarbid legiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kalziumhaltige Ferrosilizium weiterhin 0,3 bis 3% Aluminium enthält.
DE19671558524 1967-08-29 1967-08-29 Verfahren zur Herstellung von Impf legierungen für Gußeisenschmelzen auf der Basis von kalziumhaltigen Ferrosilizium Expired DE1558524C3 (de)

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DEK0063223 1967-08-29

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Publication Number Publication Date
DE1558524A1 DE1558524A1 (de) 1970-04-02
DE1558524B2 DE1558524B2 (de) 1975-09-04
DE1558524C3 true DE1558524C3 (de) 1976-04-08

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