DE1517222A1 - Verfahren zur Rueckgewinnung von Chemikalien aus Kochablauge - Google Patents
Verfahren zur Rueckgewinnung von Chemikalien aus KochablaugeInfo
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Description
Mitsubishi Shipbuilding S Engineering Company, Limited
in Tokyo (Japan)
Verfahren zur Hückgewinnung von Chemikalien aus Kochablauge.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Chemikalien,
nämlich Natrium- und schwefelverbindungen, aus Kochablauge des Natron-Zellstoffaufschlußprozesses, insbesondere einen Prozeß
zum Umwandeln einer aus Natrium-Carbonat und Natriumsulfid bestehenden
Schmelze in Natrium-Carbonat.
Bekanntlich werden zur Herstellung von Zelüoff auf Natriumbasis
Kraftzellenstoff-, Neutralsulfit- und Bisulfit-Verfahren ausgeübt.
Das -Produkt, das durch Verbrennen der verbrauchten Kochlauge in
einem Hückgewinnungsofen gewonnen wird, eiihält hauptsächlich eine
Mischung von Natriumcarbonat und Natriuasulfid. ίίχη derartiges Produkt wird im folgenden "Schmelze" genannt.
Da eine Kochablauge aus dem Kraftzells toffverfahren Natriumsulfid
und Natriuahydroxyd enthält,- kann eine daraus gewonnene Schmelze
in einfacher Weise regeneriert werden, indem man sie in tfasaer löst;
-90*814/1010
die wäßrige Lösung wird allgemein als wäßrige Abfall-Lauge (green aqueous solution) bezeichnet; sie wird danach kaustiziert und dann
Abfall-Lauge genannt. Bs ist jedoch nicht notwendigerweise einfach,
verbrauchte Kochlaugen aus dem Sulfit- und Bisulfit-Verfahren zu regenerieren.
■denn das Sulfit- oder Bisulfit-Verfahren ausgeübt wird, ist es erforderlich,
die Schmelze in Wasser zu lösen und die Abfall-Lauge zu sulfitieren, um Natriumsulfit bzw. Natriumbisulfit zu erhalten.
"egen der Anwesenheit von Natriumsulfid in der Abfall-Lauge geht
die direkte Sulfitierung der Abfall-Lauge sehr häufig mit einer Sekundärreaktion einher, wodurch Natriumthiosulfat und andere Polysulfide
gebildet werden, die den Kochvorgang ra chteilig beeinflussen.
Um diesen nachteiligen Effekt zu umgehen, wurde im allgemeinen die
Abfall-Lauge in einen COp-Sättiger geführt, in welchem die Abfall-Lauge vor der Sulfitierung im Gegenstrom mit gasförmigem Kohlendioxyd
zur Carbonisierung in Berührung gebracht wurde. Diese .Rückgewinnungsverfahren
umfassen mehrere umständliche Schritte.
Jiine derartige Sättigungskolonne, in der eine Kontakt reaktion zwischen
gasförmigen und flüssigen Phasen eine Carbonisierung der Frischlauge
herbeiführt, besitzt nur eine ziemlich niedrige Reaktionsgeschwindigkeit und einen äUsserst geringen Wirkungsgrad. Die Sättigungskolonne
ist daher ungünstig, weil die erforderliche Höhe erheblich ist und grosse Mengen sehr reinen Kohlenstoffdioxyds in die Ko-
909-814/1010
ionne geleitet werden müssen» · ·
Ferner wird in üblichen Sättigungskolonnen, die der Kontaktreaktion
zwischen gasförmiger und flüssiger Phase dienen, das bei der Carbonisierung
entstehende Natriumbikarbonat in Form winziger Kristalle ausgeschieden, da seine ^öslichkeifc in Wässer gering ist. Dieser
Niederschlag von Natriumbicarbonat in Form winziger Kristalle veroftmals-den
Boden -der-iKoZonaej
gereinigt werden.· Anderenfalls muß sie mit Dampf durchgespült wer- ·
den, um den Niederschlag wieder zu lösen. Dadurch wird die Arbeitsweise höchst kompliziert. In manchen Fällen ruft der ßikarbonatniederschlag
derartige Störungen hervor, daß die .Reaktion unterbrochen werden
muß. Das führt dazu, daß zumindest eine Reservekolonne vorgesehen
werden muß, was zu unerwünschten Kostensteigerungen für'die
Ausrüstung und für den Betrieb führt.
Andererseits kann der bei der erwähnten Carbonisierung entwickelte
Schwefelwasserstoff zum Mischen und Verbrennen mit zugeführtem.Schwefel
verwendet werden, um gasförmiges Schwefeldioxyd für die im nächsten
Schritt auszuführende Sulfidierung zu bilden. Da die Abfäll- ·
Lauge stark alkalisch ist, wird in ihr eine grosse ^enge des entwickelten
Schwefelwasserstoffs gelost, wodurch die Gewinnung von Schwefelwasserstoff ziemlich vermindert wird. Der Schwefelverlust
wächst damit an. Um den Schwefelverlust auszugleichen, kann die öChwefelzufuhr
erhöht werden, wodurch sofort die Rohstoffkosten erhöht
werden. Andererseits kann in der CO^-gesättigten Lösung befindlicher
■Jl·- ·
Sctiwefelwasserstoff durch Dampferhitzung freigesetzt werden, üiese
Manipulation kompliziert das Verfahren aber noch weiter.
Ausserdem ist der aus der oberen Öffnung der Carboniaierungskolonne
austretende Schwefelwasserstoff sehr verdünnt, weil er einen Überschuß
an Kohlendioxyd enthält, der nicht an der fieaktioijteilgenommen
hat. So wie er abgelassen wird, reicht die Konzentration des Schwefelwasserstoffs
zur Verbrennung nicht aus.
Die Erfindung dient daher allgemein dem Zweck, die genannten und weitere
Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden.
Die Erfindung, liefert weiter ein verbessertes Verfahren zum Regenerieren
von Ablauge, unabhängig von dem Kochverfahren.
Ferner gibt die Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Regenerieren
von Ablauge in kleinen Sättigungskolonnen mit geringen Kosten
an.
Schließlich soll die Erfindung ein Verfahren zeigen, nach dem Ablauge
mit einer relativ kleinen Gasmenge, die einen niedrigen Gehalt
an gasförmigem Kohlendioxyd besitzt, in ausserordentlich kurzer Zeit mit hohem Wirkungsgrad regeneriert wird. ·
Im Hinblick auf die genannten Merkmale besteht die Erfindung in
einem Verfahren zum Behandeln von Ablauge und umfaßt die Schritte* *
909814/1010 oR,g,nal
die Ablauge zu. einer ScimieXze zu verbrennen und diese unmittelbar
-mit einem Sas in Berührung zu bringen, das mindestens Io Volumenprozente
^hleadioaqfdgas enthält s um das in der Schmelze enthaltene Natriumsulf Id in Natriumcarbonat- umzuwandeln, wobei die Schmelze in
festem Zustand verbleibt und. nicht inWasser gelöst wird.
Die Erfindung beruht auf der -äöntdeckung, daß eine £eststaff/Gas-Seaktion
zwischen der in festem Zustand befindlichen Schmelze und dem im
Gaszustand befindlichen Kohlendioxyd sowohl eine viel höhere Beaktionsgeschwindigkait
aufweist, als zu erwarten war, wie auch eine hohe fieaktionsausbeute.
Mach den Merkmalen der Erfindung wird eine Schmelze,
die durch Verbrennen einer Ablauge gewonnen wurde t bis zur Verfestigung
abgeküiuLt und die fest© Schmelze zur Carbonisierung unmittelbar'
mit Kohlendiaxydgas auaamaiengeführt. Die Schmelze wird niemals in
rfasser gelöst« In dieser EÜBsieht unterscheidet sich die -Brfindung in
kennzeichnender Weise Toa jedem üblichen Verfahren, welches in der
ersten Stufe die Schmelze im Wasser löst (Abfall-Lauge} und dann die
Abfall-Lauge mit gasförmigem Kohlenstoff dioxyd zur Carbonisierung umsetzt.
- . ; ' - -
Bei der Auaübong der Erfindung wird eine Ablauge zunächst verbrannt
und bildet eine Schmelz». Die gewonnene Schmelze -wird aus dem Ofen
genommen und abgekühlt» wobeisie entweder sich selbst überlassen
bleibt oder iadirekt mit Wasser oder Gas oder direkt Bsit inertem Qaa
gekühlt wird* Da die Schmelze eine sehr grosse Bildungswärme besitzt,
kann der Wärseinhalt der Schmelze benutzt werden, um Speisewasser oder
S09f U/1010 .■■.■■■. ; ;· : ν original.
Brennlttftt die im Ofen benutzt wird, vorzuerhitsen, wodurch der thermische
Wirkungsgrad verbessert wird.
Damit die in Kontakt mit dem Kohlendioxyd-Gas stehende Oberfläche der
Schmelze vergrösssrt und damit die zwischen der festen Schmelze und
dem gasförmigen. Kohlendioxyd ablaufende -Reaktion beschleunigt wird·, ·
wird die Schmelze nach der Abkühlung vorzugsweise gemahlen oder zu kleinen Schuppen zerkleinert, deren Dimensionen im Mittel so klein .
wie möglich sein sollen, die aber doch das gasförmige Kohlendioxyd
nicht daran hindern, frei durch die Masse der zerkleinerten Schmelze zu fliessea. BtLe Stücke der Schmelze können z.B. vorteilhafter weise
einen Biittlereß. Korndurchmesser von nicht mehr als einigen Millimetern
faabes« ¥arsugsweise hat die zerkleinerte Schmelze eine Korngrösae
von "~1qo meshes".
Beim Abkühlen ußd Zerkleinern der Schmelze kann dem Mahlwerk zweckmässigerwaise
ein Kohlendioxyd enthaltendes Gas zugeführt werden, arodureli Kühlen, Zerkleinern und Carbonisieren der Schmelze gleichzeitig
vonstatten gesers&onnen. Ausserdem kann das im Mahlwerk erhitzte und
das Mahlwerk verlassende Gas in Wärmekontakt mit einer Brennluft gebracht
werden.» die in dem Hückgewinnungsofen verwendet werden so3-l.
Wenn die Schmelze nur gekühlt und zerkleinert werden soll» können
Dampft Stickstoff oder Luft in den Kühler bzw. in das Mahlwerk geleitet
werden. E'a ist jedoch zu beachten, daß beim unmittelbaren Einblasen
von Luft auf eine heiase Schmelze alt einer Temperatur von 5oo G
öder MiBEP das ixt der Schmelze enthaltene Natriumaulfid teilweise oxy-
ORIGiNAl iNSFECTED
90.9*14/1010 —
\ιιεε
diert und zu Natriumsulfat umges.etzt werden kann. -
Bs wurde festgestellt, daß die Schmelze in festem Zustand in befriedigenderWeise bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und
höherer Temperatur,'.bei der die Schmelze noch fest bleibt, -mit GOpöas
reagiert; die Obergrenze der -Temperatur'muß unter derjenigen. Temperatur
liegen, mit der die .'.Schmelze den Ofen verläßt, das heißt unterhalb
800 bis 860 C. Im Hinblick darauf, daß die Schmelze zur Vergrosseruug
der mit gasförmigem Kohlendioxyd in Kontakt stehenden
Oberfläche au passenden Körnungen zerkleinert wird und daß die &eak~
tionsgesclusindigkeit dadurch erhöht wird, daß ausserdem wegen, der leichteren
Handhabung bei der Zerkleinerung die Kühlung der Schmelze erwünscht iet, wird die Temperatur, bei der die feste Schmelze mit gasförmigem
lEohlendioxyd umgesetzt wird, auf etwa 6000C festgelegt*
Das im Bahsien der Erfindung benutzte Kohlendioxyd muß nicht notwendig
rein, sein; selbst ungereinigtes Gas, mit geringem Kohlendioxydgehalt
und einigen .Prozenten Sauerstoff kann mit Vorteil verwendet werden.
Diese Tatsache erlaubt die Anwendung von Abgas, das von der auf die
Carbonisation folgenden Sulfatierung herrührt, mit befriedigendem Ergebnis.
Wenn andererseits das Kraftzellstoffverfahren abläuft, ist es möglich, die Abgase aus dem Kalkbrennofen zu benutzen, während andererseits der Löschkalk zum Kaustizieren der Abfall-Lauge, wie weiter oben
beschrieben, benutät werden kann.
Die Mengen an Kohlendioxyd-Gasund Wasserdampf, die zu benatzen sind,
hängen TOm Matriumsulfidgehalt der Schmeliae-ab. Es hat sick ergeben,
y 909tU/1010
daß die erforderlichen Mengen sowohl an Kohlendioxyd wie an Wasserdampf gleich der Molzahl des in der Schmelze enthaltenen Natriumsulfids
oder grosser als diese sein muß. JSs ist jedoeh unzweckmässig,
einen Überschuß an Wasserdampf gegenüber der erforderlichen Menge an- '
zuwenden, da zu befürchten ist, daß die pulverartige Schmelze koagulieren
kann.
Wenn die zugerichtete Schmelze sich selbst überlassen bleibt, ist sie
bestrebt, eine beträchtliche Menge Feuchtigkeit aufzunehmen, da sie hygroskopisch ist und Neigung zum Zerfliessen besitzt, nilenn daher die
Schmelze bereits eine ausreichende Menge Feuchtigkeit aufgenommen hat, ist es nicht erforderlich, ein feuchtes Kohlendioxyd-Gas anzuwenden;
es kann vielmehr ein getrocknetes GOp-Gas zum iärzielen einer ausreichenden
Carbonisierung angewendet werden. Wenn ein Abgas aus einem »«iedergewinnungsofen
benutzt wird, braucht der Schmelze nicht zusätzlich Wasserdampf
oder Feuchtigkeit zugeführt zu werden, weil das Abgas selbst einen grossen Feuchtigkeitsgehalt hat.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird gasförmiges Kohlendioxyd unmittelbar
zur Reaktion mit der Schmelze benutzt, wie das oben beschrieben ist. Dieses Vorgehen verhindert wirkungsvoll, daß während der Carbonisierung
entwickelter Schwefelwasserstoff eine wäßrige Lösung bildet
wie das der Fall ist, wenn nach den bekannten Methoden Abfall-Lauge carbonisiert wird. Damit verringert sich der Schwefelverlust erheblich.
Wenn der beim Carbonisieren der Schmelze entwickelte Schwefelwasser*-*'
stoff in ungelöstem Zustand verbrannt werden kann, kann er zu gasförmi-
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■■' ■':'■■ . .. / "■■;. "■;■■■■ -9-
gem Sehwefeldioxyd umgesetzt werden, das seinerseits als Quelle
gasförmigen Schwefeldioxyds für die nachfolgende »äulfitierung dienen
kann, '''enn im Gegensatz dazu der Schwefelwasserstoff nur unter Schwierigkeiten
unmittelbar verbrannt v/erden kann, etwa wegen eines "Überschusses
an darin enthaltenen Kohlendioxyds oder aus sonstigen Gründen, so kann der Schwefelwasserstoff zünäöhst vom Kohlendioxyd abgetrennt und nach einer bekannten fethode angereichert werden, worauf
er dann zum obengenannten Zweck zu Schwefeldioxyd verbrannt wird.
Bei der durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann jede
chargenweise oder kontinuierlich arbeitende Carbonisie'rungseinrichtung
benutzt werden. Nachdem die Schmelze gekühlt und in passender »'eise
auf geeignete Korngrösse zerkleinert worden ist, kann die gemahlene
Schmelze einer Garbonisiereinrichtung zugeführt werden, etwa einem
Drehofen, einem Etagenofen, einem Ofen vom «Wirbelbett—^ließbettyp, einm
Öfen mit bewegtem oder feststehendem Rost ο. dgl.. Andererseits kann,
wie zuvor beschrieben, jedes passende Mahlwerk zum Verkleinern der
verfestigten Schmelze ebenso als Garbonisierungseinrichtung benutzt
werden, wenn ihm gasförmiges Kohlendioxyd mit oder ohne wasserdampfzusatζ
zugeführt wird. Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung der Erfindung. Wie erwähnt, enthält eine durch Verbrennen von Ablauge
erzeugte Schmelze in der Hauptsache Natriumcarbonat und Natriumsulfid. Wie bei früheren Versuchen wurden entwässertes Natriumsulfid und entwässertes Natriumcarbonat je zur Korngrösse von "-loo Maschen" zerkleinert
und in"· gleichen molaren Mengen innig vermischt, ^ie entstandene Mischung wurde in ein keramisches Versuchsgerät gegeben, das in
einen elektrischen Hohrofen gesetzt wurde, der auf eine Temperatur von
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-Io -
loo°C erhitzt wurde, während Wasserdampf mit 3 bis 5 Volumenprozent
Kohlendioxydgehalt (zuvor auf 6o bis 8o G erwärmt) von einer *>eite
her in den Ofen geleitet wurde-. Auf diese Weise wurde der karbonisier
ungs vor gang für etwa 3 Minuten unterhalten, bis der Kohlendioxydtlberschuß
etwa 5o /o beträgt» Dadurch wurden 9o bis 95 % des Natrium-,
sulfids in Natriumcarbonat umgewandelt. Je nach den besonderen Garbonisierungsbedingungen
konnten 5 bis Io -}o des Natriumsulfids in
Natriumbicarbonat umgewandelt werden. In jedem Fall wird Natriumsulfid
mit einer aussergewöhnlichen Garbonisierungsrate in Natriumcarbonat
und -bicarbonat umgesetzt, was für die Regenerierung der Ablauge sehr günstig ist.
Dann wurden Versuche mit einer Schmelze durchgeführt, die unmittelbar
durch Verbrennen einer Ablauge hergestellt worden war. Diese
Schmelze en.thMt etwa 2o Gewichtsprozent Natriumsulfid. Die Schmelze
wurde abgekühlt und zu einer mittleren Korngrösse von "-5o bis -loo
Maschen11 zerkleinert. Von der zerkleinerten Schmelze wurden gewichtsgleiche
Mengen abgewogen und jeweils eine Probe in ein umlaufendes Gerät (rotary apparatus) von Zylinderform gegeben, und die Mengen in
Natriumcarbonat umgewandelten Natriumsulfids wurden bei Zufuhr wechselnder Mengen gasförmigen Kohlendioxyds und zusätzlichen Wassers in
die eine Seite des Geräts bestimmt.
Die Carbonisierungsreaktion wurde ungefähr drei Minuten lang durchgeführt,
wobei reines Kohlendioxyd benutzt wurde und eine Wasserdampfmenge,
die der Molzahl des vorhandenen Natriumsulfids, multipliziert
mit einem Faktor von etwa 1 bis 1,5» entsprach, ^ie üirgebnieee sind in
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der untenstehenden Tabelle I aufgeführt, in der die Beziehungen zwischen
dem prozentualen Anteil des zu Natriumcarbonat umgewandelten
Natriumsulfids, der Menge gasförmigen Kohlendioxyds und der ßehandl-ungs ■
temperatur dargestellt.
Prozentualer Anteil des zu Natriumcarbonat
umgewandelten Natriumsulfids *
Molverhältnis .. '
GO zu Na S 1 s 1 1,5 : 1 2 j 1 2,5 : 1
-, ο 3o |
G | 60,- 6ö - |
7o 7o |
70 -" 7o - |
-5 85 |
60 - 80 | 70 - 85 | |
Be händ- lunge- temp. |
8o° Io ο lc O 150 |
C C C |
7o .- | 80 | 80 - 90 85-95 80 - 90 |
85 - 95 90.-95 85 - 95 |
||
3oo° | G | . ■ ■" ■ - | 7o - | 80 | 80-90 | 80-95 | ||
5oo | G | _ | , 65 - | 75 | 80 - 85 | 80-90 | ||
600 | C | 80 - 85 | 80■'-. 85 | |||||
Jn der gleichen, eben beschriebenen Weise wurde eine weitere Probenserie
aus der gleichen Schmelze entnommen und mit kohlendioxydhaltig'em Gas bei loo C behandelt. Mit einem solchen Gas, das mehr als 5o
Volumenprozent Kohlendioxyd, 5 % Sauerstoff und im übrigen Stickstoff
enthielt, wurden mehr als,9o Gewichtsprozent Natriumsulfid innerhalb
Vieniger Minuten in Natriumcarbonat umgewandelt, so wie es der Fall
war bei Verwendung reinen Kohlendioxyds; Voraussetzung war, daß Kohl§ndipxydgäs
und Wasserdampf in l%ngen verwendet wurden, die die Molzahl· des in der Schmelze enthaltenen Natriumsulfids um mehr als das
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Zweifache überstiegen.
Bei Verwendung eines Reaktionsgases, das 15 bis 3o Volumenprozent
Kohlendioxyd, 5 % Sauerstoff und im übrigen Stickstoff, enthielt,
verminderte sich die Reaktionsgeschwindigkeit etwas. Die Versuchsergebnisse haben jedoch gezeigt, daß dann, wenn die Einwirkungszeit
und die benutzte Menge an Kohlendioxydgas mindestens zweimal so groß
gewählt werden wie bei der Verwendung reinen Kohlendioxyds, mehr als 8o Gewichtsprozente des Natriumsulfid in Natriumcarbonat umgewandelt
werden können. Daraus ist zu entnehmen, daß Abgas vom Regenerierungsofen
mit befriedigendem Erfolg zur Behandlung der Schmelze benutzt werden kann, weil dieses Gas etwa 15 % Kohlendioxyd enthält.Natürlich
kann ein beliebiges CO?-haltiges Gas oder Abgas für eine Anfangscarbonisierung
benutzt werden, während reines G0? für die vollständige
Carbonisierung herangezogen wird; die Ergebnisse sind zufriedenstellend.
Wie oben erwähnt, kann das Einblasen von Luft auf eine heisse Schmelze
von mehr als 5oo G eine teilweise Oxydation des in der Schmelze enthaltenen
Natriumsulfids herbeiführen. Um die Wirkung von Luft auf eine auf höherer Temperatur befindliche Schmelze zu bestimmen, wurde eine
Probe von o,5 g von einer von einem Kraftzelluloseprozeß herrührenden Schmelze mit einer Geschwindigkeit von Io C/min. erhitzt und gleichzeitig
mit einer Thermowaage gewogen. Die Probe nahm infolge der Oxydation
stufenweise an Gewicht zu, wie es in der.folgenden Tabelle II
dargestellt ist.
ORIGINAL fNSPECTED
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■ΙΟΊ-/
Oxydatiοns-Zuwachs einer KraftZellulose-Schmelze
bei verschiedenen Temperaturen
Temperatur C loo 2oo 3oo ^oo 5oo 600
Oxydat»-Zuwachs(mg)1,0 2,5 ^t-, 5 8|O Ιο,ο 3o,o
Aus Tabelle II kann geschlossen werden, daß bei Benutzung eines
sauerstoffhaltigeη Gases die Gefahr der Entstehung von Natriumthiosulfat,
anderer Polysulfide und von Natriumsulfat besteht. Üurch
Versuche wurde jedoch ermittelt, daß ein Sauerstoffgehalt von 5 Io
Volumenprozent und eine 'Behandlungstemperatur bis zu 5oo C nur
zur Bildung vernachlassigbarer Mengen an Natriumsulfat und Polysulfiden
führt. Das heißt, daß ein Behandlungsgas mit bis zu Io Volumenprozent
Sauerstoff keinen nachteiligen Einfluß ausübt, »leim jedoch
ein Behandlungsgas, dem 5 bis Io Volumenprozent Sauerstoff beigemischt
sind, bei Temperaturen zwischen 5oo und 600 G angewendet wird,
werden etwa 5 Gewichtsprozent des in der Schmelze enthaltenen Natriumsulfids
oxydiert. V/enn demnach die Carbonisierung bei Temperaturen um 500 bis 600 C oder noch höheren Temperaturen vorgenommen
werden soll, darf das Behandlungsgas nur minimale Mengen Sauerstoff enthalten. Vorzugsweise und wenn möglich, sollte unter diesen Umständen
reines Kohlendioxydgas benutzt werden.
Die Schmelzen können bekanntlich unterschiedliche Mengen Natriumsulfid
in Abhängigkeit von den Kochsäuren und Kochverfahren enthaltend Zwei Arten von Schmelzen, die ungefähr 5o bSrtr. ?o Gewichtspro-
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-ih-
zente Natriumsulfid enthielten, wurden in gleicher rfeise, wie im
Zusammenhang mit Tabelle I beschrieben, karbonisiert; die -ürgebnis·
se sind in Tabelle III dargestellt.
Prozentualer Anteil des zu Natriumcarbonat umgewandelten Natriumsulfids einer Schmelze
Natriumsulfid-Gehalt in Gewichtsprozenten
5o % 7o %
Molverhältnis C0_ zu Na S |
3o°C | 1:1 | 2 : 1 | 2,5 : 1 | .1: 1 | 2 : 1 | 2,5 : 1 |
loo°C | 7o-9o | 90-95 | 9O-95 | — | — | — | |
15o °C | 8o-9o | . 90-95 | 90-95 | 70-80 | 92-96 | 92-96 | |
Be- | 3oo°C 5oo°C |
- | 9O-95 | 9O-95 | 70-80 | 90-95 | 92-96 |
hand- lungs- ternp. |
6oo°C | — | 85-95 8o-9o |
85-95 85-90 |
— |
0= 00
0 Vn VD VD O VJl |
OO VD
VJl O VD VO O VJl |
8o-9o | 80-90 | 80-90 | 80-90 |
Die Ergebnisse in Tabelle III weisen überzeugend nach, daß selbst ein
hoher Natriumsulfidgehalt auf einfache Weise in Natriumcarbonat umgewandelt werden kann.
Je geringer die Korngrösse der zu behandelnden .Schmelze ist, umso
wirkungavoller läuft die Carbonisierüngsbehandlung ab. Versuchsergebnisse
haben jedoch bewiesen, daß selbst dann, wenn eine «schmelze auch Bestandteile mit Korngrössen von einigen Millimetern durchmesser
enthält, mehr als 80 Gewichtsprozente des Natriumsulfids unter den
beeohriebeaea Bedingungen in Natriumcarbonat umgewande-lt werden können.
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• ; ' - ■.-■■■■. -15- ;, .'■'■■ - ■
Die in Tabelle IV behandelte Schmelze enthielt Korndurchmesser zwischen 1 und 5 mm und wies 2o Gewichtsprozente Natriumsulfid auf.
Prozentualer Anteil des zu Natriumcarbonat
umgewandelten Natriumsulfids der Schm'elze
Molverhältnis .
GO2 ZaNa2S 2:1 3 : 1"
Temperatur 100°C 80-85 80 - 9o
. 15o°G 7o - 80 80 - 85
Je nach den Carbonisierungsbedingungen kann neben Natriumcarbonat
Natriumbicarbonat erzeugt lverden» Der Anteil an Natriumbicarbonat
kann je nach der Behandlungstemperatur in weiten Grenzen variiert
werden* Wenn der' Carbonisierungsvorgang bei Bäumtemperatur abläuft,
v/erden etwa 5 Gewichtsprozent des NatriumEulfids in ivatriumbicarbonat
umgewandelt, während bei Carbonisierungstemperaturen um 80 Ioο
G nur vernachlässigbare Mengen an Natriumbicarbonat anfallen.
Die Carbonisierungsrealction gemäß der Erfindung ist exotherm; Natriumsulfid liefert etwa 3^ kcal/Mol. Wenn die Behandlungstemperatur unterhalb
von etwa 3ooPG gehalten wird, reicht die vom Natriumsulfid
selbst hervorgerufene Wärme zur Aufrechterhaltung der ßeaktionstemperatur
aus. Die ßeaktionswärme aus der Umsetzung voja Natriumsulfid
mit Kahlendio3cyd kann zur Vorerhitzung der Brennluft eines Regenerierungspfens
und/oder des einer Garbοnieiereinrichtung zugeführten Gases
dienen.
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D'ie Erfindung ist unter der Voraussetzung beschrieben worden, daß
die Carbonisierung bei Atmosphärendruck stattfindet; natürlich kann die Erfindung mit Vorteil bei einer Carbonisierung angewendet werden,
bei der sowohl Kohlenoxydgas wie überhitzter Wasserdampf unter mehreren Atmosphären Druck stehen.
Ein Teil des die Carbonisiereinrichtung verlassenden Gases kann durch
die Einrichtung mehrfach hindurchgeleitet werden, wodurch ein Kohlendioxydüberschuß
vorteilhaft ausgenutzt wird.
Die Erfindung bietet mehrere Vorteile. Zum Beispiel kann nach dem
beschriebenen Verfahren eine Schmelze aus einem Regenerierofen im Vergleich zu den bekannten Verfahren in sehr billiger und einfacher
Weise carbonisiert werden. Es kann eine kleine Garbonisieranlage benutzt
werden. Ausserdem kann durch das Verfahren gemäß der Erfindung 'Natriumsulfid aus der Schmelze gleichzeitig in kurzer Zeit und mit
guter Ausbeute in Natriumcarbonat umgewandelt werden, ohne daß ein Sekundärprodukt anfällt. Es wird daher ein ausserordentlich reines
Ausgangsprodukt für die Herstellung von Natriumsulfit oder Natriumbisulfit
gewonnen. Ausserdem kann als Kohlendioxydquelle ein Gas mit niedrigem Gehalt an Kohlendioxydgas benutzt werden, zum Beispiel ein
Abgas aus einem Ofen zum Verbrennen von Ablauge.
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Claims (4)
1. Verfahren zur .Rückgewinnung von Chemikalien aus einer Kochablauge,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauge verbrannt und eine Schmelze
gebildet wird und daß die Schmelze unmittelbar mit einem Sas in Berührung gebracht wird, das wenigstens Io Volumenprozent gasförmigen Kohlendioxyds enthält, um das in der Schmelze enthaltene
Natriumsulfid in Natriumcarbonat umzuwandeln, wobei die Schmelze
in festem Aggregat zustand verbleibt und nicht in Wasser £elÖst wird.
2. Verfahren zur Rückgewinnung von Chemikalien aus einer Kochablauge,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauge verbrannt und eine Schmelze
gebildet wird, die Schmelze zum Erstarren gekühlt und danach gemahlen wird und daß ferner die zerkleinerte Schmelze unmittelbar mit
einem Gas in Berührung gebracht wird, das mindestens Io Volumenprozent
gasförmigen Kohlendioxyds enthält bei einer Behandlungstemperatur
von Raumtemperatur bis etwa 6oo C, wodurch das in der iachittel
ze enthaltene Natriumsulfid in Natriumcarbonat umgewandalt wird*
3* Verfahren nach Anspruch 2T dadurch gekennzeichnet, daß die erstarrte
Schmolz« bis zu einer mittleren Korngröseeaerkltiasrt wird,die
wenigstens "-loo Maschen" entspricht*
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das KvLid&n
und Mahlen der Schmelze gleichzeitig mit dem Inberührungbringen
der Schmelze mit dem Behandlungsgas vorgenommen wird.
009814/1010
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE1517222A1 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3438727A (en) * | 1967-05-15 | 1969-04-15 | North American Rockwell | Absorbent regeneration using carbon regenerant |
US3438728A (en) * | 1967-05-15 | 1969-04-15 | North American Rockwell | Two-stage regeneration of absorbent for sulfur oxides |
US3542511A (en) * | 1969-01-27 | 1970-11-24 | Chemical Construction Corp | Removal of sulfur dioxide from waste gases |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US951243A (en) * | 1907-11-01 | 1910-03-08 | Wilhelm Hasenbach | Process of making sodium carbonate. |
US3111377A (en) * | 1961-02-27 | 1963-11-19 | Crown Zellerbach Corp | Treatment of sulfite spent liquor |
-
1963
- 1963-05-31 DE DE19631517222 patent/DE1517222A1/de active Pending
-
1966
- 1966-06-08 US US555959A patent/US3337294A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3337294A (en) | 1967-08-22 |
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