DE2128240A1 - Verfahren zur Umwandlung von festem hydratisiertem Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung von festem hydratisiertem Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid

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DE2128240A1 DE19712128240 DE2128240A DE2128240A1 DE 2128240 A1 DE2128240 A1 DE 2128240A1 DE 19712128240 DE19712128240 DE 19712128240 DE 2128240 A DE2128240 A DE 2128240A DE 2128240 A1 DE2128240 A1 DE 2128240A1
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Description

DR. ΙΝβ. E. HOFFMANN · DIPL. ING. W. EITLE · DR. HER. NAT. K. HOFFMANN
PATENTANWÄLTE ' '
Ο 1 9 ß 9 Λ Π
D-8000 MÖNCHEN 81 - ARABELLASTRASSE 4 · TELEFON (08Π).9Τ1087 ItO^HU
Chemical Construction Corporation
New York, N.Y. / USA
Verfahren zur Umwandlung von
festem hydratisiertem Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Umwandlung von festem hydratisiertem Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid und einem Gasstrom, der Schwefeldioxid enthält.
Das Magnesiumsulfit fällt bei einem Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Abgasströmen, z.B. Rauchgasströmen, an, bei welchem Schwefeldioxid gewonnen werden
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soll und die Verschmutzung der Atmosphäre vermieden werden soll* . ;
Hierbei wird eine wäßrige Magnesiumoxid-SuIfit-Aufschlämmung verwendet, um den Gasstrom zu waschen, wobei weiter Magnesiümsulfit gebildet wird. Ein Abstrom der wäßrigen Aufschlämmung wird entnommen und filtriert öder zentrifugiert, um naße Peststoffe zu erzeugen, die im wesentlichen aus hydratisiertem Magnesiumsulfit in Kristallform bestehen, die überschüssiges freies Wasser enthalten. Die naßen Feststoffe werden getrocknet, um wasserfreies Mägnesiumsulfit zu bilden und sodann calciniert, wobei das Trocknen und Calcinieren bei kontrollierten Bedingungen erfolgt, um einen Schwefeldioxid-reichen Gasstrom und regeneriertes Magnesiumoxid zu bilden. Die Erfindung ist insbesondere auf Installationen anwendbar, die das Waschen von Abgasströmen, wie Schornsteinabgasen oder Rauchgasen von Kraftwerken oder anderen Abgasen, z.B. der Tailgase von Schwefelsäureanlagen, Abgase beim Schmelzen und dergleichen vorsehen, um eine Luftverschmutzung zu vermeiden. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt nun eine Verbesserung bei der Verarbeitung des hydratisieren Magnesiumsulfits zur Verfugung, indem getrocknet und calciniert wird,* so daß regeneriertes Magnesiumoxid und ein Schwefeldioxid-reiches Gas ohne Oxidation des Magnesiumsulfits zu Sulfat und ohne die Bildung von Schwefeltrioxid gebildet wird.
In den letzten Jahren hat das Waschen von Abgasen, z.B. von Rauchgas oder von Schornsteingasen bzw. von Tailgasen von chemischen Verfahren, beispielsweise der Schwefelsäureherstellung zur Entfernung des Schwefeldioxids und zur Vermeidung der Luftverschmutzung eine gesteigerte Bedeutung erlangt. Die Verwendung von wäßrigem Magnesiumoxid-Sulfit
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oder wäßrigem Magnesiumsulfit-Bisulfit-Lösungen oder Aufschlämmungen für diesen Zweck wird beispielsweise in Chemical Processing V. 33 Nr. 1, Januar-Heft 1970, Seite 47, den US-Patentschriften 3 428 420, 3 284 435, 3 273 96l, 3 092 535 und 3 046 182, der Kanad. Patentschrift 822 001 und der Brit. Patentschrift 708 095 beschrieben. Die CaI-cinierung von Zinksulfit oder dergleichen wird in der US-Patentschrift 2 161 056 angeregt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren ,f
zur Umwandlung von festem hydratisiertem Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid und einem Schwefeldioxid enthaltendem Gasstrom, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das hydratisierte, feste Magnesiumsulfit in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre auf 300 bis70O°C erhitzt, festen, teilchenförmigen Kohlenstoff zusetzt, um ein Gemisch mit mindestens 0,5 Gew.-% Kohlenstoff zu erzielen und daß man das Gemisch in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre, die mindestens 0,8 Vol.-$ Kohlenmonoxid und weniger als 1 VoI·-# freien Sauerstoff enthält, bei 750 bis 13000C calciniert, um einen Schwefeldioxid enthaltenden Gasstrom und festes Magnesiumoxid zu erzeugen. A
Das Erhitzen geschieht vorzugsweise durch einen flüssigen Kohlenwasserstoff, der mit Luft in der Calcinierungszone verbrannt wird.
Auf diese Weise werden feste, hydratisierte Magnesiumsulfit-Kristalle, die gewöhnlich freies überschüssiges Wasser enthalten, thermisch zu regeneriertem Magnesiumoxid und einem Schwefeldioxid-reichen Gasstrom durch eine verbesserte Reihenfolge und bei kontrollierten Bedingungen umgewandelt,
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welche die Oxidation des Magnesiumsulfits in Magnesiumsulfat und auch die Bildung von Schwefeltrioxid verhindern. Die naßen hydratisierten Magnesiumsulfit-Kristalle werden zunächst erhitzt und in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur im allgemeinen im Bereich von 500 bis 7CK)0C getrocknet, um freies und kombiniertes Wasser freizusetzen und das Magnesiumsulfit in den wasserfreien Zustand zu überführen. Zu dem wasserfreien Magnesiumsulfit wird teilchenförmiger Kohlenstoff zugesetzt, um ein Gemisch mit mindestens 0,5 %> vorzugsweise 2 bis 5 % Kohlenstoff zu bilden. Dieses Gemisch wird in einer Calcinierungseinrichtung, in welcher eine heiße, nicht-oxidierende Atmosphäre mit mindestens 0,8 v"ol-$ Kohlenmonoxid und weniger als 1 Vol.-$> freiem Sauerstoff aufrechterhalten wird, auf Temperaturen im allgemeinen von 750 bis 135OO°C erhitzt. Die Erhitzung erfolgt im allgemeinen durch Verbrennen eines flüssigen Kohlenwasserstoffs mit Luft. Das als Produkt gebildete Schwefeldioxid-reiche Gas wird sowie das regenerierte feste Magnesiumoxidprodukt aus der Calcinierungseinrichtung entnommen.
Ein Hauptvorteil der Erfindung liegt darin, daß naßes hydratisiertes Magnesiumsulfit in die wasserfreie Form ohne Oxidation zu Sulfat umgewandelt wird und daß das wasserfreie Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid ohne Oxidation umgewandelt wird, so daß ein Schwefeldioxid-reiches Gas erhalten wird, welches von Schwefeltrioxid frei ist. Die Umwandlung des hydratisierten Magnesiumsulfits in den wasserfreien Zustand ohne Oxidation vereinfacht die nachfolgende Calcinierung, da das Magnesiumsulfat schwerer in das Magnesiumoxid umzuwandeln ist als das Sulfit und da .zur Zersetzung des Magnesiumsulfats mehr thermische Energie und Brennstoff erforderlich ist.
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Unter Bezugnahme auf das beillegende.Fließschema wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nachstehend beschrieben. Durch einen Gas-Gas-Wärmeaustauscher 2 wird ein Luftstrom 1 geleitet. Dieser Wärmeaustauscher ist ein kombinierter Luftvorerhitzer und Abgaskühler-Konditionator. Der Luftstrom wird in der Einheit 2 erhitzt und als Strom j5 mit einer Temperatur typischerweise im Bereich von 100 bis 300°C abgegeben. Der Strom 3 wird in den Strom 4, der in die Atmosphäre abge- { lassen oder verwertet werden kann und in Strom 5 aufgeteilt, welcher in eine "Verbrennungskammer 6 zusammen mit einem flüssigen Kohlenwasserstofftreibstoffstrom 7 geleitet wird. Letzterer wird in der Kammer 6 verbrannt. Es wird ein im wesentlichen stöchiometrischer Anteil des Stroms 7 relativ zu dem Strom 5 zur Verfügung gestellt, so daß in der Einheit 6 ein heißes nicht-oxidierendes Gas gebildet wird. Der Strom 7 kann aus jedem geeigneten flüssigen Kohlenwasserstofftreibstoff bestehen, z.B. aus Methan, Naturgas, Propan, Butan, Naphtha, Treiböl, Rückstandsöle von Raffinerien, Rohölen und dergleichen. In jedem Fall wird der Strom 7 in der Kammer 6 verbrannt und das mit A
einer Temperatur typischerweise im Bereich von 400 bis 9000C gebildete heiße., nicht-oxidierende oder reduzierende Gas 8 wird in die Einheit 2 geleitet und steht dort im indirekten Wärmeaustausch mit der Luft, so daß ein konditionierter und etwas kühlerer Gasstrom 9 gebildet wird, dessen Temperatur typischerweise 300 bis 70OoC, vorzugsweise j5OO bis 45O°C beträgt.
Der konditionierte Gasstrom 9 wird nun gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet. Der Strom 9 wird nämlich in
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den Trockner IO eingeleitet, welcher in der Praxis aus einem Dreh-, Sieb- oder Hüllen-Trockner und dergleichen oder einem Fließbettsystem bestehen kann. In die Einheit 10 wird gleichfalls ein Strom 11 aus naßen hydratisierten Magnesiumsulfitteilchen geleitet. Der Strom 11 enthält im allgemeinen bis zu 5 % überschüssiges freies Wasser. Das hydratisierte Magnesiumsulfit liegt vorzugsweise in der Trihydratform vor, obgleich in dem Strom 11 auch etwas Hexahydrat sowie geringe Mengen von Magnesiumsulfat und Magnesiumoxid vorliegen können. Der Strom 11 wird auf eine Temperatur im allgemeinen im Bereich von 300 bis 700°C in der nicht-oxidierenden Atmosphäre in der Einheit 10 durch direkten Kontakt mit dem Gasstrom 9 erhitzt. Das hydratisierte Magnesiumsulfit wird hierbei in die wasserfreie Form überführt, ohne daß eine Freisetzung von Schwefeldioxid und eine Oxidation des Magnesiumsulfits in Magnesiumsulfat erfolgt. Bevorzugte Betriebsbedingungen in der Einheit 10 schließen eine Temperatur im Bereich von 300 bis 45O0C und eine Verweilzeit für die feste Phase innerhalb der Einheit 10 von weniger als 30 Minuten oder im Bereich von 10 bis 25 Minuten ein. In manchen Fällen kann zu dem Strom 11, bevor dieser in die Einheit 10 gelangt, eine geringe Menge von festem, teilchenförmigen!, elementarem Kohlenstoff, z.B. gemahlene Kohle, Holzkohle oder Koks zugefügt werden, um die Aufrechterhaltung einer reduzierten Atmosphäre in der Einheit 10 und hierdurch die Verhinderung der Oxidation des Magnesiumsulfits zu Magnesiumsulfat zu unterstützen. Das resultierende, abgekühlte Gas, das in der Einheit 10 durch direkten Kontakt mit dem Strom 11 gebildet wird und das freigesetztes freies und kombiniertes Wasser enthält, wird als Strom 12 mit einer Temperatur typischerweise im Bereich von 100
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bis J5OO°C abgenommen. Das im wesentlichen wasserfreie und getrocknete Magnesiumsulfit, das in der Einheit IO gebildet wird, wird als Strom 13 ausgetragen, der weiter verarbeitet wird. Dieses Produkt kann auch an eine andere Stelle zur Weiterverarbeitung transportiert werden.
Der Strom 13 strömt nach unten durch einen Vorerhitzer mit direktem Kontakt, in welchem die trockenen Feststoffe durch direkten Kontakt mit dem heißen Produktgas, das an Schwefeldioxid reich ist, erhitzt werden. Der aus der Ein- .{ heit l4 ausgetragene erhitzte Strom 15, der teilchenförmigen Feststoffe wird mit einem festen teilchenförmigen elementarem Kohlenstoffstrom 16 vereinigt, welcher vorzugsweise aus gepulverter oder gemahlener Kohle oder Koks, besteht. Der resultierende kombinierte Feststoffgemischstrom IT enthält, mindestens 0,5 Gew.-% Kohlenstoff, vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%, wobei der Rest im wesentlichen aus wasserfreiem Magnesiumsulfit besteht. Wie bereits zum Ausdruck gebracht, kann am Anfang in dem Strom 11 eine geringe Menge von Magnesiumsulfat und/oder Magnesiumoxid vorhanden sein, in welchem Fall der Strom 17 geringe Mengen dieser Komponenten enthält. d
Der Strom 17 gelangt nun in den Calcinator l8, welcher ein Drehofen oder ein Fließbett-Feststoffreaktor sein kann. Der Feststoffstrom 17 wird in der Einheit calciniert oder geröstet bei einer Temperatur im allgemeinen im Bereich von 750 bis 130O0C, vorzugsweise im Bereich von 800 bis
C. In Fällen, wenn eine erhebliche Menge von Magnesiumsulfat in dem Strom I7 vorhanden ist, dann werden in der Einheit 18 etwas höhere Temperaturen im Bereich von 1000 bis, 12OO°C aufrechterhalten, um das Magnesiumsulfat
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in Magnesiumoxid und eine Schwefeldioxid-reiche Gasphase zu überführen. In jedem Fall wird in der Einheit 18 eine nicht-oxidierende Atmosphäre der später angegebenen spezifischen Zusammensetzung aufrechterhalten. Bei diesen Bedingungen einer nicht-oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre und erhöhten Temperaturen wird das feste Magne~ slumsulfit in festes Magnesiumoxid und Schwefeldioxid umgewandelt, wobei in der Einheit 18 ein heißer Schwefeldioxidreicher Gasstrom gebildet und als Strom 19 entfernt wird. Dieser besitzt typischerweise eine Temperatur von 600 bis 12OO°0 und enthält im allgemeinen 3 bis 30 Vol.-$ Schwefeldioxid. Der Strom 19 strömt durch die Einheit 14 und erhitzt die feste Phase vor. Der resultierende, abgekühlte Schwefeldioxid-reiche Gasstrom 20 wird zur weiteren Verarbeitung zur Gewinnung der Schwefelwerte abgeleitet. In manchen Fällen wird der Strom 20 direkt in eine Schwefelsäureanlage überführt, um zu Schwefelsäure verarbeitet zu werden. Der Strom 20 kann aber genau so gut komprimiert oder abgekühlt werden, um flüssiges Schwefeldioxid als Produkt zu gewinnen. Der Schwefeldioxidgehalt des Stroms 20 kann auch nach dem Claus-Verfahren in elementaren Schwefel umgewandelt werden, wobei zunächst ein Teil des Schwefeldioxids in Schwefelwasserstoff umgewandelt wird und hierauf eine katalytische Umsetzung vorgenommen wird. In jedem Fall wird aus dem Strom 20 ein verwertbares Schwefel enthaltendes Produkt gewonnen.
In der Einheit 18 wird ein heißer, fester, teilchenförmiger Magnesiumoxidstrom 21 abgenommen und vorzugsweise durch den Wärmeaustauscher 22 mit direktem Kontakt geleitet, um ihn durch direkten Kontakt mit der Prozeßluft abzu-
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kühlen. Der abgekühlte Magnesiumoxidstrom 2j5 , der aus der Einheit 22 ausgetragen wird, wird vorzugsweise als Frisehmagnesiumoxid verwendet, welches zu der zirkulierenden wäßrigen Magnesiumoxid-Sulfit-Aufschlämmung zugesetzt wird, welche zum Waschen der Abgase zur Entfernung des Schwefeldioxids verwendet wird. Der Peststoffteil des Abstroms von der umalaufenden Aufschlämmung wird als Strom 11 zur Regenerierung weiter verarbeitet.
Der Umgebungsprozeßluftstrom 24 wird durch die Einheit In Kontakt mit den heißen Peststoffen geleitet. Der resultierende erhitzte Luftstrom 25 typischerweise mit einer Temperatur von 100 bis 5000C wird in die Einheit 18 geleitet, um die Verbrennung des flüssigen Kohlenwasserstoffstroms 26 darin zu unterstützen. Der Strom 26 ist ein geeigneter flüssiger Kohlenwasserstofftreibstoff, z.B. aus den oben beschriebenen Materialien und ähnelt hinsichtlich seiner Zusammensetzung dem Strom 7· Die Verbrennung des Stroms 26 innerhalb der Einheit 18 durch Umsetzung mit dem Strom 25 dient dazu, eine heiße nicht-oxidierende oder reduzierende Atmosphäre in der Einheit 18 mit den oben genannten Temperaturen zu schaffen. Die Atmosphäre innerhalb der Einheit 18 enthält mindestens 0,8 % bis 3 fa, manchmal bis 5 Vol.-$ Kohlenmonoxid und weniger als 1 Vol.~# freien Sauerstoff, so daß das feste Magnesiumsulfit in festes Magnesiumoxid und einen Schwefeldioxidreichen Gasstrom in der Einheit 18 umgewandelt wird. Letzterer wird als Strom 19* wie oben beschrieben, entnommen. Auf Grund der Aufrechterhaltung von nicht-oxidierenden Bedingungen innerhalb der Einheit 18 der Einarbeitung von teilchenförmigen! elementarem Kohlenstoff in dem Strom 7 und der Aufrechterhaltung der beschriebenen spezifi-
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sehen Temperaturwerte wird ein Schwefeldioxid-reicher Strom 19 freigesetzt und abgezogen, der im wesentlichen von Schwefeltrioxid frei ist. Die "Verhinderung der Schwefeltrioxidbildung in der Einheit 18 ist sehr wichtig, da die Bildung von Schwefeltrioxid zu der nachfolgenden Bildung von störender Schwefelsäure während der Verarbeitung des Stroms 20 führen würde. Eine Verweilzeit der Feststoffe in der Einheit von 40 bis 80 Minuten wurde gewöhnlich als optimal befunden, um das gesamte Magnesiumsulfit ™ und irgendwelches Magnesiumsulfat, das in dem Strom 17 vorhanden sein könnte, zu Magnesiumoxid und Schwefeldioxid umzuwandeln.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen zahlreiche Alternativmöglichkeiten. So kann beispielsweise der gesamte Strom 3 als Strom 5 verwertet werden, in welchem Falle der Strom 4 weggelassen werden kann. In anderen Fällen kann der Strom 4 als Komponente des Stroms 24 verwendet werden oder direkt in die Einheit l8 geleitet werden, um die Verbrennung des Stroms 26 zu unterhalten. Der Strom 8 kann abgekühlt und durch indirekten Wärmeaustausch mit flüssigem Wasser unter Bildung von Dampf konditioniert werden, in welchem Fall der Strom 1 flüssiges Wasser und der Wasserdampfstrom 3 für einen geeigneten Prozeß oder für Heizzwecke verwendet werden würde. Der Strom 8 kann direkt mit der erforderlichen Temperatur für die Trocknung in der Einheit 10 gebildet werden, in welchem Falle die Einheit 2 weggelassen wird. Der Strom 11 kann als naßes, hydratisiertes Magnesiumsulfit ohne Magnesiumsulfat vorgesehen sein, in welchem Falle eine etwas niedrigere Temperatur innerhalb der oben beschriebenen Bereiche in der Einheit 18 aufrechterhalten würde. Die Einheiten 14
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und 22 können in manchen Fällen weggelassen werden, in welchem Falle der Strom IJ direkt in 18 eintreten kann und der Strom 19 für die Schwefelgewinnung weiter verarbeitet wird.
Die Erfindung wird in dem nachstehenden Beispiel näher erläutert.
Beispiel
Das Verfahren der Erfindung wurde industrielle angewandt. Nachstehend sind die Zusammensetzungen, die Fließgeschwindigkeiten der Hauptprozeßströme angegeben.
Strom
Nr.
Temp.
C
Komponenten und Fließgeschwindigkeiten
bzw.. Zusammensetzung
1 20 Luft
7 25 Brennöl :
11 30 MgSO3,6H2O
11 30 MgSO2^. 7H2O
11 30 MgO
11 30 H2O
12 200 Rauchgas
13 320 MgO :
13 520 MgSO
13 320 MgSO^
16 20 Koks j
19 650 SO2
.19 65O CO
19 65O O2
19 65O CO2 :
19 65O Inerte Stoffe ;
(N2 etc.)
21 700 MgO ;
24 20 Luft
26 25 Brennöl j
: 2832 nrVmin
9,45 l/min
: 87 kg/min
ι 5 "
5 "
5 "
445 nrVmin
5,0 kg/min
42,2 kg/min
2,3 kg/min
0,5 "
16,0 Vol.-Ji
1,8 Voll-Ji
0,5 voi.-ji
13,0 voi .-ji
Rest
22 kg/min
28,32 m-Vmin
7,57 l/min
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Bei der Untersuchung der Reaktion in der Einheit 18 ergab die Anwesenheit von etwa 1 % Sauerstoff und 3 % Kohlenmonoxid in dem Gasstrom zusammen mit Koks als Strom 16 eine im wesentlichen vollständige Zersetzung des Magnesiumsulfits und keine Bildung von Schwefeltrioxid. Bei einer Heißzonentemperatur von 124o°C und einer reduzierenden Atmosphäre von 2 % Kohlenmonoxid wurde im wesentlichen eine vollständige Calcinierung erhalten.
Es wurde ein Beschickungsmaterial untersucht, das O, 2,2 und 4,7 Gew.-% Kohlenstoff (auf Trockenbasis) enthielt. Bei 2,2 % Kohlenstoff wurde eine vollständige Calcinierung und das Abgas enthielt 0,8 bis 2 % Kohlenmonoxid und 1 % Sauerstoff. Der endgültige Schwefelgehalt betrug 0,22 %, aufgenommen.als Schwefeltrioxid. Ohne Kohlenstoff betrug der endgültige Schwefelgehalt 2,1 %t obgleich die Ofenatmosphäre 1 % Sauerstoff und 2 bis J5 % Kohlenmonoxid enthielt.
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Claims (11)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Umwandlung von festem, hydratisiertem Magnesiumsulfit zu Magnesiumoxid und einem Schwefeldioxid enthaltendem Gasstrom, dadurch gekennzeichnet, daß man das hydratisierte, feste, Magnesiumsulfit in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre auf 300 bis 700°C erhitzt, festen, teilchenförmigen Kohlenstoff zusetzt, um ein Gemisch mit mindestens 0,5 Gew.-% Kohlenstoff zu erzielen und daß man das Gemisch in einer nichtoxidierenden Atmosphäre, die mindestens 0,8 Vol.-# Kohlenmonoxid und weniger als 1 Vol.-% freien Sauerstoff enthält, bei 750 bis lj500°C calciniert, um einen Schwefeldioxid enthaltenden Gasstrom und festes Magnesiumoxid zu erzeugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Calcinierung in der Weise vornimmt, daß man einen flüssigen Kohlenwasserstofftreibstoff mit Luft, welche die nicht-oxidierende Atmosphäre zur Verfügung stellt, verbrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das feste Magnesiumsulfit einen kleinen Teil Magnesiumsulfat enthält, welches gleichfalls in Magnesiumoxid umgewandelt wird und daß es gleichfalls freies Wasser enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis J>, dadurch gekennzeichnet, daß man weniger als 30 Minuten auf 30O bis 4-5O0C erhitzt.
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5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Erhitzen zu dem am Anfang verwendeten hydratisieren, festen Magnesiumsulfit teilchenförmigen Kohlenstoff zufügt. -
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5* dadurch gekennzeichnet , daß man den flüssigen Kohlenwasserstofftreibstoff mit einer im wesentlichen stöchiometrischen Luftmenge verbrennt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet ■, daß der feste Kohlenstoff. Koks oder gemahlene Kohle ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1> dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch, welches calciniert wird, 2 bis 5 Gew.-% Kohlenstoff/enthält.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenstoff-Magnesiumsulfit-Gemisch vor der Calcinierung in Kontakt mit dem Produktgasstrom geleitet wird, um das Gemisch vorzuerhitzen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft für den Brennstoff in Kontakt mit dem Produkt Magnesiumoxid geleitet wird, um die Luft vorzuerhitzen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kenn ζ ei ahnet , daß man die Calcinierung bei 800 bis 1150°C vornimmt.
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