DE1516128B2 - Anordnung zur Messung von hohen und höchsten Hochspannungsimpulsen, Stoßspannungen und sonstigen hohen Wechselspannungen - Google Patents
Anordnung zur Messung von hohen und höchsten Hochspannungsimpulsen, Stoßspannungen und sonstigen hohen WechselspannungenInfo
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Description
Zur Messung von Hochspannungsimpulsen, Stoßspannungen
und sonstigen hohen Wechselspannungen ist es bekannt und üblich, einen Spannungsteiler zu
verwenden, den man zwischen die "zu messende Hochspannung und Erde bzw. zwischen das an die
Hochspannung angeschlossene Prüfobjekt und Erde legt und an dem man die dem Meßgerät, z. B. Oszillographen,
zuzuführende niedrige Meßspannung abgreift. Die Verbindung zwischen dem niedcrspannungsseitigen
Ausgang des Spannungsteilers und dem Meßgerät erfolgt in der Regel über ein als Koaxialkabel
ausgeführtes Meßkabel, so daß das Meßgerät außerhalb des Gefahrenbereiches der Hochspannung
liegt. Die Spannungsteiler sind entweder ohmsche oder kapazitive Teiler.
Bei allen bisher bekanntgewordenen ohmschen Spannungsteilern ■— bestehend vornehmlich aus kontinuierlich
und induktivitätsarm gewickelten Drahtwiderständen von einer der zu messenden Spannung
entsprechenden Länge — stört vor allem die kontinuierlich am Widerstand angreifende Erdverkettungskapazität,
also das zwischen dem Widerstand und dem Erdpotential sich aufbauende, elektrische Feld.
Dadurch werden die hochfrequenten Vorgänge, noch ehe sie den Niederspannungsteil des Widerstandes
erreichen, als-Verschiebungsströme zur Erde abgeleitet.
Die durch diese Kapazitäten längs des Teilers hervorgerufene Potentialverteilung ist damit nichtlinear und weicht von der ohmschen Spannungsverteilung
ab. Um diesen schädlichen Einfluß weitgehend auszuschalten, sind schon verschiedene Maßnahmen
bekanntgeworden. So hat man auf der Teilerspitze einen großen metallischen Schirm angeordnet,
um das elektrische Feld längs des Teilers zu vergleichmäßigen und so die Wirksamkeit der Erdvcrkettungskapazitäten
zu verkleinern. Ferner hat man durch den Widerständen des Spannungsteilers parallelgeschaltete
Kondensatoren eine weitgehende homogene kapazitive Spannungsverteilung längs der Widerstände
zu erzwingen versucht. Diese Anordnung ist unter der Bezeichnung »gemischter Spannungsteiler«
bekanntgeworden. Die parallelgeschalteten Kondensatoren können in ihrer Größe entsprechend abgestuft
werden. Es ist auch bekannt, durch eine nichtlineare Aufteilung des Widerstandes die ohmsche Spannungsverteilung
der kapazitiven anzugleichen, wobei die kapazitive Spannungsverteilung durch einen kleinen
Schirm am Teilerkopf einigermaßen unabhängig von Umgebungseinflüssen gemacht wird. Eine Verkleinerung
der störenden Erdkapazität kann in einfacher Weise auch durch eine Verkleinerung der Bauhöhe
des Teilers erzielt werden. In diesem Falle muß der Teiler in hochwertige Isolationsmittel (Druckluft,
Stickstoff unter erhöhtem Druck, öl) eingebaut werden. Auch dieses Verfahren wurde bereits angewandt,
führt aber dazu, daß der Teiler nur für sehr kurze Spannungsimpulse (etwa :g 1 μϋ) geeignet wird. Die
Ursache liegt darin, daß sich der Energieumsatz auf kleinstem Raum zusammenballt und eine unzulässig
starke Erwärmung des Widerstandsmatcrials hervorruft. Zur Messung von Spannungsimpulsen von
< 1 [jts Länge werden gelegentlich extrem niederohmige
ohmsche Spannungsteiler verwendet, bei denen durch den kleinen Teilerwiderstand von 5(X) ... K)(X)U
der Einfluß der störenden Erdkapazitäten weitgehend verschwindet. Diese Teilcrart ist ebenfalls nur für die
Messung sehr kurzer Spannungsimpulse geeignet, da der kleine Teilerwiderstand die Spannungsquclle sehr
stark belastet und nach kurzer Zeit die Impulse verflacht.
Alle bisher bekannten kapazitiven Spannungsteiler lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Bei der ersten
Gruppe wird die Oberspannungskapazität durch zwei Metallelektroden (Kugeln, koaxiale Zylinder)
gebildet. Die Niederspannungskapazität besteht aus entsprechenden Niederspannungskondensatoren. Bei
der zweiten Gruppe besteht die Oberspannungskapazität aus einer Vielzahl von in Serie geschalteten
Einzelkondensatoren, die vornehmlich aus ölpapierwickeln aufgebaut sind. Die Niederspannungskapazität
wird entsprechend aus geeigneten Einzelkondensatoren aufgebaut. Bei allen Kondensatoren dieser
Art wird die übertragung sehr hochfrequenter Vorgänge (Frequenz >
1 MHz) ganz entscheidend durch die stets endliche Induktivität der Kondensatoren
gestört, wie eine eingehende theoretische und praktische -Untersuchung gezeigt hat. Diese Störungen
lassen sich auch dann nicht beseitigen, wenn der durch die Zuleitungen zum kapazitiven Spannungsteiler
gebildete Serienresonanzkreis (Induktivität der Zuleitungen, Kapazität des Spannungsteilers) durcheinen
im Zuge der Zuleitungen eingebauten Dämpfungswiderstand vollkommen bedämpft wird. So stellen
alle bisher bekannten Konstruktionen von Spannungsteilern entweder Sondcrlösungen .dar, die nur
für Spezialzwecke, nämlich sehr kurze Spannungsimpulse verwendet werden können oder aber die bei
sehr hochfrequenten Vorgängen auftretenden physikalischen Erscheinungen nur unbefriedigend beherrschen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung zur Messung von hohen und höchsten Spannungsimpulsen,
Stoßspannungen und sonstigen hohen Wechselspannungen mit Hilfe eines Spannungsteilers zu
schaffen, bei der die oben geschilderten Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden sind und die es
insbesondere ermöglicht, einmalig oder nach großen Pausenzeiten auftretende unipolare Spannungsimpulse
zu messen, die unsymmetrisch gegen das Erdpotential auftreten und deren Impulsdauer kleiner
bzw. erheblich kleiner als 1 s ist, sowie auch Langwellenprüfungen an Prüfobjekten durchzuführen. Die
Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß Spannungsimpulse mit Hilfe des Fourier-Integrals in kontinuierliche
Frequenzspektren zerlegt werden können, sich somit aus einer unendlichen Vielzahl von harmonischen
Spannungsschwingungen zusammensetzen.
Es zeigt sich ganz allgemein, daß ein Zcitimpuis um so höhere Frequenzanteile enthält, je kurzer die
Impulsdauer wird. Eine Meßanordnung und insbesondere ein Spannungsteiler muß daher alle harmonischen
Spannungsschwingungen ungedämpft und möglichst unverzögert übertragen, die im zu messenden
Spannungsimpuls enthalten sind. Im Idealfall müßte somit das Teilerverhältnis des Spannungsteilers
unabhängig von der Frequenz sein, oder, mit anderen Worten, die Ubergangsfunktion eines Span-
ή0 niingstcilers auf eine Schrittfunktion müßte —·■ abgesehen
von der durch das Teilerverhältnis verringerten Amplitude - wiederum eine Schrittfunktion
sein.
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Messung
6S von hohen und höchsten Spannungsimpulsen, Stoßspannungen
und sonstigen hohen Wechselspannungen mit Hilfe eines aus einer Mehrzahl von Konden-,
saloren und ohmschen Widerständen aufgebauten
Spannungsteilers, der einen nahe am niederspannungsseitigen Ende liegenden. Abgriff für die dem
Meßgerät zuzuführende niedrige Meßspannung aufweist. Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß dieser Spannungsteiler aus einer Mehrzahl von in Serie geschalteten, je aus einem
Kondensator und einem mit ihm in Reihe geschalteten ohmschen Widerstand gebildeten, derart bemessenen
Teilerelementen besteht, daß das Verhältnis des Gesamtwiderstandes des Hochspannungsteiles und des
Gesamtwiderstandes des Niederspannungsteiles dem Teilerverhältnis und das Verhältnis der Gesamtkapazität
des Hochspannungsteiles und der Gesamtkapazität des Niederspannungsteiles dem reziproken
Wert des Teilerverhältnisses entspricht, daß der Niederspannungsteil des Spannungsteilers induktionsarm
ausgebildet ist und daß die ohmschen Widerstände der einzelnen Teilerelemente so bemessen sind,
daß der von ihnen gebildete gesamte Dämpfungswiderstand wenigstens annähernd die Bedingung
R * 4 i/i.
erfüljt, wobei L die gesamte Teilerinduktivität und C1.
die gesamte Erdkapazität des Spannungsteilers bedeutet. ^.
Wohl ist bereits ein Spannungsteiler zur Spannungssteuerung
eines gasgefüllten Hochspannungsgleichrichters mit Zwischenelektroden bekannt, der eine
Kette von in Serie geschalteten Kapazitäten und Widerständen, die zu einer weiteren Kette mit nur
ohmschen Widerständen parallel geschaltet ist. aufweist. Diese Anordnung ist jedoch nicht zur wirklichkeitsgetreuen
Abbildung von kurzzeitigen Spannungsimpulsen geeignet und auch nicht dazu vorgesehen,
zumal dieser Spannungsteiler gar keinen Abgriff für eine einem Meßgerät zuführbare niedrige Meßspannung
aufweist. Sie ermöglicht vielmehr nur. im Niederfrequenzbereich dem Hochspannungsgleichrichter
eine lineare Spannungsverteilung aufzuprägen.
In F i g. 1 ist das Ersatzschaltbild eines Spannungsteilers, wie er bei einer Anordnung gemäß der Erfindung
verwendet wird, dargestellt. Er besteht aus einer Mehrzahl von ohmschen Widerständen und Kondensatoren.
Jedes der in Serie geschalteten Teilerelemente wird von einem Widerstand und einem mit ihm in
Reihe geschalteten Kondensator gebildet, die im Ersatzschaltbild mit R' bzw. C bezeichnet sind. Das
Ersatzschaltbild berücksichtigt alle an einem räumlich ausgedehnten, weitgehend homogen aufgebauten Spannungsteiler
wirksamen Einflüsse. Die eingezeichneten Induktivitäten L können den Widerständen R\ den
Kondensatoren C und den zur Zusammenschaltung notwendigen Verbindungsleitungen anhaften. Mit C1'
sind die Erdkapazitäten dargestellt und damit das Eigenfeld des Spannungsteilers berücksichtigt. Wenn /1
die Gesamtzahl der in Serie geschalteten Teilerelemente ist. ergibt sich der gesamte Teilerwiderstand zu
R = η ■ Λ', die gesamte Teilerinduktivität zu L = /1 · L,
C"
die gesamte Tcilerkapazität zu C = — und die gesamte Erdkapazität zu C1, = η ■ C1'.. Der Hochspannungsimpuls U11[I) soll durch den Teiler in einen nur amplitudenmäßig verkleinerten Ausgangsimpuls 6S UnU) umgewandelt werden. Die physikalische Wirkungsweise dieses Teilers bei der übertragung hoher Frequenzen ist sofort erkennbar, wenn die Kapazität C als leitende Verbindung, also als nicht vorhanden aufgefaßt wird, was bei hohen Frequenzen absolut zulässig ist. Damit liegt das Ersatzschaltbild eines homogenen, verluslbehafteten Leitungsstückes vor, dcis am Teilerkopf I offen und am Teilerende £ kurzgeschlossen ist. Trifft nun auf den Punkt A eine plötzliche auf ihren Maximalwert ansteigende Spannung (Schrittspannung), so läuft sowohl eine Spannungs- als auch Stromwellc'in den Teiler ein, um am Teilerende E mehr oder weniger refiexionsfrei zur Erde abgeführt zu werden.
die gesamte Tcilerkapazität zu C = — und die gesamte Erdkapazität zu C1, = η ■ C1'.. Der Hochspannungsimpuls U11[I) soll durch den Teiler in einen nur amplitudenmäßig verkleinerten Ausgangsimpuls 6S UnU) umgewandelt werden. Die physikalische Wirkungsweise dieses Teilers bei der übertragung hoher Frequenzen ist sofort erkennbar, wenn die Kapazität C als leitende Verbindung, also als nicht vorhanden aufgefaßt wird, was bei hohen Frequenzen absolut zulässig ist. Damit liegt das Ersatzschaltbild eines homogenen, verluslbehafteten Leitungsstückes vor, dcis am Teilerkopf I offen und am Teilerende £ kurzgeschlossen ist. Trifft nun auf den Punkt A eine plötzliche auf ihren Maximalwert ansteigende Spannung (Schrittspannung), so läuft sowohl eine Spannungs- als auch Stromwellc'in den Teiler ein, um am Teilerende E mehr oder weniger refiexionsfrei zur Erde abgeführt zu werden.
Eine echte und saubere Spannungsteilung wird erreicht, wenn sich die Spannung möglichst kontinuierlich
von A aus stetig verkleinert, um schließlich am Teilerende E auf den Wert Null abzusinken. Die
eine derartige Dämpfung hervorrufenden Elemente sind die Widerstände R'. Sind diese Widerstände sehr
groß, so wird die einlaufende Spannung bereits unzulässig klein, noch ehe das Teilerende E erreicht
wird. Sind die Widerstände zu klein, so trifft auf das Teilerende E noch ein endlicher und zu großer
Spannungswert, der reflektiert wird und. in den Teiler zurücklaufend, am Niederspannungsabgriff 1/,, unerwünschte
Schwingungen erzeugt. Eine sinnvolle Bedämpfung des Teilers wird erreicht, wenn-der
gesamte Dämpfungswiderstand (Teilerwidcrstand) der Bedingung __
L_
C..
gehorcht. Weiterhin läßt sich nachweisen, daß die an Hn erscheinende Ubergangsfunktion um so rascher
ansteigt (und damit die übertragbare Grenzfrequenz um so höher wird), je kleiner die Laufzeit \LCt, des
Teilers ist. Eine kleine Laufzeit des Teilers läßt sich aber entweder durch eine kleinere Erdkapazität C1.
oder durch eine kleine Induktivität L erreichen - stets vorausgesetzt, daß der kleinstmögliche zur Dämpfung
des Teilers notwendige Gesamtwiderstand R gemäß obiger Gleichung eingeschaltet wird. Eine Verkleinerung
der Erdkapazität ist. unabhängig von den dadurch bedingten, komplizierten Konstruktionen,
aber deshalb nicht sinnvoll, weil dadurch der notwendige Gesamtwiderstand erhöht werden muß. Eine
kleine Induktivität L kann hingegen bei Verwendung induktionsarmer Kondensatoren C und Widerstände
R' leicht erreicht werden.
Mit dieser Teilerart kann somit die physikalische Grenze jeder Spannungsteilung mit einem räumlich
ausgedehnten Gebilde dann erreicht werden, wenn die Laufzeit \'LCC so groß wird, daß sie der Lichtgeschwindigkeit
als Grenzwert für die Ausbreitungsgeschwindigkeit aller elektromagnetischen Vorgänge entspricht.
Als Grenzwert der Induktivität L ergibt sich physikalisch der Wert des gestreckten Teilers, der mit etwa
1 jxH pro Meter Teilerlänge erreicht wird.
Die Serienschaltung der Kapazitäten C beeinträchtigt alle geschilderten elektromagnetischen Vorgänge
in keiner Weise. Diese Serienschaltung ist aber wesentlich für eine praktische und universelle Anwendung
des Spannungsteilers. Bei langsameren und damit niederfrequenteren Meßspannungen erhöht sich der
Gesamtwiderstand des Teilers wesentlich und kann in erster Annäherung aus
berechnet werden. Mit der zunehmenden Hochohmigkcit verringern sich alle Rückwirkungen auf die vorhandenen
Spannungsquellen. Sehr wesentlich wird dadurch auch der Energieumsatz in den Widerständen
R' im Vergleich zu einem rein ohmschen Teiler mit dem Gesamtwiderstand R reduziert, da
nur bei Spannungsänderungen der Teiler von Strömen durchflossen wird.
Die vielfältige Serienschaltung von Widerständen und Kondensatoren bis zum Niederspannungsabgriff
ist für das einwandfreie Arbeiten des Teilers wesentlich, wobei aber andererseits auch keine übertrieben große
Unterteilung vorgenommen werden muß. Da die Grenzfrequenz/j, des Teilers etwa dann erreicht ist.
wenn die Wellenlänge /.,, der doppelten Tcilerlänge entspricht (/.„ \}'b = c:c = Lichtgeschwindigkeit), kann
die physikalische Ubcrtragungsgrcnze auch durch die Antennenwirkung -des Teilers erklärt werden: Die
hohen Frequenzen werden als elektromagnetische Wellen vom Teiler abgestrahlt. Es genügt daher auch,
wenn ein einzelnes K'C'-Glied des Teilers eine Längenabmessung
besitzt, die etwa · ?.b ist. Daraus
resultieren mindestens fünf Unterteilungen. Aber auch mit noch weniger Unterteilungen können schon
bessere Ergebnisse erzielt werden als mit der Serienschaltung nur.cincs Widerstandes und eines Kondcn-·
sators, die an sich bereits bekannt ist. jedoch aus gänzlich anderen Gründen angewendeT wurde. -
Eine mit einem derartigen Spannungsteiler aufzubauende Stoßspannungsmeßanordnung gemäß der
Erfindung ist in F i g. 2 dargestellt. Der zwischen den Punkten 1 und 2 zu messende Hochspannungsimpuls
uh(t) wird in bekannter Weise über eine möglichst
kurze Zuleitung L und die erdseitige Verbindung zwischen 2 und £ dem eigentlichen Spannungsteiler
zugeführt. Die erdseitige Verbindung wird dabei möglichst aus großen Metallplatten oder Metallgittern
hergestellt, um Potentialdifferenzen innerhalb dieser
Verbindung zu vermeiden. Die Zuleitung L wird vor allem bei größerer Länge zweckmäßig mit einem
Dämpfungswiderstand J?,bcdämpft, der vorzugsweise so groß gewählt wird, daß er dem Wellenwiderstand
der Zuleitung entspricht, Er ist unmittelbar am Anfang der Zuleitung anzubringen. Der Aufbau des
Spannungsteilers zwischen .1 und E setzt sich aus dem Hochspannungsteil mit den in Serie geschalteten
Widerständen Rl und Kondensatoren C1' zusammen
und aus dem Niederspannungsteil mit dem Gesamtwiderstand R2 und der Gesamtkapazität C2. Die Größe
von R2 und C2 wird vom Übersetzungsverhältnis des
Teilers bestimmt. Soll beispielsweise die am Niederspannungsabgriff
.V auftretende Spannung ' „,„„ der
zu messenden Spannung betragen, so muß R2 = ~ '
und C2 = UXX) · C1 gemacht werden, wenn C1 die sich
aus der Scricnschaltung aller Elemente C1' ergebende
Kapazität ist. Die wegen der Höhe der zu messenden Spannungen notwendigen, großen Teilervcrhältnisse
bedingen somit fast ausnahmslos Nicderspannungselemente. deren Widerstand R2 erheblich kleiner ist
als der Teilwiderstand R1 eines Hochspannungselcmcntes bzw. deren Kapazität C2 erheblich größer
ist als die Teilkapa/ität C1' eines Hochspunnungselemcntcs.
Da auch die unvermeidliche Längsinduktivität /-' (s. I·' i g. I) dom Γ hciset/ungs\erhällni->
entsprechen muß. muß der Niederspannungsteil eurem induktionslos aufgebaut werden, d. h.. die Serienresonanz
jedes ÄLC-Teilerelementes muß gleich groß
sein.
Wird die Ausgangsspannung nicht unmittelbar an N gemessen, so muß ein als Koaxialkabel ausgebildetes,
möglichst dämpfungsarmes Meßkabel K die übertragung des Impulses zum Meßgerät, beispielsweise
einem . Oszillographen 0 übernehmen. Um Impulsverzerrungen im Meßkabel zu vermeiden, wird
zwischen dem Niederspannungsabgriff N und dem
ίο Meßkabel ein Widerstand eingeschaltet, der seiner
Größe nach Z-R2 entspricht, wenn Z der bei
hohen Frequenzen wirksame Wellenwiderstand des Kabels ist. Dabei wird angenommen, daß das Meßgerät
einen gegenüber dem Wellenwiderstand Z des Kabels hohen Eingangswiderstand besitzt, so daß der
zum Meßgerät laufende Spannungsimpuls am Meßgeräteingang durch die Reflexion verdoppelt wird. Die
reflektierte Welle wird dann aber über die Niederspannungskapazität C2 reflexionsfrei abgeführt, da sie
resultierend die beiden Widerstände (Z - R2) + R2 = Z
vorfindet. Es sei noch erwähnt, daß das Meßkabel auch mit einem mehrfachen Kabelmantel ausgeführt
sein kann, um eine bessere Abschirmung der durch den Hochspannungsimpuls uh(t) hervorgerufenen elektromagnetischen
Vorgänge zu erreichen.
Die technische Ausführung der für den Spannungsteiler
notwendigen Widerstände und Kondensatoren kann beliebig sein., sollte" aber vornehmlich auf
möglichst induktionsarmc Konstruktionen beschränkt werden, wenn die der Teilerlänge entsprechende bestmögliche
Bandbreite erreicht werden soll. In Fig. 3 ist als Beispiel ein Ausschnitt aus dem Hochspannungsteil
eines Spannungsteilers dargestellt, der aus bekannten keramischen Plattenkondensatoren C1' und Schichtwiderständen
R{ aufgebaut ist. wobei der Widerstand Rl vorzugsweise aus mehreren parallelgcschalteten
Schichtwiderständen besteht. Die Kondensatorbeläge sind mit ß bezeichnet. Ein zu Versuchs- und
Erprobungszwecken ausgeführter Spannungsteiler für
•4° etwa 1 MV-Stoßspannung wurde aus insgesamt vierzig
Plattenkondensatoren und der entsprechenden Zahl von Schichtwiderständen aufgebaut.
Der Hochspannungstcil des Spannungsteilers kann
auch aus Ölpapierkondensatoren hergestellt werden.
•45 wie beispielsweise in F i g. 4 schematisch dargestellt
ist. Der Kondensator C1'jedes Teilcrelementes besteht
beispielsweise aus drei in Serie geschalteten aufeinandergeschichtcten
Ölpapierwickelkondensatoren K1. K2. Ky Zwischen den einzelnen aus je drei Kondensatorcn
K1. K2, K3 bestehenden Kondensatoren C1'
sind Isolierstoffplatten J angeordnet, um die herum eine Mehrzahl von untereinander parallclgeschaltetcn
Widerständen K1'. zweckmäßig am Umfang gleichmäßig
verteilt, angebracht ist. Vorzugsweise werden Schichtwidcrstände oder induktionsarm gewickelte
Drahtwiderstände verwendet. Zur Herstellung der Serienschaltung der Kondensatoren und Widerstände
sind die Isolierstoffplatten J beispielsweise auf beiden Seiten mit Metallbelägen Af1 bzw. M2 versehen, die
(>o einerseits mit den anliegenden Kondensatoren K3
b/w. K1. andererseits mit den einen bzw. anderen
Klemmen der Widerstände A1' leitend verbunden sind,
w ic in F i g. 4 schematisch angedeutet ist.
Der Niederspannungsteil des Spannungsteilers wird.
(>< um die Bedingung extrem kleiner Induktivität zu
erfüllen, vorzugsweise aus vielen Einzelkondensatoren und Widerständen aufgebaut. I·" i g. 5 zeigt eine
erprobte Schaltungsanordnung. Die liin/dkondcn-
satoren C2 liegen beispielsweise zwischen zwei Metallplatten P1, P2 vorzugsweise so, daß jeder Einzelkondensator
mit einem Widerstand K2' bedämpft wird.
Dies ist deshalb empfehlenswert, weil sich bei sehr hohen Frequenzen innerhalb der Metallplatten Polentialdifferenzen
einstellen können, welche ohne Dämpfungswiderstände die paraSlelgeschalteten Kondensatoren
zur Parallelresonanz anregen. Sofern die Summe dieser Dämpfungswiderstände noch nicht den
für das übersetzungsverhältnis notwendigen Widerstand A2 bildet, werden, wie in F i g. 5 dargestellt ist,
weitere Widerstände zwischen den Niederspannungsanschlußpunkt N und die Metallplatte P1 dazu geschaltet.
Werden diese Widerstände nicht benötigt, wird der
Punkt N direkt mit der Platte P1 verbunden. Der
Anschluß des Meßkabeis erfolgt zweckmäßig zentrisch zum Niederspannurigsteil, wobei es sich empfiehlt, den
zur Vermeidung von Reflexionserscheinungen notwendigen Widerstand Z — R2 konstruktiv mit dem
Niederspannungsteil zu vereinigen, wie in F i g. 5 angedeutet ist, in der mit MK die Buchse für den
Anschluß des Meßkabels bezeichnet ist.
Da die bei einem senkrecht auf dem Erdboden aufgestellten Spannungsteiler wirksamen Erdkapazitäten
C't nicht gleich groß sind, sondern entsprechend
den von oben nach unten kleiner werdenden Abstän-* den von der Erde nach unten hin größer werden, ist
der Wellenwiderstand des Teilers
I —
1 c:
nicht über die Teilerlänge hin konstant, sondern am Teilerkopf A etwas größer als am Teilerfuß E. Deshalb
kann es zur Erzielung optimaler Ergebnisse zweckmäßig sein, die einzelnen Teilerelemente nicht aus
gleich großen Elementen R1' und C1 aufzubauen,
sondern sie den veränderten Weiienwiderständcn anzupassen. Dies erfordert nach der für die Größe des
Widerstandes gültigen Gleichung einen am Tcilcrkopf größeren Widerstand K1' als bei den dem Niederspannungsteil
nächstliegendcn Elementen. Entsprechend wird zweckmäßig auch die zugehörige Kapazität
C1 etwas verkleinert, um die Zeitkonstanten R'tC{
jedes Elementes gleich groß zu machen.
Der insgesamt notwendige Gesamtwiderstand K % K| des Teilers ist aus physikalischen Gründen
nicht groß und kann daher dem Wellenwiderstand der Zuleitung zum Spannungsteiler - oder umgekehrt angeglichen
werden. Dadurch können Reflexionserscheinungen eventuell notwendiger Zuleitungen
wirksam verkleinert und vermieden werden.
Claims (6)
1. Anordnung zur Messung von hohen und höchsten Spannungsimpulsen, Stoßspannungen
und sonstigen hohen Wechselspannungen mit Hilfe eines aus einer Mehrzahl von Kondcnsatoren
und ohmschen Widerständen aufgebauten Spannungsteilers, der einen nahe am niederspannungsseitigen
Ende liegenden Abgriff für die dem Meßgerät zuzuführende niedrige Meßspannung aufweist,- dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Spannungsteiler aus einer Mehrzahl von in Serie geschalteten, je aus einem Kondensator
und einem mit ihm in Reihe geschalteten ohmschen Widerstand gebildeten, derart bemessenen Teilerelementen
besteht, daß das Verhältnis des Gesamtwiderstandes des Hochspannungsteiles und des
Gesamtwiderstandes des Niederspannungsteiles dem Teilerverhältnis und das Verhältnis der
Gesamtkapazität des Hochspannungsteiles und der Gesamtkapazität des Niederspannungsteiles
dem reziproken Wert des Teilerverhältnisses entspricht, daß der Niederspannungsteil des Spannungsteilers
induktionsarm ausgebildet ist und daß die ohmschen Widerstände der einzelnen
Teilerelemente so bemessen sind, daß der von ihnen gebildete gesamte Dämpfungswiderstand
(K = η ■ R') wenigstens annähernd die Bedingung
erfüllt, wobei L die gesamte Teilerinduktivität (L = /j · L) und C, die gesamte Erdkapazität
(C,. = n~C'e)des Spannungsteilers bedeutet (Fig. 1).
2. Anordnung-nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstände und Kondensatoren des Spannungsteilers induktionsarm aufgebaut und
induktionsarm zusammengeschaltet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität'des zwischen
dem Meßspannungsabgriff und dem geerdeten, niederspannungsseitigen Ende des Teilers liegenden
Teilerelementes zwecks Erzielung einer kleinen Gesamtinduktivität von mehreren parallelgeschalteten
Einzelkondensatoren (C2) gebildet ist und der ohmsche Widerstand dieses Teilerclementes
aus mehreren einander parallelgeschalteten Einzelwiderständen oder/und aus den Einzelkondensatoren
(C2) in Serie vorgeschalteten Einzclwiderständen (K2) besteht (F i g. 5).
4. Anordnung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochspannungsteil des Spannungsteilers aus unter sich gleich großen Einzclkondensatoren
und unter sich gleich großen Einzelwiderständen besteht.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Hochspannungsanschluß am nächsten liegenden Widerstände und Kondensatoren
mit, bezogen auf die Längsausdehnung eines Teilerelementes, höheren Widerstandswerten
und kleineren Kapazitätswerten ausgeführt sind, so daß die spezifische Impedanz der Teilerelemente
vom Hochspannungsteil zum Niederspannungsteil abnimmt.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Widerstand der einzelnen Teilerelemente von den aus Widerstandsmaterial hergestellten
Belägen der betreffenden Kondensatoren gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 009 518/50
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DE1964M0062242 DE1516128C3 (de) | 1964-08-28 | 1964-08-28 | Anordnung zur Messung von hohen und höchsten Spannungsimpulsen, Stoßspannungen und hohen Wechselspannungen |
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1964
- 1964-08-28 DE DE1964M0062242 patent/DE1516128C3/de not_active Expired
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1965
- 1965-08-02 AT AT713065A patent/AT256982B/de active
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- 1965-08-27 GB GB3683265A patent/GB1063548A/en not_active Expired
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