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Verteiler, insbesondere für Sondernetze und mobile EinrichtunFen
der Fernmeldetechnik
Anwendun sgebiet: DUie Erfindung betrifft einen Verteiler,
insbesondere für Sondernetze und mobile Einrichtungen der Fernmeldetechnik. Sondernetze
sind Anlagen, die über das öffentliche Fernsprechnetz der Deutschen Bundespost hinausgehen
und für Bedarfstr@iger errichtet werden, die für die allgemeine Sicherheit verantwortlich
sind. In diesen Netzen können sowohl stationäre als auch mobile Einrichtungen zum
Einsatz kommen.
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Zweck:
In Fernmeldenetzen ist es erforderlich, Zeitungen untereinander
oder mit bestimmten Geräten bzw. Einrichtungen, wie Vermittlungseinrichtungen, Relaisübertragungen,
Rufumsetzern, Verstärkern, TF-Geräten sowie diese untereinander zu verbinden. Diese.Verbindung,
d.h. die Zusammenschaltung wird in Verteilern vorgenommen. Hierbei handelt es sich
im Gegensatz zur Gesprächsherstellung in einer Vermittlung nicht um eine zeitlich
begrenzte Verbindung, sondern um rangierbare Verbindungen, die über eine längere
Zeit, d.h. Stunden bis Jahre, zu mindestens aber während mehrerer Gespräche bestehen
bleiben, die aber andererseits die Möglichkeit bieten, schnell, übersichtlich und
fehlerfrei auch komplizierte sechsadrige Verbindungen von Vierdraht-Stromkreisen
umzuschalten. Die Aufgabe des Verteilers ist demnach die Zuordnung von Leitungen
und Geräten untereinander und zu Vermittlungseinrichtungen oder Endeinrichtungen,
in denen dann die Gesprächsverbindungen automatisch oder von Hand hergestellt werden.
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Stand der Technik:
Bekannt sind FIauptverteiler in Vermittlungsstellen,
in denen die Teilnehmeranschlußleitungen auf Anschlußpunkte von Anrufsuchern
geführt
werden oder jeweils einen Vorwähler zugeordnet erhalten. In Verstärkerstellen werden
die Fernleitungen mit den Verstärkereing_ängen und die Ausgänge mit,weiteren Einrichtungen
über Verteiler zusammengeschaltet. (Siehe z.B. Götsch "Taschenbuch für .Fernmeldetechniker,
Teil 3, 1953, S.322 a) Hauptverteiler).
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In diesen stationären Einrichtungen z.B. der Deutschen Bundespost
erfolgen diese Zuordnungen (Rangierungen) am Verteiler üblicherwäi:e durch Löten.
Eine Zweidraht-VerbindunE erfordert vier (= zwei mal zwei), eine Vierdraht-Verbindung
einschließlich der zugeordneten zwei Signaladern zwölf (= zwei mal sechs) Lötstellen
über zwei bzw. sechs Drähte. In mobilen Anlagen haben die Verteilerleisten Klemmanschlüsse,
um dem weniger geübten Personal entgegenzukommen. Bei diesen Verteilern und den
bekannten Verteilern der Deutschen Bundespost ist in Störungsfällen die Ersatzschaltung
mit besonderen Steckern vorgesehen..
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Für militärische Handvermittlungen gab es beim Feldklappenschrank
FK 16 einen Feldklinkenumschalter. Bei diesem wurden die Verbindungen über
zwei dreipolige Klinken geführt. Die Verbindung war im Regelfall durchgeschaltet.
Beim Einstecken eines Stöpsels wurde in einer Klinke die Vermittlungsseite von der
Zeitungsseite, in der anderen die Leitungsseite von der Vermittlungsseite abgetrennt.
Damit waren steckbare Ersatzschaltungen möglich. Es sind_auch Kreuzschienenverteiler
bekannt (FTZ 1951, 5.452,Abb.1 und Absatz A), bei denen die zu verbindenden Leitungen
an koordinatenmäßig angeordneten Leisten angelötet sind, die durch einen Stecker
verbunden werden können. Kritik des Standes der Technik: Die bekannten Methoden
der Zusammenschaltung der Leitungen und Geräte über Klemm- oder Lötverbindungen
sind für den mobilen Einsatz zu umständlich; die Verbindungsherstellung dauert zu
lange und bietet insbesondere bei den sechs Adern einer Vierdraht-Verbindung Fehlermöglichkeiten,
die sich nur schwer finden lassen. Der Feldklinkenumschalter wurde zusätzlich zum
Hauptverteiler benötigt.
Außerdem brauchen diese Verteiler, vor
allem der Kreuzschienenverteiler,-sehr viel Platz.
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Aufgabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine übersichtliche,
fehlerfreie, rasche, zuverlässige und leicht veränderbare Rangiermöglichkeit von
und zwischen Zeitungen und Geräten bzw. Einrichtungen der Übertragungs- und der
Vermittlungstechnik in Fernmeldenetzen zu schaffen, die mit möglichst wenig Raum
auskommt. Lösung: Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Leitungen-und die Eingänge und Ausgänge zu Geräten und Einrichtungen der Übertragungs-
und/oder Vermittlungstechnik je an sechspoligen Klinken eines Rangierfeldes geführt
sind und daß die wahlweise Zuordnung der Zeitungen und Geräte über sechsadrige Schnüre
mit sechspoligen Stövseln an beiden Enden durch einfaches Stecken erfolgt.
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Falls an einem Verteiler sowohl Vierdraht- als auch Zweidraht-Verbindungen
herzustellen sind, ist es in der Regel vorteilhaft; aus Gründen der Einheitlichkeit
für die Ersatzteilhaltung auch bei den Zweidraht-Verbindungen sechspolige Klinken
und sechsadrige Verbindungsschnüre zu verwenden. Es werden in diesen Fällen nur
zwei oder drei Kontaktflächen der Klinken beschaltet. Die restlichen können zum
Auslösen besonderer Schaltvorgänge, z.B. Einschalten einer Gabel oder einer Verlängerungsleitung
Verwendung finden.
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Unterschiedlich beschaltete Verbindungsschnüre werden durch die Farbe
der Umspinnung und/oder der Stöpsel gekennzeichnet. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens
sind die Rangierfelder bei stationären Einrichtungen gestellartig aufgebaut und
gegebenenfalls in einen Schrank eingebaut. Für bewegliche Anlagen ist es zweckmäßig,
die Rangierfelder in tragbaren Kästen unterzubrinEen, von denen im Bedarfsfall,
z.B. bei Erweiterung der Anlage, mehrere über- oder nebeneinander angeordnet
ankommenden und abgehenden Leitungen sowie die Ein- und Ausgänge
zu
den Übertragungs- und/oder Vern_ittlungseinrichtungen werden vorteilhafterweise
über Steckverbindungen den Rangierfeldern
Steckverbindungen und die der Rangierfelder können zur Erhöhung der Kontaktsicherheit
in bekannter `,'leise gefrittet werden. Ausführungsbeispiele:
Die Erfindung
wird an einigen Ausführungsbeispielen anhand der Abbildungen näher erläutert. Es
zeigt Figur 1 ein einzelnes Rangierfeld, in einen Tragkasten eingebaut. Figur 2
den Zusammenbau mehrerer Tragkästen nach Fig. 1 zu größeren Einheiten.
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Figur 3 die Rückseite der Einheit nach Fig. 2. Figur 4 den Aufbau
einer stationären Einheit. In Figur 1 ist mit 1 die Frontplatte des Rangierfeldes
bezeichnet, die in mehreren Reihen sechspolige Klinken 2 aufweist. Die an die Klinken
angeschlossenen zu- und abgehenden Leitungen führen zu ankömmenden oder abgehenden
Fernleitungen, zu Wahlsätzen der Vermittlung, zu Verstärker-Ein- oder Ausgängen
usw. Im Ausführungsbeispiel sind die an die Klinken angeschlossenen Zeitungen zunächst
an mehrpolige Buchsenleisten 3 (s.Fig.3) geführt, an die die Fernleitungen und die
weiteren genannten Einrichtungen der übertragungs- oder Vermittlungstechnik über
mehrpolige Stecker verbunden werden. Die Kästen des Rangierfeldes nach Fig.1.können
neben-und aufeinander zu größeren Einheiten zusammengebaut werden. Figur 2
zeigt eine solche Einheit mit zehn Rangierfeldern beispielsweise in der Bestückung:
Feld 4 ankommende Zweidraht-Zeitungen und Wahlsätze, Feld 5 Verstärkereingänge,
Feld 6 Verstärkerausgänge, Felder 10 und 11 Eingänge bzw., Ausgänge der Rufumsetzer,
Felder 7 und-12 Anschlüsse der Vermittlungseinrichtung, Felder 8 und 13 von TF-Geräten
herangeführte Vierdraht-Zeitungen, Feld 9 Anrufeinheit für gestörte Verbindungen.
Die genannten Einrichtungen sind nicht dargestellt.
Die Felder 4
bis 7 und 10 bis 12 enthalten vier Zeilen mit je zehn sechspoligen Klinken.
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Die reider 8 und 13-haben nur zehn. Klinken in der untersten Zeile.
Darüber liegen für jede Zeitung Dämpfungsglieder. Nit diesen wird in, jeder Richtung
der Vierdraht-Verbindung zum TF-Gerät eine Verlängerungsleitung so eingestellt,
daß an der sechspoligen Klinke ,der Durchschaltepegel -0,4/-0,45 Np liegt. Verbindungen
über TE-Geräte können dadurch ohne zusätzliche Schaltmaßnahmen bei Ersatzschaltungen
am Verteiler direkt zusammengesteckt werden. Feld 9 stellt eine zehnteilige Anrufeinheit
dar. Unter jedem Anrufschauzeichen liegen drei Klinken. Bei Störung einer Verbindung
wird hier sowohl die Vermittlungsseite als auch die Leitungsseite auf Anruf gelegt,
so daß die Störungsbeseitigung von der Schaltstelle geleitet werden kann, zu deren
Zuständigkeit der Verteiler gehört.
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Von den drei Klinken wird eine zum Anschalten der Verbindung benötigt,
die zweite zum Anschluß einer Abfrageeinrzchtunt und an die dritte kann eine Maß-
oder Prüfeinrichtung angeschaltet werden. Zum Eintreten in am Verteiler durchgeschaltete
Verbindungen sind zwei Klinkenstreifen parallel zu schalten. In einer Klinke erfolgt
aye Rangierung, die zweite bietet die parallele Eintretemög.Lichkeit ohne Auftrennung.
Die Rangierfelder sind auf einen Untersatz 14 aufgebaut, in dem die fernmeldetechnischen
Einrichtungen, die Ersatzteile und beim Transport auch die Verbindungsschnüre untergebracht
sind. Figur 4 zeigt die Rangierfelder in schrankförmigem-Aufbau für stationäre
Einrichtungen. Am linken Schrank sind die Verkleidungen weggelassen. Er enthält
Rangierfelder in ähnlicher Beschaltung, wie sie für Fig. 2 beispielsweise oben genannt
wurden. ;er rechte Schrank ist geschlossen dargestellt. Er kann ebenfalls Rangierfelder
enthalten oder die Fernmeldegeräte (Verstärker, Entzerrer, Wahlsätze usw.), die
über das Rangierfeld ver-
Bunden werden sollen. .Mit 15 sind Vorrichtungen
zur übersichtlichen Führung der Verbindungspehnüre bezeichnet.
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Vorteile:
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile gegenüber
der Verwendung von Löt- oder Klemmverbindungen bestehen insbesondere darin, daß
a) anstelle von mehreren Schaltkabeln eine einzige sechsadrige Schnur tritt, d.h.
das Rangierfeld ist übersichtlicher. b) zwölf Löt- oder KleTrr:@verbindungen durch
z^tei Steckvorgäng-0 ersetzt werden, d.h. eine Rangierung erfolgt rascher und fehlerfrei.
c) die Verbindungsschnüre mit beiden Stöpseln serienmäßig hergestellt werden, so
daß der Montageaufwand an Ort und Stelle entfällt, d.h. der Verteiler ist im Gebrauch
wirtschaftlicher. Die Zeit für das Beschalten eines Verteilers geht um etwa 80j
zurück. Besonders vorteilhaft ist diese Zeitersparnis bei Umachaltungen, vor allem
bei Ersatzschaltungen. Die Beschaltung wird im Löten unge-Ubtem Personal möglich.
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d) der Platzbedarf gegenüber einem Klemm- oder Lötverteiler um etwa
60;o kleiner ist; gegenüber einem Kreuzschienenverteiler ist die Raumersparnis noch
größer. e) die Beseitigung von Störungen vom Verteiler aus geleitet werden kann.
f) die gleichen Konstruktionselemente Verwendung finden wie für die Übertragungs-
und Vermittlungseinrichtungen und daß ein Abdecken durch Schrankverkleidung und
damit ein Abschließen möglich wird. .