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Bandspeicheranlage Die Erfindung betrifft einen Bandapeicher als
Zwischenglied zwischen zwei kontinuierlich arbeitenden Spinnereimaschinen, deren
eine ein Paserband liefert und dellen andere ein Faserband aufnimmt, wobei der Bandspeicher
aus einem rohrförmigen Behälter besteht und die Bandeintrittsstelle am unteren Ende,
die Bandaustrittsstelle am oberen Ende des rohrenförmigen Behälters vorgesehen ist.
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Bei den bisher bekannten Vorrichtungen wurde das Band in Kannen abgelegt
und diese Kannen zu den nachfolgenden Maschinen transportiert. Dieser Zwischentransport
übernahm zwar bisher den Ausgleich der Produktionsschwankungen zwischen den einzelnen
Arbeitsmaschinen. Er verhindert jedoch eine selbsttätige, kontinuierliche Arbeitsweise
der verarbeitenden Maschinen und benötigt außerdem zusätzlichen Transportraum und
Transportmittel. Es entsprach somit einer Notwendigkeit, diesen störenden und kostspieligen
Zwischenarbeitegang auszuschalten und das Band selbsttätig von einer Maschine einer
nächsten Maschine zuzuführen unter gleichzeitiger Zwischenschaltung einer selbsttätigen
Speichervorrichtung zum Ausgleich der Produktionsschwaikungen der einzelnen Maschinen.
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So ist beispielsweise eine Vorrichtung bekannt, bei welcher ein Faserband
in quer oder annähernd quer zur Förderrichtung liegenden Bandschleifen auf einem
Faserbandträger abgelegtiat (DBP 1.145.062). Nachteilig bei dieser Vorriohtung ist
jedoch der große Platzbedarf sowie die geringe Aufnahiefähigkett von Bändern, so
daß nur sehr kurz Stillstände, beispielsweise bei einer Karde, durch diese Speichervorrichtung
ausgeglichen werden können.
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Zur Verbesserung der Speicherfähigkeit ist ferner vorgeschlagen worden,
den Bandträger als exzentrisch zum Bewegungskreis der Austrittsstelle eines Trichterrades
angeordneten, senkrecht stehenden, rohrförmigen Behälter auszuführen, wobei die
Bandaustrittastelle des Trichterrades unter und die Bandabnahmestelle über dem Behälter
angeordnet ist (Schweizer Patent 372.231). Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil,
daß es mit Schwierigkeiten verbunden ist, das Faserband von unten her in die dandeintrittsstelle
des Trichterrades einzuführen, falls die Speichervorrichtung nicht in einer solesIen
Höhe angeordnet ist, daß die Bandeintrittsstelle in Bedienungshöhe liegt.
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Durch eine sole:ie unordnung liegt die Bandaustrittsstelle und damit
die Weiterführung des Bandes zur nächsten I4aschine derartig hoch, daß sie von der
Bedienung nur mit Schierigkeiten erreicht und schlecht überwacht werden kann.
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Ferner ist der oekannte Bandspeicherbehälter an seiner Eintrittsseite
nicht zugänglich. Selbst wenn das Trichterrad abklappbar angeordnet wäre, würde
bei Wegfall des Bodens sici der senkrecht angeordnete Speicherbehälter nach unten
sofort entleeren. Durch diese ungünstige Anordnung und Ausführung der bekannten
Speichervorrichtung sind Störungen beim Bandeinlauf, z.B. iuntenbruch etc. nicht
zu beseitigen, ganz abgesehen von den ungünstigen Bedienungsveriiältnissen. Außerdem
lastet das gesamte Gewicht der gespeicherten Bandsäule auf dem als joden benutzten
Drehteller, ws infolge der erhöhten Reibung zwischen Trichterrad und Bandsäule ungünstige
Einlaufverhältnisse für das zu speichernde Band bedingt.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die
Ebene der Bandeintrittsstelle eines rohrförmigen Bandspeicherbehälters einen Winkel
zur Horizontalen einnimmt. Dabei kann der rohrförmige Speicherbehälter gegenüber
dem Bandeinführungsorgan umlaufen oder auch stillstehend ausgeführt sein.
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Zweckmäßigerweise besteht das andeinführungsorgan aus einer bekannten
Drehtellervorrichtung. Ferner weist der rohrförmige Speicherbehälter eine krümmung
auf, so daß die Bandeintrittsebene und auch die Bandaustrittsebene jeweils senkrecht
zur Rohrachse stehen. Auf diese Gleise erheben sich für die Speichervorrichtung
gute Bedienungsmöglichkeiten, sowohl an der Bandeinführungsstelle als auch an der
Bandaustrittsstelle, wobei gleichzeitig die Voteile einer Aufnahme des B@ndes wie
aus einer senkrechten Kanne an der Banuaustrittsseite erreicht werden.
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Um ein Wiederaulegen eines abgerissenen Faserba@des zu ermöglichen,
ohne erst das Durchlaufen der Reißstelle durch den ganzen Sjeicherbehälter abzuwarten,
ist das Bandeinführungsorgan zur Öffnung der Bandeintrittsseite des Bandspeichers
a@klappbar angsordnet, und es sind ferner zur Bedienung Aussparungen im Mantel dfs
speicherbehälters vorgesehen. Die Speichervorrichtung kann den jeweiligen Platzverhältnisse
entsprechend raumsparend dadurch angepaßt werden, daß der Speicherbehälter in den
verschiedensten Neigungslagen lrbeitsfähig ist, wobei beispielsweise ein oder mehrere
Speichervorrichtungen auf einen über der Karde in Bedienungshähe angeordneten Handführungstisch
münden. Zur Regulierung de Bandein- bzw. Bandauslaufes in Abhängigkeit vom Füllungsgrad
des Speicherbehälters sind mecanische, optische oder elektrische Steuervorrichtungen
vorgese@en. Die Erfindung wird a@hand der Zeichn@ngen im Folgenden näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit umlaufendem Speicherbehälter.
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Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 1, jedoch
mit stillsteiiendem Speicherbehälter im Schnitt.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit gekrümmtem Speicherbehälter in Vorderansicht und Seitenansicht.
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Fig. 5 zeigt die Aufhängung des Stütztellers.
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Fig. 6 zeigt eine Einzelheit aus den Fig. 3 und 4 in der Draufsicht.
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Das von einer Ilrbeitsmaschine, beispielsweise einor @arde oder Strecke,
abgelieferte Faserband 1 wird durch Kalanderwalzen 2 einer an sich bekannten Drehtellervorrichtung
4, beispielsweise gemäß DBP 730.691, zugeführt, die jedoch nicht wie üblich über
einer Kanne, sondern am unteren Ende eines rohrförmigen Speicherbe@älters 5 angeordnet
ist, in welchen das nd 1 vorübergehend abgelegt wird, ehe es über eine Umlenkrol'?
12 und ein Transportwalzenpaar 10, einem Bandführungstisch 9 gegebenenfalls zusammen
mit weiteren Faserbändern einer nachfolgenden Arbeitemaschine zugeführt wird.
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Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Bandspeichervorrichtung mit einem
geraden, umlaufenden Speicherbehälter 5, welcher je nacn Bedarf eine geeignete Schräglage
erhält. Das von den Lieferwalzen 2 abgelieferte Faserband 1 wird durch eine Zulauföse
21 über die Drehtellervorrichtung 4 in den rohrförmigen Speicherbehälter 5 abgelegt,
der gegenüber der Drehtellervorriclitung 4 umluft. Wie in ig. 1 schematisch dargestellt,
kann der antrieb des Speicherbehälters 5 durch ein Stirn- oder rege radgetriei)e
14 erfolgen.
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Durch die Schräglage des Behälters 5 ist die dem moden zugewandte
Seite der Drehtellervorrichtung 4 gut zugänglich, uln beispielsweise das Band 1
in die Zulauföse 21 einführen oder Störungen beseitigen zu können. Die Drehtellervorrichtung
4 ist auf einem Ständer 42 verschwenkbar oder auch mit diesem Ständer 42 verschiebbar
gelagert, so daß die Bandeintrittsseite des Speicherbehälters 5 zu Bedienungszwecken
geöffnet
werden kann. Selbstverständlich kann aber auch in umgekehrter
Weise bei feststehender Drehtellervorrichtung 4 der Speicherbehälter 5 durch Verschwenken
oder Verschieben vom Drehteller getrennt werden. Durch die Schräglage des Speicherbehälters
5 drückt das Gewicht der gespeicherten Bandsäule 13 nur teilweise auf den Drehteller,
wodurch ein leichtes und störungsfreies Ablegen gesichert ist und beim Öffnen der
Bandeintrittsseite ein Herausfallen des gespeicherten Bandes leicht vermieden wird.
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Andererseits kann an der Austrittsseite des Bandspeicherbehälters
5 das lose einliegende Band ohne besondere Vorrichtung und ohne es über sein Eigengewicht
hinaus zu beanspruchen, aus dem Behälter herausgehoben werden.
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Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung der Speichervorrichtung gemä der
Erfindung, bei welcher der Speicherbehälter 51 als stillstehendes, gerade. Rohr
ausgebildet iet. Die Schräglage des Behälters 51 kann durch eine verstellbare Stütze
17 den jeweiligen Erfordernissen angepaßt und somit die Höhe der Bandaustrittsseite
bestimmt werden. Eine über der Austrittseite angeordnete Umlenkrolle 18 sorgt für
eine entsprechende Führung und gegebenenfalls Umlenkung dee auslaufenden Bandes
1'.
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Um ein Umfallen der Lagen des gespeicherten Bandes bei überwiegend
horizontaler Lage des rohrförmigen Speicherbehälters 5 bzw. 51 zu vermeiden, ist
zusätzlich ein Stützteller 15 auf der Oberseite der gespeicherten Bandsäule aufgelegt.
Dabei legt sich der Stützteller 15 entweder durch den Druck seiner Feder 16 (Fig.
2) oder auch durch sein Eigengewicht an der Bandsäule 13 an. Im letzteren Fall ist
der Stützteller 15 in Speicherbehälter in Hollen 19 gleitbar augehängt und ist durch
einen Schlitz 20 im Mantel des Speicherbehälters 51 geführt (Fig.5) In den Fig.
3 und 4 ist eine weitere Ausbildung des Erfindungsgegenstandes geseigt, gemäß welcher
der Speicherbehälter 52 in seinem unteren Teil eine Krümmung aufweist, so daß an
unteren Ende der Eintrittsquerschnitt in ir wesentlichen vertikal und am oberen
wunde der Austrittsquerschnitt im wesentlichen horizontal angeordnet ist. Wie aus
Fig. 4 hervorgeht, kann zusätzlich die Lage des senkrechten Teiles des Behälters
durch Neigung Jeweils dea geneinsanen Bandtisch 9 angepasst
werden,
über welchen das Faserband weitertransportiert wird. Wie iereits bei den anderen
Ausführungen beschrieben, kann entweder die zugehörige Drehtellervorrichtung 41
oder der rohrförmige Speicherbehälter 52 schwenkbar oder verschiebbar angeordnet
sein, um die Bandeintrittsseite für Bedienungssweche zugänglich zu machen. In Fig.
3 zeigt die strichpunktierte Linie die Lage des Speicherbehälters 52 in seiner von
der Drehtellervorrichtung 41 weggeschwenkten Lage. Bei fest angeordnete Speicherbehälter
52 und verschiebbarer Drehtellervorrichtung zeigt die strichpunktierte Linie die
Umrisse der Drehtellervorrichtung 41' bei geöffneter Bandeintrittsseite. Außerdem
sind an dem Speicherbehälter 52 Öffnungen 7 für Bedienungszweche vorgtsehen.
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Wie bei den bereits beschriebenen Ausführungsformen mit geradem Rohr,
wird das Band 1 über eine Zulaufüse 23 der Drehtellervorrichtung 41 zugeführt und
zunächst in den unteren, annaherad waagerechten Teil des Speicherbehälters 52 abgelegt.
ei völlig leerem Speicherbehälter haben die ersten Windungen zwar noch keine entsprechende
Abxtützung, um in ebenen Wind wen eine Bandsäule aufzubauen. Sobald aber der Anlauf
erfolge ist, ist eine regelmäßige Ablage des Bandes gew@hrleistet. Die Bandaustrittsseite
ist mit einem Verschlußdeckel 8 abgedeckt, durch deseen seitliche Öffnung 81 das
Faserband aus dem Speicherbehälter 52 austritt und um eine Umlenkrolle 12' durch
ein Transportwalsenpaar 10 abgezogen und über den Bandtisch 9 einer nachfolgenden
Arbeitsmaschine, beispielsweise einer Regelstrecke, zugeführt wird.
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Diese Ausführung h&t den Vorteil, daß die Abzugsbedingungen aus
dem Speicherbehälter denen aus einer stehenden Kanne gleich sind, zum anderen auger
die Bandeintrittsseite gut zugänglich ist und in geöffnetem Zustand nicht der gesamte
Druck der Bandsäule 13 ein Herausfallen des Bandes verursacht.
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Um die Speicherfähigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erhöhen
und auch eine vollkommene Entleerung des Speicherbehälters 52 zu vermeiden, sind
am Umfang des Speicherbehälters
Schalter 6', 6", 6§"angeordnet,
die den Bandeinlauf bzw. den Bandauslauf in Abhängigkeit vom Füllungsgrad des Speicherbehälters
52 regulieren. Falls die Entnahme durch die nachfolgende Arbeitsmaschine geringer
als die Zuführung zur Speichervorrichtung ist, schreitet die Füllung des Speicherbehälters
52 von unten iier 80 weit fort, bis die Bandsäule 13 den Schlater 6"erreicht hat.
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Über diesen Schalter ts" wird nunmehr der Antriebsmotor der Arbeitsmaschine
oder beispielsweise der Abnehmer der zugehörigen Karde auf eine reduzierte Geschwindigkeit
geschaltet und die Produktion dadurch gedrosselt.
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Sollte in der Zwischenzeit dem Speicherbehälter 5, 51, 52 kein Faserband
entnommen worden sein, so läuft der Antriebsmotor der Arbeitsmaschine (bzw. der
Abnehmermotor der Karde) mit reduzierter Geschwindigkeit weiter, bis die Bandsäule
den Schalter 6"' erreicht.
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Der Schalter 6"'schaltet nun den Antriebsmotor der Arbeitsmaschine
ab, um eine Überfüllung des Bandspeichers 52 zu vermeiden. Die Produktion ist damit
unterbrochen.
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Wenn die Bandsäule 13 dagegen bis zum Schalter ' absinkt, wird die
Bandentnahme aus dem Speicherbehälter 5, 51, 52 abgeschaltet, um eine vollständige
entleerung des Speicherbehälters zu vermeiden.
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Zur Steuerung des Füllungsgrades der Speichervorrichtung 5, 51, 52,
dient eine an sich bekannte mechanische, optische oder elektrische Steuervorrichtung.
Die Schalter 6', 6", 6"' Können als Fotozellen ausgebildet sein, die mit entsprechenden
Relais verbunden sind, oder auch als Schleifkontakte oder Anschläge, die durch die
steigende Bandsäule 13 verschoben werden und beispielsweise bei rotierendem Speicherbehälter
5 einen entsprechenden Kontakt oder Schaltung hervorrufen.
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Wie in Figa 6 gezeigt, können auch mehrere Bandspeichervorrichtungen
an einen Bandtisch b angeschlossen sein und die gespeicherten Faserbänder 1' zusammen
einer nachfolgenden Arbeitsmaschine zugeführt werden. Auf diese Weise erübrigen
siah übliche Transportmittel sowie a zur Bedienung erforderlichen Arbeitskräfte.
Dadurch, daß der Bandtisch 9 beispielsweise über der Karde angeordnet ist, wird
zusätzlicher Transportraum und Bedienungsgänge eingespart.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, den Bandtisch nicht quert
sondern längs su den Arbeitsmaschinen verlaufen zu lassen. Auch hier läßt sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung jeder erforderlichen Lage anpassen.