DE1505643C3 - Vorrichtung zum Anzeigen des Ausfalls eines Bremskreises von Zweikreisbremsanlagen in Fahrzeugen - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anzeigen des Ausfalls eines Bremskreises von Zweikreisbremsanlagen in Fahrzeugen, mit bei Betätigung der Bremsanlage aufleuchtenden Bremsleuchten, mit zwei den beiden Bremskreisen zugeordneten Druckschaltern, mit einem Relais, das zwei getrennte Wicklungen aufweist, die jeweils in Serie mit einem der Druckschalter an einer Spannungsquelle liegen, und mit einem elektrischen Warnsignal.

Wegen der größeren Sicherheit für Fahrzeuginsassen und Verkehrsteilnehmer setzen sich die sogenannten Zweikreisbremsanlagen immer mehr durch. Darunter versteht man Bremsanlagen, die mit zwei voneinander völlig unabhängigen Bremssystemen arbeiten, die von einem einzigen Betätigungsorgan, z. B. einem Bremspedal, betätigt werden können. Diese Bremsanlagen haben den Zweck, daß bei Ausfall eines der beiden Bremssysteme mit dem verbleibenden Bremssystem das Fahrzeug noch zum Stehen gebracht werden kann.

Zur Überwachung der beiden Bremskreise sind bereits verschiedene Lösungen bekanntgeworden. Bei Nutzfahrzeugen, wie Lastkraftwagen u. dgl., die mit pneumatischen Bremsanlagen ausgerüstet sind, wird der Druck in den beiden Bremskreisen durch Manometer überwacht, die am Armaturenbrett des Fahrzeuges angeordnet sind. Fällt ein Bremskreis, z. B. durch Leitungsbruch, aus, so bemerkt dies der Fahrer daran, daß nur noch ein Manometer einen Druck anzeigt. Die Manometer dienen ihm folglich als Warnsignal.

Da bei Personenkraftfahrzeugen meist hydraulische Bremssysteme verwendet werden, die Betriebsdrücke bis zu etwa 250 atü haben, müssen zur Überwachung einer Zweikreisbremsanlage andere Maßnahmen getroffen werden. Bei solchen Bremsanlagen sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen in einem Druckvergleichsglied die Drücke in den beiden Bremskreisen gegeneinander abgewogen werden, wobei dem Druckvergleichsglied ein Schalter in der Weise zugeordnet ist, daß durch ihn eine Anzeigelampe betätigt wird, wenn die Drücke in den beiden Bremskreisen unterschiedlich sind. Mit einer solchen Vorrichtung kann auch angezeigt werden, welcher der beiden Bremskreise defekt ist. Allerdings haben diese Vorrichtungen den Nachteil, daß das Druckvergleichsglied aus sehr vielen Einzelteilen besteht, von denen mehrere beweglich gelagert sind und somit sehr exakt gefertigt sein müssen.

Aus der USA.-Patentschrift 3 011595 ist schließlich eine Zweikreisbremsanlage bekannt, bei der an Stelle eines Druckvergleichsgliedes ein Relais verwendet wird, welches zwei bifilar gewickelte Erregerwicklungen aufweist, die über zwei, den beiden Bremskreisen zugeordnete Druckschalter an eine Spannungsquelle gelegt sind. Das Relais betätigt dabei einen Wechselschalter, der in seiner Mittelstellung bleibt, wenn bei Betätigung der Bremsen beide Druckschalter geschlossen und somit beide Wicklungen des Relais von einem Strom durchflossen werden. Bei einem Defekt in einem der beiden Bremskreise wird der ihm zugeordnete Druckschalter nicht mehr geschlossen und das Relais wird nur noch von einer Wicklung erregt, so daß der Wechselschalter nunmehr betätigt wird und eine an ihn angeschlossene Warneinrichtung einschaltet. Derartige Relais mit Wechselschaltern, die in zwei Richtungen ausgelenkt werden, müssen ebenfalls mit sehr engen Fertigungstoleranzen hergestellt werden und sind dementsprechend aufwendig. Außerdem sind sie sehr empfindlich gegen mechanische Erschütterungen, wie sie in Kraftfahrzeugen häufig auftreten. Da bei dieser bekannten Anlage die Bremsleuchten unmittelbar an die Druckschalter angeschlossen sind, verlöschen beim Ausfall eines Bremskreises die ihm zugeordneten Bremsleuchten, was für den nachfolgenden Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Mißdeutungen führen muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Anzeigen des Ausfalles eines Bremskreises zu schaffen, die einen möglichst einfachen, funktionssicheren und robusten Aufbau hat, und die ohne Beeinträchtigung der Bremslampen-Stromkreise eine Überwachung der beiden Bremskreise bei Betätigung der Bremse durch den Fahrer des Kraftfahrzeuges gewährleistet.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die beiden Wicklungen gleichsinnig gewickelt sind, daß das Relais einen bei Stromfluß in wenigstens

einer Wicklung schließenden Kontakt aufweist, der dabei den Stromkreis der Bremsleuchten schließt, und daß das elektrische Warnsignal zwischen zwei Verbindungsstellen geschaltet ist, die jeweils zwischen einem Druckschalter und einer Wicklung liegen.

Diese Lösung hat den Vorteil, daß nunmehr ein einfaches Relais mit zwei gleichsinnig gewickelten Wicklungen und einem Arbeitskontakt verwendet werden kann, welcher nur in einer Richtung ausgelenkt werden muß. Die Beeinträchtigung der Bremsleuchten wird in vorteilhafter Weise dadurch vermieden, daß das Relais nicht mehr das Warnsignal einschaltet, sondern daß es mit seinem Kontakt sämtliche Bremsleuchten einschaltet, sobald eine der beiden Erregerwicklungen vom Strom durchflossen wird. Bei Ausfall eines Bremskreises wird einer der beiden Druckschalter nicht mehr betätigt. Dadurch wird unmittelbar das Warnsignal ausgelöst und der Fahrer weiß, daß an seiner Bremsanlage ein Fehler ist. In vorteilhafter Weise ist dabei das Warnsignal als Kontrolleuchte ausgebildet, die am Armaturenbrett des Fahrzeuges befestigt ist. Der Fahrer sieht dann bei jeder Bremsung ein Licht am Armaturenbrett aufleuchten, sofern ein Fehler an einem Bremskreis der Bremsanlage vorliegt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden beschrieben und erläutert. Es zeigt

F i g. 1 die Schaltung einer erfindungsgemäßen Warnvorrichtung und

F i g. 2 eine Schaltungsvariante dieser Warnvorrichtung.

Die in Fig. 1 dargestellte Warnvorrichtung ist auf einem Fahrzeug montiert, das eine Bremsanlage mit zwei getrennten Bremskreisen hat. Von diesen Bremskreisen sind nur jeweils die zu den Bremszylindern führenden Druckleitungen dargestellt. Sie werden in der Zeichnung mit 10 und 11 bezeichnet. An die Druckleitung 10 ist ein elektrischer Druckschalter 12 und an die Druckleitung 11 ein elektrischer Druckschalter 13 angeschlossen, die jeweils einen Kontakt 14 bzw. 15 schließen, wenn sie mit Druck beaufschlagt werden.

Weiterhin ist ein Relais 16 vorgesehen, das zwei getrennte, gleichsinnig gewickelte Wicklungen 17 und 18 hat. Die Wicklung 17 ist mit dem Kontakt 14 über eine Verbindungsstelle 21 in Serie geschaltet. Ebenso ist die Wicklung 18 mit dem Kontakt 15 über eine Verbindungsstelle 22 in Serie geschaltet. Zwischen den Verbindungsstellen 21 und 22 liegt ein als Kontrolleuchte 23 ausgebildetes Warnsignal. Die Kontrolleuchte 23 ist am Armaturenbrett des Fahrzeugs befestigt.

Die Serienschaltungen von Kontakt 14 und Wicklung 17 einerseits sowie Kontakt 15 und Wicklung 18 andererseits sind an eine als Spannungsquelle dienende Batterie 24 angeschlossen.

Das Relais 16 hat einen Kontakt 27, der bei Betätigung den Stromkreis von zwei Bremsleuchten 25 und 26 schließt.

Die beschriebene Warnvorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn beim Bremsen in beiden Druckleitungen 10 und 11 Druck entsteht, werden beide Kontakte 14 und 15 geschlossen und beide Wicklungen 17 und 18

ίο erhalten Strom. Dabei addieren sich ,die Magnetflüsse beider Wicklungen und der Kontakt 27 wird geschlossen, wodurch beide Bremsleuchten 25 und 26 Strom von der Batterie 24 erhalten.
Da beide Kontakte 14 und 15 geschlossen sind, kann die Kontrolleuchte 23 wie ersichtlich keinen Strom erhalten und bleibt dunkel.

Fällt nun ein Bremskreis aus, so daß z.B. die Druckleitung 11 drucklos bleibt und nur der Druckschalter 12 betätigt wird, so fließt ein Strom nur durch die Wicklung 17. Das Relais 16 ist so ausgelegt, daß auch bei Erregung nur einer Wicklung der Kontakt 27 geschlossen wird. Die Bremsleuchten 25 und 26 werden also normal betätigt.

Gleichzeitig erhält aber auch die Kontrolleuchte 23 über den Kontakt 14 und die Wicklung 18 Strom und leuchtet während des Bremsvorgangs auf. Dadurch weiß der Fahrer, daß ein Bremskreis ausgefallen ist.
Verwendet man an Stelle der Kontrolleuchte ein polarisiertes Relais oder eine polarisierte Anzeigevorrichtung mit Magnetsystem, wie sie bei Telefonapparaten häufig angewandt wird, dann kann man ohne weiteres auch anzeigen, in welchem Bremssystem der Fehler liegt. Der Fahrer weiß dann zusätzlieh, ob nur noch die Vorderräder oder nur noch die Hinterräder gebremst werden.

Diese Möglichkeit ist in Fi g. 2 dargestellt, die eine Schaltungsvariante zu Fig. 1 darstellt. Zwischen den Verbindungsstellen 21 und 22 sind dabei die Serienschaltung einer Diode 28 und eines ersten Warnsignals 23' und die Serienschaltung einer entgegengesetzt gepolten Diode 29 und eines zweiten Warnsignals 23" angeschlossen. Wie ersichtlich, wird bei Ausfall des Druckes in der Druckleitung 10 nur das Warnsignal 23" und bei Ausfall des Druckes in der Druckleitung 11 nur das Warnsignal 23' betätigt. Der Fahrer sieht also sofort, wo der Fehler liegt.

Auch ist es in vielen Fällen sehr zweckmäßig, eine Einrichtung vorzusehen, die das Warnsignal nach einmaliger Betätigung dauernd eingeschaltet hält. Hierfür ist ein gesteuerter Gleichrichter (SCR) besonders geeignet, da er wenig Platz beansprucht und ein bistabiles Verhalten zeigt. Man kann aber auch ein Relais mit Selbsthaltevorrichtung oder einen sonstigen bistabilen Kreis verwenden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Anzeigen des Ausfalls eines Bremskreises von Zweikreisbremsanlagen in Fahrzeugen, mit bei Betätigung der Bremsanlage aufleuchtenden Bremsleuchten, mit zwei den beiden Bremskreisen zugeordneten Druckschaltern, mit einem Relais, das zwei getrennte Wicklungen aufweist, die jeweils in Serie mit einem der Druckschalter an einer Spannungsquelle liegen, und mit einem elektrischen Warnsignal, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wicklungen (17 und 18) gleichsinnig gewickelt sind, daß das Relais (16) einen bei Stromfluß in wenigstens einer Wicklung (17 bzw. 18) schließenden Kontakt (27) aufweist, der dabei den Stromkreis der Bremsleuchten (25 und 26) schließt, und daß das elektrische Warnsignal (Kontrolleuchte 23) zwischen zwei Verbindungsstellen (21 und 22) geschaltet ist, die jeweils zwischen einem Druckschalter (12 bzw. 13) und einer Wicklung (17 bzw. 18) liegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise das Warnsignal als Kontrolleuchte (23) ausgebildet ist, die am Armaturenbrett des Fahrzeugs befestigt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden Verbindungsstellen (21 und 22) eine erste Serienschaltung einer Diode (23) mit einem ersten Warnsignal (23') und eine zweite Serienschaltung einer entgegengesetzt gepolten Diode (29) mit einem zweiten Warnsignal (23") geschaltet ist.

4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die das Warnsignal nach einmaliger Betätigung dauernd eingeschaltet hält.