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Die Erfindung bezieht sich auf eine Suchvorrichtung für Stanzen u.
dgl., die überall dort Anwendung finden kann, wo es gilt, zunächst einen Werkzeugmaschinenteil
abzusenken, um anschließend mit diesem Maschinenteil durch weiteres Absenken einen
Arbeitsvorgang zu vollführen.
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Es: ist eine Suchvorrichtung für Stammaschinen u. dgl. bekannt (deutsche
Patentschrift 942 183), bei der der Stanzschlitten mit dem Druckarm über
eine an diesem schwenkbar angeordnete und über einen Exzenter mit dem Stanzschlitten
verbundene Lasche gekuppelt ist. Der Exzenter trägt einen drehfesten Handhebel,
bei dessen Schwenkung der Exzenter gedreht und hierdurch unter Stillstand des Druckarmes
der Stanzschlitten gesenkt wird, um mit beiden Händen das Einrichten des Werkstücks
mit seinem angekörnten Lochmittelpunkt auf die Stempelspitze der Stanze vornehmen
zu können. Im Anschluß an das Suchen und Einrichten erfolgt dann bei Betätigung
des Druckarmes das Stanzen des Werkstücks. Bei der bekannten Suchvorrichtung hat
sich gezeigt, daß bei beginnender Bewegung des Druckarmes von diesem über die Verbindungslasche
eine Drehbewegung auf den Exzenter und somit auf den Handhebel, der mit dem Exzenter
fest verbunden ist, ausgeübt wird. Dieses teilweise schlagartige Zurückdrehen des
Handhebels ist beim Stanzen nachteilig und bringt bei unvorsichtiger Handhabung
der Stanze oder wenig geschulten Bedienungspersonen die Gefahr mit sich, daß Arbeitsbeeinträchtigungen
oder Verletzungen auftreten.
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Es ist ferner eine Suchvorrichtung an Stanzen bekannt (deutsche Patentschrift
1157 456), die einen am Stanzenrahmen entgegen der Wirkung einer Feder schwenkbaren
Handhebel aufweist, der über einen in den Stanzschlitten eingreifenden Entkupplungsstift
die Kupplung zwischen dem Handhebel und dem Stanzschlitten löst, und die mit einem
von dem Handhebel bewegten Sucherbolzen versehen ist, der in ein Querlangloch am
Stanzschlitten eingreift. Hierbei finden ein drehbares Suchergehäuse, an dem der
Handhebel schwenkbar gelagert ist, ferner eine zu dem Suchergehäuse gleichachsige
Sucherscheibe und ein Entkupplungsstift in einer Weise Anwendung, daß zur Betätigung
der Suchvorrichtung zunächst eine Schwenkbewegung mit dem Handhebel um seinen Anlenkzapfen
an dem Suchergehäuse, d. h. eine Bewegung ungefähr in axialer Richtung zur Kupplung,
und dann die Drehbewegung des Hebels um seine Drehachse zum Absenkendes Werkzeugstempels
vollführt werden muß. Da im allgemeinen das Suchen und Absenken des Werkzeugstempels
mit vorgebeugtem Oberkörper und gestrecktem Arm des Bedienenden erfolgt, sind die
beiden senkrecht zueinander auszuführenden Bewegungen umständlich und kraftraubend.
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Die Erfindung bezweckt die Verbesserung der bekannten Suchvorrichtungen
für Stanzmaschinen, insbesondere in der Weise, daß einerseits das beschriebene Zurückschnellen
des Handhebels vermieden wird, andererseits keine axiale Bewegung des Handhebels
von der Bedienungsperson bewirkt werden muß. Die Verbesserung soll mit einfachen,
die Stanze u. dgl. nicht wesentlich verteuernden Mitteln geschaffen werden, wie
auch eine nennenswerte Vergrößerung der Stanze und ihrer Antriebsmittel nicht erforderlich
werden soll. Durch die Verbesserung sollen ferner keine neuen Beeinträchtigungen
und Gefahrenquellen geschaffen werden. Die Erfindung geht aus von einer Suchvorrichtung
für Stanzen u. dgl. mit einer an dem Druckarm schwenkbar angeordneten und über einen
einen Handhebel tragenden Exzenter mit dem Stanzschlitten verbundenen Lasche, wobei
der Handhebel durch eine axiale Beweglichkeit relativ zu seinem Drehzapfen entkuppelbar
ist. Zur Erreichung des genannten Zieles sieht die Erfindung vor, daß als Entkupplungsglied
an dem Druckarm ein sich längs der Lasche erstreckender, bei seiner Längsbewegung
mit dem Schlitten auf einer feststehenden Schrägfläche ausschwenkend gleitender
Bügel angelenkt ist, durch dessen ausschwenkendes, freies Ende eine den Handhebel
tragende Muffe auf dem Drehzapfen des Exzenters gegen eine Feder entkuppelnd axial
verschiebbar ist.
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Vorzugsweise ist der Bügel an dem einen Ende des die Lasche mit dem
Druckstößel verbindenden Gelenkzapfens schwenkbar angebracht.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der Bügel an seinem freien
Ende als Gabel ausgebildet, deren Gabelschenkel beidseitig des den Handhebel tragenden
Drehzapfens ausschwenkbar sind.
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In der Zeichnung zeigen F i g. 1 bis 3 eine Stanze mit Suchvorrichtung
in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, wobei in den einzelnen Figuren die verschiedenen
Stellungen des Druckarmes, des Stanzschlittens, des Exzenters, der Verbindungslasche
und des Handhebels wiedergegeben sind, F i g. 4 und 5 die Kupplung der Suchvorrichtung
im Seitenschnitt in zwei verschiedenen Stellungen. Der Druckarm 1 ist um seinen
Lagerzapfen 2 aus der in F i g. 1 dargestellten Lage in die in F i g. 3 wiedergegebene
Stellung und zurück schwenkbar. Das vordere kopfartige Ende 3 des Druckarmes 1 wirkt
mit dem entsprechend ausgebildeten oberen Abschnitt des Stanzschlittens 4 zusammen,
der in dem Stanzenrahmen 5 geradlinig auf und ab bewegbar ist und an seinem unteren
Ende die Stempelaufnahme 6 sowie den Stempel 7 trägt. Der Stanzschlitten 4 weist
eine rechteckige Ausnehmung 8 auf, in der die Lasche 9 angeordnet ist, wobei die
Breite der Ausnehmung 8 so gewählt ist, daß die Lasche eine seitliche Bewegung in
der Ausnehmung vollführen kann, wenn sie um ihren Gelenkzapfen 10, durch welchen
die Lasche mit dem Druckarm 1 drehbar verbunden ist, geschwenkt wird. Die Schwenkung
ist aus dem Vergleich der Stellungen der Lasche 9 in F i g. 1 und 2 erkennbar.
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In Nähe ihres unteren Endes trägt die Lasche 9 eine Bohrung, in der
ein Exzenter 11 gelagert ist. Der Exzenter trägt auf seiner einen Stirnseite einen
Drehzapfen 12, mit welchem der Handhebel 13 drehfest verbunden ist. Auf der dem
Handhebel gegenüberliegenden Seite ist der Exzenter 11 mit einem Bolzen 14 (F i
g. 4 und 5) versehen, der in eine entsprechende Bohrung 15 des Stanzschlittens 4
eingreift.
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Wird der Handhebel 13 aus seiner in F i g. 1 wiedergegebenen Stellung
in die Stellung 13' nach F i g. 2 verschwenkt, so vollführt der Exzenter 11 in seiner
Bohrung in der Lasche 9 gleichfalls eine Drehung. Da die Lasche auf Grund des Stillstandes
des Druckarmes 1 keine Auf- und Abwärtsbewegung, sondern nur mit ihrem unteren Ende
eine seitliche Schwenkbewegung auszuführen vermag, schwenkt sie aus ihrer Stellung
in F i g. 1 in die Lage nach F i g. 2, wobei der Schlitten 4 eine senkrechte Bewegung
nach unten
aus der Stellung nach Fig. 1 in die Lage nach Fig. 2
vollführt. Entsprechend dem Maß der Drehbewegung des Handhebels 13 kann somit der
Schlitten 4 mehr oder minder tief auf das Werkstück W abgesenkt werden. Die seitliche
Ausschwenkbewegung der Lasche 9 und damit die Drehbewegung des Exzenters 11 werden
durch einen Anschlag 16 an dem Schlitten 4 begrenzt.
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Ist der Suchvorgang beendet, so wird der Druckarm 1 derart betätigt,
daß das kopfartige Ende 3 sich auf den oberen Abschnitt des Schlittens 4 legt und
diesen abwärts drückt, wodurch das Werkstück W eine Stanzung erfährt (F i g. 3).
Die Lasche 9 sorgt unter Anlage an einem weiteren Anschlag 17 dafür, daß beim Zurückgehen
des Druckarmes 1 in die Ausgangsstellung nach F i g. 1 der Schlitten 4 mitgenommen
wird und seine Ausgangslage erreicht.
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In der Lage der Teile nach F i g. 2, d. h. bei beginnender Bewegung
des kopfartigen Endes 3 des Druckarmes 1 in Richtung des Pfeiles P, übt die Lasche
9 ein Drehmoment auf den Exzenter 11 aus, da zwischen dem Bolzen 14, der koaxial
mit dem Drehzapfen 12 angeordnet ist und dem Mittelpunkt des Exzenters 11 ein Hebelarm
von der Größe a gegeben ist. Auf Grund der Drehbewegung infolge des Drehmoments
wird mit beginnender Schwenkbewegung des Druckarmes 1 um den Zapfen 2 der Exzenter
11 in seine Ausgangsstellung nach F i g. 3 bzw. 1 gebracht.
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Die dem Handhebel 13 mit Handgriffhebeln 113, 213 benachbarte Stirnwand
5a des Stanzenrahmens 5 weist ein Langloch 18 auf, durch welches das Ende 10 a des
die Lasche 9 tragenden Gelenkzapfens 10 hindurchragt, der in einer Bohrung des Druckarmes
1 gelagert ist. An dem Ende 10 a des Gelenkzapfens 10 ist um eine Achse 19 ein Bügel
20 in Richtung des Pfeiles F schwenkbar. Dieser Bügel 20 trägt an seinem
unteren, bis auf Höhe des Drehzapfens 12 ragenden Ende eine Gabel 21, deren Gabelschenkel
eine Verlängerung 22 des Zapfens 12 beidseitig umfassen. Unterhalb der Achse 19
trägt die Stirnwand 5 a des Stanzenrahmens 5 einen Ansatz 23 mit einer Schrägfläche
24 und der Bügel 20 eine Abschrägung 25.
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Auf dem durch ein zweites Langloch 26 der Stirnwand 5 a des
Rahmens 5 hindurchragenden Drehzapfen 12 ist der unverschiebliche Teil 27 einer
Kupplung angeordnet, deren verschieblicher Kupplungsteil in einer Muffe 28 des Handhebels
13 angeordnet ist, die die Handgriffhebel 113, 213 trägt. Diese Muffe 28, die auf
der Verlängerung 22 des Zapfens 12 längsverschieblich ist, steht unter Wirkung einer
Feder 29, die die Kupplungsteile des Drehzapfens 12 und der Muffe 28 des Handhebels
13 zu kuppeln versucht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist an Hand des Vergleiches zwischen
F i g. 4 und 5 zu erkennen. Durch Drehen der Handgriffhebel 113 bzw. 213 wird der
Exzenter 11 aus seiner in F i g. 4 dargestellten Lage in die Lage nach F i g. 5
gebracht, wobei der Schlitten 4 zum Suchen auf das Werkstück W sich senkt. Hierbei
entsteht zwischen dem Druckarm 1 und dem Schlitten 4 ein Abstand, der in F i g.
2 mit b bezeichnet ist. Dies ist die Ausgangslage der Teile, bevor der Druckarm
1 mit seinem kopfartigen Ende 3 seine Abwärtsbewegung beginnt. Bei dieser Abwärtsbewegung,
die in F i g. 5 durch den Abstand zwischen der Mittellinie Ml und einer Mittellinie
M., des Gelenkzapfens 10 bei beginnender Abwärtsbewegung des Druckarmes 1 wiedergegeben
ist, trifft die Abschrägung 25 auf die Schrägfläche 24 und gleitet auf dieser unter
Schwenken des Bügels 20 um die Achse 19 ab. Das Schwenken des Bügels 20 verursacht
ein Entkuppeln der Muffe 28 von dem Drehzapfen 12, so daß dieser sich mit dem Exzenter
11 frei drehen kann, ohne daß der Handhebel 13 mit den an ihm angeordneten
Handgriffhebeln 113, 213 gedreht wird.
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Geht der Druckarm 1 wieder in seine Ausgangslage zurück, so schwenkt
der Bügel 20 in seine in F i g. 4 dargestellte Lage, 'und die Feder 29 bringt die
Muffe 28 in kuppelnden Eingriff mit dem Drehzapfen 12. Die Vorrichtung ist wieder
einsatzbereit.