DE1480982B2 - Luftreifen mit laufstreifen - Google Patents
Luftreifen mit laufstreifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen mit einem Laufstreifen, dessen eigentliche Lauffläche mit mindestens
einer allgemein in Umfangsrichtung verlaufenden Rippe und allgemein in Umfangsrichtung verlaufenden
Rillen, je einer zu jeder Seite der Rippe, versehen ist, mit einer Vielzahl von Schlitzen in der Rippe, die nicht in die
Umfangsrillen münden.
Ks haben sich beim Fahren eines Kraftfahr/.eiiges
große Schwierigkeiten bei ücr [.intferniing von auf der
Fahrbahn befindlichem Wasser durch die Luftreifen ergeben. Bei Luftreifen werden Brems- und Aniriebskräl'te
durch einen mit der Fahrbahnoberfläche in Kontakt befindlichen abgeflachten Teil des Reifens
übertragen und während bei normaler geringer Geschwindigkeit und trockener Fahrbahn die Gesamtheit
dieser Kontaktfläche bei der Übertragung dieser
ίο Kräfte wirksam ist, wird ein Teil dieser Ko.ntaktfläehe
bei nasser Fahrbahn und einer gewissen Geschwindigkeit unwirksam, da er durch einen Wasserfilm von der
Fahrbahnoberfläche isoliert wird.
Die Schwierigkeiten werden sehr verstärkt, wenn das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit, z. B. 96,6 km/h
oder noch mehr, durch das Wasser fährt, und je größer die Fahrzeuggeschwindigkeit wird, desto kleiner wird
die wirksame Kontaktfläche jedes Reifens mit der Fahrbahnfläche, da das Fahrzeug dazu neigt, über das
Wasser zu gleiten. Bei einer gewissen minimalen Geschwindigkeit, abhängig vom Fahrzeuggewicht, von
den daran montierten Reifen, dem Reifeninnendruck und der Menge des auf der Fahrbahn befindlichen
Wassers werden die Reifen vollständig über das Wasser gleiten und durch einen Wasserfilm von der Fahrbahnoberfläche
getrennt sein. Diese Erscheinung ist unter dem Namen »Wasserglätte (Aquaplaning)« bekannt
geworden. Die Länge der wirksamen Kontaktfläche des Reifenlaufstreifens mit der Fahrbahnoberfläche wird für
jeden Reifen mit zunehmender Geschwindigkeit kürzer, so daß zur gleichen Zeit eine kürzere Zeitspanne zur
Verfügung steht, um das Wasser bis zur Herstellung eines wirksamen Kontaktes mit der Fahrbahnfläche zu
entfernen; so beträgt z. B. bei einer Geschwindigkeit von 96,6 km/h die Zeitspanne, während der sich
irgendein Teil der Reifenlauffläche im Bereich der gesamten Kontaktfläche befindet, von der, wie gesagt,
ein Teil unwirksam ist, annähernd 0,007 Sekunden.
Es ist daher unerläßlich, vor und in der Kontaktfläche Wasser mit der größtmöglichen Geschwindigkeit von
der Fahrbahnoberfläche zu entfernen, und daß ist in der Vergangenheit durch räumliche Verdrängung des
Wassers durch den Reifen in der Art der von einem Boot erzeugten Bugwelle erreicht worden, sowie durch
Anordnung von in Umfangsrichtung verlaufenden Entwässerungsrillen, die jedoch bei hoher Geschwindigkeit
nicht ausreichend wirksam sind, um schwerwiegenden Verlust an Griffigkeit bzw. die Wasserglätte zu
vermeiden.
Aus der FR-PS 8 63 504 ist ein Luftreifen der eingangs
genannten Art bekannt, bei welchem möglichst schmale Schlitze oder Einschnitte zur Verbesserung der
Griffigkeit und des Rutschwiderstandes in Umfangsrippen vorgesehen sind. Dies setzt voraus, daß die
Begrenzungswände der Schlitze oder Einschnitte aneinander anliegen, um sich gegenseitig abzustützen.
Die GB-PS 7 27 207 offenbart einen Luftreifen mit in Umfangsrippen vorgesehenen Quereinschnitten, die in
die Begrenzungsumfangsrillen münden und derJBeseitigung der Oberflächenerhitzung bei Höchstgeschwindigkeitsanwendurg
dienen. Aus der US-PS 30 12 599 ist es bekannt, in Umfangsrillen eines Luftreifens relativ
breite in Umfangsrillen mündende Schlitze in relativ großen Abständen zur Verbesserung der Griffigkeit und
des Rutschwiderstandes einzuformen. Alle zuvor erwähnten Luftreifenprofile eignen sich nicht für die
Beseitigung des Problems der Wasserglätte.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
verbesserten Luftreifen zu schaffen, bei weichem das Wassergleiien weilgehend vermieden wird. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schlitze mit einer Breite im Bereich zwischen 0,254 und
1,27 mm eingeformt sind und daß die mittlere Dichte der
gegenseitigen Abstände der Schlitze längs des Um fangs der Rippen derart ist, daß auf der Lauffläche die Länge
der Schlitze mindestens 2,95 cm je 1 cm2 der Lauffläche beträgt.
Es hat sich gezeigt, daß gerade bei dieser Dimension von Schlitzbreile und Abstand der über den Umfang der
Rippen verteilten Schlitze eine besonders gute Fahreigenschaft bei nasser Straße, trotz hoher Geschwindigkeit,
erzielt wird. Obgleich die tatsächliche Funktionsweise nicht geklärt ist, wird vermutet, daß die Schlitze
bei solcher Anordnung eini Saugwirkung auf den unter der Re'ifenaufstandsfläche gelangender Wasserfilm
ausüben, da in den Schlitzen ein niedrigerer Druck herrscht als in dem Wasserfiim. Die Kanten der Schlitze
bilden dabei einen gewissen Quetscheffekt. Gelangt die Reifenoberfläche mit den mit Wasser gefüllten Schlitzen
bei der Weiterdrehung des Rades außer Berührung mit der Fahrbahnoberfläche, wird das Wasser nicht nur
aufgrund der Zentrifugalkraft, sondern auch aufgrund des in den Schlitzen herrschenden Überdruckes der
zusammengepreßten Luft schnell und vollständig herausgeschleudert.
Optimale Eigenschaften des Luftreifens ergeben sich dann, wenn die mittlere Dichte der gegenseitigen
Abstände der Schlitze längs des Umfangs der Rippen derart ist, daß auf der Lauffläche die Länge der Schlitze
3,15 cm je 1 cm2 der Lauffläche beträgt.
Die Tiefe der Schlitze ist vorzugsweise auf die halbe bis volle Tiefe der Rillen bemessen, weiter vorzugsweise
auf im wesentlichen 90 °/o dieser Tiefe der Rillen, so daß eine große Aufnahmefähigkeit für Wasser vorhanden
ist.
Der Verlauf jedes Schlitzes ist in Draufsicht gesehen vorzugsweise zick-zack-förmig, wobei die Zick-Zack-Form
drei Schenkel aufweist und die Länge der Schenkel von einem zum anderen Zick-Zack-Schlitz
variiert und diese unterschiedlichen Schlitzlängen willkürlich angeordnet werden.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Luftreifens nach der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen.
Eine Ausführungsform eines gemäß der Erfindung ausgestalteten Luftreifens wird nachfolgend im einzelnen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil der Lauffläche
eines Luftreifens nach der Erfindung, und - .
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Luftreifen nach der Linie A-A in Fig. 1.
Der Laufstreifen 1 eines Luftreifens für Personenkraftwagen ist mit sechs allgemein in Umfangsrichtung
verlaufenden Rippen 2 und fünf Rillen 3 zwischen den Rippenpaaren versehen. Wie aus Fig. 1 klar zu sehen
ist, verlaufen die Rillen 3, in Draufsicht auf den Laufsireifen f gesehen, zick-zack-förmig, und die
einander gegenüberliegenden Wände jeder Rille 3 verlaufen parallel zueinander, so daß die Rillenbreite im
wesentlichen konstant ist.
In der zur Auflage auf die Fahrbahn kommenden Fläche jeder Rippe 2 ist eine Vielzahl von Schlitzen 4
vorgesehen, welche von 0.33 mm dicken Lamellenblechen, welche in den das Laufflächenprofil ausformenden
Segmenten der Vulkanisierform befestigt sind, im
ίο Laufstreifengummi ausgeformt werden, jeder der
Schlitze 4 hat eine Tiefe im wesentlichen gleich der der Rille 3, d. h. im vorliegenden Fall 92 % der Tiefe der
Rillen 3, und jeder Schlitz 4 hat, in Draufsicht gesehen, einen aus drei Schenkeln gebildeten Zick-Zack-Verlauf.
Die einander gegenüberliegenden Seitenwände jedes Schlitzes 4 verlaufen im wesentlichen parallel zueinander,
so daß die Breite jedes Schlitzes 4 im wesentlichen konstant ist und die Längen jedes Schenkels der in
Zick-Zack-Form gebildeten Schlitze 4 variieren, wobei die Schlitze 4 mit unterschiedlichen Längen willkürlich
verteilt sind, um die durch den Reifen verursachten unangenehmen Fahrgeräusche gegenüber solchen, die
bei regelmäßiger Anordnung der Schlitze 4 auftreten wurden, zu verringern. Keiner der Schlitze 4 mündet in
die Rillen 3.
Der mittlere Abstand aufeinanderfolgender Schlitze 4 längs des Umfangs jeder Rippe 2 ist derart bemessen,
daß die Länge der Schlitze 4, gemessen längs der Schenkel der Zick-Zack-Formation, auf der Lauffläche
auf je 1 cm2 der auf der Fahrbahn zur Auflage kommenden Fläche jeder Rippe 3,15 cm beträgt.
Wenn der Reifen mit hoher Geschwindigkeit, d. h. 145 km/h, durch auf einer Fahrbahn stehendes Wasser
gefahren wird, verdrängt die im Sinne der Reifendrehung unmittelbar vor der Aufstandsfläche sich bildende
Momentankante.des Reifens eine gewisse Menge des Wassers von dem Teil der Fahrbahnoberfläche, auf die
der Reifen anschließend aufrollen wird. Dieses ist ein einleitendes Stadium der Entfernung des Wassers. Im
nächsten Stadium gleitet das einlaufende Teil der Aufstandsfläche über den verbleibenden Wasserfilm, so
daß die wirksame Kontaktfläche verringert wird. Während dieses Stadiums und später wird Wasser von
dem Reifen quer in die Rillen 3 verdrängt, die wie Wasserableitungskanäle wirken.
Der beschriebene Reifen ist jedoch im Gegensatz zu den üblicherweise verwendeten mit den Schlitzen 4
versehen, die als örtliche Sammelbehälter wirken und den verbleibenden Wasserfiim bei Ablaufen des
rollenden Rades aufsaugen und die mittlere Dichte des Abstandes aufeinanderfolgender Schlitze 4 ist derart,
daß die wirksame Kontaktfläche nicht weiter verringert wird und ausreicht, um sicheres Steuern des Fahrzeuges,
an dem die Reifen montiert sind, während des Bremsens und Durchfahrens von Kurven zu gewährleisten. Beim
Auslaufen der Laufflächenteile aus der Aufstandsfläche wird das in den Rillen 3 und Schlitzen 4 befindliche
Wasser durch die Zentrifugalwirkung des rotierenden Rades hinausgeschleudert. f ■■'
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Luftreifen mil einem Laufstreifen, dessen
eigentliche Lauffläche mit mindestens einer allgemein in Umfangsrichumg verlaufenden Rippe und
allgemein in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen, je einer zu jeder Seite der Rippe, versehen ist, mit
einer Vielzahl von Schlitzen in der Rippe, die nicht in die Umfangsrillen münden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (4) mit einer Breite im Bereich zwischen 0,254 und 1,27 mm eingeformt sind
und daß die mittlere Dichte der gegenseitigen Abstände der Schlitze (4) längs des Umfangs der
Rippen (2) derart ist, daß auf der Lauffläche (1) die Länge der Schlitze (4) mindestens 2,95 cm je 1 cm2
der Lauffläche (1) beträgt.
2. Luftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Dichte der gegenseitigen Abstände der Schlitze (4) längs des Umfangs der
Rippen (2) derart ist, daß auf der Lauffläche (1) die Länge der Schlitze 3,15 cm je 1 cm2 der Lauffläche
(1) beträgt.
3. Luftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Schlitze (4) auf die
halbe bis volle Tiefe der Rillen (3) bemessen ist.
4. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Schlitze
(4) im wesentlichen 90 % der Tiefe der Rillen (3) beträgt.
5. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden
Seitenwände jedes Schlitzes (4) im wesentlichen parallel zueinander sind, so daß die
Breite jedes Schlitzes (4) im wesentlichen konstant ist.
6. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Schlitze
(4)0,330 mm beträgt.
7. Luftreifen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Rille (3), in Draufsicht
gesehen, zick-zack-förmig ist und daß die Breite jeder Rille (3) konstant ist.
8. Luftreifen nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Laufstreifen (1) sechs in
Umfangsrichtung verlaufende Rippen (2) vorgesehen sind:
9. Luftreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlitz (4), in
Draufsicht gesehen, zick-zack-förmig ist.
10. Luftreifen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlitz (4), in Draufsicht gesehen,
eine aus drei Schenkeln bestehende Zick-Zack-Form hat.
11. Luftreifen nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Schenkel jedes
Schlitzes (4) variiert, und daß die unterschiedlich langen Schlitze (4) willkürlich angeordnet sind.
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